FFA Achern und Hornisgrinde
Einige Ergänzungen zur Hornisgrinde als RiFu-Relaisstelle.
Okt. 1962: Untersuchung hinsichtlich möglicher Unterbringung einer RVRSt der Luftwaffe auf dem französischen Gelände der Hornisgrinde. Absicht: Ab Frühjahr 1963 Einrichtung einer RVRSt, bestehend aus drei Gerätesätzen FM 12/800 für die Verbindungen nach Meßstetten, Drachenbronn (französisches SOC) und Karlsruhe. Personal: 1/5. Französische Luftwaffe stimmt zu. Die Vergrößerung der Kapazität durch neue Geräte FM 120/800 ist für einen späteren Zeitpunkt vorgesehen, eventuell auch eine Verbindung nach Ebersteinburg.
In der 1. Phase soll die Lw einen Raum im obersten Geschoß des Aussichtsturms (Geb. 12) oder im Kellergeschoß der sog. Kathedrale (Geb. 5) erhalten. Die Lw bevorzugt – wie nicht anders zu erwarten – den Aussichtsturm.
In der 2. Phase wünscht die Lw einen Bunker als NATO-Einrichtung.
Die französische Seite stimmt den Vorschlägen zwar zu, macht aber darauf aufmerksam, dass bereits eine „starke Ballung elektronischer Geräte“ bestehe und dass die französische Luftwaffe zusätzlich noch den Bau einer „Empfänger-Zentrale“ beabsichtige.
10.09.64: Bauantrag zur Errichtung einer RVRSt NIKE der französischen Armee in der Station de câbles hertziens à Hornisgrinde.
15.02.65: Die Räume für das Bauvorhaben brennen total aus. Die Anbauten rings um den Turm werden ebenfalls zerstört. Der Turm selbst ist bis zur Höhe von 9 m sehr stark beschädigt. (Die unteren Räume in diesem Turm waren für die NATO-RVRSt vorgesehen.)
Juli 1965: Die RVRSt Hornisgrinde gilt weiterhin als für die NIKE-Fernmelde-Erstabstützung (Zweitabstützung läuft über das Netz der – damaligen – Bundespost) zwischen SOC Drachenbronn und BOC Böttingen (NIKE-Zone 1) als dringend erforderlich und wird durch Slice XI der NATO-Infrastrukturmaßnahmen finanziert.
25.07.66: Die deutsche Seite bittet um die Einstellung aller Baumaßnahmen an den RVRSt Hornisgrinde und Lichtenegg, da nach dem Austritt Frankreichs aus der militärischen Struktur der NATO Umplanungen und Verlegungen der französischen FlaRak-Verbände zu erwarten sind. (Lichtenegg ist ein Ortsteil von Illmensee, welches auch deutscher RiFu-Standort war. Im Zusammenhang mit Illmensee wird immer wieder ein Plettenberg, oder Pletten-Berg, genannt. Ein solcher ist jedoch nur bei Schömberg / Balingen bekannt. Kennt jemand die Zusammenhänge?)
Dez. 1968: Die Planungen des Südwestfunks, einen eigenen Sendeturm auf der Hornisgrinde zu bauen, führen dazu, dass die Lw erneut die zwingende Notwendigkeit einer RV-Relais- oder RV-Schaltstelle betont und darauf hinweist, dass eine weitere Mitbenutzung des französischen Gebäudes RiFu-Verbindungen nur mit FM 12/800 erlaubt. Die inzwischen geplante Unterbringung von FM 120/5000 erfordere eine luftwaffeneigene Infrastruktur. Daher solle eine Mitbenutzung des neuen Sendegebäudes des SWF positiv beschieden werden.
Anfang 1969: Vereinbarung, der zufolge der neue Sendeturm im ausschließlichen Eigentum des SWF verbleibt und dem Sender für die Unterbringung der Luftwaffe eine Bundesfinanzhilfe gewährt wird.
