[geklärt] Hamburg Postkarten
Hamburg Postkarten
Moin!
Nach einer aufregenden Nacht in der Online-Bücherei des Amerikanischen Kongresses hab ich hier 3 Bilder aus Alt-Hamburg, die leider nur sehr spärlich beschrieben wurden. Alle Aufnahmen sind frei von Kopierrechten (PD) !
Der "Gemüsemarkt" in Hamburg - könnte das der sog. Hopfenmarkt vor St. Nikolai sein?
Das Bild vom Hamburger Hafen um 1910 - wo könnte das etwa sein - höhe Landungsbrücken? höhe Überseebrücke?
Was ist das für ein "riesiges" Gebäude links neben dem Bismark-Denkmal (heute dürfte dort die Jugendherberge stehen)?
Übrigens in der Online-Bilbliothek gibt es für viele größere Städte Stadtansichten, die sich sehr gut für persönliche "historische" Postkarten eignen.
Gruß
Thomas
Nach einer aufregenden Nacht in der Online-Bücherei des Amerikanischen Kongresses hab ich hier 3 Bilder aus Alt-Hamburg, die leider nur sehr spärlich beschrieben wurden. Alle Aufnahmen sind frei von Kopierrechten (PD) !
Der "Gemüsemarkt" in Hamburg - könnte das der sog. Hopfenmarkt vor St. Nikolai sein?
Das Bild vom Hamburger Hafen um 1910 - wo könnte das etwa sein - höhe Landungsbrücken? höhe Überseebrücke?
Was ist das für ein "riesiges" Gebäude links neben dem Bismark-Denkmal (heute dürfte dort die Jugendherberge stehen)?
Übrigens in der Online-Bilbliothek gibt es für viele größere Städte Stadtansichten, die sich sehr gut für persönliche "historische" Postkarten eignen.
Gruß
Thomas
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Moin Thomas,
ich fange hinten an: Das große Haus auf deinem dritten Bild ist die 1881 fertige "Deutsche Seewarte" auf der ehemaligen Bastion Albertus (heute "Stintfang"). Im Krieg zerstört, entstand dort 1953, wie du schon schreibst, die Jugendherberge.
Und von dieser Deutschen Seewarte (genauer vom südöstlichen Eckturm) dürfte deine zweite Aufnahme gemacht worden sein, auf alle Fälle vor 1910, denn dann war dort ja schon der Hochbahnviadukt. Hier sieht man das Johannisbollwerk und den Niederhafen. Das links unten angeschnittene Haus stand an der Ecke Hafentor/Johannisbollwerk.
P.S. Hast du einen Link zur Online-Bibliothek (mag nicht suchen).
ich fange hinten an: Das große Haus auf deinem dritten Bild ist die 1881 fertige "Deutsche Seewarte" auf der ehemaligen Bastion Albertus (heute "Stintfang"). Im Krieg zerstört, entstand dort 1953, wie du schon schreibst, die Jugendherberge.
Und von dieser Deutschen Seewarte (genauer vom südöstlichen Eckturm) dürfte deine zweite Aufnahme gemacht worden sein, auf alle Fälle vor 1910, denn dann war dort ja schon der Hochbahnviadukt. Hier sieht man das Johannisbollwerk und den Niederhafen. Das links unten angeschnittene Haus stand an der Ecke Hafentor/Johannisbollwerk.
P.S. Hast du einen Link zur Online-Bibliothek (mag nicht suchen).
Gruß aus HH-Rbo
manni
manni
Hi Mannimanni hat geschrieben:Moin Thomas,
ich fange hinten an: Das große Haus auf deinem dritten Bild ist die 1881 fertige "Deutsche Seewarte" auf der ehemaligen Bastion Albertus (heute "Stintfang"). Im Krieg zerstört, entstand dort 1953, wie du schon schreibst, die Jugendherberge.
Und von dieser Deutschen Seewarte (genauer vom südöstlichen Eckturm) dürfte deine zweite Aufnahme gemacht worden sein, auf alle Fälle vor 1910, denn dann war dort ja schon der Hochbahnviadukt. Hier sieht man das Johannisbollwerk und den Niederhafen. Das links unten angeschnittene Haus stand an der Ecke Hafentor/Johannisbollwerk.
P.S. Hast du einen Link zur Online-Bibliothek (mag nicht suchen).
guckst du hier
Gruß
Oliver
Unterstützung gesucht: www.nuernberger-unterwelten.de
Den Fotografenstandort des zweites Bildes kann ich nicht nachvollziehen; er soll Johannisbollwerk/Hafentor gestanden haben. Demnach müßte der Blick ziemlich genau nach Süden gehen, etwa auf das heutige "Neue Metropol Musiktheater". Die Baumschatten auf dem Foto ließen demnach auf eine von Westen scheinende Sonne schließen, was aut eine Aufnahmezeit am späten Nachmittag deuten würde. Allerdings paßt die Kürze der Schatten dazu nicht.
gruß EP
gruß EP
Moin EP,
du kannst recht haben, ich habe auf die Baumschatten überhaupt nicht geachtet. So gesehen könnte der Aufnahmestandort auch weiter stromab gewesen sein.
