WIFO im Kohnstein

[DerDirk]

Guten Tag
weiss jemand wohin die WIFO aus dem Kohnstein verlagert wurde , als die Stollen ausgeräumt wurden zur Untertageverlagerung der A4(nach der Bombardierung von Peenemünde)?
Ich hatte schon fast gedacht nach Rabstein (die Tanks dort waren so ganz "unrussisch" - gut geschweißt) aber die aus dem Kohnstein waren auch vom Volumen her sicher größer nach dem vorhandenen Stollenprofil.
viele Grüße
Dirk

[OWW]

Moin,
ohne jetzt lange in Literatur gesucht zu haben. Ich meine, dass die Stollen/Tanks im Kohnstein ganz oder überwiegend leer bzw. ungenutzt waren, da nichts mehr zum Lagern vorhanden war. Diese Spur würde ich aufnehmen. Literatur dazu gibt es ja reichlich, ggf. hat auch die Gedenkstätte vor Ort dazu was parat.
Gruß Oliver

[lucius]

Ich frage mal einen echten Experten zum Thema, der sich seit Ewigkeiten damit beschäftigt. Kann aber ein paar Tage dauern.

[Zwackelmann]

Hallo lucius,

Das liest sich so, als gäbe es bei uns im Forum keinen echten Experten zum Thema. Ist dem wirklich so? Wie bedauerlich...

Mit nachdenklichem Gruß, Thomas

[lucius]

Jemanden, der sich seit über 30 Jahren exakt mit dieser Anlage beschäftigt, aber nicht allzu viel im Internet präsent ist?
Nein, nach meinem Wissen nicht.

[lucius]

Also, 20 Min Telefonat grob zusammengefasst: nein. Die Tanks im Kohnstein waren an die kreisrunden Kavernen angepasste Maßanfertigungen, die vor Ort zusammengesetzt und auch auf die gleiche Art und Weise wieder entfernt wurden. Die WiFo- Niederlage wurde praktisch aufgelöst. Eventuell wurden kleinere Teile in andere Anlagen des Konzerns verbracht, aber definitiv keine Tanks.

[wobo]

Die Tanks im Kohnstein waren an die kreisrunden Kavernen angepasste Maßanfertigungen, die vor Ort zusammengesetzt und auch auf die gleiche Art und Weise wieder entfernt wurden.

Moin,
die Stollen hatten angeblich einen Dm von 11.5 m, welchen Dm hatten eigentlich die Tanks ?

Bilder der Tanks im Rabstein zeigen im Verhältnis zum Stollenprofil ja eher "kleine" Tank-Dm.

Gruß Wolf

[bazooka]

Angaben aus "Damals und Heute - Nordhausen" (Nummer 101):

Die Querstollen 2-18 waren als Wifo I als Fasslager genutzt. Dort wurden also Standard-Fässer gestapelt verwahrt. In die weiteren Querstollen von jeweils 150-200m Länge sollen sich jeweils zwei 80m lange Tanks mit einem Fassungsvermögen von je 1000 cbm befunden haben. Um die Tanks aufzunehmen sollten die Stollen kreisrund sein mit einem Durchmesser von 11m.
Wifo II ging bis Querstollen 42, Wifo III belegte den restlichen südlichen Teil des Stollensystems.
Stollen 2-16 enthielten ca. 15000 t Öl und Schmierstoffe in Fässern. Stollen 17 enthielt zwei Tanks zu 1 Mio. Litern Wasserstoffperoxid.Der mittlere Teil des Systems war vorgesehen für kriegswichtige Chemikalien, und der Rest war Treibstofflager.

[wobo]

Angaben aus "Damals und Heute - Nordhausen" (Nummer 101):

... 80m lange Tanks mit einem Fassungsvermögen von je 1000 cbm befunden haben. Um die Tanks aufzunehmen sollten die Stollen kreisrund sein mit einem Durchmesser von 11m.

Moin,
1000 m³ durch 80 m = 12,5 m², durch 3,14 = 3,98 m,
unter Freunden = 4 m Dm, da hatte man bei 11m Stollen Dm
schön Platz für Montage und Wartung.

Gibt es irgendwo ein Bild von so einem Tank ...

Gruß Wolf

[bazooka]

Vielleicht in dem Kontext ganz interessant:

https://www.donaukurier.de/archiv/gigan ... de-4610707