Im August 1964 wurden mit den Zuweisungen 188-191/64 sowie 193-197/64 sieben Standorte im Kreis Hofgeismar dem Kommando Territorialverteidigung (KTV) zugeteilt, an denen ebenso viele PiSpMH 5,0 t für das I.(BE) Korps gebaut werden sollten.
HOG 01 – Helmarshausen, 188/64, Lage-Nr. 06 2 36/11, NC 337 191
HOG 02 – Gieselwerder, 190/64, Lage-Nr. 06 2 36/13, NC 338 162
HOG 05 – Gottsbühren, 197/64, Lage-Nr. 06 2 36/15, NC 332 148
HOG 06 – Gieselwerder, 191/64, Lage-Nr. 06 2 36/14, NC 338 162
HOG 07 – Sababurg, 196/64, Lage-Nr. 06 2 36/16, NC 397 119
HOG 010 – Sababurg, 195/64, Lage-Nr. 06 2 36/17, NC 397 119
HOG 015 – Gahrenberg (Nähe Zeche), 194/64, Lage-Nr. 06 2 36/18, NC 412 031
HOG 016 – Gahrenberg (Nähe Zeche), 193/64, Lage-Nr. 06 2 36/19, NC 412 031
HOG 031 – Helmarshausen, 189/64, Lage-Nr. 06 2 36/12
Wie wir sehen, verteilten sich diese Standorte tatsächlich nur auf fünf Liegenschaften.
HOG 01 und 031 – Helmarshausen, Staatsforst Karlshofen, Walddistrikt 50 (teilversenkt)
HOG 02 und 06 – Gottsbühren, Staatsforst Gieselwerder, Walddistrikt 77 (teilversenkt)
HOG 05 – Gottsbühren, Staatsforst Gieselwerder, Walddistrikt 111 (teilversenkt)
HOG 07 und 010 – Veckerhagen, Staatsforst Veckerhagen, Walddistrikt 124 (teilversenkt)
HOG 015 und 016 – Vaake, Staatsforst Veckerhagen, Walddistrikt 18 (Hangbauweise)
Den Zusammenhang von PiSpMH und vorbereiteten Sperren möchte ich am folgenden Beispiel erläutern. Hier ging es im März 1967 um den Bau von acht PiSpMH 5,0 t im Kreis Melsungen und zwei im Kreis Kassel.
MEG 016, NB 411 535, im Staatsforst Rotenburg-West ca. 0,8 km südlich Ortsrand Wichte
(Einlagerung von PiSpMun für Vorbereitete Sperren mit Kenn-Nr. MEG 16, 9, 10, 11, 12, 13, 26)
MEG 070, Lage wie MEG 016
(Einlagerung PSM für VSp Kenn-Nr. 70, 14, 15,25)
MEG 032, NB 519 578, im Staatsforst Stützlingen, ca. 1,8 km ostwärts Obergude
(Einlagerung für MEG 32, 27, 53)
MEG 033, Lage wie MEG 032
(Einlagerung für MEG 33 und ORF 1)
MEG 042, NB 400 719, im Staatsforst Eiterhagen, ca. 1,1 km nordwestlich Ortsrand Eiterhagen
(Einlagerung für KS 42 und 39)
MEG 054, NB 574 599, im Staatsforst Stölzingen, ca. 1 km südöstlich Gehau
(Einlagerung für MEG 54 und ROF 12)
MEG 036, NB 540 591, im Staatsforst Stölzingen, ca. 1,6 km südöstlich Herlefeld
(Einlagerung für MEG 36 und 43)
MEG 037, Lage wie MEG 036
(Einlagerung für MEG 37 und ROF 19)
KS 035, NB 374 739, im Staatsforst Wellerode, ca. 1,0 km nordöstlich Ortsrand Wollrode
(Einlagerung für KS 35, MEG 2 und 3)
Wir halten einmal fest: Die PiSpMH trugen eine „0“ vor der Kenn-Nr. der VSp. Sie lagen, sehr häufig jedenfalls, paarweise in Staatsforsten und bargen auch Spreng- und Zündmittel benachbarter VSp, dies oft auch über die Kreisgrenze hinweg. Alle, die in den Akten erwähnt sind, hatten eine Kapazität von 5 t.
Generell dienten die PiSpMH der objektnahen Einlagerung von PiSpreng- und Zündmitteln. Im März 1967 wurde jedoch vermerkt, dass
Einlagerung erfolgte übrigens auch in nicht der Bundeswehr gehörenden Objekten, so z.B. im „Objekt Eschwege“ (StOMunNdlg des BGS). Interessant für Ortskundige vielleicht auch die VSp KS 3 (Hafenbrücke bei Kassel) und KS 4 (Altmarktbrücke).die PiSpMH hauptsächlich aus Haushaltsgründen in objektnahen Standort-Munitionsniederlagen und Depots zu lagern sind. Dabei darf „objektnah“ nicht eng ausgelegt werden. Bei verkehrsgünstig gelegenen MunNdlg kann die Entfernung zum Sprengobjekt durchaus 50 km und mehr betragen.
Probleme gab es natürlich auch. So forderte das III. Korps im Januar 1966 den Einbau von vier Sprengschächten im Verlauf der Landstraße zwischen Kupferhütte und Mönchhosbach (Landkrs. Rotenburg / Hessen) bei Straßen-Km 1,4 (Objekt ROF 118). Beim Einbau stellte sich dann heraus, dass ein Auslösen der Sperr- und Unterbrechungseinrichtungen eine Hauptwasserleitung beschädigen würde, die gleich mehrere Ortschaften in der Umgebung versorgte.
Oder es wurde ein Sperrobjekt (HÜN 11 bei Km 2,1 der Kreisstraße 52 zwischen Buchenau und Giesheim) irrtümlich in ein Straßenstück eingebaut, dass einem Adligen in Buchenau gehörte, und nicht, wie verlangt, nur auf öffentlichen Straßen (interessanter Aspekt für den Gegner übrigens).
So, zum Schluss möchte ich noch alle Forumsbesucher herzlich bitten, jetzt nicht gleich loszubrausen und die örtlichen Staatsforste unsicher zu machen. Mit großer Wahrscheinlichkeit existieren die genannten Anlagen nicht mehr.
(Quelle: BA-MA, BW 1 / 91835, Pioniersperrmunitionshäuser in Hessen, 1964-69)