Feuer-Melder

Zivile und sonstige Bauten mit geschichtlichem Hintergrund und deutlichem Bezug zu den Fachthemen, die jedoch nicht eindeutig zuzuordnen sind
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redsea
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Beitrag von redsea » 26.11.2007 22:44

kuhlmac hat geschrieben:Wobei das eine mit dem anderen nichts "sofortiges" zu tun hat.... man stelle sich das vor. Oder doch???

Hallo zusammen,

so, ein Anruf bei der zuständigen Leitstelle brachte die Klärung: diese Sirene (so wie auch andere) wurde damals direkt durch den Druckknopfschalter des Feuermelders ausgelöst. Erst als Anfang der 70er Jahre die zentrale "Leitstelle Lippe" eingerichtet wurde, wurden die Sirenen von diesen Feuermeldern abgeklemmt.

Gruß redsea

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kuhlmac
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Beitrag von kuhlmac » 27.11.2007 15:49

redsea hat geschrieben:
Hallo zusammen,

so, ein Anruf bei der zuständigen Leitstelle brachte die Klärung: diese Sirene (so wie auch andere) wurde damals direkt durch den Druckknopfschalter des Feuermelders ausgelöst. Erst als Anfang der 70er Jahre die zentrale "Leitstelle Lippe" eingerichtet wurde, wurden die Sirenen von diesen Feuermeldern abgeklemmt.

Gruß redsea

Willst du deinen Nachbarn ärgern, löse einfach Sirene nachts aus und sieh zu, dass du Land gewinnst.... :lol: :mrgreen:
Sachen gibts....

Obwohl, da fällt mir ein "Die Lümmel von der ersten Bank" - in dem Film wurde (allerdings in BaWü) auch im Keller die LS-Sirene per Hand ausgelöst, was ja Trubel machte.... :mrgreen:

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pigasus
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Feuertelegraph

Beitrag von pigasus » 22.03.2008 22:19

Ich bin heute beim Bummeln durch Köln auf einige Deckel mit der Beschriftung "Feuertelegraph" gestoßen. Näheres zum Kölner Feuertelegraphen habe ich noch nicht herausgefunden (außer dass die Deckel da sind), aber zum Hamburger von 1872 gibt es hier ein paar zeitgenössische Informationen als pdf: Auch hier hatten Siemens § Halske ihre Finger im Spiel. Es waren wohl die Vorläufer der Feuermelder.

Ich gehe davon aus, dass die Deckel deutlich älter sind, als sie aussehen. Wer weiss mehr?

Edit: Die Gebr. Odenthal kennt Google auch nur 1 x, im Zusammenhang mit dem Kirchenbau St. Alban im Stadtgarten 1957/58.

Christoph
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Beitrag von Charly » 23.03.2008 11:17

Hallo,

zum SH-Logo:
Das war in meiner Realschule (nähe Kaiserslautern) am Pausengong,
d.h. es wurde wahrscheinlich in den 1970er Jahren noch verwendet.

Zu Feuertelegraphen in Kaiserslautern habe ich noch einen größeren Artikel, ich suche den mal raus und poste wieder.
Gruß
Charly

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Krakau
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Beitrag von Krakau » 23.03.2008 22:15

petzolde hat geschrieben: Ich habe mich lange gefragt, wie man denn im Brandfalle - wenn man sicherlich keinen Hammer dabei hat - das dicke Schutzglas zerschlagen sollte, um die Meldetaste zu betätigen.
Navis hat geschrieben: Bei der Frage nach der vor Aktivierung nötigen Zerstörung des Schutzglases zeigt sich deutlich der Geschlechterunterschied: ein Bub hatte stets etwas in der Hosentasche, womit er den entscheidenden Schlag hätte ausführen können
Moin!

aus aktuellem Lehrmaterial für Brandschutzerziehung in Kindergärten:

Die Glasscheibe solltest du mit dem Absatz deines Schuhs einschlagen....

An diesen Hinweis kann ich mich auch noch aus den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts erinnern.
Ich meine es sogar in einer "Betriebsanleitung" eines Handfeuermelders irgendwo gelesen zu haben.

Gruß
Thomas
Wenn Du nicht überzeugen kannst, dann verwirre wenigstens. (Harry S. Truman)

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Beitrag von petzolde » 23.03.2008 22:29

"Aktuell", d.h. im März 2008 noch, werden Kinder im Kindergarten geschult, das Feuermelder-Glas mit der Schuhsohle einzuschlagen??? Wo gibt es denn diese Feuermelder noch? Solche Geräte habe ich hier lange nicht mehr gesehen. Oder zu lange nicht mehr darauf geachtet??
gruß EP

pabo0005
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es gibt noch einige dieser Art

Beitrag von pabo0005 » 23.03.2008 23:25

Hallo ans Forum,

also bei diesen Feuermeldern ist sind wohl "nur" die "Sirenenmelder" lost, Feuermelder gibts in Gebäuden noch mehr als genug, achtet einfach mal darauf:

- in öffentlichen Gebäuden mit Brandmeldeanlage (Rathäuser, Krankenhäuser)
- in großen Kaufhäusern, Warenhäusern, Shopping Centern,
- Bahnhöfen, Flughäfen
- Altenheimen
- großen Firmen, Industrieanlagen,

sind eher dezent angeordnet, meistens aber mit den üblichen roten Kasten (ok, in Nobelhotels gibts auch die getarnte Versionen mit Kupferrand), die laufen dann über die Brandmeldenalagen, werden weitergeschaltet an die zuständige Leitstelle und die schickt dann die Feuerwehr,

also gibts auch sinnvolle Dinge, die die Kinder im Kindergarten lernen (und die "Schuhmethode" wird auch in den Brandschutzlehrgängen für Erwachsene vermittelt
und noch ein Hinweis: wenns brennt kommt nicht immer eine Berufsfeuerwehr, die gibts nur in Städten mit mehr als 100.0000 Einwohnern, darunter gibts Feuerwehren mit hauptamtlichen Kräften bzw. "nur" Freiwillige Feuerwehren - und da werden einige in den nächsten Jahren wohl "lost",

also dann,
Grüße Paul

Charly
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Beitrag von Charly » 25.03.2008 10:24

Hallo,

also hier das Update1 zu meinem Posting.

Das SH-Logo wurde definitiv 1966 noch unter anderem an meiner alten Schule verbaut,
aber witzigerweise wurde Halske laut Wikipedia [http://de.wikipedia.org/wiki/Siemens_AG]
genau 1966 mit der Siemens-Schuckertwerke AG und der Siemens-Reiniger-Werke AG
zur Siemens AG (!) zusammengefasst.

Zum Feuertelegraph in Kaiserslautern:
[Festschrift "140 Jahre Feuerwehr Kaiserslautern " 1998 S. 81ff., bearbeiteter Auszug.]
- Beschluss zur Errichtung 1886.
- Auftragsvergabe an die Firma Fein, Stuttgart, 18.5.1887.
11 Kaiserslauterer Industriebetriebe wurden an eine Ringleitung mit Ruhestrom angeschlossen.
An der Feuermeldestelle wurde eine Kurbel gedreht, woraufhin eine charakteristische Impulskennung
an die Zentralstelle abgegeben und auf einem laufenden Papierstreifen aufgezeichnet, d.h. jeder Melder hatte
"ein anderes Typenrad". Die Zentralstelle bestätigte der Meldestelle den Eingang der Meldung durch ein Klingelzeichen, gleichzeitig ertönte an der Außenwand der Zentralstelle "ein großes Läutwerk" (Zitat).
Der Betriebsstrom entstammte galvanischen Elementen.
Die Anlage wurde vom Feuerwehrdiener überwacht, der im Spritzenhaus wohnte
und erst nach mehrfacher Verwarnung!!!
angewiesen wurde, bei Abwesenheit "einen Ersatzmann zu stellen"(Zitat).
Nach und nach wurden auch Feuermeldestellen in Privathäusern mit Telefonanschluss eingerichtet,

Öfentlicher Alarm über die Feuerglocke war in Kaiserslautern zum letzten Mal am 4.3.1928, danach erfolgte nur noch stiller Alarm über Bodenkabel (ausgenommen natürlich 2.WK etc.).

Wann der Feuertelegraph in Kaiserslautern aufgegeben wurde, ist leider aus meiner Quelle nicht ersichtlich.
Ich hoffe, ihr findet diesen Beitrag interessant :-),

Update2:
"LOST Freiwillige Feuerwehr":
Es gibt auf Sylt scheinbar eine Pflichtfeuerwehr, siehe bei Interesse z.B. hier:
http://www.abendblatt.de/daten/2005/03/21/412459.html

Update3:
Zum Begriff "Brandmeldeanlage":
Ich war vor circa 5 Jahren Schulpraktikant bei der Berufsfeuerwehr in Kaiserslautern.
Wenn es in der Alarmmeldung über Lautsprecher in der Wache an die Wachabteilung heißt
"automatische Feuermeldung", dann ist es ein
Alarm durch Brandmeldeanlage bzw. BMA-Alarm,
ein Druckknopfmelderalarm wird immer gemeldet als "Feuer".

Gruß
Charly

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Beitrag von Henning » 26.03.2008 01:23

Mahlzeit!
Charly hat geschrieben: Zum Begriff "Brandmeldeanlage":
Ich war vor circa 5 Jahren Schulpraktikant bei der Berufsfeuerwehr in Kaiserslautern.
Wenn es in der Alarmmeldung über Lautsprecher in der Wache an die Wachabteilung heißt
"automatische Feuermeldung", dann ist es ein
Alarm durch Brandmeldeanlage bzw. BMA-Alarm,
ein Druckknopfmelderalarm wird immer gemeldet als "Feuer".
Gibt es denn in Kaiserslautern noch öffentliche Druckknopfmelder?

Ein Druckknopfnebenmelder lässt sich in der Leitstelle ja i.d.R. nicht von einem automatischen Nebenmelder an der selben BMA unterscheiden...

Gruß,
Henning

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Beitrag von Charly » 27.03.2008 12:02

Hallo,
vor Ort am Brandmeldetableau wird es doch aber unterschieden, oder nicht?
Und warum dann nicht in der Leitstelle?
Natürlich gibt es auch noch ein paar Druckknopfmelder, ich meinte aber die bereits genannten in
öffentlichen Gebäuden.
Gruß
Charly

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