Drucktür aus Beton
- MikeG
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Drucktür aus Beton
Moin!
Bei einer Begehung einer Zivilschutzanlage in Hamburg fiel mir eine ungewöhnliche Drucktür auf. Der Anlage wurde relativ früh (60er Jahre) errichtet und einiges weist darauf hin, daß hier noch „experimentiert“ wurde. Die Tür besteht aus Beton und wurde von DYWIDAG hergestellt.
Ist jemandem eine ähnliche Tür schon einmal begegnet und wenn ja wo und in was für einer Anlage?
Mike
Bei einer Begehung einer Zivilschutzanlage in Hamburg fiel mir eine ungewöhnliche Drucktür auf. Der Anlage wurde relativ früh (60er Jahre) errichtet und einiges weist darauf hin, daß hier noch „experimentiert“ wurde. Die Tür besteht aus Beton und wurde von DYWIDAG hergestellt.
Ist jemandem eine ähnliche Tür schon einmal begegnet und wenn ja wo und in was für einer Anlage?
Mike
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- derlub
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Hi,
diese Tür wurde ursprünglich von der Hamburger Firma C. W. Thoerig entwickelt und dann in einer leicht veränderten Bauweise von der Firma Dyckerhoff & Widmann KG (DYWIDAG) produziert.
Ich zitiere mal aus der Zeitschrift Zivilschutz:
3.1.7 System Thoerig
Als einzige Drucktür aus Stahlbeton wurde bisher eine von C. W. Thoerig Hamburg entwiclrelte 10-atü-Tür geprüft und vorläufig zugelassen, die sich unter der Wirkung eines Luftdruckstoßes ebenfalls als vierseitig gestützte Platte auf die Zarge legt (s. Bild 17). Die Zarge besteht aus stählernen
Winkelprofilen.
Da das etwa 18 cm dicke Stahlbeton-Türlatt etwa 1000 kg
wiegt. ist an seiner dem Schutzraum zugekehrten Innenseite
unten eine Knebelschraube angebracht, mit deren Hilfe das
Türblatt ohne Schwierigkeiten ausgehoben werden kann. Das
geprüfte Versuchsstück besaß ein Zentralriegelwerk, das mit
Hilfe von Handrädern bedient wurde; es ist jedoch von der
Firma Dyckerhoff & Widmann KG, München bekannt geworden,
daß sie diese Tür auch mit zwei Vorreiberhebeln
herzustellen gedenkt.
Quelle: Zivilschutz S. 100-101, Heft3, 1963?
In Aachen, Dortmund und Hamburg-Altona wurden Anfang der 60er Jahre im Auftrag des Bundeswohnungsbauministeriums verschiedene Probebauten für öffentl. Luftschutzräume errichtet. Diese Luftschutzraumtypen wurden Ende der 50er Jahre in Nevada durch Atombombentests auf ihre Standfestigkeit geprüft. Bei dem Hamburger Probebau soll es sich um einen Rundschutzbau mit 100 Schutzplätzen handeln.
Mike, ist Deine Zivilschutzanlage eventuell ein Rundbau?
Grüsse,
Christoph
diese Tür wurde ursprünglich von der Hamburger Firma C. W. Thoerig entwickelt und dann in einer leicht veränderten Bauweise von der Firma Dyckerhoff & Widmann KG (DYWIDAG) produziert.
Ich zitiere mal aus der Zeitschrift Zivilschutz:
3.1.7 System Thoerig
Als einzige Drucktür aus Stahlbeton wurde bisher eine von C. W. Thoerig Hamburg entwiclrelte 10-atü-Tür geprüft und vorläufig zugelassen, die sich unter der Wirkung eines Luftdruckstoßes ebenfalls als vierseitig gestützte Platte auf die Zarge legt (s. Bild 17). Die Zarge besteht aus stählernen
Winkelprofilen.
