Bergwerk zwischen Lüchow und Clenze im Wendland
Bergwerk zwischen Lüchow und Clenze im Wendland
Hallo!
Auf einer älteren Karte (vor 1977) des Landkreises Lüchow-Dannenberg ist ein stillgelegtes Bergwerk eingezeichnet, das ich nicht zuordnen kann. Es liegt zwischen den Orten Steine und Bülitz, ziemlich in der Mitte zwischen Wustrow und Clenze.
Mit dem Kalibergbau Anfang des 20. Jahrhunderts in der Gegend hat es wahrscheinlich nichts zu tun, im Buch "Kali und Leinen - Industrialisierungsansätze im Raum Wustrow 1874 bis 1928" ist es nicht erwähnt.
Außer Kali wurde im Wendland auch in bescheidenem Umfang Braunkohle abgebaut, so z.B. in Trabuhn (ca. 15 km weiter östlich), wozu man aber keinerlei Informationen außer ein paar alten Postkarten findet:
http://www.wendland-archiv.de/ort/Trabuhn
Vielleicht weiß jemand aus der Gegend mehr; über das gesuchte Bergwerk zwischen Steine und Bülitz findet man per Internet-Recherche jedenfalls überhaupt nichts.
Beste Grüße,
Ralf
Auf einer älteren Karte (vor 1977) des Landkreises Lüchow-Dannenberg ist ein stillgelegtes Bergwerk eingezeichnet, das ich nicht zuordnen kann. Es liegt zwischen den Orten Steine und Bülitz, ziemlich in der Mitte zwischen Wustrow und Clenze.
Mit dem Kalibergbau Anfang des 20. Jahrhunderts in der Gegend hat es wahrscheinlich nichts zu tun, im Buch "Kali und Leinen - Industrialisierungsansätze im Raum Wustrow 1874 bis 1928" ist es nicht erwähnt.
Außer Kali wurde im Wendland auch in bescheidenem Umfang Braunkohle abgebaut, so z.B. in Trabuhn (ca. 15 km weiter östlich), wozu man aber keinerlei Informationen außer ein paar alten Postkarten findet:
http://www.wendland-archiv.de/ort/Trabuhn
Vielleicht weiß jemand aus der Gegend mehr; über das gesuchte Bergwerk zwischen Steine und Bülitz findet man per Internet-Recherche jedenfalls überhaupt nichts.
Beste Grüße,
Ralf
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Moin,
naja, ein Wetterschacht wäre wahrscheinlich nicht als ehem. Bergwerk in der Karte verzeichnet.
Was lief denn in Wustrow, da gibt es vielleicht einen Zusammenhang?
Hier schon mal ein Link, also Kali und Salz!
http://www.wendlandinfo.de/1910-Wustrow.htm
Grüße
Djensi
naja, ein Wetterschacht wäre wahrscheinlich nicht als ehem. Bergwerk in der Karte verzeichnet.
Was lief denn in Wustrow, da gibt es vielleicht einen Zusammenhang?
Hier schon mal ein Link, also Kali und Salz!
http://www.wendlandinfo.de/1910-Wustrow.htm
Grüße
Djensi
Moin zusammen,
auf dem Kartenserver des LBEG (Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie) ist in diesem Bereich ein Bergrecht verzeichnet:
Bergwerkseigentum
Bodenschätze: Braunkohle
Bergwerksfeld: Hoffnung (Braunkohle)
Berechtsamsakte: H 228 XVIII d 1
Feldgröße (m²): 2199840,6
aktueller Rechtsinhaber: Wintershall Holding AG
Laufzeit der Berechtigung:
In der Karte ist die Fläche als nahezu quadratische Abgrabung gekennzeichnet. Einen richtigen Reim kann ich mir allerdings darauf auch nicht machen.
Viele Grüße aus Hannover
Uwe
auf dem Kartenserver des LBEG (Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie) ist in diesem Bereich ein Bergrecht verzeichnet:
Bergwerkseigentum
Bodenschätze: Braunkohle
Bergwerksfeld: Hoffnung (Braunkohle)
Berechtsamsakte: H 228 XVIII d 1
Feldgröße (m²): 2199840,6
aktueller Rechtsinhaber: Wintershall Holding AG
Laufzeit der Berechtigung:
In der Karte ist die Fläche als nahezu quadratische Abgrabung gekennzeichnet. Einen richtigen Reim kann ich mir allerdings darauf auch nicht machen.
