Größtes Mun-Depot in Westeuropa?

Depots, Tanklager, Munitionsniederlagen, Versorgungs- und Nachschub-Infrastruktur des Militärs
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vomschwalmtal (†)

Größtes Depot

Beitrag von vomschwalmtal (†) » 02.02.2006 01:13

Die Größenangabe von Björn stimmt im wesentlichen. Ich wohne in Brüggen. Im zweiten Weltkrieg war auf dem Depotgelände übrigens ein Treibstoffdepot für den Flugplatz Venlo Herongen Ich hab auch Luftbilder vom Depot ( von Teilen ) und umfangreiche schriftliche Ausarbeitungen zum Benzindepot WK 2 sowie Flugplatz Venlo ( Ein Brüggener Historiker hat mir seine Arbeiten zur Verfügung gestellt) Ich weiß nur nicht wie ich die Pics hier ins Forum kriege ( Attachment zu groß !!)

Grüsse Theo

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 02.02.2006 09:37

Moin Theo,

wegen Deines Hinweises auf das Treibstofflager im WK II für den Fliegerhorst Venlo. Schon mal Kontakt zu Marcel Hogenhuis vom Förderverein Ehemaliger Fliegerhorst Venlo gehabt?

http://www.fliegerhorst-venlo.net/

Bilddateien passe ich mit Hilfe von paint größenmäßig an, damit ich interessante Bilder hochgeladen kann.

Grüße, Eric
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vomschwalmtal (†)

Mun. depot

Beitrag von vomschwalmtal (†) » 02.02.2006 10:58

Hallo Eric

Kontakt zu Marcel hab ich noch keinen aufgenommen, aber ich kenne ihn und auch seine Aktivitäten, weil das bei mir im Nachbarort abläuft.Deswegen gaube ich, daß Marcel die Existenz des Treibstofflagers im Grenzwald kennt, zumal die Luftwaffe, Tankzüge(LKW) in Holland requiriert hat in Ermangelung eigener Kapazitäten.

LG Theo


Nachtrag:
Als Anlage ein paar Bilder, vom ehemaligen brit. Mun. Depot. Es zeigt eine Luftbildaufnahme in Ost-West Richtung.

Am oberen Bildrand sind die holländ. Ortschaften zu erkennen. Das Depot erstreckte sich bis zur deutsch-holländ. Grenze.

Dann hab ich noch was zum Flugplatz Venlo-Herongen. Eine Skizze der Scheinwerferstellungen und Radargeräte. Ich hätte auch noch umfangreiches Textmaterial zum Flugplatz. Vielleicht ist jemand interessiert.

Die Quelle meiner Fotos ist ein hiesiger( Brüggen ) bekannter Historiker, der mir die Unterlagen zur Verfügung gestellt hat. Ich darf sie auch weitergeben unter Angabe des Copyrights.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Rick (†)

3 BAD

Beitrag von Rick (†) » 02.02.2006 17:53

Im März 1955 sollten die Munitionsniederlagen in Nordrhein-Westfalen überprüft werden. Dies war wohl überhaupt so ziemlich die erste Gelegenheit für deutsche Behörden, sich von den Zuständen in den Munitionslagern der damals noch nicht Alliierten einen Eindruck zu verschaffen und Schutzbereiche anzuordnen bzw. gegebenenfalls auf Munitionsverlagerungen oder gar Verlegung der Depots hinzuwirken. Im Bereich der OFD Düsseldorf galten hier als "vordringlich" das Munitionslager der RAF Station Laarbruch und die ehem. H(eeres-)M(unitions)a(anstalt) Wuelfen (sic); als "dringlich" die Anlagen der 3 BAD in Bracht und Kevelaer (Twisteden) sowie die "Unterkunft Rheinhafen in Krefeld".

In diesem Zusammenhang würde mich einmal interessieren, ob das 3rd Base Ammunition Depot die einzige derartige Einheit der Briten in Deutschland war und welche anderen Lager wohl noch dazu gehörten. Hat jemand sich schon mal mit der Materie befasst?

