Bunker in Sande
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Moin Klaus,
LSHD??? Nee, so alt bin ich auch noch nicht. Ich war mehr oder weniger ehrenamtlich (als Ersatz zur Bundeswehr) im Erweiterten Katastrophenschutz tätig. In einer AMASt (ABC-Melde- und Auswertestelle), im Verbund mit dem Warndienst (Warnamt, Warndienstleitmeßstellen, Luftverteidigung etc.) und anderen Katastrophenschutzeinheiten (ABC-Abwehr, Beobachtungs-und Auswertestellen etc.). Wir sind (recht spät) "entspannt" worden, soll heißen, daß man uns für zivile Aufgaben (Gefahrguttransportunfälle etc.) fit machen wollte. Naja, die Finanzen haben es nicht mehr erlaubt - Danke für die schöne Zeit.
Auf die WK2Bunker-Sache durch Urlaube in der Normandie und Bretagne gestoßen....
Grüße aus Oldenburg
Matze
LSHD??? Nee, so alt bin ich auch noch nicht. Ich war mehr oder weniger ehrenamtlich (als Ersatz zur Bundeswehr) im Erweiterten Katastrophenschutz tätig. In einer AMASt (ABC-Melde- und Auswertestelle), im Verbund mit dem Warndienst (Warnamt, Warndienstleitmeßstellen, Luftverteidigung etc.) und anderen Katastrophenschutzeinheiten (ABC-Abwehr, Beobachtungs-und Auswertestellen etc.). Wir sind (recht spät) "entspannt" worden, soll heißen, daß man uns für zivile Aufgaben (Gefahrguttransportunfälle etc.) fit machen wollte. Naja, die Finanzen haben es nicht mehr erlaubt - Danke für die schöne Zeit.
Auf die WK2Bunker-Sache durch Urlaube in der Normandie und Bretagne gestoßen....
Grüße aus Oldenburg
Matze
- klaushh (†)
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Schiefer Turm von Sande
Moin, moin (besonders Matze)!
Fand gerade zwei Links zum besagten Bunker:
http://www.dav-wilhelmshaven.de/turm1.htm
und
http://home.t-online.de/home/m.tegge/relikte
und dort weiter unter "Übersicht". Dort steht auch einiges über LS in deiner Gegend.
Gruß
Klaus
Fand gerade zwei Links zum besagten Bunker:
http://www.dav-wilhelmshaven.de/turm1.htm
und
http://home.t-online.de/home/m.tegge/relikte
und dort weiter unter "Übersicht". Dort steht auch einiges über LS in deiner Gegend.
Gruß
Klaus
Doch Flak auf Heiligengeistfeld.
Ich war als 10jähriger Bub während eines Luftangriffes in dem Hochbunker
Nr.4 am Millerntor. Der Bunker wurde damals direkt von einer Fliegerbombe getroffen. Ich kann mich noch daran erinner, daß ein Gefühl entstand, als würde der gesamte Bunker in die Höhe steigen. Es herrschte unheimliche Panik nach dem Treffer und ich verlor in dem Getümmel den Kontakt zu meinem Bruder, auf den ich damals aufzupassen hatte. Glücklicherweise waren eine Anzahl von Soldaten in dem Bunker und sorgten für Ordnung und gleichzeitig für die schließlich erfolgreiche Suche nach dem Bruder.
Nach der Entwarnung herrschten auch vor dem Bunker katastrophale Zustände. Es hingen Geschützteile vom Dach des Bunkers und einige Leichen von Zivilisten und Soldaten lagen vor dem Eingang und ein noch eingespanntes Pferdefuhrwerk mit zwei stark blutenden Pferden rannte panisch um den Bunker. Von der unweit liegenden Polzeiwache waren sofort Beamte vor Ort und kanalisierten das Chaos.
Meine damalige Sorge galt ausschließlich dem kleinen Bruder und der Sorge vor einer Strafe durch meinen Mutter; deshalb sind die Erinnerungen nach der Entwarnung nicht mehr so deutlich.
