Kann ich nur bestätigen, ich war Samstag vor einer Woche drin.Bunkerpaul hat geschrieben:Letzte Chance, den Ausweichsitz von innen zu sehen.
Morgen von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr.
Es lohnt sich!
Ausweichsitz der Verfassungsorgane
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Ausweichsitz
bin auf karlbauknechts Tip hin heute gegen 12 mal hingefahren, eine Menge Leute, ca. 30 min Wartezeit, Eintritt 5 € pro Person, 1 € für eine kleine Infoschrift,
bis zum (Foto-) Austellungsraum Gruppenführung, dann kann man solo rumgehen. EInige Fotos mit Erklärunge, Video-Squenzen mit und ohne Ton, Kunsthandwerkausstellung etc.
Bis auf den nackten Beton und den MAN-Schleusentoren ist alles raus (incl. Farbanstrich)
Anbei ein paar Impressionen (innen ohne Blitz)
Manfred
bis zum (Foto-) Austellungsraum Gruppenführung, dann kann man solo rumgehen. EInige Fotos mit Erklärunge, Video-Squenzen mit und ohne Ton, Kunsthandwerkausstellung etc.
Bis auf den nackten Beton und den MAN-Schleusentoren ist alles raus (incl. Farbanstrich)
Anbei ein paar Impressionen (innen ohne Blitz)
Manfred
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Christel,
das Museum und die Ausstellung, das sind zwei verschiedene Sachen.
Diese Aktion war nur an zwei Wochenenden geplant. Und nur im Bauteil West/Ost.
Das Museum (im Bauteil Ost/Ost)) läuft weiter wie geplant. Eröffnung im Herbst 2007.
Man konnte heute (und voriges Wochenende) nur einen Teil der entkernten Bauteile besichrigen. Und sich Gedanken machen über vernichtetes Volksvermögen. (Soweit man das nach täglicher Bild-Zeitungs Lektüre noch kann)
das Museum und die Ausstellung, das sind zwei verschiedene Sachen.
Diese Aktion war nur an zwei Wochenenden geplant. Und nur im Bauteil West/Ost.
Das Museum (im Bauteil Ost/Ost)) läuft weiter wie geplant. Eröffnung im Herbst 2007.
Man konnte heute (und voriges Wochenende) nur einen Teil der entkernten Bauteile besichrigen. Und sich Gedanken machen über vernichtetes Volksvermögen. (Soweit man das nach täglicher Bild-Zeitungs Lektüre noch kann)
Ausweichsitz - Museum
hallo Christel,
da hat Bunkerpaul recht; zum Museum nochmal ausführlich hier (falls nicht schon bekannt)
http://www.alt-ahrweiler.de/1236-335.htm
Manfred
da hat Bunkerpaul recht; zum Museum nochmal ausführlich hier (falls nicht schon bekannt)
http://www.alt-ahrweiler.de/1236-335.htm
Manfred
Ein Staatsgeheimnis wird entzaubert
VON THOMAS AGTHE, 10.10.07, 21:30h
Bonn / Marienthal - In den umfangreichen Sammlungen des Hauses der Geschichte in Bonn wird ein makabres Stadtmodell aufbewahrt, gleichsam das Gegenstück zu Architektur, Stadtplanung, ja zivilisatorischem Fortschritt: es zeigt den Stadtkern Bonns nach einem Atomangriff. Das Gerippe einer Kirche, Reste von Grundmauern, Trümmer - immerhin ist der Verlauf einer Straße gut zu erkennen. Aber wer soll da noch fahren?
Ein Foto dieses Modells findet sich in der reich bebilderten Dokumentation „Der Regierungsbunker“, den jetzt das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung und die „Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“ herausgegeben haben. Damit sind die für den Bau und den inneren Abriss des Bunkers verantwortliche Behörde sowie das bundesdeutsche Geschichtsmuseum geradezu einer historischen Pflicht nachgekommen. Denn der lange Zeit von Gerüchten und Geheimnissen umwobene Bunker bleibt ein erstrangiges Zeitzeugnis des Kalten Krieges der Deutschen Republik West. Florian Mausbach, langjähriger Präsident des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung, beschreibt die Bedeutung des unterirdischen Bauwerks folgendermaßen: „So absurd der Zweck des Regierungsbunkers, in einem Atomkrieg das Überleben der Regierung für vier bis fünf Wochen zu sichern, heute auch erscheinen mag, so hat er offenbar als Teil des Systems der gegenseitigen Abschreckung dazu beigetragen, über Jahrzehnte hindurch den Frieden in Europa zu sichern.“ Freilich bekennt der regierungsamtliche oberste Baumeister auch: „Das letzte Urteil werden die Historiker zu treffen haben.“
Ein bedeutsames historisches Urteil kann sich freilich auch der geschichtliche Laie bereits bei der Lektüre dieses nüchternen wie ernüchternden Buches erlauben. Denn es ist das große Verdienst der Autoren des Bandes, dass sie die Vorgeschichte des Regierungsbunkers nicht ausgespart haben. So ist hier ausführlich das Arbeiten und Leben der Gefangenen des Konzentrationslagers „Rebstock“ in den dortigen Eisenbahntunneln beschrieben, die Panzerwagen und Lkws zu mobilen Abschussrampen für die V-2-Raketen ausrüsten mussten.
