Küstenverteidigung Langeoog
Küstenverteidigung Langeoog
Moin zusammen,
Ostern geht es dieses Jahr nach Langeoog. Natürlich will ich mich da auch nach Relikten der Küstenverteidigung umsehen.
Folgendes konnte ich bisher recherchieren:
Jägerleitstellung Languste 2x FuSE 65 Würzburg-Riese
FuMB Löwenzahn (Höhe 29 + 30,5) 1x FuMB 4 Samos, 1x FuMB 5 Fanö, 1x FuMB 11 Korfu 812
Flakbatterie Herrenhusdüne Feuerleitung 1x FuMO 213
Quelle: DAWA
Wofür könnte die Bezeichnung "Höhe 29 + 30,5" stehen?
Ein Würzburg-Sockel war bis vor kurzem noch vorhanden. Dort war nachträglich eine Seenotbeobachtungsstation aufgebaut. Heute ist sie abgerissen. Von der Lokalität würde die Flakbatterie Herrenhusdüne passen. Dann wäre das der Sockel des FuMO 213?
In diesem älteren Thread wird der Sockel allerdings als Teil von Languste bezeichnet.
https://www.geschichtsspuren.de/forum/j ... 18361.html
Dann müsste die Flakbatterie auch in der Nähe Herrenhusdühne liegen.
Ansonsten habe ich natürlich das alte Flugplatz - Gelände als Ziel vor Augen.
Von der Kommandantur (später Inselinternat) dürfte nach dem Brand wohl nicht mehr viel zu sehen sein.
Des weiteren konnte ich einen Deckungsgraben am Abke- Jansen-Weg lokalisieren.
Für weitere Hinweise aus dem Forum wäre ich sehr dankbar!
Viele Grüße
Jan
Ostern geht es dieses Jahr nach Langeoog. Natürlich will ich mich da auch nach Relikten der Küstenverteidigung umsehen.
Folgendes konnte ich bisher recherchieren:
Jägerleitstellung Languste 2x FuSE 65 Würzburg-Riese
FuMB Löwenzahn (Höhe 29 + 30,5) 1x FuMB 4 Samos, 1x FuMB 5 Fanö, 1x FuMB 11 Korfu 812
Flakbatterie Herrenhusdüne Feuerleitung 1x FuMO 213
Quelle: DAWA
Wofür könnte die Bezeichnung "Höhe 29 + 30,5" stehen?
Ein Würzburg-Sockel war bis vor kurzem noch vorhanden. Dort war nachträglich eine Seenotbeobachtungsstation aufgebaut. Heute ist sie abgerissen. Von der Lokalität würde die Flakbatterie Herrenhusdüne passen. Dann wäre das der Sockel des FuMO 213?
In diesem älteren Thread wird der Sockel allerdings als Teil von Languste bezeichnet.
https://www.geschichtsspuren.de/forum/j ... 18361.html
Dann müsste die Flakbatterie auch in der Nähe Herrenhusdühne liegen.
Ansonsten habe ich natürlich das alte Flugplatz - Gelände als Ziel vor Augen.
Von der Kommandantur (später Inselinternat) dürfte nach dem Brand wohl nicht mehr viel zu sehen sein.
Des weiteren konnte ich einen Deckungsgraben am Abke- Jansen-Weg lokalisieren.
Für weitere Hinweise aus dem Forum wäre ich sehr dankbar!
Viele Grüße
Jan
Hallo Jan,
wenn Du viel Zeit hast, dann lohnt auf jeden Fall ein Besuch im Archiv vom "de Utkieker". Das ist ein langjähriges, altes Inselmagazin für die Insulaner. Ich habe dort vor Jahren mal einen interessanten Bericht über den Scheinflugplatz mit Skizzen etc. gelesen.
Laut Auskunft des Hausmeisters des Inselinternats sollte es wieder aufgebaut werden. Was daraus geworden ist kann ich allerdngs nicht sagen, denn auch das ist schon ein paar Jährchen her. Allerdings war auch damals nicht mehr als ein typisch zeitgenössischer Backsteinbau zu sehen. Wir haben in der Zeit der Schulferien ein paar mal dort übernachtet und auch im Inneren ließ nichts mehr auf die damalige Kommandanturzeit schließen.
