Wetterfunkstelle Haudegen
Wetterfunkstelle Haudegen
Moin,
hat jemand schon mal etwas von der Wetterfunkstelle Haudegen gehört oder glesen, die auf Spitzbergen aktiv war und erst einige Monate nach dem Krieg ihren Dienst eingestellt hat?
Grüße, Eric
hat jemand schon mal etwas von der Wetterfunkstelle Haudegen gehört oder glesen, die auf Spitzbergen aktiv war und erst einige Monate nach dem Krieg ihren Dienst eingestellt hat?
Grüße, Eric
And I'm hovering like a fly, waiting for the windshield on the freeway...
-
- Forenuser
- Beiträge: 23
- Registriert: 30.07.2004 20:36
- Ort/Region: Detmold
Es gab auch eine Fernseh-Dokumentation "Die letzten deutschen Soldaten des 2.WK" (oder so ähnlich) in der über die Besatzung Hptm Degen in der Spitzbergen Wetterstation ("Unternehmen Haudegen") von Ende 1944 bis Oktober 1945.
Die Relikte der Wetterstation sind noch erhalten und sollen zu einer norwegischen Gedenkstätte zum 2.WK ausgebaut werden.
Die Relikte der Wetterstation sind noch erhalten und sollen zu einer norwegischen Gedenkstätte zum 2.WK ausgebaut werden.
Gruß
Christian M. Aguilar
Christian M. Aguilar
Wettertrupp "Haudegen"
Hallo allerseits,
hier mal ein paar Fakten zum Wettertrupp "Haudegen", spart vielleicht einigen Interessierten das Suchen:
Truppleiter war ein erfahrener Meteorologe namens (Prof.) Dr. Wilhelm Dege. Zur damaligen Zeit war er noch kein Professor, daher die Klammern. Die Vorbereitung auf den Einsatz in Spitzbergen erfolgte im Riesengebirge seit ca. Feb./März 1943. Ankunft des Trupps auf Spitzbergen (genauer auf Nordostland, zur Inselgruppe Spitzbergen gehörend) war am 13.09.43. Dorthin gelangte der Trupp mit dem Schiff "Carl Busch", in einigen Quellen als "Fischdampfer", in anderen Quellen als "Wetterbeobachtungsschiff" bezeichnet. Begleitet wurde das Schiff von einem U-Boot, welches Dr. Dege auch noch nach Einrichtung der Station auf Nordostland zwei Wochen lang zu privaten Forschungsunternehmungen zur Verfügung stand (Oha!).
Nachdem der Trupp über Funk irgendwann im Mai 1945 vom Kriegsende erfahren hatte, wurde die Wetterbeobachtung noch eine Zeit lang fortgesetzt, es wurden auch noch einige Exkursionen unternommen.
Am 4. September 1945 wurde der Trupp, nachdem über Funk Kontakt aufgenommen wurde, von einem norwegischen Schiff abgeholt und am 13. September in Tromsö angelandet.
(Quellen: Dege, Wilhelm: "Jäger in Nacht und Eis, Geschichte einer Überwinterung auf Spitzbergen" sowie Piekalkiewicz, Janusz: "Spione, Agenten, Soldaten").
Grüße aus BÄRlin,
Ollie
hier mal ein paar Fakten zum Wettertrupp "Haudegen", spart vielleicht einigen Interessierten das Suchen:
Truppleiter war ein erfahrener Meteorologe namens (Prof.) Dr. Wilhelm Dege. Zur damaligen Zeit war er noch kein Professor, daher die Klammern. Die Vorbereitung auf den Einsatz in Spitzbergen erfolgte im Riesengebirge seit ca. Feb./März 1943. Ankunft des Trupps auf Spitzbergen (genauer auf Nordostland, zur Inselgruppe Spitzbergen gehörend) war am 13.09.43. Dorthin gelangte der Trupp mit dem Schiff "Carl Busch", in einigen Quellen als "Fischdampfer", in anderen Quellen als "Wetterbeobachtungsschiff" bezeichnet. Begleitet wurde das Schiff von einem U-Boot, welches Dr. Dege auch noch nach Einrichtung der Station auf Nordostland zwei Wochen lang zu privaten Forschungsunternehmungen zur Verfügung stand (Oha!).
Nachdem der Trupp über Funk irgendwann im Mai 1945 vom Kriegsende erfahren hatte, wurde die Wetterbeobachtung noch eine Zeit lang fortgesetzt, es wurden auch noch einige Exkursionen unternommen.
Am 4. September 1945 wurde der Trupp, nachdem über Funk Kontakt aufgenommen wurde, von einem norwegischen Schiff abgeholt und am 13. September in Tromsö angelandet.
(Quellen: Dege, Wilhelm: "Jäger in Nacht und Eis, Geschichte einer Überwinterung auf Spitzbergen" sowie Piekalkiewicz, Janusz: "Spione, Agenten, Soldaten").
