Moin!
Hat zufällig jemand eine Idee, wie der Erfinder des "Salzgitter"-Bunkers heisst? Oder welche Firma ihn "erfunden" hat? Wahrscheinlich sind ja die Bergbau- und Hüttenbedarf Salzgitter. Aber wer weiß es genau?
Mike
Typbau Salzgitter
- Käptn Blaubär
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Salzgitter-Bunker
Hi Mike!
Kennst Du wahrscheinlich schon, aber trotzdem:
Edmund Geilenberg war Direktor des Hauptausschusses Munition im Ministerium Speer und dort mit der Sicherung der Mineralölversorgung beauftragt. Am 30.5.1944 wurde er zum "Generalkommissar für Sofortmaßnahmen" bestellt mit der Aufgabe, die Treibstoffversorgung sicherzustellen ("Geilenberg-Programm"). Er ließ im Rahmen des Werkluftschutzes einen besonderen Bunkertyp entwickeln (Einraumbunker, gewölbte Decke, 2,50 m Decken-, 2,00 m Wandstärke), der zuerst in Salzgitter (Stahlwerke) errichtet wurde, weshalb er auch als "Mannschaftsbunker Salzgitter" bzw. als "Salzgitter-Ausführung" bezeichnet wird. Angerer: MS Luftschutzbauten o.J. Innerhalb des Geilenberg-Programms entstanden weitere spezielle Bauwerke: Brandwachenstände, Feuerlöschbunker, Befehls- und Rettungsstellen, S02-Bunker. Aufgrund eines Erlasses des Reichsministers für Rüstung und Kriegsproduktion vom 28.12.1944 durften die materialaufwändigen Salzgitterbunker nicht mehr hergestellt werden. StAH Staatsverwaltung H 1114.
aus
Bunker - Luftschutz und Luftschutzbau in Hamburg, Fußnote 349
Gruß
Michael
Kennst Du wahrscheinlich schon, aber trotzdem:
Edmund Geilenberg war Direktor des Hauptausschusses Munition im Ministerium Speer und dort mit der Sicherung der Mineralölversorgung beauftragt. Am 30.5.1944 wurde er zum "Generalkommissar für Sofortmaßnahmen" bestellt mit der Aufgabe, die Treibstoffversorgung sicherzustellen ("Geilenberg-Programm"). Er ließ im Rahmen des Werkluftschutzes einen besonderen Bunkertyp entwickeln (Einraumbunker, gewölbte Decke, 2,50 m Decken-, 2,00 m Wandstärke), der zuerst in Salzgitter (Stahlwerke) errichtet wurde, weshalb er auch als "Mannschaftsbunker Salzgitter" bzw. als "Salzgitter-Ausführung" bezeichnet wird. Angerer: MS Luftschutzbauten o.J. Innerhalb des Geilenberg-Programms entstanden weitere spezielle Bauwerke: Brandwachenstände, Feuerlöschbunker, Befehls- und Rettungsstellen, S02-Bunker. Aufgrund eines Erlasses des Reichsministers für Rüstung und Kriegsproduktion vom 28.12.1944 durften die materialaufwändigen Salzgitterbunker nicht mehr hergestellt werden. StAH Staatsverwaltung H 1114.
aus
Bunker - Luftschutz und Luftschutzbau in Hamburg, Fußnote 349
Gruß
Michael
- klaushh (†)
- Forenuser
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- Registriert: 14.05.2002 15:00
- Ort/Region: Hamburg
Salzgitter-Bunker
Moin, moin!
Da ich im o.g. Aetikel direkt angesprochen wurde, nur schnell für die Ungeduldigen der Hinweis: ich werde in den nächsten Tagen noch meinen (hoffentlich erleuchtenden) Beitrag zum Thema leisten.
Im übrigen ist bei mir aus persönlichen Gründen an Wochenenden Beton-Forum-frei, so dass ich nicht eher etwas gelesen habe und antworten konnte.
Gruß
klaushh
Da ich im o.g. Aetikel direkt angesprochen wurde, nur schnell für die Ungeduldigen der Hinweis: ich werde in den nächsten Tagen noch meinen (hoffentlich erleuchtenden) Beitrag zum Thema leisten.
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Gruß
klaushh
OMV Haffengelände Südlich Von Wien
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Lobau - Tanklager
In der Wiener Lobau befand sich schon während des II.Weltkrieges ein relativ großes Tanklager mit angeschlossenem Ölhafen. Die Tanks dienten der Zwischenlagerung von Erdöl aus den rumänischen Ölfeldern, das über die Donau angeliefert und im Wiener Raum weiterverarbeitet wurde.
Zu diesen Verarbeitern zählten z.B. die "Ostmärkischen Mineralölwerke", die sich in unmittelbarer Nabchbarschaft befanden.
Das Tanklager gehörte zur "Wirtschaftlichen Forschungsgesellschaft m.b.H.", die im Reichsgebiet insgesamt zehn derartige Großtanklager betrieb. Mit 140.000m³ Fassungsvermögen gehörte die Lobau eher zu den größeren Anlagen dieser Art.
Der Deckname ist unbekannt, dürfte aber wie bei fast allen derartigen Anlagen mit "...berg" geendet haben (z.B. Hellberg, Löwenberg,...).
Die Anlage selbst bestand aus mehreren Großtanks, die aus Stahlbeton ausgeführt waren.
Zustand heute
Die Anlage war Ziel von zumindest 4 Großangriffen alliierter Bomber und wurde entsprechend zerstört (10.09.1944, 07.10.1944, 19.11.1944 und 20.02.1945). Die Stahlbetontanks sind praktisch verschwunden, aber das damals ausgetreten Erdöl stellt noch heute eine große Umweltbelastung dar, deren Sanierung erst in letzter Zeit begonnen wurde. Auf dem ehemaligen Areal der Ostmärkischen Mineralölwerke haben sich die Reste von zwei Luftschutzbunkern für das Personal erhalten:
In der Wiener Lobau befand sich schon während des II.Weltkrieges ein relativ großes Tanklager mit angeschlossenem Ölhafen. Die Tanks dienten der Zwischenlagerung von Erdöl aus den rumänischen Ölfeldern, das über die Donau angeliefert und im Wiener Raum weiterverarbeitet wurde.
Zu diesen Verarbeitern zählten z.B. die "Ostmärkischen Mineralölwerke", die sich in unmittelbarer Nabchbarschaft befanden.
Das Tanklager gehörte zur "Wirtschaftlichen Forschungsgesellschaft m.b.H.", die im Reichsgebiet insgesamt zehn derartige Großtanklager betrieb. Mit 140.000m³ Fassungsvermögen gehörte die Lobau eher zu den größeren Anlagen dieser Art.
Der Deckname ist unbekannt, dürfte aber wie bei fast allen derartigen Anlagen mit "...berg" geendet haben (z.B. Hellberg, Löwenberg,...).
Die Anlage selbst bestand aus mehreren Großtanks, die aus Stahlbeton ausgeführt waren.
Zustand heute
Die Anlage war Ziel von zumindest 4 Großangriffen alliierter Bomber und wurde entsprechend zerstört (10.09.1944, 07.10.1944, 19.11.1944 und 20.02.1945). Die Stahlbetontanks sind praktisch verschwunden, aber das damals ausgetreten Erdöl stellt noch heute eine große Umweltbelastung dar, deren Sanierung erst in letzter Zeit begonnen wurde. Auf dem ehemaligen Areal der Ostmärkischen Mineralölwerke haben sich die Reste von zwei Luftschutzbunkern für das Personal erhalten: