Waldwerk KUNO I und II - ME 262-Fertigung
Austellung in Zusmarshausen und Magazin "Wunderwaffe aus dem Wald"
Ich kann das Magazin der Augsburger Zeitung nicht empfehlen. Es handelt sich eigentlich um eine Sammlung von Zeitzeugenaussagen aus der Vergangenheit die sich zum Teil erheblich widersprechen.
Ausgeschmückt mit Bildern die größtenteils nicht mal das Waldwerk betrefen.
Wer klare Fakten oder eine gar eine prüfbare Dokumentation erwartet wird klar entäuscht.
Die Ausstellung habe ich heute besucht und war überrascht soviel Andrang vorzufinden. Die Exponate verteilten sich auf zwei kleine Räume, an den Wänden viele bekannte Bilder aus der Me262 Produktion.
Highlight für mich war eine original Treppe (geschweißt, 7 Stufen) die nach dem Krieg als Treppe zum Kartoffelkeller diente, 3 Bilder der 111-755 aus einem anderen Blickwinkel, ein Bild der Nachverwendung des Hallendachs und vermutlich eine Fotografie des anderen Endes der Halle.
Leider hatte keines der Bilder einen Bildnachweis und eines zeigte offensichtlich den Anfang der Taktstraße in Leipheim. Darauf angesprochen wurde mir von einem netten Herrn des Museums erklärt, daß alle Aufnahmen aus den amerikanischen Archiven kämen und zum Teil keine oder falsche Agaben hätten. Der Lageplan des Waldwerks klar mit Kuno1 durch die Amerikaner bezeichnet, wird übrigens in der Ausstellung als "Irrtum" bezeichnet.
Nach kurzer Diskussion über die Problematik räumte er ein, daß die Ausstellung eigentlich keinem wissenschaftlichen Anspruch gerecht werden sollte.
Das lasse ich jetzt mal so stehen.
Fakt ist: die Reihe in der Augsburger Zeitung, wie auch das Magazin haben keine geschichtlich belegbare Aussagekraft.
Die Ausstellung beinhaltet Bilder die weder geprüft noch eindeutig zugeordnet und bezeichnet wurden.
Folgerung: Ich erweitere meine Regel "Alles was gedruckt ist muss nicht richtig sein" mal aus:
Alles was gezeigt und ausgestellt wird muss auch nicht stimmen.
In diesem Sinne
Ausgeschmückt mit Bildern die größtenteils nicht mal das Waldwerk betrefen.
Wer klare Fakten oder eine gar eine prüfbare Dokumentation erwartet wird klar entäuscht.
Die Ausstellung habe ich heute besucht und war überrascht soviel Andrang vorzufinden. Die Exponate verteilten sich auf zwei kleine Räume, an den Wänden viele bekannte Bilder aus der Me262 Produktion.
Highlight für mich war eine original Treppe (geschweißt, 7 Stufen) die nach dem Krieg als Treppe zum Kartoffelkeller diente, 3 Bilder der 111-755 aus einem anderen Blickwinkel, ein Bild der Nachverwendung des Hallendachs und vermutlich eine Fotografie des anderen Endes der Halle.
Leider hatte keines der Bilder einen Bildnachweis und eines zeigte offensichtlich den Anfang der Taktstraße in Leipheim. Darauf angesprochen wurde mir von einem netten Herrn des Museums erklärt, daß alle Aufnahmen aus den amerikanischen Archiven kämen und zum Teil keine oder falsche Agaben hätten. Der Lageplan des Waldwerks klar mit Kuno1 durch die Amerikaner bezeichnet, wird übrigens in der Ausstellung als "Irrtum" bezeichnet.
Nach kurzer Diskussion über die Problematik räumte er ein, daß die Ausstellung eigentlich keinem wissenschaftlichen Anspruch gerecht werden sollte.
Das lasse ich jetzt mal so stehen.
Fakt ist: die Reihe in der Augsburger Zeitung, wie auch das Magazin haben keine geschichtlich belegbare Aussagekraft.