Viele Grüße aus Hannover
Uwe
Unter Schreyahn findet man Schacht" Rudolph"
http://www.wendland-archiv.de/details/K ... lph%22/831
und hier ist auch noch was zur Kalibahn
http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstreck ... 3Schreyahn
Also n´büschen ist da ja was
Djensi
http://www.wendland-archiv.de/details/K ... lph%22/831
und hier ist auch noch was zur Kalibahn
http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstreck ... 3Schreyahn
Also n´büschen ist da ja was
Djensi
Moin moin,
erstmal danke für Eure Antworten! Dass das Bergwerk mit Kali nichts zu tun haben kann, glaube ich deshalb, weil die Kali-Vergangenheit der Region mittlerweile gut aufgearbeitet wurde (v.a. mit dem genannten Buch "Kali und Leinen", der gleichnamigen Ausstellung im Museum Wustrow und dem "Geschichtspfad Industriekultur Wustrow und Umgebung"), und dieses Bergwerk nirgends genannt wird.
Kalischächte waren:
Schacht Rudolph der Bergbaugesellschaft Teutonia (südlich von Schreyahn)
Schacht Wendland der Gewerkschaft Wendland (südöstlich von Nauden, nahe der Dumme)
Schacht Ilsenburg (auch Bohrung Wustrow genannt) der Gewerkschaft Ilsenburg (südwestlich von Wustrow)
Schacht Hildegard der Gewerkschaft Ilsenburg (unmittelbar südlich von Schacht Ilsenburg)
Die beiden letztgenannten sollten als zweiter Ausgang für Teutonia dienen, soffen aber jeweils noch während des Baus ab. Daher gehe ich davon aus, dass das gesuchte Bergwerk keinen Luftschacht o.ä. darstellt, da er dann auch Eingang in die Literatur gefunden hätte. Teutonia und Wendland hatten also immer nur je einen einzigen Schacht.
Der Vollständigkeit halber habe ich die Kalischächte nochmal auf dem angehängten GE-Bild markiert.
Was das gesuchte Bergwerk angeht, scheint tatsächlich Braunkohle die richtige Richtung zu sein (danke an Uwe für den Kartenserver-Tip!). Wann dort gebuddelt wurde, in welchem Ausmaß und warum (nur zur Erkundung?), das ist noch offen und geht aus den Kartenserver-Daten nicht hervor. Daher setze ich weiter auf die Wenden hier im Forum !
Gruß
Ralf
erstmal danke für Eure Antworten! Dass das Bergwerk mit Kali nichts zu tun haben kann, glaube ich deshalb, weil die Kali-Vergangenheit der Region mittlerweile gut aufgearbeitet wurde (v.a. mit dem genannten Buch "Kali und Leinen", der gleichnamigen Ausstellung im Museum Wustrow und dem "Geschichtspfad Industriekultur Wustrow und Umgebung"), und dieses Bergwerk nirgends genannt wird.
Kalischächte waren:
Schacht Rudolph der Bergbaugesellschaft Teutonia (südlich von Schreyahn)
Schacht Wendland der Gewerkschaft Wendland (südöstlich von Nauden, nahe der Dumme)
Schacht Ilsenburg (auch Bohrung Wustrow genannt) der Gewerkschaft Ilsenburg (südwestlich von Wustrow)
Schacht Hildegard der Gewerkschaft Ilsenburg (unmittelbar südlich von Schacht Ilsenburg)
Die beiden letztgenannten sollten als zweiter Ausgang für Teutonia dienen, soffen aber jeweils noch während des Baus ab. Daher gehe ich davon aus, dass das gesuchte Bergwerk keinen Luftschacht o.ä. darstellt, da er dann auch Eingang in die Literatur gefunden hätte. Teutonia und Wendland hatten also immer nur je einen einzigen Schacht.
Der Vollständigkeit halber habe ich die Kalischächte nochmal auf dem angehängten GE-Bild markiert.
Was das gesuchte Bergwerk angeht, scheint tatsächlich Braunkohle die richtige Richtung zu sein (danke an Uwe für den Kartenserver-Tip!). Wann dort gebuddelt wurde, in welchem Ausmaß und warum (nur zur Erkundung?), das ist noch offen und geht aus den Kartenserver-Daten nicht hervor. Daher setze ich weiter auf die Wenden hier im Forum !
Gruß
Ralf
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Aus der Firmenchronik der Firma HOCHTIEF hab ich mal folgendes kopiert:
"Überall fehlte es an Lebensmitteln, aber auch an Baumaterial, Maschinen und Arbeitskräften. Die HOCHTIEF-Niederlassungen waren zum überwiegenden Teil durch Bomben beschädigt oder zerstört. Viele Baumaschinen und Werkzeuge waren gestohlen oder unbrauchbar. Die Not machte erfinderisch. Zum Beispiel baute ein HOCHTIEF-Ingenieur mit einem geretteten Bagger eine Art bergbaulichen Betrieb auf.
