Bauvorleistungen-Straße u. ä., kmz- und Bildersammlung

Verkehrsgeschichte - Straßen, Autobahnen und sonstige Straßenverkehrs-Bauwerke
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dkr1969
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Ende der Autobahn 103 in Berlin-Schöneberg

Beitrag von dkr1969 » 04.08.2007 19:52

Guten Abend,

geradezu ein "Klassiker" ist das nördliche Ende der Autobahn 103 in Berlin. Heute endet diese rund fünf Kilometer lange Autobahn (die in Steglitz beginnt) am Sachsendamm in Berlin-Schöneberg, kurz hinter dem Autobahnkreuz Schöneberg, das die A 103 mit der A 100 verbindet. Auf dem Luftbild ist deutlich zu sehen, dass die Autobahn einst nach Norden fortgesetzt werden sollte. Die Brücke im Verlauf des Sachsendamms steht, der Verkehr fließt auch über die Brücke - unter ihr gibt es aber nur grüne Wiese statt einer Autobahn.

Wenn man dort mit dem Auto fährt, läßt sich sehr gut nachvollziehen, dass hier nicht das Ende der Autobahn geplant war, sondern "nur" eine Abfahrt (die A 103 sollte als Westtangente bis in die Mitte der Stadt weitergebaut werden).

Viele Grüße

dkr1969
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mucimuc
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Beitrag von mucimuc » 04.08.2007 21:07

Virtuelles Autobahndreieck: Hier geht die A77 von Nürnberg kommend in die A91 über, die von der A7 bei Dinkelsbühl über Augsburg nach Landsberg/Lech (A96) führt.

Die Überführung der A77 ist vierspurig vorhanden, auch Teile der geplanten A91 sind schließlich doch als B2 vierspurig nördlich Augsburg entstanden bzw. derzeit in Bau. Südlich Augsburg ist statt der A91 die vierspurige B17 in Betrieb.
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Beitrag von Toasty » 04.08.2007 23:30

mucimuc hat geschrieben:Hallo Urban Explorer...
kann es sein, daß das nur bei mir nicht geht, oder sind das keine kmz-files?

Hab es eben selbst mal ausprobiert - bei mir funktioniert alles fehlerfrei. Sind auch alles "echte" *.kmz-Files.



Vergessen darf man natürlich nicht die größte Autobahnruine Deutschlands - das Wetzlarer Kreuz samt "Autobahn" A480. Ursprünglich als Teil der geplanten A48 vorgesehen, entstand hier ein überdimensioniertes Malteserkreuz (das einzige komplette in ganz DE, wenn auch nicht ganz symmetrisch) um eine Verknüpfung mit der A45 zu bilden. Tatsächlich wurde hier nur ein kurzes Stück der geplanten A48 (heute A480) realisiert ... und verbindet heute mit den beiden "Weltmetropolen" Blasbach und Herrmannstein zwei kleine Dörfer.
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MikeG
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Beitrag von MikeG » 04.08.2007 23:41

Moin!

Auch sehr hübsch: Das Autobahnkreuz Wolfsburg-Königslutter, das bis heute eigentlich eher ein Autobahndreieck geblieben ist. Das Kreuz an sich ist aber vorhanden.

Mike
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mucimuc
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Beitrag von mucimuc » 05.08.2007 07:10

Etwas regionaler: Einiges zum geplanten Hauptstraßennetz München Süd und Ost:

Die AS Fürstenried an der A95 wartet seit Jahrzehnten auf ihre EInbindung in das städtische Straßennetz. Auch hier hat die Kirchturmpolitik zugeschlagen, was täglich für den Megastau sorgt. Die Trassenfreihaltung für die Verlängerung der Stäblistraße zur AS Fürstenried (Volksmund: Neurieder Knoten, da nach Westen die Neurieder Straße vierspurig anschließt)

Das zweite Bild zeigt deinen Teil des in den 60ern/70ern geplanten Straßennetzes zur Erschließung und Anbindung der großen Wohngebiete im Münchner Südwesten: Die oben beschriebene Lücke in der Anbindung der AS Fürstenried, die geplante Verlängerung der Drygalski-Allee (Nord -Süd), die südlich des Stadtgebietes im Pullacher Westen an die B11 nach Wolfratshausen anschließen sollte und den Bereich Alt-Solln, der heute von der B11 durchquert wird entlasten sollte. Rechts unten erkennt man den BND. Möglicherweise war der Plan für Leistungsfähige Straßen in diesem Bereich nach Süden auch im Zusammenhang mit dem niemals entstehenden Autobahnring München-Süd zu sehen, der hier irgendwo erreicht worden wäre.

