HJ-Heime
- erlenmeier
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Ehemaliges HJ-Heim Delmenhorst
Vom Stadionheim zum HJ-Heim
In Delmenhorst, Nähe Oldenburg/Bremen, wurde Ende der 20er-Jahre ein Fussballstadion gebaut. Drei Fussball-Felder als Rasenplatz standen dann zur Verfügung. Für die Sportler wurde als Ergänzung dazu ein Sportlerheim errichtet. Im EG Umkleide, Waschräume und Gruppenräume, im Dachgeschoss Hausmeisterwohnung und Schlafräume für Gast-Sportler aus anderen Orten.
Nach 1933 funktionierte die NSDAP dieses Stadionheim in ein HJ-Heim um. Im Hause fanden nun regelmäßig die wöchentlichen Gruppentreffen der "Jung-Nazis" statt, auf dem Rasen dahinter die Exzerzierübungen und Aufmärsche zu besonderen Anlässen und Feiern.
Die Termine wurden in der lokalen Presse (Delmenhorster Kreisblatt) bekanntgegeben.
Während der HJ-Gruppensitzungen sollten die Jungen im Sinne der braunen Machthaber ausgerichtet werden. Ihnen wurde beigebracht, wie sich ein deutscher Junge benimmt, kleidet, wer seine Freunde und wer seine Feinde sind. Man übte Marsch-Lieder ein, die dann bei öffentlichen Veranstaltungen und Ausflügen im Chor lautstark gesungen wurden. Das Feindbild und die harte Ausbildung bei Gelände- und Sportübungen (Leibeserziehungen) dienten der Vorbereitungen auf die spätere Soldatentätigkeit und somit der Kriegsvorbereitung.
Der derzeitige Hausmeister berichtet davon, dass im Zuge von Umbaumaßnahmen Anfang der 2000er-Jahre hinter den Dachbodenverkleidungen viele Dokumente aus der Zeit vor 1945 gefunden wurden. Zu Kriegsende hat man dort scheinbar Parteibücher und andere Bilder und Dokumente "entsorgt", um beim Heranrücken der britischen Armee keinen Ärger zu bekommen.
Leider sind diese Fundstücke sämtlich von den Bauarbeitern mitgenommen worden.
Nach 1945 wurden im DG Flüchtlinge aus den Ostgebieten untergebracht.
Seit 2015 haben dort Asylanten aus Syrien und dem Balkan Unterkunft gefunden.
Ich würde ich freuen, wenn dieser Beitrag ergänzt bzw. bei Ungenauigkeit korrigiert wird.
In Delmenhorst, Nähe Oldenburg/Bremen, wurde Ende der 20er-Jahre ein Fussballstadion gebaut. Drei Fussball-Felder als Rasenplatz standen dann zur Verfügung. Für die Sportler wurde als Ergänzung dazu ein Sportlerheim errichtet. Im EG Umkleide, Waschräume und Gruppenräume, im Dachgeschoss Hausmeisterwohnung und Schlafräume für Gast-Sportler aus anderen Orten.
Nach 1933 funktionierte die NSDAP dieses Stadionheim in ein HJ-Heim um. Im Hause fanden nun regelmäßig die wöchentlichen Gruppentreffen der "Jung-Nazis" statt, auf dem Rasen dahinter die Exzerzierübungen und Aufmärsche zu besonderen Anlässen und Feiern.
Die Termine wurden in der lokalen Presse (Delmenhorster Kreisblatt) bekanntgegeben.
Während der HJ-Gruppensitzungen sollten die Jungen im Sinne der braunen Machthaber ausgerichtet werden. Ihnen wurde beigebracht, wie sich ein deutscher Junge benimmt, kleidet, wer seine Freunde und wer seine Feinde sind. Man übte Marsch-Lieder ein, die dann bei öffentlichen Veranstaltungen und Ausflügen im Chor lautstark gesungen wurden. Das Feindbild und die harte Ausbildung bei Gelände- und Sportübungen (Leibeserziehungen) dienten der Vorbereitungen auf die spätere Soldatentätigkeit und somit der Kriegsvorbereitung.