Wie ich mir das vorgestellt hatte, zeigt ein Ausschnitt aus dem Plan von 1938, den ich angehängt und in den ich den von mir vermuteten Blickwinkel eingetragen habe.
Dann fand ich ein Foto, das vom Seemannshaus (heute Hotel Residence Hafen-Hamburg) gemacht wurde.
Es zeigt den Niederhafen im Jahre 1878. Und dort ganz links, oberhalb des Wegs, der damals noch um den Stintfang herumführte, sieht man das Johannisbollwerk. Die Baumreihen scheinen denen auf dem Bild 2 von Krakau zu gleichen. Damit favorisiere ich wieder den Stintfang als Standort.
du kannst recht haben, ich habe auf die Baumschatten überhaupt nicht geachtet. So gesehen könnte der Aufnahmestandort auch weiter stromab gewesen sein.
Wie ich mir das vorgestellt hatte, zeigt ein Ausschnitt aus dem Plan von 1938, den ich angehängt und in den ich den von mir vermuteten Blickwinkel eingetragen habe.
Dann fand ich ein Foto, das vom Seemannshaus (heute Hotel Residence Hafen-Hamburg) gemacht wurde.
Es zeigt den Niederhafen im Jahre 1878. Und dort ganz links, oberhalb des Wegs, der damals noch um den Stintfang herumführte, sieht man das Johannisbollwerk. Die Baumreihen scheinen denen auf dem Bild 2 von Krakau zu gleichen. Damit favorisiere ich wieder den Stintfang als Standort.
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Gruß aus HH-Rbo
manni
manni
Moin!
Also für mich sind beide Bilder vom gleichen Standpunkt aus aufgenommen worden - Seemannshaus von Manni evt. ein kleines bisschen früher und mit etwas weiterem Blickwinkel. Die Häuser auf der anderen Elbseite gleichen sich dafür in Position zueinander und Dach- bzw. Giebelwinkel zu sehr.
Gruß
Thomas
Also für mich sind beide Bilder vom gleichen Standpunkt aus aufgenommen worden - Seemannshaus von Manni evt. ein kleines bisschen früher und mit etwas weiterem Blickwinkel. Die Häuser auf der anderen Elbseite gleichen sich dafür in Position zueinander und Dach- bzw. Giebelwinkel zu sehr.
Gruß
Thomas
Moin!
Noch eine Überlegung zu den Schatten:
Angenommen das Ufer auf der Aufnahme verläuft recht genau in O-W Richtung, dann fallen die Schatten etwa in Richtung NO, die Sonne steht also in SW. Die Situation wäre etwa bei den Landungsbrücken gegeben.
Angenommen das Ufer auf der Aufnahme verläuft in SO-NW Richtung, dann fallen die Schatten etwa in Richtung O, d.h. die Sonne steht genau im Westen. Dies träfe für das Johannisbollwerk zu.
Vergleicht man das Verhältnis Schattenlänge zu Baumhöhe bzw. Höhe der Litfasssäule, dann würde ich sagen nicht ganz 1 zu 1 ein kleines bisschen länger, aber sicher nicht ein einhalb mal so lang.
Nun wirds Astronomisch:
Hier eine kleine Aufstellung Verhältnis Schattenlänge zu Objekthöhe und die Höhe der Sonne über dem Horizont.
Sonnenhöhe / Schattenlänge / Objekthöhe / Verhältnis
63° / 3m / 6m / einhalb
45° / 6m / 6m / gleich lang
40° / 7m / 6m /
33° / 9m / 6m / ein einhalb
30° / 10m / 6m /
26° / 12m / 6m / doppelt
In Anbetracht der vorherigen Aussage zum Verhältnis der Schattenlänge/Baumhöhe des Bildes, muss man also eine Höhe der Sonne über dem Horizont zwischen unter 45° und über 33°annehmen.
Betrachtet man nun den realen Sonnenstand in Hamburg stellt sich die Frage: Kann die Sonne in der angenommenen Höhe im Westen stehen? Das dies nur nach dem 21. März bzw. vor dem 23. September der Fall sein kann ist eindeutig. (Im Winter ist die Sonne schon unter dem Horizont, wenn sie im Westen steht.)
Für einen Anfang nimmt man den längsten Tag des Jahres, bei dem die Sonne ihren höchsten Stand am Himmel erreicht. Das ist der 21. Juni und siehe da, in Hamburg steht die Sonne im Westen nur 30° über dem Horizont. Einen höheren Stand (wie gefordert 33°-45°) kann sie in Hamburg niemals erreichen.
Damit scheidet der Standort Johannisbollwerk aus!
