Aufstellung FJgWachKdo/FJgDstKdo

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
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HW (†)
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Re: Aufstellung FJgWachKdo/FJgDstKdo

Beitrag von HW (†) » 09.07.2020 19:04

VEITSHÖCHHEIM
Balthasar-Neumann-Kaserne
1965 bis 1972, I./FJgKp 12
1972 bis 1979, FJgKp 12
1980 bis 2002, 6./FJgBtl 760
2002 bis 2013, 5./FJgBtl 452 Anmerkung: Obwohl Veitshöchheim in Bayern liegt, war hier jetzt eine Kp des FJgBtl 452 aus Baden-Württemberg eingesetzt
2014 bis heute, 5./FJgRgt 3

WEIDEN
1956 bis 1959, III./FJgKp 4
1959 Auflösung FJgWachKdo Weiden, der FJgZg verlegte nach Cham

WÜRZBURG
1960 bis 1965, I./FJgKp 12

Erwähnt werden muss auch, dass das FJgDstKdo Ulm in Baden-Württemberg Einsatzräume in Bayern hatte und noch hat.z. B. in den 80er Jahren die Landreise Donau/Ries, Dillingen, Neu Ulm, Günzburg und heute seit einigen Jahren für den Regierungsbezirk Schwaben (Augsburg/Kempten) zuständig ist.
Nach Informationen aus den Medien soll in Zukunft im Standort Kaufbeuren auch eine FJgKp aufgestellt werden. In Berlin wurde ja auch vor ca. 2 Jahren eine zusätzliche Kompanie (Berlin hat jetzt 4 FJgKp) für den Personenschutz und für Eskorte (BMW-Kräder) aufgestellt.
Heute hatte ich ein Telefongespräch wegen der FJgKp 4, dabei wurde mir auch gesagt, dass sich die Informationen über die FJgKp in Kaufbeuren jetzt verdichten.

2001 wurde eine Planung für Feldjäger in Bayern nach der neuen Struktur aufgestellt. Demnach sollten in Freising die 1. und 2. Kp, in Roding die 3. Kp, in Veitshöchheim die 4. Kp, in Amberg die 5. Kp und in Brannenburg die 6. Kp des FJgBtl 451 aufgestellt werden. Es ist aber bei der Planung geblieben.

Von anderer Stelle habe ich Erfahren, dass in der "Gerüchteküche" davon gesprochen wird, dass Koblenz ggf. wieder ein FJgDstKdo erhalten soll. Seit der Auflösung des FJgDstKdo Koblenz im Jahr 2013/14 ist für Koblenz das FJgDstKdo Bonn zuständig.

Gestern, am 08.07.2020 lief am Abend im Bayerischen Fernsehen die Dokumentaion "München, eine Stadt in Angst". Am 22. Juli 2016 erschießt ein 18jähriger in München am Olympiaeinkaufszentrum 9 Menschen und verletzt durch den Schusswaffengebrauch weitere Menschen. 32 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt, als sie z. B. in Panik aus dem Fenster sprangen. Da die Lage unklar war und der Polizei weitere Schüsse am Karlsplatz und und in der Altstadt gemeldet wurden, ging man von einem großen Terroranschlag in München aus. Von der Polizei wurden Einsatzkräfte aus Deutschlang (z.B. die GSG 9) und Österreich (z. B. Spezialeinheit COBRA) angefordert. In den Medien kam auch (auch im Fernsehen), dass von der Polizei um eine Bereitschaft von Sanitätern und Feldjägern der Bundeswehr gebeten wurde. In den Medien kam dann, dass 100 Feldjäger mit sondergeschützten (gepanzerten) Fahrzeugen bereit standen.
Als ich das damals hörte und auch gelesen habe, musste ich ehrlich gesagt, erst einmal schmunzeln. Woher sollen innerhalb von 2 Stunden 100 Feldjäger in München herkommen? Aber wie mir später versichert wurde, war es so. Es gibt ein Meldesystem, dass innerhalb kurzer Zeit eine größere Anzahl von Feldjägern zu Verfügung stehen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Anschlag_ ... nchen_2016

https://www.n-tv.de/politik/Feldjaeger- ... 62176.html

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turul
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Re: Aufstellung FJgWachKdo/FJgDstKdo

