Lost B14
Lost B14
Hallo!
Ich wollte am vergangenen Wochenende einer häufig befahrene Route aus meiner Jugendzeit folgen und die B14 von Mainhardt über Crailsheim in Richtung Nürnberg fahren. In Schwäbisch Hall war die B14 plötzlich nicht mehr vorhanden. Ich folgte der ehemaligen Trasse und stieß erst bei der Autobahnausfahrt (A6) "Aurach", kurz vor Ansbach wieder auf das vertraute Bundesstraßensymbol B14.
Fragen:
- Warum wurde die Strecke aufgelassen?
Wegen der parallel laufenden A6?
Aber dann hätte man z.B. die B8 zwischen Passau und Würzburg auch auflassen müssen. (Im Spessart in Richtung Frankfurt ist dies mit der B8 scheinbar auch passiert.)
- Droht diese Entwicklung auch anderen Bundesstraßen?
Zieht sich der "Bund" langsam aus der Kostenträgerschaft für die Bundesstraßen zurück?
Gruß!
Argus
Ich wollte am vergangenen Wochenende einer häufig befahrene Route aus meiner Jugendzeit folgen und die B14 von Mainhardt über Crailsheim in Richtung Nürnberg fahren. In Schwäbisch Hall war die B14 plötzlich nicht mehr vorhanden. Ich folgte der ehemaligen Trasse und stieß erst bei der Autobahnausfahrt (A6) "Aurach", kurz vor Ansbach wieder auf das vertraute Bundesstraßensymbol B14.
Fragen:
- Warum wurde die Strecke aufgelassen?
Wegen der parallel laufenden A6?
Aber dann hätte man z.B. die B8 zwischen Passau und Würzburg auch auflassen müssen. (Im Spessart in Richtung Frankfurt ist dies mit der B8 scheinbar auch passiert.)
- Droht diese Entwicklung auch anderen Bundesstraßen?
Zieht sich der "Bund" langsam aus der Kostenträgerschaft für die Bundesstraßen zurück?
Gruß!
Argus
Hi,
die Herabstufung von Bundesstraßen, die parallel zu Autobahnen verlaufen , liegt voll im Trend und ist natürlich auch entsprechend gesetzlich geregelt:
Gemäß § 2 Abs. 4 FStrG ist eine Bundesfernstraße, die ihre nach
§ 1 FStrG eigentümliche Verkehrsbedeutung (zusammenhängendes Verkehrsnetz und dem weiträumigen Verkehr dienend) verliert, in die sich aus dem Landesrecht ergebende Straßenklasse abzustufen.
Diese Regelung gibt es zwar schon lange. Sie wurde trotz ihres zwingenden Charakters ("Ist-Regelung") aber erst jetzt so richtig entdeckt.
Hintergrund sind natürlich wieder mal die Kosten, denn: Mit der Abstufung geht auch die Straßenbaulast auf das Land über.
So einfach ist das
die Herabstufung von Bundesstraßen, die parallel zu Autobahnen verlaufen , liegt voll im Trend und ist natürlich auch entsprechend gesetzlich geregelt:
Gemäß § 2 Abs. 4 FStrG ist eine Bundesfernstraße, die ihre nach
§ 1 FStrG eigentümliche Verkehrsbedeutung (zusammenhängendes Verkehrsnetz und dem weiträumigen Verkehr dienend) verliert, in die sich aus dem Landesrecht ergebende Straßenklasse abzustufen.
Diese Regelung gibt es zwar schon lange. Sie wurde trotz ihres zwingenden Charakters ("Ist-Regelung") aber erst jetzt so richtig entdeckt.
Hintergrund sind natürlich wieder mal die Kosten, denn: Mit der Abstufung geht auch die Straßenbaulast auf das Land über.
So einfach ist das
Hallo
und Danke für die Beiträge!
Ich kann den landschaftlich schönen Abschnitt zwischen Heilbronn und Crailsheim jedem empfehlen, der etwas Zeit hat und mal nicht auf der A6 fahren möchte.
Eine schöne breite Straße mit relativ wenig Verkehr, aber auch mit fahrerischen Herausforderungen wie Serpentinen und Haarnadelkurven.
Gruß!
Argus
und Danke für die Beiträge!
Ich kann den landschaftlich schönen Abschnitt zwischen Heilbronn und Crailsheim jedem empfehlen, der etwas Zeit hat und mal nicht auf der A6 fahren möchte.
Eine schöne breite Straße mit relativ wenig Verkehr, aber auch mit fahrerischen Herausforderungen wie Serpentinen und Haarnadelkurven.