Noch ein Link zu Bracht:
http://www.arrse.co.uk/cpgn2/Forums/vie ... 20601.html Bei "Relikte" heißt es, 3 BAD sei seinerzeit von Liebenau nach Bracht verlegt worden.

Gruß
Rick
Zuletzt geändert von Rick (†) am 02.02.2006 18:08, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von EricZ » 02.02.2006 18:07

@ Theo

zum Thema Fliegerhorst Venlo besteht auch hier Interesse an weiterführenden Informationen. Ein entsprechender Thread hierzu findet sich hier.

Wenn Du magst, wäre wenigstens die Information zu den erwähnten Scheinwerfer- und Radarstellung neu, nicht nur mir. ;)

@ Rick

Krefeld... in der 50er Jahren überlegte man übrigens auch auf der Duisburger Rheinseite, nicht allzuweit von der ehemaligen Kaserne, die nach dem WKII den Namen Glamorgan Barracks hatte, eine größere Einrichtung mit Rheinanbindung zu bauen. Wurde aber ebensowenig realisiert, wie eine vorgesehene andere größere Liegenschaft im Bereich der B288, im Grenzbereich Duisburg-Düsseldorf.

Zum 3 BAD schau ich gleich noch mal (endlich) in meine Broschüre und etwas später hier einen weiteren Beitrag.

Grüße, Eric
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Rick (†)

Wulfen

Beitrag von Rick (†) » 02.02.2006 18:21

Danke Eric,
und hier noch ein Link zu Wulfen, dessen Fakten vielleicht interessant sind, ohne dass ich mich deshalb mit der Web Site identifizieren möchte... http://www.dkp-online.de/vorOrt/ruhrwf/ ... 100302.htm

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Beitrag von EricZ » 02.02.2006 19:07

Moin,

Stand 16.09.2000 (Tag der offenen Tür)
Informationsbroschüre:

Im Jahre 2000 wurde innerhalb des Munitionsdepot Wulfen durch die britische Armee die Dienststelle DAC (Defence Ammunition Centre) Wulfen betrieben. Diese beschäftigte zum damaligen Zeitpunkt 58 Zivilangestellte aus der Umgebung.

Ursprünglich saßen in Wulfen das 12 Supply RLC und das BAD Wulfen, die scheinbar beide um 1999 herum aufgelöst wurden.

Das DAC Wulfen ist ein Teil der DSDA(G) mit Sitz in Dülmen.

Aufgaben des DAC innerhalb des Camps sind Erhalt, Lagerung, Wartung, Inspektion, Ausgabe und Verteilung von Übungsmunition an alle britischen Einheiten innerhalb Deutschlands und an Einheiten, die in Europa Übungen durchführten.
So der damalige Dienstellenleiter Steve Hughes.

Das alte Wehrmachtsdepot wurde ab 1987 in einer großen Umbaumaßnahme von Grund auf verändert. Neben 381 neuen Munitionslagerhäusern, entstanden zwei neue Munitionsarbeitshäuser sowie zwei Eisenbahnverladerampen.

Ein Jahrzehnt später im Februar 1997 entschlossen sich die Britischen Streitkräfte das Depot in seiner damligen Form aufzugeben. Ab 01.07.1997 begann die Bundeswehr mit der Einlagerung ihrer Munition.
Die Rückgabe des Depots wurde mit Wirkung zum 01.04.1999 vollzogen; seit diesem Tag ist die Bundeswehr für das MunDp Wulfen verantwortlich.

Nach Angaben in der mir vorliegenden Broschüre wurde das Depotgelände ab 1937/1938 unter strengster Geheimhaltung in rund dreijähriger Bauzeit errichtet und als Munitionsanstalt genutzt.
Hier wurde also nicht nur Munition gelagert, sondern auch zusammengebaut. Nach dem WK II wurde das Depot von den Briten genutzt, zeitweilig waren dort aber auch belgische Streitkräftestationiert.

