Erfahrungen mit dem Erwerb von ehemaligen Militäranlagen

Zivile und sonstige Bauten mit geschichtlichem Hintergrund und deutlichem Bezug zu den Fachthemen, die jedoch nicht eindeutig zuzuordnen sind
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Gast

Erfahrungen mit dem Erwerb von ehemaligen Militäranlagen

Beitrag von Gast » 09.06.2005 11:50

Hallöchen !

Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit dem Erwerb von ehemaligen Militäranlagen gemacht. Wenn ja wäre es interessant einmal ein paar Geschichtchen zu hören. Insbesondere interessieren mich die zu beachtenden, nicht nur rechtlichen Rahmenbedingungen, die mit dem Erwerb eines solches Objektes einhergehen. Dazu gehören Bestandsschutz, Rechte Dritter etc.

Ausserdem suche ich eine Veräußerungsplattform ausserhalb von www.bundesliegenschaften.de, irgendwie finde ich die Seite zu wenig bestückt. Kann es sein, dass man für die exotischen Objekte die verantwortlichen Personen direkt kontaktieren sollte ??

Wie sieht es mit anderen Anbietern, wie z.B. den deutschen Grundstückauktionen aus. Hier werden hin und wieder auch
ehem. Objekte des Militärs angeboten.

Für reichlich Auskunft wäre ich euch sehr verbunden.

Gruss
Martin


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MikeG
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Beitrag von MikeG » 09.06.2005 13:37

Hi!

Generell solltest Du auf mehrere Punkte achten, die natürlich schriftlich fixiert und ggf. eingetragen sein müssen:

- Das Areal muß als Altlasten- und Kampfmittelfrei übernommen werden. Eine Verantwortung für Altlasten und Kampfmittelfunde nach der Übernahme solltest Du in keinem Fall eingehen!

- Militäranlagen brauchen keine Baugenehmigung, Nach Wegfall der milit. Nutzung handelt es sich formal um Schwarzbauten - mit allen Konsequenzen. Hier ist also unbedingt auf Bestandsschutz/Legalisierung/Umwidmung zu achten!

- Damit einhergehend muß die neue Nutzung im Flächennutzungsplan festgeschrieben werden, ansonsten kannst Du Deine Nutzungspläne u.U. gar nicht verwirklichen.

Mike

P.S.: Bei der Gelegenheit noch mal ganz wichtig zu unserer Absicherung bei der Diskussion der übliche Standard-Disclaimer: Dieses Forum kann natürlich keinre Rechtsberatung leisten oder ersetzen.
Zuletzt geändert von MikeG am 09.06.2005 18:44, insgesamt 1-mal geändert.

petzolde
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Beitrag von petzolde » 09.06.2005 18:25

Mike hats auf den Punkt gebracht. Ich habe mit etlichen Militärgrundstücken zu tun gehabt: Wichtig war immer die Abstimmung aller Vorhaben im Vorfeld des Erwerbs mit den zuständigen Behörden und auch mit den politischen Gremien - Investoren mit neuen Arbeitsplätzen sind ja gern gesehen. Noch etwas: Der Erwerber sollte Ausdauer und Durchsetzungsvermögen mitbringen...
Bei Interesse bzw. Problemen an einem konkreten Objekt: ggf. PN.
gruß EP

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 09.06.2005 20:44

Darüber hatte ich mit einem Mitarbeiter aus dem Bereich Flächenbestand, Altlastenmanagement und Umwelt letzte Woche eine Diskussion. Er hat mir es auch erläutert, wie es funktioniert mit der g.e.b.b. und dem Immobilienmarkt des Bundes. Wenn ich es richtig verstanden habe, bekommt der Immobilienmarkt des Bundes die Sahnestückchen.
Oft werden angeblich auch vom Bund über den Wert einer Immobilie "Milchmädchenrechnungen" aufgemacht.

Ralf P.

Beitrag von Ralf P. » 09.06.2005 21:10

Hi HW und alle anderen,

Zeit und gute Nerve musst Du haben, 1-2 Jahre kein Problem

Neben dem Kaufpreis, kommt es auch auf Dein Nutzungskonzept an. Je mehr Geld man mit Deinem Konzept machen kann, um so teurer wird es.

Auf der Airbase Sembach ist es z.B. so, wenn Du die Liegenschaft innerhalb von 10 Jahren teurer Verkaufs, geht die Hälfte des Mehrerlöses an die BImA.

Sitmmt die geeb bekommt die Sahenstücke die richtig Geld bringen, der Rest bleibt bei der BImA.

Und wenn die geeb ein faules Ei hat, danke geht an die BImA zurück.

Gruss Ralf

PS: HW. habe 3-4 mal angerufen, nicht an die Strippe bekommen. Mal schauen ob er sich auf eine Mail meldet.

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