Ehem. Munitionslager Hemau/Opf.
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Ehem. Munitionslager Hemau/Opf.
Hallo,
seit einiger Zeit wird das ehemalige Munitionslager in Hemau/Opf. (bei Regensburg) als „Solarpark“ genutzt.
Ich habe über dieses Lager schon einige Gerüchte gehört, angeblich wurden dort „im kalten Krieg“ nukleare Sprengkörper gelagert.
Wer weiß Näheres?
Für etwaige Antworten vielen Dank in Voraus.
Gruß
Hans Ludwig
seit einiger Zeit wird das ehemalige Munitionslager in Hemau/Opf. (bei Regensburg) als „Solarpark“ genutzt.
Ich habe über dieses Lager schon einige Gerüchte gehört, angeblich wurden dort „im kalten Krieg“ nukleare Sprengkörper gelagert.
Wer weiß Näheres?
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Hans Ludwig
- MikeG
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Moin!
Nun, da gabs offenbar zwei Anlagen,evtl. teilten die sich ein Gelände. Einmal die Standortmunitionsniederlage der Bundeswehr, zum anderen ein Depot der US Army.
Letztere war dort mit versch. Field Artillery Detachments stationiert. So liegt die Vermutung nahe, daß - falls nukleare Waffen dort waren, es sich um entsprechende Artilleriegranaten (z.B. 155mm) handelte.
Sowohl in "Einzelplan 14", im "Bedrohungsatlas" als auch im Militarisierungsatlas wird der Standort als "Atomwaffenlager" aufgeführt.
Ich hoffe, das hilft Dir erstmal weiter.
Mike
Nun, da gabs offenbar zwei Anlagen,evtl. teilten die sich ein Gelände. Einmal die Standortmunitionsniederlage der Bundeswehr, zum anderen ein Depot der US Army.
Letztere war dort mit versch. Field Artillery Detachments stationiert. So liegt die Vermutung nahe, daß - falls nukleare Waffen dort waren, es sich um entsprechende Artilleriegranaten (z.B. 155mm) handelte.
Sowohl in "Einzelplan 14", im "Bedrohungsatlas" als auch im Militarisierungsatlas wird der Standort als "Atomwaffenlager" aufgeführt.
Ich hoffe, das hilft Dir erstmal weiter.
Mike
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Es gab süd-westlich von Hemau im Wald eine Standortschießanlage, eine Standortmunitionsniederlage und direkt neben dieser Standortmunitionsniederlage ein Nukleardepot/-lager.
Nord-westlich von Hemau Richtung Parsberg bei Herrenried (südlich davon) gab es ein Korpsdepot und einen großen Militärischen Schutzbereich (Verteidigungsanlage Herrenried), der sich aber eigentlich nicht auf das Korpsdepot beziehen kann (von einem Korpsdepot als Militärischer Schutzbereich und dann mit diesen Ausmaßen des Schutzbereiches habe ich noch nicht gehört - Aufhebung BMVg 25.08.1998).
Bei Riedenburg-Ried im Wald (fast schon in der Nähe von Hemau) gab es noch ein weiteres Korpsdepot.
Nord-westlich von Hemau Richtung Parsberg bei Herrenried (südlich davon) gab es ein Korpsdepot und einen großen Militärischen Schutzbereich (Verteidigungsanlage Herrenried), der sich aber eigentlich nicht auf das Korpsdepot beziehen kann (von einem Korpsdepot als Militärischer Schutzbereich und dann mit diesen Ausmaßen des Schutzbereiches habe ich noch nicht gehört - Aufhebung BMVg 25.08.1998).
Bei Riedenburg-Ried im Wald (fast schon in der Nähe von Hemau) gab es noch ein weiteres Korpsdepot.
