Wodanbunker Nürnberg
Wodanbunker Nürnberg
Seltener Blick in den Atombunker (Nürnberg)
Führung durch 70 Jahre alte Schutzanlage — Versteckter Zugang in Wodanstraße
[...]
Der Wodanbunker hat dabei eine besondere Geschichte zu erzählen, die im Zweiten Weltkrieg beginnt. Damals diente die Anlage als Rettungsstelle mit Operationsräumen, um Verletzte auch bei Luftangriffen zu versorgen.
[...]
zu Zeiten des Kalten Krieges wurde die Anlage 1963 zu einem Atombunker umgebaut, der im Ernstfall bis zu 680 Menschen Unterschlupf gewähren sollte.
[...]
Wer den Wodanbunker noch sehen will, sollte die angebotenen Führungen nutzen: "Es kann sein, dass dies die letzte Möglichkeit ist, einen vollausgerüsteten Nürnberger Atombunker zu sehen", so Arnold, "wegen Geldsorgen wird geplant, die letzten Bunker in den nächsten Monaten aufzulösen."
[...]
Bunkerführungen vom 2. bis 9. Januar, von 11 bis 17 Uhr, alle 30 Minuten. Eingang und Kartenverkauf am Bunkereingang, Wodanstraße 25. Eintritt: fünf Euro.
nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/nuernberg/seltener-blick-in-den-atombunker-1.408623
Das passt eigentlich auch ins WW2-Forum, da wäre es dann ein "lost lost place"
Führung durch 70 Jahre alte Schutzanlage — Versteckter Zugang in Wodanstraße
[...]
Der Wodanbunker hat dabei eine besondere Geschichte zu erzählen, die im Zweiten Weltkrieg beginnt. Damals diente die Anlage als Rettungsstelle mit Operationsräumen, um Verletzte auch bei Luftangriffen zu versorgen.
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zu Zeiten des Kalten Krieges wurde die Anlage 1963 zu einem Atombunker umgebaut, der im Ernstfall bis zu 680 Menschen Unterschlupf gewähren sollte.
[...]
Wer den Wodanbunker noch sehen will, sollte die angebotenen Führungen nutzen: "Es kann sein, dass dies die letzte Möglichkeit ist, einen vollausgerüsteten Nürnberger Atombunker zu sehen", so Arnold, "wegen Geldsorgen wird geplant, die letzten Bunker in den nächsten Monaten aufzulösen."
[...]
Bunkerführungen vom 2. bis 9. Januar, von 11 bis 17 Uhr, alle 30 Minuten. Eingang und Kartenverkauf am Bunkereingang, Wodanstraße 25. Eintritt: fünf Euro.
nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/nuernberg/seltener-blick-in-den-atombunker-1.408623
Das passt eigentlich auch ins WW2-Forum, da wäre es dann ein "lost lost place"
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Hallo.
Hier noch der Bericht zu der Veranstaltung von der Nürnberger Zeitung:
http://www.nordbayern.de/nuernberger-ze ... e-1.408569
Grüße,
Christoph
Hier noch der Bericht zu der Veranstaltung von der Nürnberger Zeitung:
http://www.nordbayern.de/nuernberger-ze ... e-1.408569
Grüße,
Christoph
Bilder
Einige Bilder: http://www.nordbayern.de/region/einblic ... r-1.408578
Besichtigung Schutzraum Wodanstraße
Hallo zusammen,
zufällig war ich die letzten Tage in Nürnberg und konnte an der Besichtigung teilnehmen. Den bereits veröffentlichten Bildern kann ich nicht viel hinzufügen.
Interessant fand ich allerdings, dass der Schutzraum direkt unter einer Tankstelle liegt. Die Oberkante der Betondecke liegt nur 60 cm unter der Oberseite der WHG-Platte der Tankstelle, also haben wir hier nicht wirklich viel Überdeckung.
Die Treibstofftanks liegen seitlich anschließend. Eine Zugangsluke befindet sich gegenüber der Drucktür des Schutzraums.
Für den Aktivierungsfall hat sich die Mineralölgesellschaft nach Aktenlage offenbar verpflichtet, die Tanks zu leeren, um die Brandlast unmittelbar neben der Betonwand zu beseitigen.
Außerdem war vorgesehen, dass Personal vom benachbarten Arbeiter-Samariter-Bund die medizinische Versorgung der Schutzrauminsassen übernehmen sollten.
Hier noch ein paar Bilder:
zufällig war ich die letzten Tage in Nürnberg und konnte an der Besichtigung teilnehmen. Den bereits veröffentlichten Bildern kann ich nicht viel hinzufügen.
Interessant fand ich allerdings, dass der Schutzraum direkt unter einer Tankstelle liegt. Die Oberkante der Betondecke liegt nur 60 cm unter der Oberseite der WHG-Platte der Tankstelle, also haben wir hier nicht wirklich viel Überdeckung.
Die Treibstofftanks liegen seitlich anschließend. Eine Zugangsluke befindet sich gegenüber der Drucktür des Schutzraums.
Für den Aktivierungsfall hat sich die Mineralölgesellschaft nach Aktenlage offenbar verpflichtet, die Tanks zu leeren, um die Brandlast unmittelbar neben der Betonwand zu beseitigen.
Außerdem war vorgesehen, dass Personal vom benachbarten Arbeiter-Samariter-Bund die medizinische Versorgung der Schutzrauminsassen übernehmen sollten.