Beitrag von turul » 10.07.2020 06:52

Anmerkung zum Feldjägerdienstkommando Veitshöchheim in der HStr. 4:
Nicht nur das (baden-württembergische) Dienstkommando Ulm hatte Teile des Einsatzraums in Bayern, sondern auch das (bayerische, korrekterweise fränkische) Dienstkommando Veitshöchheim hatte einen großen Teil seines Verantwortungsbereichs im nördlichen Baden-Württemberg.
Bis zum Neckar und Kocher, also für das Taubertal, den ostwärtigen Odenwald, das Bauland war Veitshöchheim zuständig, da hier die Standorte der Panzerbrigade 36 der 12. Panzerdivision lagen. Standorte waren z.B Tauberbischofsheim, Bad Mergentheim, Hardheim, Walldürn, Külsheim, Niederstetten oder Neckarzimmern.
Die 6./760 als ehemalige Divisions-Feldjägerkompanie 12 war auch nach der Unterstellung unter das FJgBtl 760 die Coleurkompanie der 12. PzDiv geblieben.
Außerdem hatte Veitshöchheim auch die Zuständigkeit für den Truppenübungsplatz Wildflecken in der Rhön. Da der Nordteil dieses Platzes (Haderwald) bereits in Hessen lag (Gemeinde Gersfeld), erstreckte sich also der Einsatzbereich des Feldjägerdienstkommandos Veitshöchheim über drei Bundesländer (Bayern, Baden-Württemberg und Hessen) und drei Wehrbereiche (IV, V, VI). Das dürfte einmalig gewesen sein. Man hatte sich also als Feldjäger bei der 6./760 mit drei Polizeiaufgabengesetzen und drei unterschiedlichen Polizeiorganisationen herumzuärgern.

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Re: Aufstellung FJgWachKdo/FJgDstKdo

Beitrag von DE80 » 15.07.2020 15:54

HW hat geschrieben: 09.07.2020 19:04
Als ich das damals hörte und auch gelesen habe, musste ich ehrlich gesagt, erst einmal schmunzeln. Woher sollen innerhalb von 2 Stunden 100 Feldjäger in München herkommen? Aber wie mir später versichert wurde, war es so. Es gibt ein Meldesystem, dass innerhalb kurzer Zeit eine größere Anzahl von Feldjägern zu Verfügung stehen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Anschlag_ ... nchen_2016

https://www.n-tv.de/politik/Feldjaeger- ... 62176.html
In dem von dir hier verlinkten Wikipedia-Artikel steht "... 100 Feldjäger in München und Ulm..."

HW (†)
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Re: Aufstellung FJgWachKdo/FJgDstKdo

Beitrag von HW (†) » 15.07.2020 19:32

Ja, ich hätte besser schreiben sollen: ..für München.. und nicht.. in München. Aber die Feldjäger aus Ulm wären dann auch in München gewesen, also wieder in München.
Ergänzend noch, was mir später dazu von einem aktiven Feldjäger gesagt wurde: Die Ulmer Feldjäger wären evtl. zum Teil ggf. mit einem Hubschrauber CH 53 der Luftwaffe aus Laupheim gekommen. In Laupheim wäre immer ein Hubschrauber CH 53 abrufbereit.

Außerdem sind, soweit mir bekannt, die Hubschrauber vom KSK vom Typ H 145M in Laupheim stationiert. Ob schon alle 15 H 145M, die das KSK bekommen soll, in Laupheim sind, entzieht sich meiner Kenntnis.

Grüße
HW

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Re: Aufstellung FJgWachKdo/FJgDstKdo

Beitrag von HW (†) » 21.07.2020 17:44

Hallo,
offen ist ja noch von der FJgKp 4 der Zeitraum 1959 - 1966 - 1972.
Der II. Zg in Murnau wurde 1959 aufgelöst. Das Personal soll zur FJgKp 8 (Mittenwald, Bad Reichenhall, Füssen) gekommen sein. Wo wurde aber der neue II. Zg der FJgKp 4 aufgestellt?
Der I. Zg in Amberg wurde 1966 der 2./FJgBtl 760 übergeben, blieb aber in Amberg als II./2./FJgBtl 760. Wo wurde ab 1966 der neue I. Zg aufgestelt?
Der V. Zg war bis 1959 in Ingolstadt, wurde 1959 aber auch vom FJgBtl 760 (1959 noch 1./FJgBtl VI) übernommen und wurde dann zum III./2./FJgBtl 760 in Ingolstadt.