An zwei Standorten, in Bülitz an der Elbe und in Delliehausen bei Göttingen, baute er "Braunkohle" ab, deren Qualität aber wohl dermaßen schlecht war, dass sie "brennbare Blumenerde" genannt wurde. Immerhin warf der Betrieb soviel ab, dass er ein Grundstück in Hannover erwerben konnte, auf dem dann ein HOCHTIEF-Büro einrichtet wurde."
hier der ganze Text:http://www.hochtief.de/hochtief/99.jhtml
Vielleicht hat er dort gebaggert,den Bülitz liegt ja gleich nebenan.
gruß
willem
"Überall fehlte es an Lebensmitteln, aber auch an Baumaterial, Maschinen und Arbeitskräften. Die HOCHTIEF-Niederlassungen waren zum überwiegenden Teil durch Bomben beschädigt oder zerstört. Viele Baumaschinen und Werkzeuge waren gestohlen oder unbrauchbar. Die Not machte erfinderisch. Zum Beispiel baute ein HOCHTIEF-Ingenieur mit einem geretteten Bagger eine Art bergbaulichen Betrieb auf.
An zwei Standorten, in Bülitz an der Elbe und in Delliehausen bei Göttingen, baute er "Braunkohle" ab, deren Qualität aber wohl dermaßen schlecht war, dass sie "brennbare Blumenerde" genannt wurde. Immerhin warf der Betrieb soviel ab, dass er ein Grundstück in Hannover erwerben konnte, auf dem dann ein HOCHTIEF-Büro einrichtet wurde."
hier der ganze Text:http://www.hochtief.de/hochtief/99.jhtml
Vielleicht hat er dort gebaggert,den Bülitz liegt ja gleich nebenan.
gruß
willem
Moin,
zur Ergänzung Hinweise aus dem Tröger´schen Eisenbahnforum:
http://www.razyboard.com/system/morethr ... 413-0.html
Interessant ist der Kartenscan seite 3
Gruß
Djensi
zur Ergänzung Hinweise aus dem Tröger´schen Eisenbahnforum:
http://www.razyboard.com/system/morethr ... 413-0.html
Interessant ist der Kartenscan seite 3
Gruß
Djensi
Super, danke Euch fürs Mitsuchen!
Der Hinweis auf Hochtief und den (behelfsmäßigen) Abbau von Braunkohle in den Nachkriegsjahren dürfte der Schlüssel zu dem gesuchten ehem. Bergwerk in meiner Karte sein.
Ich konnte im Sommer leider nicht direkt auf das Areal vordringen (hätte sonst die Ernte platttrampeln müssen), aber irgendwann hole ich das nach, wenn ich in der Gegend bin. Außer Geländeverformungen wird aber sicher nichts mehr zu sehen sein.
Da fällt mir noch etwas zu der "Braunkohlegrube Trabuhn" südöstlich von Lüchow ein: Weiß jemand, wo genau diese lag?
Ich halte den im Bild unten markierten Bereich für wahrscheinlich, dort befindet sich heute eine Motocross-Strecke, und das ganze sieht auch in natura aus wie ein kleiner aufgelassener Tagebau. Sehr erfolgreich dürfte der Abbau wohl auch dort nicht gewesen sein.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass direkt nördlich der Elbe aktuell über einen neuen, größeren Tagebau nachgedacht wird:
http://braunkohle.fdog.de/bkbi/content/ ... eid,5.html
Man kann nur hoffen, dass es nicht dazu kommt; das Verschwinden ganzer Landstriche muss für die Bewohner der absolute Super-GAU sein. Eine Debatte über Energiepolitik will ich hier gar nicht erst vom Zaun brechen.
Viele Grüße
Ralf
Der Hinweis auf Hochtief und den (behelfsmäßigen) Abbau von Braunkohle in den Nachkriegsjahren dürfte der Schlüssel zu dem gesuchten ehem. Bergwerk in meiner Karte sein.
Ich konnte im Sommer leider nicht direkt auf das Areal vordringen (hätte sonst die Ernte platttrampeln müssen), aber irgendwann hole ich das nach, wenn ich in der Gegend bin. Außer Geländeverformungen wird aber sicher nichts mehr zu sehen sein.
Da fällt mir noch etwas zu der "Braunkohlegrube Trabuhn" südöstlich von Lüchow ein: Weiß jemand, wo genau diese lag?
Ich halte den im Bild unten markierten Bereich für wahrscheinlich, dort befindet sich heute eine Motocross-Strecke, und das ganze sieht auch in natura aus wie ein kleiner aufgelassener Tagebau. Sehr erfolgreich dürfte der Abbau wohl auch dort nicht gewesen sein.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass direkt nördlich der Elbe aktuell über einen neuen, größeren Tagebau nachgedacht wird:
http://braunkohle.fdog.de/bkbi/content/ ... eid,5.html
Man kann nur hoffen, dass es nicht dazu kommt; das Verschwinden ganzer Landstriche muss für die Bewohner der absolute Super-GAU sein. Eine Debatte über Energiepolitik will ich hier gar nicht erst vom Zaun brechen.
Viele Grüße
Ralf
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.