Okt. 1972: Der Sendeturm (150 m hoch) steht vor der Fertigstellung. Die Lw kann ab ca. Mai 1973 eine RVSSt unterbringen (4 Uffz / 6 Mannschaften) und ihre Antennenplattform auf 58 m Höhe einrichten. Darauf werden drei Parabolantennen fixiert:
1. FM 120/500, 1,7 m Durchmesser, in Richtung 018°
2. FM 120/5000, 1,7 m Durchmesser, in Richtung 120°
3. FM 12/800, 2 m Durchmesser, in Richtung 210°
(Quelle: BA-MA, BL 1 / 12317, RiFuNLw – Hornisgrinde, 1962-1972)
Okt. 1962: Untersuchung hinsichtlich möglicher Unterbringung einer RVRSt der Luftwaffe auf dem französischen Gelände der Hornisgrinde. Absicht: Ab Frühjahr 1963 Einrichtung einer RVRSt, bestehend aus drei Gerätesätzen FM 12/800 für die Verbindungen nach Meßstetten, Drachenbronn (französisches SOC) und Karlsruhe. Personal: 1/5. Französische Luftwaffe stimmt zu. Die Vergrößerung der Kapazität durch neue Geräte FM 120/800 ist für einen späteren Zeitpunkt vorgesehen, eventuell auch eine Verbindung nach Ebersteinburg.
In der 1. Phase soll die Lw einen Raum im obersten Geschoß des Aussichtsturms (Geb. 12) oder im Kellergeschoß der sog. Kathedrale (Geb. 5) erhalten. Die Lw bevorzugt – wie nicht anders zu erwarten – den Aussichtsturm.
In der 2. Phase wünscht die Lw einen Bunker als NATO-Einrichtung.
Die französische Seite stimmt den Vorschlägen zwar zu, macht aber darauf aufmerksam, dass bereits eine „starke Ballung elektronischer Geräte“ bestehe und dass die französische Luftwaffe zusätzlich noch den Bau einer „Empfänger-Zentrale“ beabsichtige.
10.09.64: Bauantrag zur Errichtung einer RVRSt NIKE der französischen Armee in der Station de câbles hertziens à Hornisgrinde.
15.02.65: Die Räume für das Bauvorhaben brennen total aus. Die Anbauten rings um den Turm werden ebenfalls zerstört. Der Turm selbst ist bis zur Höhe von 9 m sehr stark beschädigt. (Die unteren Räume in diesem Turm waren für die NATO-RVRSt vorgesehen.)
Juli 1965: Die RVRSt Hornisgrinde gilt weiterhin als für die NIKE-Fernmelde-Erstabstützung (Zweitabstützung läuft über das Netz der – damaligen – Bundespost) zwischen SOC Drachenbronn und BOC Böttingen (NIKE-Zone 1) als dringend erforderlich und wird durch Slice XI der NATO-Infrastrukturmaßnahmen finanziert.
25.07.66: Die deutsche Seite bittet um die Einstellung aller Baumaßnahmen an den RVRSt Hornisgrinde und Lichtenegg, da nach dem Austritt Frankreichs aus der militärischen Struktur der NATO Umplanungen und Verlegungen der französischen FlaRak-Verbände zu erwarten sind. (Lichtenegg ist ein Ortsteil von Illmensee, welches auch deutscher RiFu-Standort war. Im Zusammenhang mit Illmensee wird immer wieder ein Plettenberg, oder Pletten-Berg, genannt. Ein solcher ist jedoch nur bei Schömberg / Balingen bekannt. Kennt jemand die Zusammenhänge?)
