Itzehoe & Co
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Sonderwaffenlager
Die 1. Karte, die ich in meinem Beitrag o.a. erwähne, hat eine Größe von 84 cm X 60 cm. Auf Ihr sind u. a. 233 Standort von Atomwaffen in der damaligen BRD eingetragen. Wie schon gesagt, die Karte ist Anfang der 80er Jahre. Ich habe die Karte vor vielen Jahren "bearbeitet", es ging hier aber nicht um Atomwaffenstandorte, sondern um andere Standorte. Und die haben alle gestimmt, also 100 % genaue Angaben. Ich gehe daher davon aus, dass die 3 Standorte in Schleswig Holstein für Lager von Atomsprengköpfen in Itzehoe, Kellinghusen und Schleswig-Jagel zu 99,9 % stimmen. Die Ortsbezeichnung auf der Karte ist allerdings die, der nächsten größeren Stadt oder Gemeinde. Es muss also nicht unbedingt auf dem Stadtgebiet das Lager vorhanden geqwesen sein, es kann auch eine selbständige 800 Seelen-Gemeinde vor den Toren Itzehoe gewesen sein. Da diese Gemeinde aber fast niemand kennt, hat man Itzehoe eingetragen. Dieses habe ich bei den anderen Standorten festgestellt. Aber da, wo etwas auf der Karte eingetragen war, war auch im kleinen Umkreis etwas.
moin,
anfänglich ging es ja in dieser reihe ja auch um die zementfabriken bzw kalkgruben in und um itzehoe.
zwischen den feiertagen gab es im hamburger abendblatt eine reportage über dieses abbaugebiet.
hier der link zur online-ausgabe:
http://www.abendblatt.de/daten/2002/12/28/108297.html
leider gibt es online nicht die bilder zu sehen wie sie in der zeitung gedruckt waren.
Holger
anfänglich ging es ja in dieser reihe ja auch um die zementfabriken bzw kalkgruben in und um itzehoe.
zwischen den feiertagen gab es im hamburger abendblatt eine reportage über dieses abbaugebiet.
hier der link zur online-ausgabe:
http://www.abendblatt.de/daten/2002/12/28/108297.html
leider gibt es online nicht die bilder zu sehen wie sie in der zeitung gedruckt waren.
Holger
Kalkgrube
Im Buch von Wolfgang Thamm, Feuerwerker im Einsatz, Seite 153 ist folgendes beschrieben:
"In Lägerdorf bei Itzehoe wurde im Rahmen der Flächenräumung das Gelände an einer ehemaligen Kalkgrube der dortigen Zementwerke ebenfalls unter Einsatz eines gepanzerten Greifbaggers von Kampfmitteln geräumt. Teilweise mußte die Munition aus dem inzwischen mit Wasser vollgelaufenen 4-12 Meter tiefen, durch den Abbau von Kalk entstandenem Loch geborgen werden. Ohne Unfall konnten hier von Januar-April 1952, 298392 Kampfmittel aller Art geräumt und geborgen werden."
Unter www.dammann.de sind zwei Bilder von den Kreidegruben die noch betreiben werden. Im Hintergrund des unteren Bildes ist links das Werk von Alsen Zement und rechts das der vereinigten Kreidewerke Dammann. Diese Grube kann auch beim Tag der offnen Tür von Alsen unter Führung besichtiigt werden.
mfg hermann
"In Lägerdorf bei Itzehoe wurde im Rahmen der Flächenräumung das Gelände an einer ehemaligen Kalkgrube der dortigen Zementwerke ebenfalls unter Einsatz eines gepanzerten Greifbaggers von Kampfmitteln geräumt. Teilweise mußte die Munition aus dem inzwischen mit Wasser vollgelaufenen 4-12 Meter tiefen, durch den Abbau von Kalk entstandenem Loch geborgen werden. Ohne Unfall konnten hier von Januar-April 1952, 298392 Kampfmittel aller Art geräumt und geborgen werden."
Unter www.dammann.de sind zwei Bilder von den Kreidegruben die noch betreiben werden. Im Hintergrund des unteren Bildes ist links das Werk von Alsen Zement und rechts das der vereinigten Kreidewerke Dammann. Diese Grube kann auch beim Tag der offnen Tür von Alsen unter Führung besichtiigt werden.
mfg hermann
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hallo kollegen,
das sonderwaffenlager in kellinghusen war der 6. panzergrenadierdivision zugeordnet. es wurde anfang der 60er jahre für die honest john-raketen des rakartbtl 62 errichtet, später waren dort wohl auch atomgranaten 203 mm und 155 mm untergebracht. dazu einige anmerkungen:
das ist nicht völlig auszuschließen, obwohl die adm vielleicht eher auf korpsebene anzusiedeln wären. sinnvollerweise sucht man zunächst nach einer passenden bw-einheit - da wäre z.b. die spezialsperrkompanie 600 in plön... auch darüber hätte man gern mehr informationen.
