BUNKER der Öffentlich-Rechtlichen TV-Sender. Gerücht?

Gerüchte, Geschichten, Utopien
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René
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Beitrag von René » 16.06.2004 01:20

Müsste die Bereitstellung dieser Bunker nicht irgendwo gesetzlich geregelt sein
Ja, sie ist. Es gibt ein "Sicherstellungsgesetz". Dieses schreibt auch den großen Telekommunikationsanbietern vor, "Sicherstellungsanlagen" für wichtiges Personal und wichtige Technik zu bauen. Auch die Bahn baut Bunker (BBB :-) ), da gehören die Rundfunk- und Fernsehanstalten mit höchster Wahrscheinlichkeit auch in diese Liste. Bezahlt werden die Anlagen vom Bund, betrieben und gewartet werden sie von den Konzernen/ Großbetrieben (oder beauftragten Firmen).
Die Quelle dieser meiner ausgefeilten :oops: Information ist ein bunker-begeisterter (und bunker-kennender!) T-Com-Mitarbeiter. Ich hoffe, dieses Sicherstellungsgesetz irgendwann einmal zu finden. Ob es beim Bundesamt für Zivilschutz bestellt werden kann? Das ist zwar ein chaotischer Haufen, aber einen Versuch ist es wert!

Im Regierungsbunker Österreichs ist das staatliche Sendestudio gleich mit integriert. Der "Berliner Rundfunk", ein DDR-Propaganda-Instrument, hatte in einem geschützten Teil des Kellers zwei Studios und der Bunker vor dem Rias-Gebäude- dem West-Berliner Propaganda-Gegenstück also- war laut OFD komplett eingerichtet mit Studios und schutzbau-üblichen Aufenthaltsbereichen. In Berlin-Adlershof gab es eine verbunkerte Richtfunk-Sendestelle, von der aus man zum Fernsehturm beamte. Diese ist genauso verschwunden, wie ein unterirdischer Verbindungsgang vom Gelände des Stasi-Wachregiments zu den DDR-Fernsehstudios in der Aga-Straße. Hätte ein Redakteur sich dort "verlesen", wäre das MfS in Windeseile im Studio gewesen (Quellen hierzu sind die Verwaltungen des ehem. Areals Berliner Rundfunk und der Fernsehstudios). Mehr fällt mir erst mal nicht ein :crazy:
Man kann das Leben nicht verlängern, nicht verbreitern- aber vertiefen :-)

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René
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Beitrag von René » 16.06.2004 01:29

Man kann das Leben nicht verlängern, nicht verbreitern- aber vertiefen :-)

Claus P.
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Panzer untern ZDF

Beitrag von Claus P. » 17.06.2004 20:27

Hallo zusammen. Vielleicht lagern ja dort die alten Tiger- Panzer als Oltimer. Die ZDF Bosse verdienen ja genug Geld um sich sowas leisten zu können. Außerdem soll die damalige Bundesregierung 150 M48 Panzer und 90 Kanonenjagdtpanzer für den Ernstfall unter dem Sendezentrum eingelagert haben !!?
Mfg Claus

Wilm

Beitrag von Wilm » 17.06.2004 21:26

Ich nun wieder ....

Also zu der Göttinger Alternativen Szene, aus der wohl die tolle Internetseite kommt möchte ich einfach nichts sagen. Die Demos während meiner Jugendzeit haben mir so manchen Samstagsbummel durch die Fußgängerzone versaut :x

Aber zurück zum Thema:
Information ist alles, schließlich kann man einen Fernsehsender recht schnell zu Propagandazwecken einsetzen. Ein komplettes Fernsehstudio ettliche Meter unter dem ZDF mag ich bezweifeln, jedoch nicht, dass es solche Einrichtungen gegeben hat, oder vielleicht immer noch gibt.
Die Bundeswehr hat vor ein paar Jahren komplette Radiosender in Containerbauweise verkauft. Schnäppchenpreis lag bei 200.000 DM. Dafür gab es aber auch einen 50kW-Stereosender, das Aggregat, den Antennenmast samt Antennen und letztendlich die Studiocontainer.
Sofern ich mich erinnere hat Helmut Singer aus Aachen das Zeug damals im Katalog gehabt.

Mal sehen, ob Mike Antworten bekommt.....


Es grüßt

Thomas Roessing

Beitrag von Thomas Roessing » 18.06.2004 14:26

Moin,
das ZDF-Gelände für irgendwelchen Kalter-Krieg-Kram zu nutzen scheint mir gar nicht so weit hergeholt:

Erstens liegt das Sendezentrum ziemlich nahe an den in diesem Thread erwähnten Anlagen im Ober-Olmer-Wald/Lerchenberg/Finthen. Und zweitens ist das ZDF auch heute noch ziemlich stark bewacht und gesichert. Dafür hat bei einer Sendeanstalt damals wie heute jeder Verständnis, so daß es nicht so auffällt.