Nebenbei: Das Hochhaus, das mit Deba-Hochhaus bezeichnet ist, war ein Großhotel, welches für die Olympischen Spiele 1972 erbaut wurde und heute Appartmenthaus ist. Der Hotelaufbau zeigt sich noch heute im Inneren an zahlreichen Details wie Lobby, holzvertäfelten Wohnungszugängen, Rezeptionseinrichtungen im EG u. ä.

Dann waren da noch Bauvorleistungen für eine offenbar gestorbene Straßenführung, die von der heutigen AS Haar an der A99 (Ring München-Ost) Richtung Osten gehen sollte. Dies wird in diesem Beitrag behandelt und bebildert: viewtopic.php?t=9234&highlight=haar

Fundstellen für die ursprüngliche Planung mit erkennbaren Relikten der Bauvorbereitung für den Autobahnring München-West finden sich hier: viewtopic.php?t=5277&highlight=autobahnring+m%FCnchen

Im Stadtteil Neuperlach, der aus der Zeit der Trabantenstädte stammt und eines der typischsten Beispiele für den Glauben an diese Wohnform darstellt, finden sich auch unvollendete Spuren der Autogläubigkeit der 60er und 70er: Die Ständlerstraße, die autobahnähnlich ausgebaut ist und an die A8 Salzburg-München angeschlossen ist, endet aprupt an einem Erdwall. Die vorgesehene Trasse nach Osten läßt sich problemlos verfolgen, diese Planung wird auch immer wieder mal aktuell und wird auch derzeit diskutiert. Kurz vor ihrem derzeitigen Ostende erkennt man deutlich, daß eine sie überquerende Brücke nie gebaut wurde, die deshalb notwenigige Kreuzung wird über geschwungene Rampen erreicht, die einige Jahre von einer Straßenbahn befahren wurden. Im Zoom kann man letzte Relikte der Neuperlacher Straßenbahn, die nur zwischen Neubau des Stadtteils bis zur Eröffnung der U-Bahn existierte, am südlichen Brückenkopf erkennen, hier sind noch Gleisreste vorhanden.

Wenn man nun die Trasse der Verlängerung der Ständlerstraße verfolgt, kommt man zum Autobahnring München-Ost, hier fällt eine Stelle auf, die durchaus eine Vorleistung für den geplanten Anschluß in Dreieckform sein könnte. Es würde eine kreuzungsfreie, autobahnähnlich ausgebaute Verbindung zwischen A8 und dem südlichen Stadtgebiet und dem Autobahnring entstehen, was nicht schlecht wäre. Im Bereich Neuperlach verläuft die Ständlerstraße tiefgelegt und ist vermutlich von vorneherein für eine starke Belastung und die Durchführung von überörtlichem Verkehr geplant worden. Die evtl. als Anschlußstelle geplante Stelle wird heute als Wiegeplatz mit fest eingebauter Waage von der Autobahnpolizei genutzt, es handelt sich nicht um einen Parkplatz. Es kann sich hiert kaum um einen ehem. Parkplatz handeln, es existiert eine für mehrere Spuren geeignete Überführung der Autobahn über einen Feldweg, die Verzögerungs- und Beschleunigungsstreifen sind sehr lang und lassen die geplante AS schon vermuten.
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Beitrag von mucimuc » 05.08.2007 08:44

Ausbau der A9 Nürnberg - Leipzig - Berlin nach jahrzehntelangem Dornröschenschlaf als ehem. Reichsautobahn ins nichts. Sie wurde als VDE erheblich ausgebaut und ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Achsen des Autobahnsystems, nacdem man hier noch Anfang der 90er auf einer nahezu unveränderten Reichsautobahn ohne Standstreifen mit teilweise abenteuerlicher Trassierung in Richtung Berlin fuhr...äh...staute.

Besonders augenfällig sind die Bereiche der Trassenverlegung um die Ausfahrt Bad Berneck/Himmelkron (B303) wo die Durchfahrt Lanzendorf abgeschafft wurde und um den Hienbergaufstieg mit geteilter Trassierung, wo Entschärfungen im Rahmen des Ausbaues vorgenommen wurden.

Tolle Bilder von Gravedigger gibts hier viewtopic.php?t=1981&highlight=lanzendorf

In GE etwas auszoomen zeigt alle Pins!
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Beitrag von mucimuc » 05.08.2007 09:20

Die B505 ist in der Netzplanung von 1976 als für den mehrspurigen Ausbau vorgesehen eingezeichnet, eine BAB-Nummer ist ihr aber nicht zugewiesen, möglicherweise war sie als mehrspurige Bundesstraße geplant. Sie führt als Direktverbindung von Bamberg, hier Anschluß A73 AS Bamberg-Süd zur A3 zwischen Erlangen und Würzburg, AS Pommersfelden. Sie ist auf manchen Schildern von Bamberg kommend als "Würzburg-Nebenstrecke" beschildert.