Jetzt waren von den 5 aktiven FJgZg der FJgKp 4 drei aufgelöst, bleiben noch 2, Cham III. Zg und Regensburg IV. Zg, wobei hier vermutlich der IV. Zg in I. Zg umbenannt wurde. Es fehlt also noch 1 Zg, denn die FJgKp der Divisionen hatten bis 1972 dann 3 aktive FJgZg. Eine Vermutung, dass in Regensburg dann 2 Zg waren (I. und II. Zg) wurde aber von ehemaligen verneint, genauso wurde verneint, dass 1 Zg zum AusbZg 724 in Cham wurde.

Die nächste Aufstellung der FJgWachKdo/FJgDstKdo wird vom ehem. Wehrbereich V, Baden-Württemberg, sein.

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Re: Aufstellung FJgWachKdo/FJgDstKdo

Beitrag von turul » 21.07.2020 19:48

Das FJgDstKdo Amberg wurde bis 1972 von einem Zug der FJgKp 4 betrieben, es müsste der II. Zug FJgKp 4 gewesen sein.

Feldjägerausbildungszüge scheint es nicht bei allen Divisionsfeldjägerkompanien gegeben zu haben. Nachgewiesen im BA-MA (BA-MA, BH 7-1/94) sind nur:

FJgAusbZug 723 (ohne nähere Angaben, wahrscheinlich FJgKp 3)

FJgAusbZug 725, 1962-1966 bei Feldjägerkompanie 5, Diez. Ging wahrscheinlich in der ab Ende 1966 aufgestellten FJgAusbKp 740 auf.

FJgAusbZug 726, 1962-1966 bei Feldjägerkompanie 6, Neumünster. Ging wahrscheinlich in der ab Ende 1966 aufgestellten FJgAusbKp 710 auf.

FJgAusbZug 729 (ohne nähere Angaben, wahrscheinlich FJgKp 9)

Evtl. hat man beim II. Korps stattdessen die schon einmal genannte FJgAusbKp 8/II aufgestellt, da hier bei den Divisionskompanien keine FJgAusbZüge genannt sind.

HW (†)
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Re: Aufstellung FJgWachKdo/FJgDstKdo

Beitrag von HW (†) » 23.07.2020 19:42

Die FJgKp 4 wird für den Zeitraum 1956 bis 1966 immer rätselhafter. turul hat bei einem anderen Thread geschrieben, dass von 1957 bis 1965 ein Zg der FJgKp 4 in Landshut stationiert war. So gesehen hätten wir dann schon 6 FJgZg der FJgKp 4. Das kann aber nicht sein. Ich habe aber in keiner anderen Aufstellung/Chronik Landshut in diesem Zeitraum gefunden. Die Aussagen von turul sind aber immer zutreffend.
Für Landshut hätte ich ggf. den II./FJgKp 4 aus Murnau, dann aber erst ab 1959, alternativ, dass Murnau schon eher aufgelöst wurde und nicht 1959.

Zu Amberg: Archiv Feldjäger sagt: 1956 bis 1966 der I./FJgKp 4 und ab 1966 der II./2.FJgBtl 760, was aber nicht unbedingt stimmen muss.

Ich habe aber in den letzten Tagen mit 3 ehem. Feldjäger der FJgKp 4 telefoniert. Mal sehen, was für Informationen noch kommen.

Grüße
HW

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Re: Aufstellung FJgWachKdo/FJgDstKdo

Beitrag von turul » 24.07.2020 17:15

Die Aussage mit dem Zug der FJgKp 4 in Landshut stammt auch vom "Hörensagen", quellenmäßig kann ich ihn nicht belegen. Ich bin inzwischen sehr vorsichtig geworden, was die Angaben ehemaliger Kompanieangehöriger betrifft, zu oft stellt sich diese "oral history" als getrübte Erinnerung heraus. Da werden z.B. temporär eingerichtete "Feldjäger-KOMMANDOS" mit fest installierten "Feldjäger- WACH - Kommandos" oder "Feldjäger - DIENST - Kommandos" eingerichtet.
So hat letzthin mit gegenüber Stein und Bein geschworen, das es auf dem Übungsplatz Bergen-Hohne ein Feldjäger- DIENST - Kommando der 6./FJgBtl 760 gegeben hätte, weil er von denen 1987 eine Feldjägermeldung bekommen hätte. Tatsächlich war 1987 die gesamte 12. Panzerdivision geschlossen auf den TrÜbl Bergen und Munster und die 6./FJgBtl 760 als Coleur-Kompanie stellte dazu ein Feldjäger-KOMMANDO, das dann in Absprache mit dem eigentlich zuständigen Dienstkommando Munster in Bergen den Feldjägerdienst übernahm. Da ich dieses Kommando 1987 selbst geführt habe, war es natürlich ein leichtes, dieses Behauptung zu widerlegen.