Durch das "Wäldchen", so wird der ehem. Flugplatz von den Insulanern genannt, lohnt höchstens eine Zick-Zack-Fahrradtour über die gesprengten Betonpisten. Mehr ist von dem ehem. Flugplatz nicht mehr übrig geblieben.
Wenn Du Dich sehr und tiefgründiger für Langeoog und die Nachbarinseln interessierst, kann ich Dir das Buch "Zeugnisse aus unheilvoller Zeit - Ein Kriegstagebuch über die Ereignisse 1939-1945 im Bereich Wangerooge-Spiekeroog-Langeoog ..." von Hans-Jürgen Jürgensen, erschienen im Verlag C. L. Mettker & Söhne, empfehlen. Das Buch umfasst gut 700 Seiten mit nahezu täglichen Einträgen der damaligen Geschehnisse und vielen interessanten schwarz-weiß Fotos.
Viele Grüße
Kai
wenn Du viel Zeit hast, dann lohnt auf jeden Fall ein Besuch im Archiv vom "de Utkieker". Das ist ein langjähriges, altes Inselmagazin für die Insulaner. Ich habe dort vor Jahren mal einen interessanten Bericht über den Scheinflugplatz mit Skizzen etc. gelesen.
Laut Auskunft des Hausmeisters des Inselinternats sollte es wieder aufgebaut werden. Was daraus geworden ist kann ich allerdngs nicht sagen, denn auch das ist schon ein paar Jährchen her. Allerdings war auch damals nicht mehr als ein typisch zeitgenössischer Backsteinbau zu sehen. Wir haben in der Zeit der Schulferien ein paar mal dort übernachtet und auch im Inneren ließ nichts mehr auf die damalige Kommandanturzeit schließen.
Durch das "Wäldchen", so wird der ehem. Flugplatz von den Insulanern genannt, lohnt höchstens eine Zick-Zack-Fahrradtour über die gesprengten Betonpisten. Mehr ist von dem ehem. Flugplatz nicht mehr übrig geblieben.
Wenn Du Dich sehr und tiefgründiger für Langeoog und die Nachbarinseln interessierst, kann ich Dir das Buch "Zeugnisse aus unheilvoller Zeit - Ein Kriegstagebuch über die Ereignisse 1939-1945 im Bereich Wangerooge-Spiekeroog-Langeoog ..." von Hans-Jürgen Jürgensen, erschienen im Verlag C. L. Mettker & Söhne, empfehlen. Das Buch umfasst gut 700 Seiten mit nahezu täglichen Einträgen der damaligen Geschehnisse und vielen interessanten schwarz-weiß Fotos.
Viele Grüße
Kai
Hallo Kai,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Nach dem Buch werde ich mal Ausschau halten. Von dem Scheinflugplatz hast du nicht zufällig eine Ortsmarke? Ich vermute aber, daß da nichts mehr von zu sehen ist. Auf einer Seite über das Internat steht:
"Bau zahlreicher Bunker als Befestigungsanlagen im an das Flugfeld grenzenden Areal und Einrichtung von Flakstellungen in den Dünen und um das Rollfeld."
Quelle: http://www.internat-langeoog.org/31.html
Die sind mittlerweile wahrscheinlich entfernt worden?
vielen Dank für die schnelle Antwort. Nach dem Buch werde ich mal Ausschau halten. Von dem Scheinflugplatz hast du nicht zufällig eine Ortsmarke? Ich vermute aber, daß da nichts mehr von zu sehen ist. Auf einer Seite über das Internat steht:
"Bau zahlreicher Bunker als Befestigungsanlagen im an das Flugfeld grenzenden Areal und Einrichtung von Flakstellungen in den Dünen und um das Rollfeld."
Quelle: http://www.internat-langeoog.org/31.html
Die sind mittlerweile wahrscheinlich entfernt worden?