Gruß!
Argus
Demnach müsste man ja z.B. auch damit rechnen, dass in näherer Zukunft die B1 zwischen Unna und Geseke oder Paderborn herabgestuft wird?gk2 hat geschrieben:Hi,
die Herabstufung von Bundesstraßen, die parallel zu Autobahnen verlaufen , liegt voll im Trend und ist natürlich auch entsprechend gesetzlich geregelt:
Gemäß § 2 Abs. 4 FStrG ist eine Bundesfernstraße, die ihre nach
§ 1 FStrG eigentümliche Verkehrsbedeutung (zusammenhängendes Verkehrsnetz und dem weiträumigen Verkehr dienend) verliert, in die sich aus dem Landesrecht ergebende Straßenklasse abzustufen.
Diese Regelung gibt es zwar schon lange. Sie wurde trotz ihres zwingenden Charakters ("Ist-Regelung") aber erst jetzt so richtig entdeckt.
Gruß,
Henning
Grundsätzlich ja.Demnach müsste man ja z.B. auch damit rechnen, dass in näherer Zukunft die B1 zwischen Unna und Geseke oder Paderborn herabgestuft wird?
Andererseits dürften einige Bundesstraßen durch die Einführung der LKW-Maut ihre "eigentümliche Verkehrsbedeutung" wieder zurückgewonnen haben
Aber so richtig "lost" sind die Straßen natürlich nicht sondern lediglich gut ausgebaute Kreis- oder Landesstraßen.
Christian
Die B51 von Osnabrück endet im Autobahnkreuz Münster-Süd; weiter gehts als A43 Richtung Recklinghausen. Die parallele B51 (alt) ist als Bezeichnung verschwunden, als Straße natürlich nicht. Was die Verwaltung bei dieser Aktion nicht bedacht hat: Die Bezeichnung "B 51" dient eigentlich der Orientierung der Nutzer und eher nicht der Kenntlichmachung des Unterhaltungsträgers. Eine streckenweise Bezeichnung der "B51" als "L551" hilft dem Autofahrer nicht weiter - ein Stück Orientierung geht verloren. Wer letztlich den Straßenunterhalt betreibt, dürfte dem Nutzer relativ egal sein.
Ein ähnliches Problem gab es schon mal: Nach der kommunalen Neugliederung (in NRW 1976) wurden die alten Ortsschilder von Dörfern durch ein neues Schild mit dem Namen der übergeordneten Gemeinde ersetzt; Ortsfremde wußten dann nicht genau, in welchem Ortsteil sie eigentlich waren. Erst sukzessive (Behördentempo: 10-20 Jahre später) tauchten die alten Ortsnamen wieder auf den Tafeln auf.
gruß EP
Ein ähnliches Problem gab es schon mal: Nach der kommunalen Neugliederung (in NRW 1976) wurden die alten Ortsschilder von Dörfern durch ein neues Schild mit dem Namen der übergeordneten Gemeinde ersetzt; Ortsfremde wußten dann nicht genau, in welchem Ortsteil sie eigentlich waren. Erst sukzessive (Behördentempo: 10-20 Jahre später) tauchten die alten Ortsnamen wieder auf den Tafeln auf.
gruß EP
Ich könnte mir vorstellen, warum man früher Bundesstrassen nicht gerne zu Landes- und Kreisstrassen herabstufte: sie sind und waren Ausweichrouten, falls die Autobahn gesperrt ist. Zu Zeiten des kalten Krieges konnte wahrscheinlich so am besten sichergestellt werden, dass die Strasse auch von schweren Lastwägen und Panzern problemlos befahren werden kann.
In der Tat wurden bei manchen herabgestuften Bundesstrassen in den letzten Jahren die Breite verringert und Kreisverkehre eingerichtet, die vielleicht für lange Lastzüge ein Problem sein könnten.
Im Übrigen könnte man bei solchen Massnahmen ruhig die alten B-Schilder an Ihrem Platz lassen oder halt durch entsprechende Schilder mit der L oder K-Nummer ersetzen. Würde Autofahrern die Orientierung erleichtern!
In der Tat wurden bei manchen herabgestuften Bundesstrassen in den letzten Jahren die Breite verringert und Kreisverkehre eingerichtet, die vielleicht für lange Lastzüge ein Problem sein könnten.
Im Übrigen könnte man bei solchen Massnahmen ruhig die alten B-Schilder an Ihrem Platz lassen oder halt durch entsprechende Schilder mit der L oder K-Nummer ersetzen. Würde Autofahrern die Orientierung erleichtern!