Dez. 1968: Die Planungen des Südwestfunks, einen eigenen Sendeturm auf der Hornisgrinde zu bauen, führen dazu, dass die Lw erneut die zwingende Notwendigkeit einer RV-Relais- oder RV-Schaltstelle betont und darauf hinweist, dass eine weitere Mitbenutzung des französischen Gebäudes RiFu-Verbindungen nur mit FM 12/800 erlaubt. Die inzwischen geplante Unterbringung von FM 120/5000 erfordere eine luftwaffeneigene Infrastruktur. Daher solle eine Mitbenutzung des neuen Sendegebäudes des SWF positiv beschieden werden.
Anfang 1969: Vereinbarung, der zufolge der neue Sendeturm im ausschließlichen Eigentum des SWF verbleibt und dem Sender für die Unterbringung der Luftwaffe eine Bundesfinanzhilfe gewährt wird.
Okt. 1972: Der Sendeturm (150 m hoch) steht vor der Fertigstellung. Die Lw kann ab ca. Mai 1973 eine RVSSt unterbringen (4 Uffz / 6 Mannschaften) und ihre Antennenplattform auf 58 m Höhe einrichten. Darauf werden drei Parabolantennen fixiert:
1. FM 120/500, 1,7 m Durchmesser, in Richtung 018°
2. FM 120/5000, 1,7 m Durchmesser, in Richtung 120°
3. FM 12/800, 2 m Durchmesser, in Richtung 210°
(Quelle: BA-MA, BL 1 / 12317, RiFuNLw – Hornisgrinde, 1962-1972)
Noch was zur Ergänzung:
Für die französischen Streitkräfte wurden die NIKE-Relaisstellen Lichtenegg, Plettenberg und Hornisgrinde gefordert. Nach Abzug der Franzosen aus den NIKE-Zonen 1 und 11 war von deutscher Seite über Ausbau und Verwendung der Anlagen zu entscheiden. Im Januar 1968 war der Stand:
Lichtenegg: Gelände erworben, keine Baumaßnahmen.
Plettenberg: RV-Relaisstelle fertiggestellt.
Hornisgrinde: Gelände erworben. Baugenehmigung und Mittel nach NATO-Vorlage B vom 14.12.1965 erteilt.
Mit einiger Wahrscheinlichkeit wäre wohl Hornisgrinde für Zone 1 (und eventuell als Relais für die folgenden), Plettenberg für Zone 11 und Lichtenegg für Zone 14 (die über die Planung nicht hinauskam) bestimmt gewesen. Bei Plettenberg handelte es sich dann um die Örtlichkeit bei Schömberg nahe Balingen.
Für die französischen Streitkräfte wurden die NIKE-Relaisstellen Lichtenegg, Plettenberg und Hornisgrinde gefordert. Nach Abzug der Franzosen aus den NIKE-Zonen 1 und 11 war von deutscher Seite über Ausbau und Verwendung der Anlagen zu entscheiden. Im Januar 1968 war der Stand:
Lichtenegg: Gelände erworben, keine Baumaßnahmen.
Plettenberg: RV-Relaisstelle fertiggestellt.
Hornisgrinde: Gelände erworben. Baugenehmigung und Mittel nach NATO-Vorlage B vom 14.12.1965 erteilt.
Mit einiger Wahrscheinlichkeit wäre wohl Hornisgrinde für Zone 1 (und eventuell als Relais für die folgenden), Plettenberg für Zone 11 und Lichtenegg für Zone 14 (die über die Planung nicht hinauskam) bestimmt gewesen. Bei Plettenberg handelte es sich dann um die Örtlichkeit bei Schömberg nahe Balingen.
Honigrinde
Moin,
bin vor ein paar Tagen oben auf der Honigrinde gewesen... Wollt Ihr mehr?
Grüße, Eric
bin vor ein paar Tagen oben auf der Honigrinde gewesen... Wollt Ihr mehr?
Grüße, Eric
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And I'm hovering like a fly, waiting for the windshield on the freeway...
So, nun mal endlich (sorry) ein paar Impressionen von der Hornisgrinde. Hab noch ein paar Bilder mehr, daher diese drei erst mal nur als Appetizer.