Hallo
das besagte A-Waffendepot gehörte zu der mittlerweile geschlossenen General von Steuben Kaserne, in der das Raketenartilleriebatallion 42 stationiert war. Somit beherbergte das A-Waffenlager die Nuklearsprengköpfe für die Artillerieraketen. Das alles unter US-Verwaltung vom 36th U.S. Army Field Artillery (FA) Detachment, das auch in der Kaserne stationiert war. Die Waffensysteme in dieser Kaserne waren in den Anfangsjahren die Honest John, Lance später dann Lars und bis zur Auflösung MARS. Die Atomsprengköpfe gehörten also der US-Armee sollten aber im Falle eines Falles von dem RakArtBtl42 benutzt werden.
das besagte A-Waffendepot gehörte zu der mittlerweile geschlossenen General von Steuben Kaserne, in der das Raketenartilleriebatallion 42 stationiert war. Somit beherbergte das A-Waffenlager die Nuklearsprengköpfe für die Artillerieraketen. Das alles unter US-Verwaltung vom 36th U.S. Army Field Artillery (FA) Detachment, das auch in der Kaserne stationiert war. Die Waffensysteme in dieser Kaserne waren in den Anfangsjahren die Honest John, Lance später dann Lars und bis zur Auflösung MARS. Die Atomsprengköpfe gehörten also der US-Armee sollten aber im Falle eines Falles von dem RakArtBtl42 benutzt werden.
Hallo,
ich hatte die "Ehre" in Hemau meine Grundwehrdienstzeit dort als Begleitsoldat zu verbringen.
Dort kamen wir bei div. "Übungen" auch bis in den inneren Bereich vor, der eigentlich unter der Obhut der Amerikaner stand.
Wir waren für die Sicherung der ganzen Anlage verantwortlich.
Der "heiße" Bereich waren um genau zu sein 2 Bunker in denen angeblich atomar bestückte 155mm und 203mm Artillieriegranaten gelagert wurden, die im V-Fall an die Bundeswehr "übergegangen" wären.
Konventionelle Munition für Raketenwerfer wurde in einem direkt daran angrenzenden seperaten Bereich gelagert, den wir auch mit zu "betreuen" hatten...
Es waren auch sehr oft hohe amerikanische Dienstgrade zu Besuch um die relativ häufigen Überprüfungen zu beobachten.
Das Lager ist nicht mehr aktiv, dort ist inzwischen eine der größten Photovoltaikanlagen installiert.
Der Wachturm und div. Betriebsgebäude einschließlich der Bunker existieren noch....hab mich erst vor kurzem davon überzeugen können.
Alles in allem war der Dienst dort schon recht "schräg"...
Für uns war der Dienst dort ja keine Übung....und ständig mit teilgeladenem G3 und 5 gefüllten Magazinen herumzulaufen, nach einer Woche Wache fehlt dir was....
ich hatte die "Ehre" in Hemau meine Grundwehrdienstzeit dort als Begleitsoldat zu verbringen.
Dort kamen wir bei div. "Übungen" auch bis in den inneren Bereich vor, der eigentlich unter der Obhut der Amerikaner stand.
Wir waren für die Sicherung der ganzen Anlage verantwortlich.
Der "heiße" Bereich waren um genau zu sein 2 Bunker in denen angeblich atomar bestückte 155mm und 203mm Artillieriegranaten gelagert wurden, die im V-Fall an die Bundeswehr "übergegangen" wären.
Konventionelle Munition für Raketenwerfer wurde in einem direkt daran angrenzenden seperaten Bereich gelagert, den wir auch mit zu "betreuen" hatten...
Es waren auch sehr oft hohe amerikanische Dienstgrade zu Besuch um die relativ häufigen Überprüfungen zu beobachten.
Das Lager ist nicht mehr aktiv, dort ist inzwischen eine der größten Photovoltaikanlagen installiert.
Der Wachturm und div. Betriebsgebäude einschließlich der Bunker existieren noch....hab mich erst vor kurzem davon überzeugen können.
Alles in allem war der Dienst dort schon recht "schräg"...
Für uns war der Dienst dort ja keine Übung....und ständig mit teilgeladenem G3 und 5 gefüllten Magazinen herumzulaufen, nach einer Woche Wache fehlt dir was....