Die Ausstellung beinhaltet Bilder die weder geprüft noch eindeutig zugeordnet und bezeichnet wurden.
Folgerung: Ich erweitere meine Regel "Alles was gedruckt ist muss nicht richtig sein" mal aus:
Alles was gezeigt und ausgestellt wird muss auch nicht stimmen.
In diesem Sinne
- alex k.
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Hallo,
ich kann diesen Ausführungen leider nicht widersprechen. In der Broschüre sind einige Fehler, so wird z.B. die Rumpfmontage in Obernzell bei Passau als Waldwerk Hagelstadt bezeichnet. Das Walwerk bei Hagelstadt nannte sich tatsächlich "Gauting" und hier wurde die Bf 109 produziert. Solche Verwechslungen gibt es einige in dem Dokument und man hat den Eindruck das vieles nicht richtig recherchiert oder woanders falsch abgeschrieben wurde.
Nichtsdestotrotz sind hier viele Zeitzeugenberichte angeführt welche die Ereignisse lebendiger werden lassen und aus dem Raum der Mythen hebt. Vor allem bekommt Kuno durch die zahlreichen beschriebenen Erlebnisse ehemaliger KZ-Häftlinge ein Gesicht.
Die Ausstellung habe ich leider noch nicht besuchen können. Trotz alldem finde ich es gut dass man sich mit der Geschichte dieses Werkes beschäftigt bevor es in Vergessenheit gerät. Man wünscht sich natürlich etwas mehr fundierteres Hintergrundwissen...
Wurde in der Ausstellung denn etwas von den Ergebnissen der Archäologen der Ausgrabungsfirma Archbau gezeigt oder von der Archäologin Marie-Kristin Ehegartner die das Werk anscheinend genauer untersuchte?
Gruß, Alex
ich kann diesen Ausführungen leider nicht widersprechen. In der Broschüre sind einige Fehler, so wird z.B. die Rumpfmontage in Obernzell bei Passau als Waldwerk Hagelstadt bezeichnet. Das Walwerk bei Hagelstadt nannte sich tatsächlich "Gauting" und hier wurde die Bf 109 produziert. Solche Verwechslungen gibt es einige in dem Dokument und man hat den Eindruck das vieles nicht richtig recherchiert oder woanders falsch abgeschrieben wurde.
Nichtsdestotrotz sind hier viele Zeitzeugenberichte angeführt welche die Ereignisse lebendiger werden lassen und aus dem Raum der Mythen hebt. Vor allem bekommt Kuno durch die zahlreichen beschriebenen Erlebnisse ehemaliger KZ-Häftlinge ein Gesicht.
Die Ausstellung habe ich leider noch nicht besuchen können. Trotz alldem finde ich es gut dass man sich mit der Geschichte dieses Werkes beschäftigt bevor es in Vergessenheit gerät. Man wünscht sich natürlich etwas mehr fundierteres Hintergrundwissen...
Wurde in der Ausstellung denn etwas von den Ergebnissen der Archäologen der Ausgrabungsfirma Archbau gezeigt oder von der Archäologin Marie-Kristin Ehegartner die das Werk anscheinend genauer untersuchte?
Gruß, Alex
Vollkommen richtig mit dem Zusatz, daß bei Hagelstadt ab Januar 45 auch Teile für die 262 gefertigt wurden. Laut Lageskizze in Peter Schmolls "Messerschmittwerke im zweiten WK" auch Rümpfe.alex k. hat geschrieben:Hallo,
ich kann diesen Ausführungen leider nicht widersprechen. In der Broschüre sind einige Fehler, so wird z.B. die Rumpfmontage in Obernzell bei Passau als Waldwerk Hagelstadt bezeichnet. Das Walwerk bei Hagelstadt nannte sich tatsächlich "Gauting" und hier wurde die Bf 109 produziert.
Im Leonberger Tunnel übrigens Tragflächen.
Erfreulich übrigens war für mich die Tatsache,daß die Denkmalschutzbehörde es noch geschaft hat die Kompensierscheibe zu vermessen. Ein Foto zeigte die Scheibe von Müll und Dreck befreit.