Da das etwa 18 cm dicke Stahlbeton-Türlatt etwa 1000 kg
wiegt. ist an seiner dem Schutzraum zugekehrten Innenseite
unten eine Knebelschraube angebracht, mit deren Hilfe das
Türblatt ohne Schwierigkeiten ausgehoben werden kann. Das
geprüfte Versuchsstück besaß ein Zentralriegelwerk, das mit
Hilfe von Handrädern bedient wurde; es ist jedoch von der
Firma Dyckerhoff & Widmann KG, München bekannt geworden,
daß sie diese Tür auch mit zwei Vorreiberhebeln
herzustellen gedenkt.
Quelle: Zivilschutz S. 100-101, Heft3, 1963?
In Aachen, Dortmund und Hamburg-Altona wurden Anfang der 60er Jahre im Auftrag des Bundeswohnungsbauministeriums verschiedene Probebauten für öffentl. Luftschutzräume errichtet. Diese Luftschutzraumtypen wurden Ende der 50er Jahre in Nevada durch Atombombentests auf ihre Standfestigkeit geprüft. Bei dem Hamburger Probebau soll es sich um einen Rundschutzbau mit 100 Schutzplätzen handeln.
Mike, ist Deine Zivilschutzanlage eventuell ein Rundbau?
Grüsse,
Christoph
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Betontore
Hallo,
laut dem Werk "Stuttgarter Bunkerwelten" von R. Zielfleisch (ISBN: 3-939502-08-1) soll es in der MZA Stuttgart Hauptbahnhof (Parkhaus) solche Betontore geben.
Zitat:
"Zwei Schleusentüren und drei bis zu 38 Tonnen schwere Tore aus massivem Beton riegeln den Bunker hermetisch ab - auch gegen biologische und chemische Kampfstoffe"
(kurz zu dem Buch für Interessierte: ganz interessant, viele Fotos, Hoch-/Tiefbunker, Stollen, MZA, Krankenhausbunker, Pionierstollen; der Text ist gelinde gesagt eine leichte Zumutung angesichts der vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler sowie der unvollständigen Sätze (meine ganz persönliche Meinung)).
Baum
laut dem Werk "Stuttgarter Bunkerwelten" von R. Zielfleisch (ISBN: 3-939502-08-1) soll es in der MZA Stuttgart Hauptbahnhof (Parkhaus) solche Betontore geben.
Zitat:
"Zwei Schleusentüren und drei bis zu 38 Tonnen schwere Tore aus massivem Beton riegeln den Bunker hermetisch ab - auch gegen biologische und chemische Kampfstoffe"
(kurz zu dem Buch für Interessierte: ganz interessant, viele Fotos, Hoch-/Tiefbunker, Stollen, MZA, Krankenhausbunker, Pionierstollen; der Text ist gelinde gesagt eine leichte Zumutung angesichts der vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler sowie der unvollständigen Sätze (meine ganz persönliche Meinung)).
Baum
- derlub
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Re: Betontore
Das sind andere Betontore. Gemeint sind die in MZAs üblichen Betontore zum Verschluß der Zufahrten. Im Fall Stuttgart HBF 3X Rolltor.Baum hat geschrieben:soll es in der MZA Stuttgart Hauptbahnhof (Parkhaus) solche Betontore geben.
Hier geht es aber um eine Schleusentür mit Betonkern.
- Gravedigger
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Re: Betontore
So wie es auf den Bildern aussieht, ist die Tür komplett aus Beton und hat nicht nur einen Betonkern.derlub hat geschrieben: Hier geht es aber um eine Schleusentür mit Betonkern.
CU Markus
Zivilisation bedeutet, sich gegenseitig zu helfen von Mensch zu Mensch, von Nation zu Nation. (Henry Dunant)
Moin !
Das ist doch der Erprobungsbau in Altona !?
Eine kreisrunde Anlage , bestehend aus zwei unabhängigen Räumen
zu je 50 Personen und als einer der ersten unterirdischen Anlagen
seiner Zeit in Hamburg neu errichtet - meiner Meinung nach
ein Erprobungsbau zur Standardisierung von Neubauten in den 60ern .
