Ein Braunkohlebergwerk in Hamburg? Diese zunächst doch eher erstaunliche Tatsache erfordert einen Blick in die Vergangenheit - sehr weit in die Vergangenheit sogar. Braunkohle entstand aus verlandeten Sumpfwäldern und Mooren des Tertiärs vor rund fünf Millionen Jahren. Als sich vor etwa 600.000 Jahren die gewaltigen Gletscher der sogenannten Elster-Eiszeit über Norddeutschland schoben, wühlten sie den Boden teilweise mehrere hundert Meter tief auf (Auf der schematischen Datstellung weiter unten mit einer schwarzen Linie dargestellt). Dabei erfassten sie die verschiedenen angetroffenen Erdschichten, darunter auch die feinkörnigeren Anteile der tertiären Braunkohle, schoben diese mit sich und zermahlten sie dabei zum Teil. Zusammen mit von Schmelzwasser ausgewaschenen Sanden lagerte sich das feinere Material schließlich an günstigen Stellen vor dem Gletscher wieder ab. Während der zweiten, sog. Saale-Eiszeit erfolgte an vielen Stellen eine erneute Umlagerung der Schichten. Nicht nur in den Harburger Bergen, sondern auch im Hannoverschen Wendland, im Raum Lauenburg, bei Uelzen und in Schleswig-Holstein kommt solche, meist mit eiszeitlichen Sanden vermengte Braunkohle vor. Aufgrund von Bernsteinfunden nimmt man an, daß ihr ursprünglicher Entstehungsort im Bereich der Ostseeküste lag.
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An der Magdeburger Strasse 1, auf der Ecke zwischen dem Brooktor- und dem Magdeburger Hafen, steht der Kaispeicher B, das älteste noch erhaltene Bauwerk im Hamburger Freihafen. Der imposante Backsteinbau wurde in den Jahren 1878/79, also noch vor der Ratifizierung des Zollanschlusses und der Einrichtung des Freihafens und etwa 10 Jahre vor dem Bau der Speicherstadt errichtet. Auftraggeber war die Silospeicher Kommandit-Gesellschaft J.W. Boutin, die Architekten waren Bernhard Georg Jacob Hanssen und Wilhelm Emil Meerwein.
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Der 8. Mai 1945 markiert das Ende des Zweiten Weltkriegs. Wesentlich unbekannter, aber zumindest für den norddeutschen Raum ebenso bedeutsam war die vorausgegangene Teilkapitulation am 4. Mai 1945 in der Nähe von Lüneburg. In dieser Hinsicht waren somit nicht nur Reims und Berlin Schauplätze der Weltgeschichte, auch ein schlichter, unscheinbarer Heidehügel spielte damals eine wichtige Rolle.
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Während der Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs wurde Hamburg zu großen Teilen zerstört. Noch über Jahrzehnte prägten die Spuren der Zerstörung an vielen Stellen das Stadtbild. Aus Fotos und Ausstellungen sind die Bilder vielen Menschen bekannt. Welche Ausmaße die Zerstörung aber insgesamt hatte, lässt sich heute nur noch schwer nachempfinden. Im Jahr 1954 fasste Arthur Dähn, langjähriger Mitarbeiter der Baubehörde und maßgeblich am Wiederaufbau Hamburgs beteiligt, die Schäden in Zahlen und Tabellen zusammen und vermittelte so einen Überblick über die weitreichenden Kriegsschäden. Mit freundlicher Genehmigung geben wir den Text hier im Original-Wortlaut wieder.
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Umsiedelung – das Wort klingt nach Zwang, nach Entwurzelung. Die Gründe für die Auslöschung eines ganzen Dorfes können vielfältig sein. In der DDR wurden Anfang der 1950er und nochmals Anfang der 1960er Jahre zahlreiche grenznahe Ortschaften im Rahmen gezielter Aktionen abgesiedelt und abgerissen. Mindestens genauso häufig und bis heute in West- und Ostdeutschland Realität sind Umsiedlungen aber zur Gewinnung von Flächen für wirtschaftliche Zwecke wie etwa den Braunkohle-Tagebau. So musste Anfang 2006 auch das Örtchen Haidemühl bei Spremberg weichen.
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