Hallo,
das Lager war auch schon Thema auf www.bunkerforum.de
siehe http://www.bunkernetzwerk.de/invboard/i ... =556&st=66
(ziemlich am Ende der Seite 7)
Grüße
Frank
das Lager war auch schon Thema auf www.bunkerforum.de
siehe http://www.bunkernetzwerk.de/invboard/i ... =556&st=66
(ziemlich am Ende der Seite 7)
Grüße
Frank
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Re: Ehem. Munitionslager Hemau/Opf.
Moin!
Anlässlich vierzig Jahre NATO-Doppelbeschluss hat BR24 einen Beitrag auf der Seite, garniert mit einigen Fotos:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/40 ... au,RkXCCeJ
Mike
Anlässlich vierzig Jahre NATO-Doppelbeschluss hat BR24 einen Beitrag auf der Seite, garniert mit einigen Fotos:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/40 ... au,RkXCCeJ
Mike
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Re: Ehem. Munitionslager Hemau/Opf.
Hallo,
da sowohl der ehemalige Sondermunitionsbereich als auch die konventionelle Standortmunitionsniederlage durch die Nutzung als Photovoltaikanlage zwar im Grundsatz noch vorhanden/erkennbar sind (v.a. die Munitionslagerhäuser), aber doch der Eindruck aus der Zeit der aktiven Nutzung nicht mehr vorhanden ist, hier noch ein paar Bilder (Außenaufnahmen) aus der Zeit unmittelbar nach Aufgabe der Liegenschaft.
Der Bereich der (konventionellen) Standortmunitionsniederlage verfügte zuletzt über insgesamt 17 Munitionslagerhäuser ("zuletzt" deshalb, weil sie irgendwann erkennbar ausgebaut und um den Bereich der MLH 13 bis 17 nach Südwesten erweitert wurde, damals erkennbar an unterschiedlichen alten und neuen Zauntypen; bis dahin war wohl die in den Fotos als "mittlere Ringstraße" bezeichnete Straße die westliche Lagergrenze). Diese 17 MLH gliederten sich in drei große MLH 9, 10 und 11 (MLH 180 ?), die sechs bereits erwähnten MLH 12 bis 17 (MLH 90 ?) sowie drei MLH 50 (vermutlich mit den Nummern 5, 6 und 7) und fünf MLH 25 (Nummer 8 und vermutlich 1 bis 4).
Viele Grüße, Thomas
da sowohl der ehemalige Sondermunitionsbereich als auch die konventionelle Standortmunitionsniederlage durch die Nutzung als Photovoltaikanlage zwar im Grundsatz noch vorhanden/erkennbar sind (v.a. die Munitionslagerhäuser), aber doch der Eindruck aus der Zeit der aktiven Nutzung nicht mehr vorhanden ist, hier noch ein paar Bilder (Außenaufnahmen) aus der Zeit unmittelbar nach Aufgabe der Liegenschaft.
Der Bereich der (konventionellen) Standortmunitionsniederlage verfügte zuletzt über insgesamt 17 Munitionslagerhäuser ("zuletzt" deshalb, weil sie irgendwann erkennbar ausgebaut und um den Bereich der MLH 13 bis 17 nach Südwesten erweitert wurde, damals erkennbar an unterschiedlichen alten und neuen Zauntypen; bis dahin war wohl die in den Fotos als "mittlere Ringstraße" bezeichnete Straße die westliche Lagergrenze). Diese 17 MLH gliederten sich in drei große MLH 9, 10 und 11 (MLH 180 ?), die sechs bereits erwähnten MLH 12 bis 17 (MLH 90 ?) sowie drei MLH 50 (vermutlich mit den Nummern 5, 6 und 7) und fünf MLH 25 (Nummer 8 und vermutlich 1 bis 4).
Viele Grüße, Thomas
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Zuletzt geändert von thomasbreitenbacher am 29.12.2019 10:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ehem. Munitionslager Hemau/Opf.
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Zuletzt geändert von thomasbreitenbacher am 29.12.2019 10:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ehem. Munitionslager Hemau/Opf.
und die letzten Bilder:
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