Munitionslager Oxstedt

Depots, Tanklager, Munitionsniederlagen, Versorgungs- und Nachschub-Infrastruktur des Militärs
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Rick (†)

Munitionslager Oxstedt

Beitrag von Rick (†) » 20.04.2007 14:05

Dann wollen wir mal als Nebenschauplatz zum NATO-Munitionslager in Jagel diesen Thread eröffnen.

Von Beginn an verfolgte die Marine die Absicht, das ehemalige Sperrwaffenarsenal Oxstedt bei Altenwalde wieder als Munitionslager zu verwenden. Die dortigen rund 50 Bunker waren nach Kriegsende zwar von den Besatzungstruppen gesprengt worden, und die sonstigen Bauten wurden entweder gewerblich oder zu Wohnzwecken (Flüchtlinge) genutzt. Aber schon Ende 1956 wurde auf schnellstmögliche Räumung gedrängt. Das insgesamt knapp 190 ha große Gelände befand sich zwar zu einem Teil im Eigentum des Landes Niedersachsen, sollte aber durch Tausch gegen das Hafengebiet "An der Rönne" in Cuxhaven (zunächst für die geplante Erweiterung des dortigen Fischereihafens, später dann aber zur Anlage eines neuen Hafens der Bundesmarine) ganz in Bundesbesitz kommen. Dies ist zu sehen im Zusammenhang mit der Anfang 1957 geforderten Freimachung des ehemaligen Militärflugplatzes Nordholz-Wursterheide. Jedenfalls sollte in Oxstedt eines von drei Marinemunitionsdepots im Nordseebereich entstehen (Bau-Nummern T 331 Oxstedt, T 332 Tannenhausen und T 333 Schweinebrück). Vorübergehend stand auch noch das Gelände des ehemaligen Marine-Sperrzeugamtes Herrschenwalde zur Diskussion, bei dem jedoch das Regierungspräsidium Stade eine zivile Nutzung anstrebte. Im November 1957 stimmten die militärischen Behörden diesem Ansinnen unter der Bedingung zu, dass die oben genannten Projekte sich verwirklichen lassen würden.

Nach einer Begehung der Anlage im Januar 1957 wurde auf den südlichen Teil des ehemaligen Sperrwaffenarsenals verzichtet (u.a. weil sonst ein landwirtschaftlicher Betrieb hätte umgesiedelt werden müssen). Für den Rest ergab sich mit Stand vom August 1960 eine Forderung nach 20 Stradley Typ III B7 1861 (je 186 qm) und fünf Stradley Typ III B7 502 (je 50 qm) im nationalen Teil sowie sechs Typ III B7 1861 und vier Typ III B7 502 im NATO-Teil.

(Quelle: BA-MA, BW1/21305, Oxstedt, Grunderwerb, Bd. 1, 1956-61)

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 20.04.2007 15:35

Moin!

Auf Google Earth sehe ich da deutlich weniger, eine Trennung in national/NATO isz auch nicht erkennbar. Oder bin ich am falschen Platz?

Mike
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Rick (†)

Beitrag von Rick (†) » 20.04.2007 20:38

Hallo Mike,
wir sind ja auch erst im Jahr 1961. Und, solange ich noch keine weiteren Bände zu Gesicht bekommen habe, ist unsere Arbeitshypothese ja, dass der NATO-Teil letztlich in Jagel gebaut wurde. Im Moment geht es also mehr um die Überlegungen, die zu den früheren Entscheidungen führten. Die eigentliche Überraschung ist aus meiner Sicht, dass für den NATO-Teil immerhin sechs Stradley 186 und vier 50 gefordert waren. Wer hätte so eine Menge Sondermunition gebraucht?
Gruß
Rick

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Käptn Blaubär
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Re: Munitionslager Oxstedt

Beitrag von Käptn Blaubär » 22.04.2007 21:22

Moin!
Rick hat geschrieben:(...) Vorübergehend stand auch noch das Gelände des ehemaligen Marine-Sperrzeugamtes Herrschenwalde zur Diskussion, (...)
Evt. Heinschenwalde?

Gruß,
Michael
Das Leben ist kurz, behauptet man.
Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang, und manche sind mittel.
Außerdem hatte ich noch dreizehneinhalb andere davon.
(Walter Moers, Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär)

Rick (†)

Beitrag von Rick (†) » 27.04.2007 15:26

Hallo Michael,
wenn Du so sagst, wird das schon stimmen (bist ja näher dran). In den Akten stand es anders. Mein Fehler, wenn ich es nicht überprüft habe :oops:
Gruß
Rick

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