Wenn mir mal wieder einer vom ZDF über den Weg läuft, frage ich mal nach der Unterwelt der Anlage - allerdings interessieren sich die meisten, die dort arbeiten vermutlich einen feuchten Kometenkrümmel für Bunker etc.

Viel Gruß
Thomas

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Gegendarstellung

Beitrag von MikeG » 18.06.2004 17:52

Gegendarstellung

Günter Schäfer, Redaktion des oben genannten Göttinger Stadtmagazins online, forderte mich auf, die folgende Gegendarstellung zu veröffentlichen:


Der Zugang zu jenen Räumlichkeiten war möglich, weil sich im Rahmen eines Studiobesuches jemand abgesetzt hatte und bei einem Aufzug wohl mit einem kleinen Trick eine die Sperre der Stationstasten umgehen konnte. Die Information wurde ohne Quellenangabe veröffentlicht, weil die Personen, die diese Information geliefert haben geschützt werden sollten. Da eine dieser Personen Wau Holland, Präsident des Chaos Computer Clubs inzwischen verstorben ist und ihm daraus keinen Schaden mehr entstehen kann sei er als vertrauenswürdige Quelle hier genannt, um die Unterstellung eines "unsauberen Journalismus" bei www.goest.de zurückzuweisen.

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Noch ein Kommentar

Beitrag von MikeG » 18.06.2004 18:05

Einige Bemerkungen zu dieser Sache:

Zunächst einmal zeigt sie, daß mit Zitaten textlicher und bildlicher Art vorsichtig umgegangen werden muß. Ich bitte darum, zukünftig noch mehr auf mögliche Urheberrechtsverletzungen zu achten und ggf. lieber einen Link zu posten.

Daß Wau Holland durch das Offenlegen von Sicherheitslücken sicherlich sehr viel für die Datensicherheit getan hat, steht außer Frage. Für den hier geschilderten Fall könnte es ungeachtet von Wau Hollands Leistungen aber durchaus sein, daß hier Straftatbestände gegriffen hätten: Zunächst Hausfriedensbruch (Absetzen von der Besuchergruppe) und evtl. sogar Einbruch (Umgehen der Sperre des Aufzugs). Ob es sich nun um Gesetzesverstöße handelte oder nicht, können wir hier nicht mehr klären und da Wau tot ist, spielt die gesetzliche Relevanz auch nur eine kleine Rolle. Ob eine derartige Recherchemethode aber legal, legitim, anständig, angemessen, notwendig oder sonst was wäre, möge jeder für sich beurteilen.

Ich habe kein Interesse an Streitereien mit dem GOEST und bitte daher darum, sich mit möglicherweise beleidigenden Äußerungen zurückzuhalten (sie würden ja eh gegen die Forenregeln verstoßen). Anders gesagt: Zurück zum Thema „Schutzbauten der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten“.

Mike

Gast

Beitrag von Gast » 18.06.2004 19:23

Ok. Das mit dem Zitat war ich. :oops:

Dennoch ist die Aufregung rein rechtlich betrachtet eher ungerechtfertigt. Immerhin wurde klar und der üblichen Form entsprechend zitiert. Aber so geht es natürlich auch...


Wie auch immer ...

Heisst das jetzt, dass die Schutzräume tatsächlich existieren oder habe ich den Text falsch verstanden, was bei meinem derzeitlichen Lernaufwand durchaus mal passieren kann. ;)

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Beitrag von MikeG » 18.06.2004 19:27

Nun, wenn man Wau Holland glaubt und ihm zutraut, einen Schutzraum als solchenbeurteilen zu können und davon ausgeht, daß auf dem Weg von ihm als Quelle bis zur Veröffentlichung nichts verloren ging, falsch verstanden oder verändert wurde, dann wird das wohl so sein. Wie ich schon schrieb - einen gewissen Sinn macht das schon.

Mike

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Beitrag von MikeG » 18.06.2004 22:26

Es gibt schon noch weitere Hinweise (neben den von René genannten Gesetzen) auf solche Ausweichanlagen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten.

So schreibt Erich Schmidt-Eenboom in seinem Buch „Der BND“ u.a. “... Wie Bundes- und Landesregierungen, Rundfunkanstalten und Kommandostäbe der NATO suchten sie [gemeint ist hier der BND] nach sicheren Kriegshauptquartieren. ...“.

In der Drucksache 11/2869 des Niedersächsischen Landtages heißt es u.a.: “... Zur Sicherstellung der Rundfunkvcrsorgung in einem VerteidigungsfaII haben die Rundfunkanstalten gemeinsame Vorsorgepläne erarbeitet. ...“.

Das entspräüche dann auch den zitierten Gesetzen. Interessant wäre mal, wie diese Gesetze vor 1989 aussahen.

Mike

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