ein weiteres atomwaffenlager existierte unweit von flensburg. die WIRKLICH spannende frage jedoch lautet:
FALLS ein solches nukleardepot tatsächlich existiert hat, hätte man in wenigen kilometern entfernung von der kaserne nach einer rechteckigen fläche von ca. vier hektar größe mit doppelzaun, zwei bunkern, beleuchtung und zwei bis vier wachtürmen zu suchen (den klassischen betonwachturm gab es zu dieser zeit übrigens noch nicht). in der umgebung des sonderwaffenlagers wären weitere konventionelle bunker für die sergeant-raketenmotoren zu vermuten. natürlich könnte ein solches depot inzwischen längst platt gemacht worden sein. andererseits darf man das beharrungsvermögen derartiger einrichtungen auch nicht unterschätzen.
ich meine: wenn DAS keine herausforderung für ortsansässige bunkerfans ist...
grüße
cml
das sonderwaffenlager in kellinghusen war der 6. panzergrenadierdivision zugeordnet. es wurde anfang der 60er jahre für die honest john-raketen des rakartbtl 62 errichtet, später waren dort wohl auch atomgranaten 203 mm und 155 mm untergebracht. dazu einige anmerkungen:
nicht unbedingt. es ist unklar, ob kellinghusen schon mit der modernisierten version ausgestattet war (vgl. hier). ich würde eher auf w-33 tippen.Wenn ich "Haubitze 203mm" und "Sonderwaffenlager" zusammenzähle, komme ich auf "W-79" als Sondermunition...
es gab ZWEI spezialzüge, einen für die m 110 a2 (203 mm) des feldartbtl 61 und einen für die m 109 g (155 mm) der brigadeartillerie. jetzt wüsste man natürlich gerne, welches der drei pzartbtl (wentorf, hamburg-rahlstedt oder boostedt) für den nuklearen einsatz vorgesehen war.der spezialzug war für die verladung und den transport der munition zu den haubitzen M 110 SF 203mm, die in albersdorf waren, zuständig...
Es wird vermutet, daß dort SADM und MADM (siehe vorbereitete Sperren) lagerten. Bestätigt ist das nicht...
das ist nicht völlig auszuschließen, obwohl die adm vielleicht eher auf korpsebene anzusiedeln wären. sinnvollerweise sucht man zunächst nach einer passenden bw-einheit - da wäre z.b. die spezialsperrkompanie 600 in plön... auch darüber hätte man gern mehr informationen.
ein weiteres atomwaffenlager existierte unweit von flensburg. die WIRKLICH spannende frage jedoch lautet:
eine erste antwort: bevor das rakartbtl 650 im april 1973 nach flensburg verlegte und dort 1976 auf lance-raketen umrüstete, war es (zusammen mit dem raketensystem sergeant) in itzehoe untergebracht, angeblich in nordoe. manche quellen meinen, das btl hätte ÜBERHAUPT erst 1973 bei der unterstellung unter landjut atomare sprengköpfe erhalten. dem widerspricht allerdings, dass ein 75th us army field artillery detachment bereits 1966 vor ort auftaucht und dass es auch die einschlägigen kommunikationseinrichtungen gab. bezeichnenderweise schreibt klaus rabe 1984 zum thema awl itzehoe: „es mag sein, dass es inzwischen aufgelöst worden ist."was mich ein wenig verwundert hat, sind die hinweise nicht nur auf kellinghusen sonder auch auf itzehoe... soweit ich weiss war in itzehoe dort nur eine kaserne in der die "kuchbullen" der bw geschult wurden...
FALLS ein solches nukleardepot tatsächlich existiert hat, hätte man in wenigen kilometern entfernung von der kaserne nach einer rechteckigen fläche von ca. vier hektar größe mit doppelzaun, zwei bunkern, beleuchtung und zwei bis vier wachtürmen zu suchen (den klassischen betonwachturm gab es zu dieser zeit übrigens noch nicht). in der umgebung des sonderwaffenlagers wären weitere konventionelle bunker für die sergeant-raketenmotoren zu vermuten. natürlich könnte ein solches depot inzwischen längst platt gemacht worden sein. andererseits darf man das beharrungsvermögen derartiger einrichtungen auch nicht unterschätzen.
ich meine: wenn DAS keine herausforderung für ortsansässige bunkerfans ist...
grüße
cml
Moin erstmal!
Also den Standortübungsplatz Nordoe kenne ich aus meiner Grundausbildungszeit Anfang der 80er, als wir 2 - 3 mal die Woche dort tiefe Spuren in den Sand gerobbt haben. Damals standen mindestens 6 Panzer verschiedener Bauarten als Zieldarstellung im Gelände herum. Der erwähnte Bahnanschluß hat mit dem Übungsgelände nur soviel zu tun, daß er es auf einem kurzen Stück durchquert, um die benachbarten Kreidegruben in Lägerdorf zu erschließen. Es gibt dort weder Verladerampen noch sonstige bahntechnische Einrichtungen, die auf etwas anderes Rückschlüsse zulassen. Und an viel Beton kann ich mich auf dem Gelände selbst auch nicht mehr erinnern. Nur an sehr viele Bäume und an noch mehr Sand (das Waffenreinigen Abends hat manchmal länger gedauert als der Geländeaufenthalt selbst ).