Ich habe später aus Erzählungen von Verwandten gehört, daß der damalige Gauleiter Karl Kaufmann auf Führerbefehl, Hamburg unter allen Umständigen zu verteidigen, davon abgesehen hatte, auch zivile Bunker nicht zu verteidigen. Glücklicherweise hatte dieser Mann Hamburg dann später kampflos übergeben.
expocityvoice
Nr.4 am Millerntor. Der Bunker wurde damals direkt von einer Fliegerbombe getroffen. Ich kann mich noch daran erinner, daß ein Gefühl entstand, als würde der gesamte Bunker in die Höhe steigen. Es herrschte unheimliche Panik nach dem Treffer und ich verlor in dem Getümmel den Kontakt zu meinem Bruder, auf den ich damals aufzupassen hatte. Glücklicherweise waren eine Anzahl von Soldaten in dem Bunker und sorgten für Ordnung und gleichzeitig für die schließlich erfolgreiche Suche nach dem Bruder.
Nach der Entwarnung herrschten auch vor dem Bunker katastrophale Zustände. Es hingen Geschützteile vom Dach des Bunkers und einige Leichen von Zivilisten und Soldaten lagen vor dem Eingang und ein noch eingespanntes Pferdefuhrwerk mit zwei stark blutenden Pferden rannte panisch um den Bunker. Von der unweit liegenden Polzeiwache waren sofort Beamte vor Ort und kanalisierten das Chaos.
Meine damalige Sorge galt ausschließlich dem kleinen Bruder und der Sorge vor einer Strafe durch meinen Mutter; deshalb sind die Erinnerungen nach der Entwarnung nicht mehr so deutlich.
Ich habe später aus Erzählungen von Verwandten gehört, daß der damalige Gauleiter Karl Kaufmann auf Führerbefehl, Hamburg unter allen Umständigen zu verteidigen, davon abgesehen hatte, auch zivile Bunker nicht zu verteidigen. Glücklicherweise hatte dieser Mann Hamburg dann später kampflos übergeben.
expocityvoice
- klaushh (†)
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Moin, moin!
Wollen wir doch mal gemeinsam versuchen, Ordnung in dieses "Chaos" zu bringen.
Einen "Hochbunker 4" hat es Millerntor nie gegeben. Wohl gab es einen "Leitturm IV" auf dem Heiligengeistfeld, und zwar recht dicht am Millerntor. Außerdem gab es noch den "Geschützturm IV", allerdings etwas mehr vom Millerntor. Beide Türme wurden auch mit für Luftschutzzwecke verwendet. Außerdem standen wohl auf beiden Türmen Fla-Geschütze.
Also kämen wohl beide Bunker in Betracht.
Weiter schreibt "expocityvoice" (warst du mal Nachrichtensprecher auf der EXPO?) "... hingen Geschützteile vom Dach ...". Tatsächlich wurde ein Schwalbennest mit einer (Vierlings-?)-Flak getroffen und total zerstört. Diese Flak stand auf dem G-Turm IV, und zwar von der Feldstr. aus gesehen links über dem Eingang. Hier kann man auch heute noch sehen, dass eine Ecke der unteren Plattform fehlt.Sicherlich werden hier auch nach dem Angriff "Geschützteile runtergehangen haben".(Über ein Datum des fraglichen Treffers kann ich (noch) nichts sagen.
Also der Schluß:
vermutlich hat der Schreiber den Angriff im Geschutzturm IV miterlebt.
.
Zum letzten Absatz: mir ist nicht klar, ob ich ihn im Sinne des Schreibers richtig verstanden habe.
Generell galt der Führerbefehl, Städte zu verteidigen.
In Hamburg ist es nie realisiert worden, Bunker für die Zivilbevölkerung zu verteidigen. Es wurde vielmehr sogar abgelehnt, und zwar von den für den Luftschutz zuständigen Behörden, Flak auf den Bunkern zu installieren.
Mir sind nur zwei Ausnahmen bekannt: in einem Fall ist bei einem Hochbunker einmal erwähnt, an der Rückseite einen Treppenaufgang für die Flakmannschaften zu errichten. Das war dann aber auch alles, außer diesem Satz ist nichts weiter aktenkundig oder gar geschehen.
