Reichsarbeitsdienstlager bei Prüm
Reichsarbeitsdienstlager bei Prüm
Nochwas aus dem Eifelurlaub:
Westlich von Prüm bzw. am Südhang des Schwarzen Mann liegt das Dörfchen Hontheim (nein, nicht das mit der Fla-Rak Stellung).
Dort am Waldrand findet man ein steinernes Tor mit der Aufschrift
"Reichsarbeitsdienstlager Hontheim". Ausser dem Tor ist leider nix mehr zu sehen, nur noch eine grosse Wiese.
Vermutlich waren dort die Arbeiter für die Westwallbunker auf dem Schwarzen Mann untergebracht.
Weiss einer Näheres?
Gruss,
Andreas
Westlich von Prüm bzw. am Südhang des Schwarzen Mann liegt das Dörfchen Hontheim (nein, nicht das mit der Fla-Rak Stellung).
Dort am Waldrand findet man ein steinernes Tor mit der Aufschrift
"Reichsarbeitsdienstlager Hontheim". Ausser dem Tor ist leider nix mehr zu sehen, nur noch eine grosse Wiese.
Vermutlich waren dort die Arbeiter für die Westwallbunker auf dem Schwarzen Mann untergebracht.
Weiss einer Näheres?
Gruss,
Andreas
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Hm.... SS-Sonderlager Hinzert.... Da klingelt was bei mir. Also wenn in Hinzert eine SS-Baubrigarde war, könnte es sich THEORETISCH um ein Außenlager handeln, da die SS ja auch gerne "ausgediente" RAD-Lager für kleinere KZ-Außenkommandos nutzte.
"Die einen kennen mich, die anderen können mich!"
- Konrad Adenauer (1876-1967), erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland 1949-1963 -
Gorleben is more than a nuclear waste disposal site, it's a lifestyle!
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hier gibts eine Liste der Lager (und nicht nur der Lager in RP, wie der Titel suggeriert, sondern wohl aller zugehörigen Lager.)
http://www.politische-bildung-rlp.de/fs_start3.htm
Gruß
Cisco
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RAD Lager Hontheim
Hallo zusammen,
in der Umgebung von Prüm gab es folgende Arbeitsdienstlager zur Zeit des Westwallbaus:
Ormont (Goldberg) 500-600 Arbeiter
Neuenstein 700-1000
Mooshaus unbekannt
Knaufspech ca. 1000
Habscheid/Habscheider Mühle 400
Kesfeld 200-200
Herzfeld 200-300
Lautzerath 200-300
entlang der Strasse Pronsfeld ca. 3000-4000
Quelle: Auf den Spuren des Westwalls" von Hans-Josef Hansen
Hontheim finde ich hier namentlich nicht, vielleicht läuft es hier unter einem der anderen Orte.
Ah, jetzt habe ich doch noch etwas zu Hontheim gefunden:
Deine Fotos zeigen aber tatsächlich die Überreste des Eingangstores des Lagers Hontheim, welches 1937 im Zuge der Westwallarbeiten errichtet wurde.
Es gibt im Buch "Auf den Spuren des Westwalls" von Hans-Josef Hansen ein schönes Foto mit dem Eingangstor und einer Kuh.
Gruß,
Pettersson
in der Umgebung von Prüm gab es folgende Arbeitsdienstlager zur Zeit des Westwallbaus:
Ormont (Goldberg) 500-600 Arbeiter
Neuenstein 700-1000
Mooshaus unbekannt
Knaufspech ca. 1000
Habscheid/Habscheider Mühle 400
Kesfeld 200-200
Herzfeld 200-300
Lautzerath 200-300
entlang der Strasse Pronsfeld ca. 3000-4000
Quelle: Auf den Spuren des Westwalls" von Hans-Josef Hansen
Hontheim finde ich hier namentlich nicht, vielleicht läuft es hier unter einem der anderen Orte.
Ah, jetzt habe ich doch noch etwas zu Hontheim gefunden:
Deine Fotos zeigen aber tatsächlich die Überreste des Eingangstores des Lagers Hontheim, welches 1937 im Zuge der Westwallarbeiten errichtet wurde.
Es gibt im Buch "Auf den Spuren des Westwalls" von Hans-Josef Hansen ein schönes Foto mit dem Eingangstor und einer Kuh.