Gruß
Lacky
Also den Standortübungsplatz Nordoe kenne ich aus meiner Grundausbildungszeit Anfang der 80er, als wir 2 - 3 mal die Woche dort tiefe Spuren in den Sand gerobbt haben. Damals standen mindestens 6 Panzer verschiedener Bauarten als Zieldarstellung im Gelände herum. Der erwähnte Bahnanschluß hat mit dem Übungsgelände nur soviel zu tun, daß er es auf einem kurzen Stück durchquert, um die benachbarten Kreidegruben in Lägerdorf zu erschließen. Es gibt dort weder Verladerampen noch sonstige bahntechnische Einrichtungen, die auf etwas anderes Rückschlüsse zulassen. Und an viel Beton kann ich mich auf dem Gelände selbst auch nicht mehr erinnern. Nur an sehr viele Bäume und an noch mehr Sand (das Waffenreinigen Abends hat manchmal länger gedauert als der Geländeaufenthalt selbst ).
Gruß
Lacky
Mut ist oft ein Mangel an Einsicht, während Feigheit nicht selten auf guten Informationen beruht - Sir Peter Ustinov
@ Lacky:
Panzer aus dem Zweiten Weltkrieg habe ich da nie gesehen ... aber mir war eher auch so, als wenn Nordoe bei "genauer Betrachtung" nicht in Frage kommt. Die Indizien "Beton" und "Eisenbahn" waren eher mit Augenzwinkern zu verstehen. Schliesslich robbte ich da auch mal, aber gaaaanz kurz.
Ernsthaft: Einlagerung in der Nordoer Kaserne waere wahrscheinlicher.
Die Hanseatenkaserne in IZ selber dagegen kann man fast ausschliessen. Nicht etwa, weil dort Sanis waren, sondern weil Plate und Partner das Gelaende so gruendlich umgegraben haben, dass mindestens drei Bagger in das versteckte Lager gefallen sein muessten. Das Einzige, was ich da mal komisch fand, waren einige Kanister im Bereich der ABC-Abwehr (... wahrscheinlich aber nur Traenengas).
Der "Hungrige Wolf" kommt auch nicht in Frage, denn der war ja nur pro forma abgesichert (wegen Sportflugplatz war Zugang immer moeglich).
Die ehemalige Reiterkaserne in IZ (Kaiserberg) wurde zwar fuer Lagerung von muffigen Uniformteilen genutzt, ist aber auch eher unwahrscheilich als "Sonderwaffenlager".
Im Wald von Puenstorf (nahe Bismarckturm IZ) gab es noch ein Minilager fuer Sprengmittel (Stoerbruecken), die Bewachung war (wie ueblich) gleich Null.
Im Lokstedter Lager (Hohenlockstedt) soll man zwar einige Kampfmittel Anfang 1945 dezent entsorgt haben (Lohmuehle etwa), Einlagerungen nach 1945 machte da aber m.W. nach nur der Zivilschutz.
Bleibt noch Glueckstadt .. aber das war ja Marine ... und ist eigentlich zu weit weg.
Panzer aus dem Zweiten Weltkrieg habe ich da nie gesehen ... aber mir war eher auch so, als wenn Nordoe bei "genauer Betrachtung" nicht in Frage kommt. Die Indizien "Beton" und "Eisenbahn" waren eher mit Augenzwinkern zu verstehen. Schliesslich robbte ich da auch mal, aber gaaaanz kurz.
Ernsthaft: Einlagerung in der Nordoer Kaserne waere wahrscheinlicher.
Die Hanseatenkaserne in IZ selber dagegen kann man fast ausschliessen. Nicht etwa, weil dort Sanis waren, sondern weil Plate und Partner das Gelaende so gruendlich umgegraben haben, dass mindestens drei Bagger in das versteckte Lager gefallen sein muessten. Das Einzige, was ich da mal komisch fand, waren einige Kanister im Bereich der ABC-Abwehr (... wahrscheinlich aber nur Traenengas).
Der "Hungrige Wolf" kommt auch nicht in Frage, denn der war ja nur pro forma abgesichert (wegen Sportflugplatz war Zugang immer moeglich).
Die ehemalige Reiterkaserne in IZ (Kaiserberg) wurde zwar fuer Lagerung von muffigen Uniformteilen genutzt, ist aber auch eher unwahrscheilich als "Sonderwaffenlager".
Im Wald von Puenstorf (nahe Bismarckturm IZ) gab es noch ein Minilager fuer Sprengmittel (Stoerbruecken), die Bewachung war (wie ueblich) gleich Null.
Im Lokstedter Lager (Hohenlockstedt) soll man zwar einige Kampfmittel Anfang 1945 dezent entsorgt haben (Lohmuehle etwa), Einlagerungen nach 1945 machte da aber m.W. nach nur der Zivilschutz.
Bleibt noch Glueckstadt .. aber das war ja Marine ... und ist eigentlich zu weit weg.