Gruß Andreas
- alex k.
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Hallo Andreas,
ja das ist richtig. Hagelstadt war das erste Waldwerk welches direkt nach der Bombardierung der Werksanlagen von Regensburg am 25. Februar 1944 im Rahmen der "Big Week" errichtet wurde. Hier sind täglich 16 Bf 109 montiert worden, zum Ende des Krieges hin produzierte man hier Rümpfe und weitere Baugruppen für die Me 262 die anschließend an die Endmontage "Stauffen" im Wald bei Roith (Obertraubling) geliefert wurden.
Ein Lageplan sowie etliche Bilder des Waldwerks "Gauting" bei Hagelstadt befindet sich übrigens im Bericht der "United States Strategic Bombing Survey" Aircraft Division, im Bericht über die Messerschmitt AG Augsburg, Part B (Regensburg) Anhang R-E ("Gauting Forest Side").
Interessant auch ein Bericht der Mittelbayrischen Zeitung vom 12.05.2007: http://hagelstadt.de/Aktuelles/Archiv/A ... 70512b.pdf
Gruß, Alex
ja das ist richtig. Hagelstadt war das erste Waldwerk welches direkt nach der Bombardierung der Werksanlagen von Regensburg am 25. Februar 1944 im Rahmen der "Big Week" errichtet wurde. Hier sind täglich 16 Bf 109 montiert worden, zum Ende des Krieges hin produzierte man hier Rümpfe und weitere Baugruppen für die Me 262 die anschließend an die Endmontage "Stauffen" im Wald bei Roith (Obertraubling) geliefert wurden.
Ein Lageplan sowie etliche Bilder des Waldwerks "Gauting" bei Hagelstadt befindet sich übrigens im Bericht der "United States Strategic Bombing Survey" Aircraft Division, im Bericht über die Messerschmitt AG Augsburg, Part B (Regensburg) Anhang R-E ("Gauting Forest Side").
Interessant auch ein Bericht der Mittelbayrischen Zeitung vom 12.05.2007: http://hagelstadt.de/Aktuelles/Archiv/A ... 70512b.pdf
Gruß, Alex
Ausstellung wird wiederholt
Für alle die die Ausstellung in Zusmarshausen nicht besuchen konnten bietet die Stadt Burgau nochmal eine Gelegenheit:
Vom 15. Januar bis 19. Februar jeweils Sonntags von 14 bis 17 Uhr im Museum Burgau
Da der Eintritt frei ist kann ich auch trotz der zuvor beschriebenen Problematik den Besuch empfehlen.
Grüße Andreas
Vom 15. Januar bis 19. Februar jeweils Sonntags von 14 bis 17 Uhr im Museum Burgau
Da der Eintritt frei ist kann ich auch trotz der zuvor beschriebenen Problematik den Besuch empfehlen.
Grüße Andreas
- zulufox
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Hallo Freunde,
eines kann ich dazu auch beisteuern: Die Macher der Ausstellung haben reagiert und die entsprechenden Dokumente zur Benennung der Anlage erbeten und erhalten.
MfG
Zf
eines kann ich dazu auch beisteuern: Die Macher der Ausstellung haben reagiert und die entsprechenden Dokumente zur Benennung der Anlage erbeten und erhalten.
MfG
Zf
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."
Super
Respekt,
daß die Macher der Ausstellung den Schneid haben noch mal alles eventuell umzukrempeln.
Da wartet ne Menge Arbeit.
Ich werd vermutlich am Sonntag dort sein und dann berichten.
Danke auch an Dich Jürgen, daß Du die Dokumente zur Verfügung stellst.
Grüße an alle, Andreas
daß die Macher der Ausstellung den Schneid haben noch mal alles eventuell umzukrempeln.
Da wartet ne Menge Arbeit.
Ich werd vermutlich am Sonntag dort sein und dann berichten.
Danke auch an Dich Jürgen, daß Du die Dokumente zur Verfügung stellst.
Grüße an alle, Andreas