Und wie sieht es am gleichen Tag für die Landungsbrücken aus?
Steht die Sonne im SW höher als 33° und tiefer als 45°?
Sie steht am 21. Juni im SW bei 55° - also zu hoch. Die Aufnahme muss früher/später im Jahr gemacht worden sein.
Zurück zum Frühlings- bzw. Herbstpunkt: Dort steht die Sonne im SW nur 30° über dem Horizont, also zu tief. Die Aufnahme muss also im Sommerhalbjahr gemacht worden sein!
Nun kann mann anhand des Laubes an den Bäumen sagen, es müsste wohl schon Ende April bzw. Mai gewesen sein bzw. Juli/August.
Nimmt man spaßeshalber mal den 21. April, dann steht die Sonne im SW etwa bei 40° - könnte hinkommen - Uhrzeit etwa 14:30 (MEZ). Passt!
Daher würde ich von den Schatten her sagen das Bild müsste wohl in Höhe der heutigen Landungsbrücken aufgenommen sein.
Vielleicht spricht dafür auch das Werftgelände auf der anderen Elbseite?
Übrigens den Sonnenstand kann man unter: http://cgi.stadtklima-stuttgart.de/mirror/sonne.exe
bequem für sämmtliche Orte der Erde abrufen.
Gruß
Thomas
Noch eine Überlegung zu den Schatten:
Angenommen das Ufer auf der Aufnahme verläuft recht genau in O-W Richtung, dann fallen die Schatten etwa in Richtung NO, die Sonne steht also in SW. Die Situation wäre etwa bei den Landungsbrücken gegeben.
Angenommen das Ufer auf der Aufnahme verläuft in SO-NW Richtung, dann fallen die Schatten etwa in Richtung O, d.h. die Sonne steht genau im Westen. Dies träfe für das Johannisbollwerk zu.
Vergleicht man das Verhältnis Schattenlänge zu Baumhöhe bzw. Höhe der Litfasssäule, dann würde ich sagen nicht ganz 1 zu 1 ein kleines bisschen länger, aber sicher nicht ein einhalb mal so lang.
Nun wirds Astronomisch:
Hier eine kleine Aufstellung Verhältnis Schattenlänge zu Objekthöhe und die Höhe der Sonne über dem Horizont.
Sonnenhöhe / Schattenlänge / Objekthöhe / Verhältnis
63° / 3m / 6m / einhalb
45° / 6m / 6m / gleich lang
40° / 7m / 6m /
33° / 9m / 6m / ein einhalb
30° / 10m / 6m /
26° / 12m / 6m / doppelt
In Anbetracht der vorherigen Aussage zum Verhältnis der Schattenlänge/Baumhöhe des Bildes, muss man also eine Höhe der Sonne über dem Horizont zwischen unter 45° und über 33°annehmen.
Betrachtet man nun den realen Sonnenstand in Hamburg stellt sich die Frage: Kann die Sonne in der angenommenen Höhe im Westen stehen? Das dies nur nach dem 21. März bzw. vor dem 23. September der Fall sein kann ist eindeutig. (Im Winter ist die Sonne schon unter dem Horizont, wenn sie im Westen steht.)
Für einen Anfang nimmt man den längsten Tag des Jahres, bei dem die Sonne ihren höchsten Stand am Himmel erreicht. Das ist der 21. Juni und siehe da, in Hamburg steht die Sonne im Westen nur 30° über dem Horizont. Einen höheren Stand (wie gefordert 33°-45°) kann sie in Hamburg niemals erreichen.
Damit scheidet der Standort Johannisbollwerk aus!
Und wie sieht es am gleichen Tag für die Landungsbrücken aus?
Steht die Sonne im SW höher als 33° und tiefer als 45°?
Sie steht am 21. Juni im SW bei 55° - also zu hoch. Die Aufnahme muss früher/später im Jahr gemacht worden sein.
Zurück zum Frühlings- bzw. Herbstpunkt: Dort steht die Sonne im SW nur 30° über dem Horizont, also zu tief. Die Aufnahme muss also im Sommerhalbjahr gemacht worden sein!
Nun kann mann anhand des Laubes an den Bäumen sagen, es müsste wohl schon Ende April bzw. Mai gewesen sein bzw. Juli/August.
Nimmt man spaßeshalber mal den 21. April, dann steht die Sonne im SW etwa bei 40° - könnte hinkommen - Uhrzeit etwa 14:30 (MEZ). Passt!
Daher würde ich von den Schatten her sagen das Bild müsste wohl in Höhe der heutigen Landungsbrücken aufgenommen sein.
Vielleicht spricht dafür auch das Werftgelände auf der anderen Elbseite?
Übrigens den Sonnenstand kann man unter: http://cgi.stadtklima-stuttgart.de/mirror/sonne.exe
bequem für sämmtliche Orte der Erde abrufen.
Gruß
Thomas