Hallo Jan,
als alter Langeoog-Urlauber gerne doch.
Ich werde auch mal meine anderen Langeoog-Bücher durchblättern. Dumerweise habe ich diese Utkiekerausgabe damals nicht mitgenommen.
Im Wäldchen selbst sind nur die gesprengten Betonplatte der ehem. Landebahnen zu befahren. Alles drum herum ist von Diestelgestrüpp zugewuchert und daher kum zugänglich. Ob sich darin noch Bunkerreste befinden kann ich leider nicht sagen.
Die Lage des ehem. Scheinflugplatzes habe ich im GeoTag markiert. Aus meiner Erinnerung an den Artikel kann ich sagen, dass es dort ein, zwei kleine Bunker zum Steuern der Beleuchtung gab. Ob sie noch vorhanden sind kann ich allerdings nicht sagen. Die Gegend ist zu Fuß auch schlecht zu erkunden, da die Wiesen teils unter Wasser stehen. Es soll auch einen Abzweig der Inselbahn in diesen Bereich hinein gegeben haben.
Viele Grüße
Kai
als alter Langeoog-Urlauber gerne doch.
Ich werde auch mal meine anderen Langeoog-Bücher durchblättern. Dumerweise habe ich diese Utkiekerausgabe damals nicht mitgenommen.
Im Wäldchen selbst sind nur die gesprengten Betonplatte der ehem. Landebahnen zu befahren. Alles drum herum ist von Diestelgestrüpp zugewuchert und daher kum zugänglich. Ob sich darin noch Bunkerreste befinden kann ich leider nicht sagen.
Die Lage des ehem. Scheinflugplatzes habe ich im GeoTag markiert. Aus meiner Erinnerung an den Artikel kann ich sagen, dass es dort ein, zwei kleine Bunker zum Steuern der Beleuchtung gab. Ob sie noch vorhanden sind kann ich allerdings nicht sagen. Die Gegend ist zu Fuß auch schlecht zu erkunden, da die Wiesen teils unter Wasser stehen. Es soll auch einen Abzweig der Inselbahn in diesen Bereich hinein gegeben haben.
Viele Grüße
Kai
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Hallo Jan,
hier ein paar Zeilen aus Langeoog-Büchern:
[...] Der Aufschwung vor dem Kriege auf Langeoog war nicht nur durch den Fremdenverkehr sondern auch, wie bei mancher Nachbarinsel, durch das Militär bestimmt. Auf der Insel wurde nämlich ein riesiger Militärflugplatz errichtet. Gleichzetig baute die Luftwaffe das heute noch benutzte Hafengelände. Der Hafen war 1941 fertig.
Insgesamt waren für diese Arbeiten 3.000 Arbeiter auf der Insel stationiert. Eine Pferdebahn genügte da natürlich nicht mehr. Zwar hatte die Luftwaffe eigene Baustrecken zum Flugplatz verlegt. Aber die Leistungen der Inselbahn stiegen dennoch. [...]
Quelle: Die Nordsee-Inselbahnen • Hans Wolfgang Rogl • Alba Verkehrs-Geschichte
[...] 1937 Baubeginn für den Ausbau von Hafen und Flughafen für militärische Zwecke. [...] 1941 Vollendung des Hafens, 1946 Sprengung der Betonstraßen, Bunker und Aufpflügen der Landeflächen des einstigen Rollfeldes, 1949 Beginn der Aufforstung auf dem früheren Rollfeld [...]
Quelle: 150 Jahre Nordseeheilbad Langeog • Habbo Tongers und Remmer Freimuth • Kurverwaltung Langeoog • C. L. Mettcker & Söhne
Geht man nach letzterem, dürften im unzugänglichen Bereich des ehem. Flugplatzes wohl wirklich keine Bunker mehr vorhanden sein.
