Leitpfosten

Verkehrsgeschichte - Straßen, Autobahnen und sonstige Straßenverkehrs-Bauwerke
hollihh
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Beitrag von hollihh » 21.05.2008 14:52

Nö..... :mrgreen:

andreas_jott

Beitrag von andreas_jott » 21.05.2008 15:58

Also, ich bin brennend interessiert. Hast du es etwa rausbekommen?

Gruß
Andreas J.

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 21.05.2008 16:51

Hallo allerseits,

ich habe mir heute die Zeit genommen, um die für diesen Bereich zuständige Straßenmeisterei herauszusuchen.
Zunächst konnte ich den mir benannten Ansprechpartner wegen Außenterminen nicht erreichen, keine zwei Stunden später wurde ich allerdings sogar zurückgerufen.

Das Gespäch war erstens sehr informativ, zweitens der Gesprächspartner sehr freundlich und konnte den Hintergrund meiner Fragestellung als "interessant" nachvollziehen. :-)

Also die S-Markierung auf den betreffenden Leitpfosten kennzeichnen Sickerbecken, Sickerflächen oder kleine Sickerbbrunnen, welche sich in der Nachbarschaft des jeweiligen Pfostens befinden. Sinn der Markierung ist u.a., daß Mitarbeiter der Straßenmeisterei bei Mähen des Grünstreifens mit Handmähern wissen, wo sie nicht hintreten sollen, da z.T. wohl ohne Abdeckung und bei Problemen mit dem Sickerschacht und hochstehendem Grasbewuchs, ein solcher sofort gefunden werden kann.

Ah!

Mich würde halt interessieren, ob in anderen ländlich geprägten Bereichen nicht doch noch S-Leitpfosten zu finden sind, da ich heute erfahren habe, daß diese Kennzeichnung über das Gebiet der Stadt Nettetal hinaus am Niederrhein üblich sein soll.

Viele Grüße, Eric
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hollihh
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Beitrag von hollihh » 21.05.2008 17:59

Moin,

Danke für die Info ! War bislang noch nicht bekannt, ich werde aber mal darauf achten, wenn ich unterwegs bis.
Mich wundert allerdings, dass die Leitpfosten für diese Mehrfachfunktion "mißbraucht" werden ohne dass diese Funktion dem gemeinen Autofahrer bekannt ist (vergl. Richtungspfeile auf den Pfosten).

Gruß

Holli

andreas_jott

Beitrag von andreas_jott » 21.05.2008 23:20

Hallo zusammen,

gut zu wissen. Für den Fall, dass man selbst mal mehr oder weniger eilig die niederrheinische Landstraßenrandbegrünung aufsucht, sollte man auf die S-Pfosten achten, um nicht unvermittelt in einer unabgedeckten Sickergrube zu landen und dann selbst als "lost" zu gelten.

Danke für die prompte Auflösung.
Andreas J.

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pigasus
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Beitrag von pigasus » 21.05.2008 23:28

Heute noch eine grüne LVR-Kappe, von vorne und von hinten. Kreiskappen scheinen an Kreisstraßen und LVR-Kappen an Landstraßen verwendet zu werden.

Christoph
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Es gibt 10 Arten Menschen: solche, die binär denken, und solche, die das nicht tun.

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 22.05.2008 09:27

Moin,

die grün bekappten Xylomigranten sollen grundsätzlich im Abstand von 200 m zueinander stehen und weisen zum einen die Kilometrierung und die Bezeichnung der gekennzeichneten Straße und mit dem kleinen dreieckigen Pfeil den Hinweis auf die Richtung vom Kilometrierung usw. auf. Diese informativen Leitpfosten müssen vor rund zehn Jahren aufgestellt worden sein, da scheinbar immer mehr Menschen nicht wissen, wo sie sind, wenn sie sich nach Hilfe suchen und sich z.B. per Telefon bei der Polizei melden.