Der derzeitige Hausmeister berichtet davon, dass im Zuge von Umbaumaßnahmen Anfang der 2000er-Jahre hinter den Dachbodenverkleidungen viele Dokumente aus der Zeit vor 1945 gefunden wurden. Zu Kriegsende hat man dort scheinbar Parteibücher und andere Bilder und Dokumente "entsorgt", um beim Heranrücken der britischen Armee keinen Ärger zu bekommen.
Leider sind diese Fundstücke sämtlich von den Bauarbeitern mitgenommen worden.
Nach 1945 wurden im DG Flüchtlinge aus den Ostgebieten untergebracht.
Seit 2015 haben dort Asylanten aus Syrien und dem Balkan Unterkunft gefunden.
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Nur wer die Vergangenheit kennt, kann auch Gegenwart und Zukunft bewältigen.
Ehemaliges HJ Heim in Burtscheid
Hallo zusammen,
dieses Foto habe ich in Burtscheid gemacht. Es ist ebenfalls eine altes HJ Heim. Leider konnte ich nicht reingehen. Angeblich ist es noch fast wie im Ursprungszustand. Meines Wissens wird es zur Zeit von Pfadfindern genutzt.
dieses Foto habe ich in Burtscheid gemacht. Es ist ebenfalls eine altes HJ Heim. Leider konnte ich nicht reingehen. Angeblich ist es noch fast wie im Ursprungszustand. Meines Wissens wird es zur Zeit von Pfadfindern genutzt.
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Tief im Westen - ists doch am besten
Moin jettie,
Vielen Dank für die weitere Ergänzung!
Habe gerade noch mal ein wenig weiter gesucht und folgendes zum Objekt gefunden:
1. Anscheinend wurde vor Jahren einmal ernsthaft über den Abriß der Liegenschaft diskutiert
http://www.aachener-nachrichten.de/loka ... h-1.289107
2. Aktuell wird das Gebäude "ehemaliges Schullandheim, jetzt "Haus der Jugend". Architekten: Frings + Maur, Baujahr 1937" als Baudenkmal in der Liste der Baudenkmäler in Aachen-Burtscheid unter der Nr. 3547 geführt. In der tabellarischen Übersicht auf S. 3 im Abschnitt "Denkmäler erbaut 1933-1945"
http://aachen.de/DE/stadt_buerger/plane ... rsicht.pdf
Aktuell soll es als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden.
http://aachenschafftdas.de/ansprechpart ... urtscheid/
Viele Grüße, Eric
Vielen Dank für die weitere Ergänzung!
Habe gerade noch mal ein wenig weiter gesucht und folgendes zum Objekt gefunden:
1. Anscheinend wurde vor Jahren einmal ernsthaft über den Abriß der Liegenschaft diskutiert
http://www.aachener-nachrichten.de/loka ... h-1.289107
2. Aktuell wird das Gebäude "ehemaliges Schullandheim, jetzt "Haus der Jugend". Architekten: Frings + Maur, Baujahr 1937" als Baudenkmal in der Liste der Baudenkmäler in Aachen-Burtscheid unter der Nr. 3547 geführt. In der tabellarischen Übersicht auf S. 3 im Abschnitt "Denkmäler erbaut 1933-1945"
http://aachen.de/DE/stadt_buerger/plane ... rsicht.pdf
Aktuell soll es als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden.
http://aachenschafftdas.de/ansprechpart ... urtscheid/
Viele Grüße, Eric
And I'm hovering like a fly, waiting for the windshield on the freeway...
Hallo Eric,
klasse, was Du noch an Informationen ergänzt hast. Echt prima.
Da fühle ich mich doch glatt genötigt, nachzulegen, und zwar in Form von Schwarz Weiß Bildern aus dem Buch "Architektur und Bauplastik der Gegenwart" vom Autor / der Autorin (?) Rittich.
Vielen Dank nochmal
klasse, was Du noch an Informationen ergänzt hast. Echt prima.
