Probleme bei Bauarbeiten für LS-Bunker
- klaushh (†)
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Probleme bei Bauarbeiten für LS-Bunker
Moin, moin!
Bekannterweise war die Aufsicht beim Bunker sehr engmaschig und streng. Trotzdem (oder gerade deswegen?) wurden immer wieder Firmen "erwischt", die es offensichtlich mit den Bauvorschriften nicht so genau nahmen.
Anliegend ein Bericht über Mängel beim Bau einer ganzen Serie von bombensicheren Bunkern in HH-Langenhorn.
Der Unterzeichner des Berichts (H.Horn) war während des ganzen Krieges in der Bauverwaltung tätig und befaßte sich vornehmlich mit der Bauaufsicht.
Gruß
klaushh
Bekannterweise war die Aufsicht beim Bunker sehr engmaschig und streng. Trotzdem (oder gerade deswegen?) wurden immer wieder Firmen "erwischt", die es offensichtlich mit den Bauvorschriften nicht so genau nahmen.
Anliegend ein Bericht über Mängel beim Bau einer ganzen Serie von bombensicheren Bunkern in HH-Langenhorn.
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klaushh
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- klaushh (†)
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Moin, moin!
Das von Mike erwähnte "Sandnest" in der Wand des Flakbunkers ist natürlich bei einer der üblichen Kontrollen nicht entdeckt worden.
Kiesnester und rauhe Stellen wurden dann sichtbar, wenn die Verschalung abgenommen worden war. Es waren also nur die oberflächlichen sichtbar. Was tiefer in den Wänden war, wurde nicht erkannt.
Kiesnester entstanden dann, wenn sich die Bestandteile des Betons nicht ausreichend vermischten oder sich zB in längeren Fallrohren wieder entmischten.
Vermieden wurden sie durch nicht zu große Fallhöhen und durch die Arbeit der Stocherer.
Entdeckte Kiesnester mußten sorgfältig ausgebessert werden und führten im übrigen zu einem Abzug wegen Wertminderung beim Betonieren.
Als Anlage der Auszug aus einem Abnahmebericht, wo die gefundenen Kiesnester aufgelistet sind. Außerdem die Angaben zur Mängelbeseitigung und zu den finanziellen Abzügen.
Der Abzugsbetrag erscheint absolut nicht sehr hoch zu sein (an andere Stelle wurde ein gleichartiger Bunker für 47.985,-- RM errichtet), aber das Renomee war vermutlich viel größer.
Gruß
klaushh
Das von Mike erwähnte "Sandnest" in der Wand des Flakbunkers ist natürlich bei einer der üblichen Kontrollen nicht entdeckt worden.
Kiesnester und rauhe Stellen wurden dann sichtbar, wenn die Verschalung abgenommen worden war. Es waren also nur die oberflächlichen sichtbar. Was tiefer in den Wänden war, wurde nicht erkannt.
Kiesnester entstanden dann, wenn sich die Bestandteile des Betons nicht ausreichend vermischten oder sich zB in längeren Fallrohren wieder entmischten.
Vermieden wurden sie durch nicht zu große Fallhöhen und durch die Arbeit der Stocherer.
Entdeckte Kiesnester mußten sorgfältig ausgebessert werden und führten im übrigen zu einem Abzug wegen Wertminderung beim Betonieren.
Als Anlage der Auszug aus einem Abnahmebericht, wo die gefundenen Kiesnester aufgelistet sind. Außerdem die Angaben zur Mängelbeseitigung und zu den finanziellen Abzügen.
Der Abzugsbetrag erscheint absolut nicht sehr hoch zu sein (an andere Stelle wurde ein gleichartiger Bunker für 47.985,-- RM errichtet), aber das Renomee war vermutlich viel größer.
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- klaushh (†)
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Probleme im Zusammenhang mit Stilllegung einer Baustelle
Moin, moin!
In zahlreichen Fällen wurden Bunkerbaustellen vorübergehend stillgelegt.
Ursachen waren Arbeitskräftemangel, Baustoffmangel, Umplanung usw. Solche Stilllegungen waren immer mit Kosten und weiteren Problemen behaftet.
Anliegend ein aufschlußreicher Bericht zu einer Stilllegung (vermutlich wegen Arbeitskräftemangel).
Dazu wäre noch ergänzend zu bemerken:
Termine für die tatsächlich gebauten vier Schutzbauten:
Beginn der Erdarbeiten: 9.12.40 / 9.12.40 / 12.7.41 / 7.5.41
Betonfertigstellung: 28.4.40 / 2.7.41 / 31.7.42 / 16.9.41
Rohbauabnahme für alle vier zunächst vorgesehen am 29.7.42, aber wegen eines Großangriffes am 28/29.7.42 verschoben auf den 11.11.42
Interessant noch der Hinweis auf das Bauverfahren: Senkring. Hier wurden zunächst die Außenwände errichtet, dann die Baugrube ausgeschachtet, so dass der Ring "absackte". Anschließend wurden Sohle und Decke errichtet.
Gruß
klaushh
In zahlreichen Fällen wurden Bunkerbaustellen vorübergehend stillgelegt.
Ursachen waren Arbeitskräftemangel, Baustoffmangel, Umplanung usw. Solche Stilllegungen waren immer mit Kosten und weiteren Problemen behaftet.
Anliegend ein aufschlußreicher Bericht zu einer Stilllegung (vermutlich wegen Arbeitskräftemangel).