Gruß,
Pettersson
hallo,
hier ein paar Informationen über das Sonderlager Hinzert:
Das Lager Hinzert wurde 1938/39 als Lager für zivile Westwallarbeiter durch die Organisation Todt errichtet. Bereits Anfang 1939 wurden sogenannte „Asoziale“ oder „Arbeitsscheue“ in einigen Baracken in Gewahrsam genommen. Das Lager war ein eigenständiges Lager dessen Bezeichnung gegen Ende ´39 bereits SS-Sonderlager Hinzert lautete und fungierte nicht als Aussenlager eines KZ´s.
Die Wachmannschaft wurde 1940 in die Totenkopfverbände der Waffen-SS (unter Eicke) aufgenommen. Seit 1940 unterstand das Lager der Inspektion der Konzentrationslager, Oranienburg ab Frühjahr 1942 dem Wirtschaftsverwaltungshauptamt der SS unterstellt.
Bis Oktober 1944 behielt es diesen eigenständigen Status bei.
Das Lager besaß bis zu 25 kleinere Nebenlager die sich von Frankfurt bis Pirmasens und Mannheim erstreckten. Seit November 1944 war das Lager als Außenlager dem KZ Buchenwald angegliedert. Anfang März 1945 wurden die Häftlinge auf die „Todesmärsche“ zur „Evakuierung“ geschickt.
Insgesamt wurden 14000 Häftlinge im Stammlager Hinzert interniert. Viele Häftlinge kamen aus den besetzten Ländern Frankreich, Luxemburg, Belgien und Holland. Es gab auch zahlreiche sowjetische Kriegsgefangene, Polen, die zur „Wiedereindeutschung“ vorgesehen waren, und französische Soldaten der Fremdenlegion und auch viele Juden.
grüße aus dem saarland
michael
hier ein paar Informationen über das Sonderlager Hinzert:
Das Lager Hinzert wurde 1938/39 als Lager für zivile Westwallarbeiter durch die Organisation Todt errichtet. Bereits Anfang 1939 wurden sogenannte „Asoziale“ oder „Arbeitsscheue“ in einigen Baracken in Gewahrsam genommen. Das Lager war ein eigenständiges Lager dessen Bezeichnung gegen Ende ´39 bereits SS-Sonderlager Hinzert lautete und fungierte nicht als Aussenlager eines KZ´s.
Die Wachmannschaft wurde 1940 in die Totenkopfverbände der Waffen-SS (unter Eicke) aufgenommen. Seit 1940 unterstand das Lager der Inspektion der Konzentrationslager, Oranienburg ab Frühjahr 1942 dem Wirtschaftsverwaltungshauptamt der SS unterstellt.
Bis Oktober 1944 behielt es diesen eigenständigen Status bei.
Das Lager besaß bis zu 25 kleinere Nebenlager die sich von Frankfurt bis Pirmasens und Mannheim erstreckten. Seit November 1944 war das Lager als Außenlager dem KZ Buchenwald angegliedert. Anfang März 1945 wurden die Häftlinge auf die „Todesmärsche“ zur „Evakuierung“ geschickt.
Insgesamt wurden 14000 Häftlinge im Stammlager Hinzert interniert. Viele Häftlinge kamen aus den besetzten Ländern Frankreich, Luxemburg, Belgien und Holland. Es gab auch zahlreiche sowjetische Kriegsgefangene, Polen, die zur „Wiedereindeutschung“ vorgesehen waren, und französische Soldaten der Fremdenlegion und auch viele Juden.
grüße aus dem saarland
michael
Hallo Devon,
Hinzert liegt natürlich janz woanners.
Das eine - Hontheim - deutlich nördlich, das andere - Hinzert - südlich der Mosel, südöstlich von Trier auf den Hunsrückhöhen bei Reinsfeld. Wer am Moseltaldreieck die Autobahn nicht nach Trier verläßt, sondern weiter Richtung (Kaisers-)Lautern fährt, kommt fast dran vorbei gefahren.
Früher beim Training bin ich die Steigungen in der Gegend gerne mit dem Rennrad gefahren und ungezählte Male, wenn es mich nicht nach Luxemburg verschlagen hatte, auch dort oben entlang gekommen.