Ein knappes Jahrzehnt, bevor die Entscheidung zum Bau des Regierungsbunkers getroffen wurde (1955) wurden hier von grausam behandelten Häftlingen jene Waffensysteme zusammengebaut, mit denen die Nazis die Städte der Alliierten in Schutt und Asche legen wollten . . . Kaum war der Krieg verloren, errichtete die neue Republik West dort ein nach damaligen Standards modernes Höhlensystem, das zumindest der politischen Elite des Landes zeitweiligen Schutz vor feindlichen Raketenangriffen im noch frischen Atomzeitalter bieten sollte. Auch das ist deutsche Geschichte.
Während der wenigen Gelegenheiten, zu denen die Regierung dort im Zuge von Nato-Übungen den „Ernstfall“ in diesem Bunker probte, soll es zu mehrfachen Panik-Anfällen von Beteiligten gekommen sein. So ist es jedenfalls später berichtet worden. Vielleicht waren dies jene zum Überleben bestimmten Personen, die ihre Gedanken darüber nicht verdrängen konnten, was sie bei Öffnung der Bunkertore erwarten würde - etwa die Bonner Stadtansicht wie auf dem Modell im Haus der Geschichte nachempfunden. Im Jahre 1997 kam das Bundeskabinett zu der Erkenntnis, dass die „Dienststelle Marienthal“ aufzugeben sei.
Der Regierungsbunker, Wasmuth Verlag Tübingen, 116 Seiten
86 Abbildungen, ISBN 978 3 8030 0671 4, 39 Euro.
http://www.ksta.de/html/artikel/1190968651352.shtml
VON THOMAS AGTHE, 10.10.07, 21:30h
Bonn / Marienthal - In den umfangreichen Sammlungen des Hauses der Geschichte in Bonn wird ein makabres Stadtmodell aufbewahrt, gleichsam das Gegenstück zu Architektur, Stadtplanung, ja zivilisatorischem Fortschritt: es zeigt den Stadtkern Bonns nach einem Atomangriff. Das Gerippe einer Kirche, Reste von Grundmauern, Trümmer - immerhin ist der Verlauf einer Straße gut zu erkennen. Aber wer soll da noch fahren?
Ein Foto dieses Modells findet sich in der reich bebilderten Dokumentation „Der Regierungsbunker“, den jetzt das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung und die „Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“ herausgegeben haben. Damit sind die für den Bau und den inneren Abriss des Bunkers verantwortliche Behörde sowie das bundesdeutsche Geschichtsmuseum geradezu einer historischen Pflicht nachgekommen. Denn der lange Zeit von Gerüchten und Geheimnissen umwobene Bunker bleibt ein erstrangiges Zeitzeugnis des Kalten Krieges der Deutschen Republik West. Florian Mausbach, langjähriger Präsident des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung, beschreibt die Bedeutung des unterirdischen Bauwerks folgendermaßen: „So absurd der Zweck des Regierungsbunkers, in einem Atomkrieg das Überleben der Regierung für vier bis fünf Wochen zu sichern, heute auch erscheinen mag, so hat er offenbar als Teil des Systems der gegenseitigen Abschreckung dazu beigetragen, über Jahrzehnte hindurch den Frieden in Europa zu sichern.“ Freilich bekennt der regierungsamtliche oberste Baumeister auch: „Das letzte Urteil werden die Historiker zu treffen haben.“
Ein bedeutsames historisches Urteil kann sich freilich auch der geschichtliche Laie bereits bei der Lektüre dieses nüchternen wie ernüchternden Buches erlauben. Denn es ist das große Verdienst der Autoren des Bandes, dass sie die Vorgeschichte des Regierungsbunkers nicht ausgespart haben. So ist hier ausführlich das Arbeiten und Leben der Gefangenen des Konzentrationslagers „Rebstock“ in den dortigen Eisenbahntunneln beschrieben, die Panzerwagen und Lkws zu mobilen Abschussrampen für die V-2-Raketen ausrüsten mussten.
Ein knappes Jahrzehnt, bevor die Entscheidung zum Bau des Regierungsbunkers getroffen wurde (1955) wurden hier von grausam behandelten Häftlingen jene Waffensysteme zusammengebaut, mit denen die Nazis die Städte der Alliierten in Schutt und Asche legen wollten . . . Kaum war der Krieg verloren, errichtete die neue Republik West dort ein nach damaligen Standards modernes Höhlensystem, das zumindest der politischen Elite des Landes zeitweiligen Schutz vor feindlichen Raketenangriffen im noch frischen Atomzeitalter bieten sollte. Auch das ist deutsche Geschichte.
Während der wenigen Gelegenheiten, zu denen die Regierung dort im Zuge von Nato-Übungen den „Ernstfall“ in diesem Bunker probte, soll es zu mehrfachen Panik-Anfällen von Beteiligten gekommen sein. So ist es jedenfalls später berichtet worden. Vielleicht waren dies jene zum Überleben bestimmten Personen, die ihre Gedanken darüber nicht verdrängen konnten, was sie bei Öffnung der Bunkertore erwarten würde - etwa die Bonner Stadtansicht wie auf dem Modell im Haus der Geschichte nachempfunden. Im Jahre 1997 kam das Bundeskabinett zu der Erkenntnis, dass die „Dienststelle Marienthal“ aufzugeben sei.
Der Regierungsbunker, Wasmuth Verlag Tübingen, 116 Seiten
86 Abbildungen, ISBN 978 3 8030 0671 4, 39 Euro.
http://www.ksta.de/html/artikel/1190968651352.shtml