Grüße, Eric
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Hallo Manfred,
Der Turm, der wohl während des 2. WK bereits der Luftraumüberwachung diente und während des KK zu Lauschzwecken genutzt wurde, ist renoviert worden. Man kann heute in den unteren Etagen ein kleines Museum besuchen und oben - bei klarer Sicht zumindest - eine wahnsinnige Aussicht genießen.
In den Stunden unseres Aufenthaltes im Gipfelbereich hatte wir allerdings leicht dramatisches Wetter mit permanenten Sichtveränderungen durch vorüberziehende Wolken, Regen usw.
Etwas zur militärischen Nutzung des Berges und des Gipfelturmes im angehängten Bild.
Grüße, Eric
Der Turm, der wohl während des 2. WK bereits der Luftraumüberwachung diente und während des KK zu Lauschzwecken genutzt wurde, ist renoviert worden. Man kann heute in den unteren Etagen ein kleines Museum besuchen und oben - bei klarer Sicht zumindest - eine wahnsinnige Aussicht genießen.
In den Stunden unseres Aufenthaltes im Gipfelbereich hatte wir allerdings leicht dramatisches Wetter mit permanenten Sichtveränderungen durch vorüberziehende Wolken, Regen usw.
Etwas zur militärischen Nutzung des Berges und des Gipfelturmes im angehängten Bild.
Grüße, Eric
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Hornisgrinde = ehemalige Radarstation ??
Eric,
Meines Wissens war da oben nie ein Radar...
Manfred
da haben wir es wieder: die Vermaschung von FmEloAufkl und/mit Radar"...Der Turm war Hauptquartier, Lauschposten und Radarstation. ..."
Meines Wissens war da oben nie ein Radar...
Manfred
G.C.T.A. 451, Hornisgrinde
Hallo Manfred,
zur "Luftraumüberwachung im Zweiten Weltkrieg" möchte ich mich nicht äußern, aber es ist durchaus wahrscheinlich, dass es unter den Franzosen eine Radaranlage auf der Hornisgrinde gegeben hat. Die Hornisgrinde gehörte nämlich zum Groupement de Contrôle Tactique Aérien (G.C.T.A.) 451, und zwar noch bevor Drachenbronn Teil dieser Einheit wurde. Es ist allerdings denkbar, dass das Radar auf der Hornisgrinde eine relativ mobile Einrichtung war, also ohne einen Turm. Ebenfalls zur G.C.T.A. 451 gehörte ein Radar am Flugplatz Friedrichshafen, welches auch auf dem entsprechenden Truppenabzeichen dargestellt ist. Ich suche schon lange nach Unterlagen über die frühe Gliederung der französischen Luftraumüberwachung, habe aber nur noch eine weitere Nummer einer G.C.T.A. gefunden und keinerlei Übersicht. Ein noch weitgehend unerforschtes Thema.
Gruß
Rick
zur "Luftraumüberwachung im Zweiten Weltkrieg" möchte ich mich nicht äußern, aber es ist durchaus wahrscheinlich, dass es unter den Franzosen eine Radaranlage auf der Hornisgrinde gegeben hat. Die Hornisgrinde gehörte nämlich zum Groupement de Contrôle Tactique Aérien (G.C.T.A.) 451, und zwar noch bevor Drachenbronn Teil dieser Einheit wurde. Es ist allerdings denkbar, dass das Radar auf der Hornisgrinde eine relativ mobile Einrichtung war, also ohne einen Turm. Ebenfalls zur G.C.T.A. 451 gehörte ein Radar am Flugplatz Friedrichshafen, welches auch auf dem entsprechenden Truppenabzeichen dargestellt ist. Ich suche schon lange nach Unterlagen über die frühe Gliederung der französischen Luftraumüberwachung, habe aber nur noch eine weitere Nummer einer G.C.T.A. gefunden und keinerlei Übersicht. Ein noch weitgehend unerforschtes Thema.
Gruß
Rick