Ich denke für mich waren diese durchaus schweren Touren aber deutlich angenehmer, als die Zeit jedes Insassen...
http://www.hinzert.de/
http://www.politische-bildung-rlp.de/fs_start3.htm
Vom Lagerbereich ist aber außer der Gedenktafel nichts mehr zu finden, oder
Aber Devon, sind Dir Querverbindungen zwischen den beiden genannten Lagern bekannt?
Grüße, Eric
Hinzert liegt natürlich janz woanners.
Das eine - Hontheim - deutlich nördlich, das andere - Hinzert - südlich der Mosel, südöstlich von Trier auf den Hunsrückhöhen bei Reinsfeld. Wer am Moseltaldreieck die Autobahn nicht nach Trier verläßt, sondern weiter Richtung (Kaisers-)Lautern fährt, kommt fast dran vorbei gefahren.
Früher beim Training bin ich die Steigungen in der Gegend gerne mit dem Rennrad gefahren und ungezählte Male, wenn es mich nicht nach Luxemburg verschlagen hatte, auch dort oben entlang gekommen.
Ich denke für mich waren diese durchaus schweren Touren aber deutlich angenehmer, als die Zeit jedes Insassen...
http://www.hinzert.de/
http://www.politische-bildung-rlp.de/fs_start3.htm
Vom Lagerbereich ist aber außer der Gedenktafel nichts mehr zu finden, oder
Aber Devon, sind Dir Querverbindungen zwischen den beiden genannten Lagern bekannt?
Grüße, Eric
Naja, in der Gegend gibt es min. zwei Hontheims...EricZ hat geschrieben:Hinzert liegt natürlich janz woanners.
Nein, ehrlich gesagt nicht. Das war so ein spontaner Einfall - "das liegt ja nicht so weit weg, vielleicht...?"Aber Devon, sind Dir Querverbindungen zwischen den beiden genannten Lagern bekannt?
Deswegen war das ja als Frage formuliert...
Vom Lager Hinzert ist so gut wie nichts mehr erhalten. Da dort auch lediglich Holzbaracken zur Unterbringung der Häftlinge vorhanden waren, findet man fast 60 Jahre nach Aufgabe des Lagers keine Reste mehr.
Auf der Fläche befindet sich heute ein Gräberfeld mit einem großen Mahnmal in der Mitte des ex-Lagergeländes. Ich weiß nicht, ob tatsächlich Häftlinge oder sonstige SS-Opfer dort begraben sind oder die vorhandenen Grabsteine Teil des Mahnmals sind. Ansonsten steht auf dem Gelände eine Kapelle, sowie diverse Informationstafeln.
Eine umfassendes Dokumentationszentrum mit Bibkiothek und Ausstellungsräumen soll gebaut werden.
Stacheldraht, Aussperrungen, Mauern sind absolut keine mehr vorhanden.
Auf der Fläche befindet sich heute ein Gräberfeld mit einem großen Mahnmal in der Mitte des ex-Lagergeländes. Ich weiß nicht, ob tatsächlich Häftlinge oder sonstige SS-Opfer dort begraben sind oder die vorhandenen Grabsteine Teil des Mahnmals sind. Ansonsten steht auf dem Gelände eine Kapelle, sowie diverse Informationstafeln.
Eine umfassendes Dokumentationszentrum mit Bibkiothek und Ausstellungsräumen soll gebaut werden.
Stacheldraht, Aussperrungen, Mauern sind absolut keine mehr vorhanden.
Dokumentationshaus Hinzert
Moin,
wie ich heute gelesen habe, ist in Hinzert im Hunsrück, zwischen Mehring und Hermeskeil, ein in markanter expressionistischer Architektur gehaltenes Dokumentationshaus entstanden, um ein ehemaliges Konzentrationslager dem Vergessen zu entreissen.
Weiteres bei Gelegenheit!
Grüße, Eric
wie ich heute gelesen habe, ist in Hinzert im Hunsrück, zwischen Mehring und Hermeskeil, ein in markanter expressionistischer Architektur gehaltenes Dokumentationshaus entstanden, um ein ehemaliges Konzentrationslager dem Vergessen zu entreissen.
Weiteres bei Gelegenheit!
Grüße, Eric
And I'm hovering like a fly, waiting for the windshield on the freeway...