Da fühle ich mich doch glatt genötigt, nachzulegen, und zwar in Form von Schwarz Weiß Bildern aus dem Buch "Architektur und Bauplastik der Gegenwart" vom Autor / der Autorin (?) Rittich.
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Tief im Westen - ists doch am besten
Der Autor heisst Werner Rittich, nur zur Vervollständigung.jettie hat geschrieben:Hallo Eric,
klasse, was Du noch an Informationen ergänzt hast. Echt prima.
Da fühle ich mich doch glatt genötigt, nachzulegen, und zwar in Form von Schwarz Weiß Bildern aus dem Buch "Architektur und Bauplastik der Gegenwart" vom Autor / der Autorin (?) Rittich.
Vielen Dank nochmal
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- erlenmeier
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HJ-Heime
Ein Zeitungsbericht in der Bremer Zeitung vom 30-04-1939 kündigt den Baubeginn eines HJ-Heimes in Oberneuland an.
Es ist z.Zt. nicht bekannt ob
- das Gebäude tatsächlich gebaut wurde (ab Mitte kaum noch zivile Bauten wg. Kriegs-
vorbereitung),
- wenn ja, das Gebäude heute noch existiert.
Es ist z.Zt. nicht bekannt ob
- das Gebäude tatsächlich gebaut wurde (ab Mitte kaum noch zivile Bauten wg. Kriegs-
vorbereitung),
- wenn ja, das Gebäude heute noch existiert.
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- Deichgraf (†)
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HJ-Heim Lemwerder
Lemwerder, bis Anfang der 1930er-Jahre noch ein Dorf mit Landwirtschaft, wurde ab 1936 einer der Standorte der Weserflug-Werke. Durch die Doppelhaus-Siedlung für die Rüstungsarbeiter stieg die Einwohnerzahl sprunghaft an. Zu den Zugezogenen zählten überwiegend Familien.
Wie in allen größeren Orten des Deutschen Reiches wurde dann auch hier ein HJ-Heim für die Kinder und Jugendlichen gebaut.
Nach Kriegsende kamen viele Flüchtlinge aus dem Osten in den Ort. Die überwiegend katholischen Neubürger bekamen das ehemalige Hitler-Jugend-Gebäude und funktionierten es zu einer Kapelle um.
Nun wieder meine Bitte an die aktiven Geschichtsspuren-Sammler im Raum Bremen-Nord/Wesermarsch weitere Details, insbesondere Zeitungsberichte, Bilder beizusteuern.
Wie in allen größeren Orten des Deutschen Reiches wurde dann auch hier ein HJ-Heim für die Kinder und Jugendlichen gebaut.
Nach Kriegsende kamen viele Flüchtlinge aus dem Osten in den Ort. Die überwiegend katholischen Neubürger bekamen das ehemalige Hitler-Jugend-Gebäude und funktionierten es zu einer Kapelle um.
Nun wieder meine Bitte an die aktiven Geschichtsspuren-Sammler im Raum Bremen-Nord/Wesermarsch weitere Details, insbesondere Zeitungsberichte, Bilder beizusteuern.
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- erlenmeier
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HJ-Heim Stollhamm
Das HJ-Heim in Stollhamm wird in den letzten Jahrzehnten als Sportlerheim genutzt.
Und wieder meine Bitte an die Geschichtsspurenfreunde aus der Nähe von Stollhamm, weitere Informationen aus Dorfchronik, Zeitungsberichten und auch Bilder beizusteuern.
Und wieder meine Bitte an die Geschichtsspurenfreunde aus der Nähe von Stollhamm, weitere Informationen aus Dorfchronik, Zeitungsberichten und auch Bilder beizusteuern.
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HJ- Hude nutzte SA-Heim
In Hude konnte die HJ-Ortsgruppe das SA-Heim im benachbarten Langenberg benutzen. Ausserdem wurde der Sportverein TV-Hude verpflichtet, seine Sportstätten der HJ und der BDM-Mädel-Gruppe für die "Leibesertüchtigung" zur Verfügung zu stellen.
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