An sich haben Leitpfosten der von Christoph abgelichteten Art u.a die Funktion alter Wegsteine oder Kilometersteine übernommen. Die Klassifizierung- und Stationierungstäfelchen wechseln sich von Pfosten zu Pfosten abwechseln, so daß man als Vorbeifahrender einmal die Klassifizierung der Straße sehen kann, beim nächsten Pfosten die Stationierungsinformation usw. usf.. Letztere ist für uns als Otto-Normal-Autofahrer grundsätzlich ohne Belang, für Polizei-, Rettungs- oder Feuerwehrfahrzeuge jedoch schon zur schnellen und genauen Bestimmung eines Einsatzortes.

Hier noch mal ein paar ganz interessante und zum Teil sehr informative Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Leitpfosten
http://de.wikipedia.org/wiki/Kilometerstein
http://de.wikipedia.org/wiki/Stationszeichen

http://www.stmi.bayern.de/imperia/md/co ... tblatt.pdf
http://www.strassenbau.niedersachsen.de ... 13350.html
http://www.bast.de/cln_005/nn_42254/DE/ ... zdaten.pdf

http://images.zeit.de/text/1999/33/Eigenwillig



Viele Grüße, Eric
And I'm hovering like a fly, waiting for the windshield on the freeway...

Tim

Beitrag von Tim » 23.05.2008 17:35

hollihh hat geschrieben:dass die Leitpfosten für diese Mehrfachfunktion "mißbraucht" werden
...wobei zu bemerken ist, dass es sich bei den S-Pfosten an der 509 ja nicht um reguläre Leitpfosten handelt, sondern diese etwa 2 Meter entfernt von den richtigen Pfosten stehen und auch keine üblichen Reflektoren (weiße Balken/Kreise) haben.

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Beitrag von hollihh » 23.05.2008 17:44

Moin,

das wäre eine Erklärung - das mit den Reflektoren ist mir auch aufgefallen, ich habe das aber zunächst für einen Vandalismusschaden gehalten. Das sie soweit von der Straße wegstehen, kann man leider nicht erkennen - in diesem Fall hat der Pfosten tatsächlich keine Mehrfachfunktion, sondern dient lediglich als Träger....

gruß

Holli

LarsR
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Beitrag von LarsR » 25.05.2008 13:38

EricZ hat geschrieben:Diese informativen Leitpfosten müssen vor rund zehn Jahren aufgestellt worden sein, da scheinbar immer mehr Menschen nicht wissen, wo sie sind, wenn sie sich nach Hilfe suchen und sich z.B. per Telefon bei der Polizei melden.
Das wird ja wohl nicht mit der zunehmenden Verbreitung von Mobiltelefonen zusammenhängen? ;) Früher hatte man halt auf freier Strecke selten die Gelegenheit, den Notruf zu wählen, sondern musste in der Regel ein öffentliches Telefon, eine Notrufsäule oder das Haus eines Anwohners aufsuchen und die wissen dann imeistens ja auch, wo sie wohnen.
Insofern sind die neuen Pfosten schon sehr sinnvoll.
beim nächsten Pfosten die Stationierungsinformation usw. usf.. Letztere ist für uns als Otto-Normal-Autofahrer grundsätzlich ohne Belang, für Polizei-, Rettungs- oder Feuerwehrfahrzeuge jedoch schon zur schnellen und genauen Bestimmung eines Einsatzortes.
Das würde ich so pauschal nicht sagen, damit Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst möglichst gezielt zur Einsatzstelle geführt werden können, ist der genaue Streckenabschnitt schon nicht uninteressant.
Wenn man eine Landstraße hat, die vom Ort aus 10 km in westliche und 10 km in östliche Richtung führt, ist der genaue Standort des auswärtigen Anrufs doch wichtig, wenn er diesen dann von so einem Pfosten ablesen kann. Von der Frage, welcher Standort der Einsatzstelle am nächsten gelegen bzw. für diesen zuständig ist (was nicht immer identisch sein muss) mal abgesehen. Eine falsche Ortsangabe kann dann schon zu erheblichen Verzögerungen führen.
Es gibt gar nicht so selten Anrufer, die nicht wissen, auf welcher Straße sie sich befinden und welchen Ort sie als letztes passiert haben, das gilt auch für Einheimische. Oder sie vergessen es in der Stresssituation einfach.




Zur Ursprungsfrage: Mir sind solche S-Pfosten im niederrheinischen Kreis Wesel noch nie aufgefallen.

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