Sie ist überwiegend zweispurig, aber als eine Art weitgehend kreuzungsfreie "Express-Bundesstr." ausgebaut und dient der Verbindung Bamberg-A3 Richtung Westen.

Im web findet sich nichts brauchbares, außer der Netzplanung. War dies mal als eine Verbindungsautobahn geplant? Wie hätte sie heißen sollen? A733 wäre passend, oder 373 oder sowas...

Die Vorbereitungen für einen mehrstreifigen Ausbau sind vielfach erkennbar, einige Beispiele im kmz. (auszoomen)
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Beitrag von Toasty » 05.08.2007 10:26

Weitere Bauvorleistungen...


- Verworfenes AK Tempelhof
(ehemals geplantes AK zwischen der A100 und der nie realisierten A102)

- Bauvorleistung Trompete Egelsbach
(Vorleistung für eine Trompete am Übergang der A661 in die B3. Die Trompete hätte die A661 gen Darmstadt weitergeführt - die Planungen wurden allerdings schon Anfang der 1980er wieder verworfen.)

- Autobahnende der A66 in Frankfurt / Main
(Die A66 ist im Stadtgebiet von Frankfurt/Main zwischen der AS Miquelallee und Bergen-Enkheim unterbrochen. Die Weiterführung wäre in einem Tunnel erfolgt, welcher bereits in den 1950ern angedacht war aber bis heute nicht gebaut wurde. Lediglich ein kleines, kurzes Stück dieses Tunnels wurde als Bauvorleistung bereits 1966 mit dem Bau der U-Bahn an der Station Miquel-/Adickesallee errichtet. Dieses Stück beinhaltet eine sechsspurige Straße und eine Busbucht auf beiden Seiten. Heute wird es als Fußgängerunterführung benutzt - ein Weiterbau ist als sehr zweifelhaft anzusehen.)

- Vorleistung A54 in Solingen, AK Monheim & AK Langenfeld (beide A542)
(Die A54 sollte von der Niederländischen Grenze bei Brunssum bis nach Plettenberg im Sauerland verlaufen. Bis auf ein kurzes Teilstück, das heute die A 542 ist, und ein durch das Solingener Stadtgebiet verlaufendes Teilstück (Landesstraße L 141n) wurde sie nie fertig gestellt. Dieses Teilstück in Solingen wurde als knapp 7 km lange, 4-spurige Schnellstraße zwischen Schlagbaum und Ohligser Heide realisiert - besitzt allerdings keinerlei Anschluß an das übrige Fernstraßennetz. Eine Weiterführung der A 54/Landesstraße L 141n nach Westen zur A 542 und nach Osten über Remscheid, Radevormwald und Halver nach Lüdenscheid ist derzeit ebenfalls nicht mehr geplant.
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Zuletzt geändert von Toasty am 05.08.2007 13:07, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitrag von Toasty » 05.08.2007 10:58

mucimuc hat geschrieben: Im web findet sich nichts brauchbares, außer der Netzplanung. War dies mal als eine Verbindungsautobahn geplant? Wie hätte sie heißen sollen? A733 wäre passend, oder 373 oder sowas...
Die B505 führte früher nach Bayreuth und wurde im Zuge des Ausbaus durch A73 und A70 ersetzt. Das Teilstück der B505 zwischen Bamberg und dem A9-Anschluß in Bayreuth ist die heutige A70. Das andere Teilstück (die heutige B505 zwischen Pommersfelden und Bamberg) sollte ursprünglich mal zur A 731 werden, wozu es aber nie kam.

Anbei noch ein Overlay zur Verdeutlichung...
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petzolde
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Beitrag von petzolde » 06.08.2007 08:59

-> mucimuc: Kreuzung A56 / A3
Nach meiner Generalkarte von 1973 sollte die A56 südlich von Birlinghoven/Dambroich die A3 kreuzen, also etwa 1 km südlicher als dein eingetragener Vorleistungspunkt.
Kann es sein, daß es sich bei diesem Punkt bzw. dieser Fläche um einen aufgelassenen Parkplatz handelt? Bei den alten A2/A3-Strecken sind im Zuge der dritten Fahrspuren einige kleine Parkplätze verschwunden.
gruß EP

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