Ist das Bauwerk immernoch so schimmelig ?
Gruß aus HH
Das ist doch der Erprobungsbau in Altona !?
Eine kreisrunde Anlage , bestehend aus zwei unabhängigen Räumen
zu je 50 Personen und als einer der ersten unterirdischen Anlagen
seiner Zeit in Hamburg neu errichtet - meiner Meinung nach
ein Erprobungsbau zur Standardisierung von Neubauten in den 60ern .
Ist das Bauwerk immernoch so schimmelig ?
Gruß aus HH
Hamburg von unten : www.unter-hamburg.de
- MikeG
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Moin!
Richtig, es ist der Erprobungsneubau in Altona. Und er ist nicht mehr ganz so schimmelig - eigentlich fielen mir eher die Schnecken und Schnaken im Schleusen-Vorbereich auf
In jedem Fall ist diese Tür ein hochinteressantes Detail. An Christoph ganz herzlichen Dank für das Zitat aus der ZS.
Mike
Richtig, es ist der Erprobungsneubau in Altona. Und er ist nicht mehr ganz so schimmelig - eigentlich fielen mir eher die Schnecken und Schnaken im Schleusen-Vorbereich auf
In jedem Fall ist diese Tür ein hochinteressantes Detail. An Christoph ganz herzlichen Dank für das Zitat aus der ZS.
Mike
- katschützer
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Re: Betontore
Eine Drucktür mit Handrad, ziemlich bullig, wie auf dem Bild. Sowas hab ich schonmal gesehen*. Die Oberfläche erweckte den Anschein eines geschweißten Metallkstens, der mit Beton verfüllt wurde. Sah wie "aus einem Stück" aus. Kann mir allerdings nicht vorstellen, daß es eine massive Stahlplatte war (ca. 15...20cm).Gravedigger hat geschrieben:So wie es auf den Bildern aussieht, ist die Tür komplett aus Beton und hat nicht nur einen Betonkern.
Aber eine Tür nur aus Beton wäre doch problematisch, weil spröde. Es würde sicher nicht lange dauern, bis die ersten Risse und abgeplatzten Ecken auftreten. Und die "Innereien" einfach im Beton einzugießen ist sicher auch keine Patentlösung.
MfG
*leider noch im "aktiven Dienst", deshalb keine näheren Angaben
Bei strenger Pflicht
Getreu und schlicht
Getreu und schlicht
Drucktüren rein aus Beton gab es schon im WK II, eine davon (mit abgebröselter Kante) kann etwa in der Berliner Königsstadtbrauerei besichtigt werden. Die damaligen Modelle waren an den Kanten keine sechs Zentimeter stark, im mittleren Bereich verjüngte sich das Türblatt durch quadratusche beidseitige Vertiefungen noch.
Beton ist brüchig, doch die auf Mikes Fotos gezeigte Stärke halte ich für nahezu unzerstörbar. Welche Druckwelle sollte diesem massiven Blatt etwas anhaben können?
Dass spätere Strahlenschutz- und Drucktüren tatsächlich aus einem Stahlkasten bestehen, der vor Ort nach dem Einhängen in die Zarge ausbetoniert wird, hat vor allem den Vorteil der leichteren Montage ohne großartige technische Hilfsmittel.
Beton ist brüchig, doch die auf Mikes Fotos gezeigte Stärke halte ich für nahezu unzerstörbar. Welche Druckwelle sollte diesem massiven Blatt etwas anhaben können?
Dass spätere Strahlenschutz- und Drucktüren tatsächlich aus einem Stahlkasten bestehen, der vor Ort nach dem Einhängen in die Zarge ausbetoniert wird, hat vor allem den Vorteil der leichteren Montage ohne großartige technische Hilfsmittel.
Man kann das Leben nicht verlängern, nicht verbreitern- aber vertiefen