Das Depot Wulfen ist nach den offiziellen Angaben der Bundeswehr aufgrund seiner immensen Lagerkapazitäten das größte Munitionsdepot der Bundeswehr und zählt zu den größten Depots in Westeuropa.

So, hoffe diese Informationen helfen ein wenig weiter.

Grüße, Eric
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vomschwalmtal (†)

Mun. Depot

Beitrag von vomschwalmtal (†) » 02.02.2006 21:49

@ Rick

Du schreibst 1955 sollten...die Anlagen überprüft werden. Dies ist so nicht richtig, weil irrtümlich zu verstehen. Die OFD Düsseldorf wurde lediglich mit Verwaltungsaufgaben betraut, aber nicht im Sinne von überprüfen=ablehnen oder anordnen. Ich kann mich genau erinnern, daß ich als Kind während des späteren Ausbaus (50er) auf dem Gelände gespielt habe, weil mein Vater dort wie im verwaltungsmäßig zugehörigen Benzindepot Arsbeck und später dann auf dem RAF Flugplatz Brüggen Elektroinstallationsarbeiten ausgeführt hat.Die Abrechnung lief ab mitte der 50er Jahre über die Finanzdirekton D.Dorf, die Aufträge erteilte der örtliche Kommandant bei uns in der Küche (kein Scherz) Bis zur endgültigen Aufgabe des Depots haben die Engländer sich geweigert den hier ansässigen Dachziegelfabriken die innerhalb des Depotgeländes liegenden Tonreserven zugänglich zu machen.
Im übrigen ist die Bezeichnung Munitions Depot zwar richtig,aber sagt nicht die ganze Wahrheit. Hier lagerte alles was man an Material zu benötigen glaubte. Gewaltige Menge Zement,Sand Dachziegel,Holz, Baumaterialien aller Art. Nach einem gewaltigen Herbststurm hat die Firma Laumanns ( Dachziegel) aus Brüggen die gerade ausgelieferte Monatsproduktion Dachziegel von den Engländern zurückgekauft um Engpässe zu überbrücken,.Das Depot war also für den Ort Brüggen ein wichtiger Handelspartner, deshalb wohl auch,nicht nur deswegen, die hohe Auszeichnung an die Engländer mit der Verleihung Freedom of the City. Im übrigen bestand der Kern von Tura Brüggen( Fußball Kreisklasse) aus Soldaten Ihrer Majestät.

LG Theo

Rick (†)

Beitrag von Rick (†) » 02.02.2006 22:33

Danke Theo,
vielleicht habe ich mich tatsächlich etwas missverständlich ausgedrückt. Die Liste umfasst zu überprüfende Munitionslager (und hier habe ich die auf der Liste gebrauchten Ausdrücke verwendet) in den (verwaltungstechnischen) Bereichen der Oberfinanzdirektionen Düsseldorf, Köln und Münster. Die Überprüfungen wurden dann auch erst ab Sommer 1955 vorgenommen, weil die Bundeswehr ja offiziell aufgestellt sein musste, damit ihre Organe anfangen konnten zu überprüfen. Falls Du an weiteren Details der Liste Interesse hast, lass' es mich wissen.
Gruß
Rick

Rick (†)

Fürfeld

Beitrag von Rick (†) » 03.02.2006 12:58

Zuerst mal eine heftige Entschuldigung - mir ist da was schwer verrutscht :shocked:

Die Angaben zu den Flächen, Bunkern und Stollen unter Fehrbach beziehen sich in Wirklichkeit auf Fischbach. Und dort hätten außerdem noch bei Ludwigswinkel NIKE HERCULES aufgeführt sein sollen.

Die "vier unterirdischen Bunker (30 x 40 x 6 m)" wiederum gehören zur nächsten Station, nämlich Fürfeld (49°46'20'' N, 07°51'50'' O; 8 km südlich Bad Kreuznach und 2 km südwestlich Fürfeld), wo "Kernmittel" lagerten.

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