Mamut-Batterien ?

[niemandsland]

@ OWW

Moin Oli,

ich habe gerade noch mal in meinen Text über den Einsatz der schweren Flak im Raum Hamburg nachgesehen.

Zuerst einmal der Eintrag:
1943-07-28 01:20h Boing Fortress Absturz südlich von Harsefeld bei Hollenbeck.
Beteiligt am Abschuss u.a.: Mammutbatterie HH-Fischbek, die zu diesem Zeitpunkt aus der 2., 3.&5./s. 607 bestand.

Hier sehe ich jedoch jetzt eine gewisse Diskrepanz zwischen dem Abschuss (am 28.07.1943) und den Versuchen der sogenannten "Mammutbatterien" die erst ab Sommer 1944 begonnen haben. Ich gehe daher davon aus, das der Begriff vorher bereits für die 3er Batterien verwendet wurde. Und sie erstmal nichts mit den Versuchsbatterien zutun haben, es sei denn, die Stellung HH-Fischbek wurde im Jahr 1944 weiter aufgestockt (zu 4 Batterien a 8 Geschütze). Was ich bisher jedoch nicht belegen kann.

Gruß aus Hannover,
Guido Janthor

[niemandsland]

das Axthelm-Schriftstück liegt im BA Freiburg, Signatur: N 529, Ordner 13, "Die Entwicklung der Großbatterie in der Luftverteidigung des Heimatkriegsgebietes".
Über diese Batterien schreibt auch Eedward B. Westermann; Flak, German Anti-Aircraft Defenses 1914-1945, Seite 248. Falls sie es noch nicht haben: ein MUSS! Gibts bei Amazon. Soll ich Ihnen die Seite schicken?

Hallo Herr Aders,

einmal mehr möchte ich mich für die Hinweise von Ihnen bedanken.
Der Nachlass von "Walther von Axthelm" (N 529) im Bundesarchiv steht ebenso wie z.B. der Nachlass von Hans-Dietrich Nicolaisen (MSG 233) u.a. auf meiner Liste.

Leider hält sich das Bundesarchiv beim Themenkomplex Flak-Artillerie noch sehr zurück, was die Digitalisierung der Bestände betrifft. Das meiste was ich in meinem Bestand zum Thema habe, verdanke ich Ihnen und ihren Kontakt-Anbahnungen (wie z.B. Th. B. u.a.).

Über den Scan der Seite Nr. 248 aus dem oben genannten Buch wäre ich dankbar.

Einmal mehr ein dickes Danke schön in Ihre Richtung.

Gruß aus Hannover,
Guido Janthor

[deku]

@niemandsland
sorry, dass ich das Thema verfehlt habe - als ich im Berliner Humboldtshain-Park die gewaltigen Betonmassen sah, kamen die mir groß und stark wie Mammuts vor

[OWW]

Hi Guido,
Flakbatterien, die aus zwei Flakbatterien "entstanden", wurden im betreffenden Zeitraum (1943) in den Abschussberichten als Großbatterie bezeichnet. Ebenso auch Fischbek im Oktober 1943, als diese Batterie nur noch aus der 2. und 3. sw. Flak Abt. 607 bestand.
Andererseits wurde dort am 13.12.1943 die Großbatterie Hahnöfersand erwähnt, die aus 3./ 4./ und 5./ sw. Flak Abt 613 bestand !! Am gleichen Tag wird die Großbatterie Billstedt gelistet, die sogar aus 4 Flakbatterien gebildet wurde.
Alles sehr mysteriös und unlogisch.
Eventuell hat das nicht nur mit der Geschützanzahl etwas zu tun?? Die Großbatterien scheinen in Hamburg nach den Gomorrah-Angriffen gebildet worden zu sein, wo es erstmals zu den Ausfällen der FuMG-Feuerleitung wg des Düppel/windows-Einsatzes kam.
Belegen kann ich es spontan aber nicht, man wollte m.E. mit Großbatterien
- die Sperrfeuerdichte erhöhen, wenn keine Feuerleitung möglich ist und
- teure, sowie knappe Feuerleiteinrichtungen einsparen, da dann ein Leitstand für eine größere Anzahl von Geschützen/Batterien zuständig war.
Gruß Oliver

[Zwackelmann]

Hi Oliver,

soweit ich weiß, spielte bei der immer weitergehenden Zusammenlegung der Flakbatterien zu Doppel-, Groß- und Mammut Batterien ausschließlich der Mangel an Funkmessgeräten und Kommandogeräte die entscheidende Rolle. Also wie so oft bei der Wehrmacht: Mangelwirtschaft, weil Decke überall zu kurz!

Gruß, Thomas

[zulufox]

Moin Guido,
aus BAMA RL7/578 "Luftwaffenbefehlshaber Mitte Tätigkeitsbericht" habe ich die Angabe, dass am 22.10.1943 die 2./3./5. sw. Flak Abt. 607 die Mammutbatterie Fischbek bei Hamburg bildeten.
Das ist die einzige Angabe dazu, die ich kenne.
Gruß
Oliver

Moin,

für alle, die dieses Dokument suchen wollen: Die aktuelle Signatur lautet: RL 7-11/3 und dazu die ausgelagerte Karte RL 7-11/4, beide Signaturen auch als Digitalisat

MfG
Zf