Dazu wäre noch ergänzend zu bemerken:
Termine für die tatsächlich gebauten vier Schutzbauten:
Beginn der Erdarbeiten: 9.12.40 / 9.12.40 / 12.7.41 / 7.5.41
Betonfertigstellung: 28.4.40 / 2.7.41 / 31.7.42 / 16.9.41
Rohbauabnahme für alle vier zunächst vorgesehen am 29.7.42, aber wegen eines Großangriffes am 28/29.7.42 verschoben auf den 11.11.42
Interessant noch der Hinweis auf das Bauverfahren: Senkring. Hier wurden zunächst die Außenwände errichtet, dann die Baugrube ausgeschachtet, so dass der Ring "absackte". Anschließend wurden Sohle und Decke errichtet.
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klaushh
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Bauführer bei hoheitlichen Luftschutzbauten
Moin, moin!
Ein weiteres historisches Dokument vom 5.6.1941, welches sich mit dem Umgang auf den Bunkerbaustellen in der Praxis und vor Ort befaßt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch heute noch auf zahlreichen großen Baustellen ähnlich zugeht, wenn auch die Personen und Dinststellen heute anders heißen.
Bemerkenswert der autoritäre Stil des Schreibens, der heute undenkbar ist.
Gruß
klaushh
PS: Anmerkung für Hamburger:
Der genannte 1. Baudirektor Daiber war im Frieden maßgeblich mit Krankenhausbauten befaßt.
Bei dem genannten Baudirektor Schumacher handelt es sich um Schöpfer vieler staatlicher Klinkerbauten in Hamburg, die heute vielfach unter Denkmalschutz stehen.
Der Unterzeichnende Konstanty Gutschow war als Architekt für die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg (u.a.) zuständig für die Neugestaltung des Elbufers (Stichwort: Gauhochhaus) und die geplante Elbhochbrücke. Nach 1943 befaßte er sich intensiv mit der Wiederaufbauplanung Hamburgs. Nach dem Krieg war er in Hannover tätig.
Ein weiteres historisches Dokument vom 5.6.1941, welches sich mit dem Umgang auf den Bunkerbaustellen in der Praxis und vor Ort befaßt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch heute noch auf zahlreichen großen Baustellen ähnlich zugeht, wenn auch die Personen und Dinststellen heute anders heißen.
Bemerkenswert der autoritäre Stil des Schreibens, der heute undenkbar ist.
Gruß
klaushh
PS: Anmerkung für Hamburger:
Der genannte 1. Baudirektor Daiber war im Frieden maßgeblich mit Krankenhausbauten befaßt.
Bei dem genannten Baudirektor Schumacher handelt es sich um Schöpfer vieler staatlicher Klinkerbauten in Hamburg, die heute vielfach unter Denkmalschutz stehen.
Der Unterzeichnende Konstanty Gutschow war als Architekt für die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg (u.a.) zuständig für die Neugestaltung des Elbufers (Stichwort: Gauhochhaus) und die geplante Elbhochbrücke. Nach 1943 befaßte er sich intensiv mit der Wiederaufbauplanung Hamburgs. Nach dem Krieg war er in Hannover tätig.
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In den Unterlagen der ein "Gebietsbeauftragter" auf, der LKW und Material bereitstellen soll.
Wo war dieser Gebietesbeauftragte angestellt, welche Ausbildung hatte er, welche Befugnisse, und für welches Einzugsgebiet war er zuständig?
Aus einer Randbemerkung, daß es diesen Beauftragten nicht mehr gebe, vermute ich fast, daß es ein Parteibonze ohne Bau-Fachkenntnisse war.
gruß EP
Wo war dieser Gebietesbeauftragte angestellt, welche Ausbildung hatte er, welche Befugnisse, und für welches Einzugsgebiet war er zuständig?
Aus einer Randbemerkung, daß es diesen Beauftragten nicht mehr gebe, vermute ich fast, daß es ein Parteibonze ohne Bau-Fachkenntnisse war.
gruß EP
- klaushh (†)
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Gebietsbeauftrager
Moin, moin EP!
Deine Fragen kann ich Dir leider nicht exakt beantworten.
Ich gehe bisher von folgenden Details aus: es handelt sich bei diesem GB um einen Menschen aus der Bauwirtschaft, der koordinierende und überwachende Aufgabe hatte. In seiner Eigenschaft als GB war er nicht irgendwo besonders angestellt, sondern übernahme diese Koordinierungsaufgaben zusätzlich.
Gebietsbeauftrage gab es reichsweit für zahlreiche Bereiche. Ich nehme an, dass dieser GB nur für das Gebiet der Hansestadt Hamburg zuständig war.
Vielleicht kann ja aber ein andere Leser die Fragen exakt beantworten.
Gruß
klaushh
Deine Fragen kann ich Dir leider nicht exakt beantworten.
Ich gehe bisher von folgenden Details aus: es handelt sich bei diesem GB um einen Menschen aus der Bauwirtschaft, der koordinierende und überwachende Aufgabe hatte. In seiner Eigenschaft als GB war er nicht irgendwo besonders angestellt, sondern übernahme diese Koordinierungsaufgaben zusätzlich.
Gebietsbeauftrage gab es reichsweit für zahlreiche Bereiche. Ich nehme an, dass dieser GB nur für das Gebiet der Hansestadt Hamburg zuständig war.
Vielleicht kann ja aber ein andere Leser die Fragen exakt beantworten.
Gruß
klaushh
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