Wärterhäuschen an Autobahnen

Verkehrsgeschichte - Straßen, Autobahnen und sonstige Straßenverkehrs-Bauwerke
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Djensi
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Wärterhäuschen an Autobahnen

Beitrag von Djensi » 27.08.2010 09:06

Moin,

bei Recherchen bin ich in einem Buch auf ein Bild aus den 30ger Jahren gestossen. Darauf war ein Straßenwärterhäuschen an einer Autobahn, ähnlich einer Blockstelle /Bahnwärterhäuschen an Eisenbahnen, abgebildet und beschrieben. Das war mir so bisher nicht bekannt und ich habe dazu auch auf Autobahn-online dazu nichts gefunden. Bei nächster Gelegenheit werde ich mir das Buch mal ausleihen und einen Scan machen und ggfs. einstellen (nach Genehmigung natürlich). Das abgebildete Wärterhäuschen muss sich im Bereich Hamburg befunden haben, vermute im Bereich Kreuz HH-Ost.
Bis dahin, weiß jemand mehr über dieses Thema ??

Grüße
Djensi

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 27.08.2010 19:30

Moin!

Das Unternehmen Reichsautobahn war zunächst ja quasi eine Tochterfirma der Reichsbahn, die auch Autobahn-Fahrten in Bussen anbot. Und der Gedankenwelt der Bahn entstammen möglicherweise ja diese Häuschen, könnte ich mir vorstellen.

Mike

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kuhlmac
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Beitrag von kuhlmac » 28.08.2010 10:29

MikeG hat geschrieben:Moin!

Das Unternehmen Reichsautobahn war zunächst ja quasi eine Tochterfirma der Reichsbahn, die auch Autobahn-Fahrten in Bussen anbot. Und der Gedankenwelt der Bahn entstammen möglicherweise ja diese Häuschen, könnte ich mir vorstellen.

Mike
Moin,
ja, Gedankenwelt der Bahn stimmt schon im Grunde, aber "weiterentwickelt".

Also, erstmal Links dazu:
www.deutschefotothek.de
und dann suche bitte mal nach
Tanneberg, Triebischtal, df_hauptkatalog_0060961

und
http://www.autobahngeschichte.de/Geschi ... schen.html

Das sind so (Straßen-)Wärterhäuschen. Vom Prinzip her sicher sowas ähnliches wie eine Blockstelle, nur das halt keine Züge an- und abgemeldet wurden. Das waren Diensträume für sog. Streckenposten.
Die hatten meist einen guten Überblick über Ihren Abschnitt, wussten ggf. was und wo schnell zu reparieren waren und auch so eine Art "lebende Notrufsäule", weil sie wohl über Dienstleitungen mit der AM verbunden waren und entsprechende Hilfe bei Unfällen organisieren kommen.

Wie oft es die gab usw. weiss ich nicht auswendig, aber sicherlich das Prinzip des "Blockwarts" , also Übersicht behalten und möglichst viel über seinen Abschnitt wissen, damit es "läuft".

Aufgrund des mangelnden bzw. verbotenen Verkehrs sicher ein sehr langweiliger Dienst....

Achja, das Bild samt Quelle interessiert natürlich ;-)

Grüße

ruine13
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Beitrag von ruine13 » 28.08.2010 10:47

Interessantes Thema. Ich bin kürzlich im StA Duisburg auf ein Foto eines solchen Häuschens gestoßen. Es stand an der Auffahrt Duisburg Wedau der A3. Heute findet man dort zumindest noch das Fundament. Weitere Informationen zu Sinn und Zweck habe ich leider nicht finden können, wäre aber interessant...

Viele Grüße

Markus
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kuhlmac
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Beitrag von kuhlmac » 28.08.2010 11:07

ruine13 hat geschrieben:Interessantes Thema. Ich bin kürzlich im StA Duisburg auf ein Foto eines solchen Häuschens gestoßen. Es stand an der Auffahrt Duisburg Wedau der A3. Heute findet man dort zumindest noch das Fundament. Weitere Informationen zu Sinn und Zweck habe ich leider nicht finden können, wäre aber interessant...

Viele Grüße

Markus
Moin Markus,
ja, das ist doch mal ein schönes Foto. :-) Das deute ich mal als Vorkriegsfoto....? Ist das heute Carl-Benz-Straße / Mühlheimer Straße?
Sicherlich auch der Zweck, einen guten Überblick über einen Abschnitt zu bekommen, deswegen bot sich dann auch die Kurvenlage und gleichzeitige Abfahrt an. (vgl. oben)

Fragen über Fragen.. schönes WE.
Christian

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Beitrag von ruine13 » 28.08.2010 11:39

Das ist die Abfahrt Wedau, auf die Bissingheimer Staße, von Norden aus fotografiert. Datum war leider keines dabei, ich tippe aber auch auf die Vorkriegszeit.
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Marcus1969
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Straßenwärterhäuschen

Beitrag von Marcus1969 » 23.10.2010 20:55

Die Straßenwärterhäuschen sind historisch gewachsen.
Früher war ein Straßenwärter für "seinen" Streckenabschnitt voll verantwortlich.
Er mußte alle anfallenden Arbeiten erledigen.
Grünschnitt, Straßenbelagsreparatur, Gehölzpflege, Winterdienst, Pflege und Reparatur der Verkehrszeichen usw.
Dafür hatte er auf seiner Strecke eine Wärterbude, wo er sein gesamtes Werkzeug aufbewarte. Dann mußte er nicht immer sein Werkzeug mit dem Fahrrad von der Straßenmeisterei transportieren. Das Werkzeug kam nur zur Wartung und Reparatur in die Meisterei. Erst in den 60er Jahren wurde diese Arbeitsweise auf den heutigen Kolonnenbetrieb umgestellt.
Jetzt sind Kolonnen für diese Arbeiten im gesamten Straßenmeistereibezirk unterwegs.
Grünschnitt erledigen große Mähgeräte.
Diese Wärterbuden existieren teilweise noch heute, leider ohne Funktion.
Somit auch ein Lost Place.
Hier in der Nähe gibt es noch eine Wärterbude.
Ich mache demnächst mal Fotos von dieser.

Gruss
Marcus

Zaquarta
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Beitrag von Zaquarta » 30.10.2010 10:02

In Spanien gibt/gab es an Landstraßen auch viele solcher Wegarbeiterhäuschen, die man oft auch heute noch findet. (nur am Rande, ist also kein deutsches Phänomen :-)
mein Benzin - Gasolin ;-)

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 19.09.2012 12:57

Moin,

eine Ergänzung zu dem von ruine13 gezeigten Bild des kleinen Gebäudes an der heutigen A 3:
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde dieses Häuschen von Seiten der Alliierten als Kontrollposten genutzt, da zu dieser Zeit die Autobahn nicht ohne Erlaubnis genutzt werden durfte. An der Auffahrt zur Autobahn muß sich damals eine Schranke befunden haben.

Viele Grüße, Eric
And I'm hovering like a fly, waiting for the windshield on the freeway...

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