Grüße
Jörg

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Re: Aufstellung FJgWachKdo/FJgDstKdo

Beitrag von HW (†) » 02.09.2020 16:51

Zwischendurch etwas aktuelles zum Thema FJgDstKdo: In Siegburg, Rhein-Sieg-Kreis im Rheinland gibt es seit Ende 2019 ein Feldjägerdienstkommando in der Brückberg-Kaserne. Geführt von der 6./FJgRgt 2, die vorher in Bonn stanioniert war.
Mehr dazu gibt es später in der Aufstellung vom ehem. Wehrbereich III Nordrhein-Westfalen.

Grüße
HW

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Re: Aufstellung FJgWachKdo/FJgDstKdo

Beitrag von HW (†) » 05.10.2020 18:38

Nun geht es weiter mit Baden-Württemberg, dem ehem. Wehrbereich V, nach der Wiedervereinigung zusammen mit dem Freistaat Bayern Wehrbereich IV.
Feldjägerwachkommandos (FJgWachKdo)/Feldjägerdienstkommandos (FJgDstKdo) gab/gibt es in:
Bad Mergentheim
Böblingen
Bruchsal
Ellwangen
Esslingen
Eschbach/Bremgarten
Karlsruhe
Mannheim
Sigmaringen
Stetten a.k.M. (neu ab 2016)
Stuttgart
Tauberbischofsheim
Ulm
Weingarten

In der Zeitschrift Truppenpraxis, Ausgabe 6/1992, ist eine Deutschlandkarte auf der die Feldjägerkompanien mit Feldjägerdienstkommando in der Heeresstruktur 5 (1991 bis 1994) aufgeführt sind.
Hier ist auch die Gemeinde Todtnau im Schwarzwald aufgeführt. Ich denke, hier war die kleine, landschaftlich schön gelegene Kaserne (ab 2003 als Schwarzwald-Kaserne benannt) im Ortsteil Fahl gemeint. Hier hat es aber nie eine Feldjägerkompanie mit Feldjägerdienstkommando gegeben. Ich vermute, dass Fahl angedacht war für die Feldjägerkompanie mit Feldjägerdienstkommando (6./FJgBtl 750) Eschbach/Bremgarten. Der Fliegerhorst Bremgarten sollte 1993 geschlossen werden und da hier auch die Feldjäger untergebracht waren, wurde ein neuer Standort gesucht. Eine persönliche Auskunft eines Feldjäger aus Eschbach/Bremgarten war aber: Wir sind direkt von Eschbach nach Tauberbischofsheim gekommen.

In der Ausgabe 6/1992 Truppenpraxis wurden auch die neuen Feldjäger-Kraftfahrzeuge vorgestellt:
Opel Kadett Kombi (ab 1988)
VW-Bus T 3 Syncro (ab 1988)
DB 250 GD (als Wolf in der Truppe bekannt)
1995 wurde der Opel Astra mit RTK ausgeliefert und der Opel Omega (neues Modell) mit RTK 4 bzw. RTK 6. Den Opel Omega gab es schon ab Mitte der 80er Jahre, allerdings ein älteres Modell und nur 1 Blaulicht.

1990 besuchte ich einmal wieder Koblenz, hier standen vor dem FJgDstKdo in der Boelcke-Kaserne 4 VW-Passat Variant. 3 hatten einen matten nato/oliv Farbton (waren mit einem Dieselmotor), der 4. hatte einen glänzenden nato/oliv Farbton (hatte ein Benzinmotor). Alle hatten aber nur 1 Blaulicht auf dem Dach im Gegensatz zu einem Foto von einem FeldjägerPassat mit 2 Blaulichtern, welches damals "herumgeisterte" (vermutlich eine Fotomontage).

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