Grüße aus BÄRlin,
Ollie
"Traditionspflege bedeutet nicht, in der Asche herumzustochern, sondern die Flamme weiterzugeben
(Ricarda Huch)
(Ricarda Huch)
ChrisMAg2 hat geschrieben:Es gab auch eine Fernseh-Dokumentation "Die letzten deutschen Soldaten des 2.WK" (oder so ähnlich) in der über die Besatzung Hptm Degen in der Spitzbergen Wetterstation ("Unternehmen Haudegen") von Ende 1944 bis Oktober 1945.
Die Relikte der Wetterstation sind noch erhalten und sollen zu einer norwegischen Gedenkstätte zum 2.WK ausgebaut werden.
joh...und diese doku wird morgen mal wieder gesendet.
ein in der tat netter, kleiner und hochinteressanter filmbericht!
unbedingt anschauen!
alles weitere hier:
http://www.mdr.de/tv/programm/prog_detail+546565.html
oder hier
http://www.mdr.de/sachsenspiegel-extra/1683803.html
Habe dazu vor Jahren mal was gelesen in "weggeworfener" alter Literatur, die ein Uni-Institut entsorgt hat. Habe aber leider nicht geschaltet und das Zeug aufgehoben.
Kann es sein, daß in einem kürzlich erschienen Buch über norwegische Kinder von deutschen Besatzungssoldaten auch was dazu stand?
gruß EP
Kann es sein, daß in einem kürzlich erschienen Buch über norwegische Kinder von deutschen Besatzungssoldaten auch was dazu stand?
gruß EP
Laut Fernsehbericht haben sie schon vom Kriegsende erfahren, denn sie hatten ja auch eine (wohl funktionierende) Funkstation. Aber in die entlegene Gegend fuhr kaum ein Schiff, also mußte Haudegen dort warten, bis jemand kam. Erschwerend kam hinzu, daß bei Kriegsende (Anfang Mai!) in der dort im hohen Norden noch kein Frühling ausbricht, d.h. an den Bootsanlegestellen dürfte sich noch Eis getürmt haben.
Die im Fernsehen gezeigten Filme, von der Mannschaft gedreht, waren beeindruckend. So mußte z.B. im Sommer Treibholz gesammelt werden, um über den Winter heizen und kochen zu können. Das Umfeld der Station war übrigens waldfrei !
gruß EP
Die im Fernsehen gezeigten Filme, von der Mannschaft gedreht, waren beeindruckend. So mußte z.B. im Sommer Treibholz gesammelt werden, um über den Winter heizen und kochen zu können. Das Umfeld der Station war übrigens waldfrei !
gruß EP
Moin,
für die von petzolde schön zusammengefaßten, für Mitteleuropäer doch schon recht "unirdischen" Klima- und Wetterverhältnisse gibt es in den letzten Jahren auch Interessenten, die mit den historischen deutschen Wetterfunkstellen nichts oder nur sehr wenig am Hut haben dürften:
http://www.zeit.de/2006/20/T-Marsmobil_xml
http://www.quarks.de/dyn/32129.phtml
In BAMA RL II 2/352 findet sich nach dem von SES der weiten Welt bereitgestellten Findbuch auch etwas zu... Besondere(n) Vorkommnisse(n) auf Station „Kreuzritter“ (Spitzbergen) und Station „Schatzgräber“ (Alexander-Insel, Franz-Joseph-Land).
Ein Blick auf die Karte im Link: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Zus ... tionen.htm hilft gut weiter, um sich die Ausbreitung des deutschen Militärs zur damaligen Zeit in dieser Region nördlich des nördlichen Polarkreises besser zu vergegenwärtigen und die beiden o.g. Nachbarstationen herauszupicken.
Frohe Weihnachten wünscht allen von lostplaces
Eric
für die von petzolde schön zusammengefaßten, für Mitteleuropäer doch schon recht "unirdischen" Klima- und Wetterverhältnisse gibt es in den letzten Jahren auch Interessenten, die mit den historischen deutschen Wetterfunkstellen nichts oder nur sehr wenig am Hut haben dürften:
http://www.zeit.de/2006/20/T-Marsmobil_xml
http://www.quarks.de/dyn/32129.phtml
In BAMA RL II 2/352 findet sich nach dem von SES der weiten Welt bereitgestellten Findbuch auch etwas zu... Besondere(n) Vorkommnisse(n) auf Station „Kreuzritter“ (Spitzbergen) und Station „Schatzgräber“ (Alexander-Insel, Franz-Joseph-Land).
Ein Blick auf die Karte im Link: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Zus ... tionen.htm hilft gut weiter, um sich die Ausbreitung des deutschen Militärs zur damaligen Zeit in dieser Region nördlich des nördlichen Polarkreises besser zu vergegenwärtigen und die beiden o.g. Nachbarstationen herauszupicken.
Frohe Weihnachten wünscht allen von lostplaces
Eric
And I'm hovering like a fly, waiting for the windshield on the freeway...