Im zweiten Fall hat man geplant (und auch begonnen) an einem Hochbunker Schießscharten einzubrechen. Aber auch davon nahm man schnell wieder Abstand, weil das erfoderliche Werkzeug und der Treibstoff nicht mehr zur Verfügung standen.
.
Im übrigen wäre es sicher interessant, den Augenzeugenbericht weiter zu vertiefen.
Gruß
Klaus
Wollen wir doch mal gemeinsam versuchen, Ordnung in dieses "Chaos" zu bringen.
Einen "Hochbunker 4" hat es Millerntor nie gegeben. Wohl gab es einen "Leitturm IV" auf dem Heiligengeistfeld, und zwar recht dicht am Millerntor. Außerdem gab es noch den "Geschützturm IV", allerdings etwas mehr vom Millerntor. Beide Türme wurden auch mit für Luftschutzzwecke verwendet. Außerdem standen wohl auf beiden Türmen Fla-Geschütze.
Also kämen wohl beide Bunker in Betracht.
Weiter schreibt "expocityvoice" (warst du mal Nachrichtensprecher auf der EXPO?) "... hingen Geschützteile vom Dach ...". Tatsächlich wurde ein Schwalbennest mit einer (Vierlings-?)-Flak getroffen und total zerstört. Diese Flak stand auf dem G-Turm IV, und zwar von der Feldstr. aus gesehen links über dem Eingang. Hier kann man auch heute noch sehen, dass eine Ecke der unteren Plattform fehlt.Sicherlich werden hier auch nach dem Angriff "Geschützteile runtergehangen haben".(Über ein Datum des fraglichen Treffers kann ich (noch) nichts sagen.
Also der Schluß:
vermutlich hat der Schreiber den Angriff im Geschutzturm IV miterlebt.
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Zum letzten Absatz: mir ist nicht klar, ob ich ihn im Sinne des Schreibers richtig verstanden habe.
Generell galt der Führerbefehl, Städte zu verteidigen.
In Hamburg ist es nie realisiert worden, Bunker für die Zivilbevölkerung zu verteidigen. Es wurde vielmehr sogar abgelehnt, und zwar von den für den Luftschutz zuständigen Behörden, Flak auf den Bunkern zu installieren.
Mir sind nur zwei Ausnahmen bekannt: in einem Fall ist bei einem Hochbunker einmal erwähnt, an der Rückseite einen Treppenaufgang für die Flakmannschaften zu errichten. Das war dann aber auch alles, außer diesem Satz ist nichts weiter aktenkundig oder gar geschehen.
Im zweiten Fall hat man geplant (und auch begonnen) an einem Hochbunker Schießscharten einzubrechen. Aber auch davon nahm man schnell wieder Abstand, weil das erfoderliche Werkzeug und der Treibstoff nicht mehr zur Verfügung standen.
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Im übrigen wäre es sicher interessant, den Augenzeugenbericht weiter zu vertiefen.
Gruß
Klaus
Der Bunker Sande steht noch immer
Moin !
Ich selbst wohne nahe Wilhelmshaven. Ich kann Euch sagen, daß der Bunker nach wie vor steht und zur Zeit als Kletterwand benutzt wird (wie bereits berichtet). Vor einigen Monaten habe ich ihn auch von innen besichtigen können (bei einem Kletter-Turnier). Wenn Interesse bsteht, dann mache ich die Tage mal Fotos und stelle die hier in´s Forum.
Gruß
Langer Heinrich
Ich selbst wohne nahe Wilhelmshaven. Ich kann Euch sagen, daß der Bunker nach wie vor steht und zur Zeit als Kletterwand benutzt wird (wie bereits berichtet). Vor einigen Monaten habe ich ihn auch von innen besichtigen können (bei einem Kletter-Turnier). Wenn Interesse bsteht, dann mache ich die Tage mal Fotos und stelle die hier in´s Forum.
Gruß
Langer Heinrich