Viele Grüße
Kai
hier ein paar Zeilen aus Langeoog-Büchern:
[...] Der Aufschwung vor dem Kriege auf Langeoog war nicht nur durch den Fremdenverkehr sondern auch, wie bei mancher Nachbarinsel, durch das Militär bestimmt. Auf der Insel wurde nämlich ein riesiger Militärflugplatz errichtet. Gleichzetig baute die Luftwaffe das heute noch benutzte Hafengelände. Der Hafen war 1941 fertig.
Insgesamt waren für diese Arbeiten 3.000 Arbeiter auf der Insel stationiert. Eine Pferdebahn genügte da natürlich nicht mehr. Zwar hatte die Luftwaffe eigene Baustrecken zum Flugplatz verlegt. Aber die Leistungen der Inselbahn stiegen dennoch. [...]
Quelle: Die Nordsee-Inselbahnen • Hans Wolfgang Rogl • Alba Verkehrs-Geschichte
[...] 1937 Baubeginn für den Ausbau von Hafen und Flughafen für militärische Zwecke. [...] 1941 Vollendung des Hafens, 1946 Sprengung der Betonstraßen, Bunker und Aufpflügen der Landeflächen des einstigen Rollfeldes, 1949 Beginn der Aufforstung auf dem früheren Rollfeld [...]
Quelle: 150 Jahre Nordseeheilbad Langeog • Habbo Tongers und Remmer Freimuth • Kurverwaltung Langeoog • C. L. Mettcker & Söhne
Geht man nach letzterem, dürften im unzugänglichen Bereich des ehem. Flugplatzes wohl wirklich keine Bunker mehr vorhanden sein.
Viele Grüße
Kai
Re: Küstenverteidigung Langeoog
janne hat geschrieben:[...] Ein Würzburg-Sockel war bis vor kurzem noch vorhanden. Dort war nachträglich eine Seenotbeobachtungsstation aufgebaut. Heute ist sie abgerissen. [...]
Hallo Jan,
auf dieser Seite findet sich ein Bericht mit einer kleinen Fotodokumentation zum Abriss der Seenotrettungsstation.
Ob der Sockel des Würzburg-Riese dort verblieben ist, wirst Du uns sicher nach Ostern berichten können.
Viele Grüße
Kai
Hallo Kai,
dass das Flugfeld geschliffen ist, habe ich schon befürchtet. Auf friesland navigator sind zumindest keine großen Unebenheiten zu erkennen.
Bei dem Würzburg-Sockel bleibt die Frage, ob er zu Languste gehörte oder zur Batterie Herrenhausdüne.
Sollte diese Fragestellung ggf. abgetrennt und unter Funkmess gepostet werden?
Das Buch von Jürgensen ist wohl über ORBIS in Oldenburg leihbar. Werde ich vor dem Urlaub leihen und einsehen
dass das Flugfeld geschliffen ist, habe ich schon befürchtet. Auf friesland navigator sind zumindest keine großen Unebenheiten zu erkennen.
Bei dem Würzburg-Sockel bleibt die Frage, ob er zu Languste gehörte oder zur Batterie Herrenhausdüne.
Sollte diese Fragestellung ggf. abgetrennt und unter Funkmess gepostet werden?
Das Buch von Jürgensen ist wohl über ORBIS in Oldenburg leihbar. Werde ich vor dem Urlaub leihen und einsehen
Zuletzt geändert von janne am 16.02.2016 22:40, insgesamt 1-mal geändert.
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- Kontaktdaten:
Hallo Jan,
da kannst du ja auch mal nachsehen, ob du beim GeoTag noch Überreste der Kompensierscheibe des E-Hafens Langeoog findest.
MfG
Zf
P.S.: Ich hätte da noch eine Broschüre:
Langeoog Chronik einer ostfriesischen Insel
Verfasser: Ingo Obstfeld
2. Auflage 1997
da kannst du ja auch mal nachsehen, ob du beim GeoTag noch Überreste der Kompensierscheibe des E-Hafens Langeoog findest.
MfG
Zf
P.S.: Ich hätte da noch eine Broschüre:
Langeoog Chronik einer ostfriesischen Insel
Verfasser: Ingo Obstfeld
2. Auflage 1997
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."