Hier noch ein paar Bilder:
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Hallo zusammen,
als Nachtrag noch etwas zur (Bau-)geschichte des Bunkers. Der Bunker wurde in der so. "ersten Welle" des Bunkerbauprogramms errichtet. Von Anfang an war der Bunker als Rettungsstelle geplant und entsprechend eingerichtet. Sprich es konnten im Bunker Verletzte versorgt und sogar operiert werden. Zudem gab es entsprechende Krankenruheräume, sowie weitere Betriebsräume für den Rettungsstellenbetrieb. Neben dieser Rettungsstelle gab es im 2. Weltkrieg in Nürnberg noch eine weitere Rettungsstelle im Bereich des Jakobsplatz, diese dürfte aber nach heutigen Kenntnnissen nicht mehr existieren...
Besetzt war diese Rettungsstelle mit 24 Personen, die sich wie folgt zusammensetzen:
- 1 LS Arzt
- 3 LS Sanitätsmänner
- 2 Schwesternhelferinnen
- 6 Helferinnen
- 2 Melder
- 1 Sanitätsgruppenführer
- 1 Kraftfahrer (LKW/ Krankenwagen)
- 8 Hilfssanitäter
Natürlich konnten bei den Luftangriffen auch "normale" Bürger sich in den Bunker retten, dass wurde wohl recht großzügig gehandhabt; zumindest gab es während der Führungen immer wieder entsprechende Zeitzeugenaussagen.
Nach dem Krieg diente der Bunker der Stadtmission als Unterkunft bzw. wurde von dieser als Kinderheim genutzt. In erster Linie muss es sich wohl "nur" um ein Durchgangsheim gehandelt haben, bevor die Kinder auf andere Heime. Die Nutzung als Kinderheim ist lt. Aktenlage bei den städtischen Behörden bis 1947 nachweisbar. Lediglich auf de Straße "aufgegriffene Kinder" kamen wohl für kurze Zeit auch nach 47 noch zuerst in den Wodanbunker.
Ebenfalls nach dem Krieg diente der Bunker mehreren Ärzten als Notunterkunft bzw. als Gemeinschaftspraxis. Auch diese Nutzung ist bis Ende der 40-ger Jahre nachweisbar. Zum Teil gibt es auch hier Zeitzeugeaussagen, die noch davon berichten in den 50-ger Jahren beim Arzt im Bunker gewesen zu sein.
Aus dieser Nachkriegszeit stammn, wohl auch noch die vielen Fleisen an den Wänden im Bunker. Normalerweis gehört so etwas ja nicht in eine Zivilschutzanlage und schon gar nicht in den Bereich der Sitzbänke...
Auch diente der Bunker für einige Zeit als Notunterkunft für ausgebombte Nürnberger. Muss dazu bei Gelegnheit mal den Zeitungsartikel rauskramen.
Ab Mitte der 50-ger Jahre siedelete sich dann der ASB (Arbeiter Samariter Bund) am Bunker an und nutzte wohl zu Beginn noch einige Räume im Bunker als Schulungsräume. Ab 1963 erfolgte dann der Umbau zur Zivilschutzanlage, der sich wohl bis 1972 hinzog. Zumindest findet sich dieses Datum auf einigen der technischen Pläne des Bunkers.
Dies in Kürze die Geschichte des Bunkers, einige Bilder werde ich noch nachrichen muss dazu aber erst in der Fotokiste kramen.
Gruß
Oliver
als Nachtrag noch etwas zur (Bau-)geschichte des Bunkers. Der Bunker wurde in der so. "ersten Welle" des Bunkerbauprogramms errichtet. Von Anfang an war der Bunker als Rettungsstelle geplant und entsprechend eingerichtet. Sprich es konnten im Bunker Verletzte versorgt und sogar operiert werden. Zudem gab es entsprechende Krankenruheräume, sowie weitere Betriebsräume für den Rettungsstellenbetrieb. Neben dieser Rettungsstelle gab es im 2. Weltkrieg in Nürnberg noch eine weitere Rettungsstelle im Bereich des Jakobsplatz, diese dürfte aber nach heutigen Kenntnnissen nicht mehr existieren...
Besetzt war diese Rettungsstelle mit 24 Personen, die sich wie folgt zusammensetzen:
- 1 LS Arzt
- 3 LS Sanitätsmänner
- 2 Schwesternhelferinnen
- 6 Helferinnen
- 2 Melder
- 1 Sanitätsgruppenführer
- 1 Kraftfahrer (LKW/ Krankenwagen)
- 8 Hilfssanitäter
Natürlich konnten bei den Luftangriffen auch "normale" Bürger sich in den Bunker retten, dass wurde wohl recht großzügig gehandhabt; zumindest gab es während der Führungen immer wieder entsprechende Zeitzeugenaussagen.
Nach dem Krieg diente der Bunker der Stadtmission als Unterkunft bzw. wurde von dieser als Kinderheim genutzt. In erster Linie muss es sich wohl "nur" um ein Durchgangsheim gehandelt haben, bevor die Kinder auf andere Heime. Die Nutzung als Kinderheim ist lt. Aktenlage bei den städtischen Behörden bis 1947 nachweisbar. Lediglich auf de Straße "aufgegriffene Kinder" kamen wohl für kurze Zeit auch nach 47 noch zuerst in den Wodanbunker.
Ebenfalls nach dem Krieg diente der Bunker mehreren Ärzten als Notunterkunft bzw. als Gemeinschaftspraxis. Auch diese Nutzung ist bis Ende der 40-ger Jahre nachweisbar. Zum Teil gibt es auch hier Zeitzeugeaussagen, die noch davon berichten in den 50-ger Jahren beim Arzt im Bunker gewesen zu sein.
Aus dieser Nachkriegszeit stammn, wohl auch noch die vielen Fleisen an den Wänden im Bunker. Normalerweis gehört so etwas ja nicht in eine Zivilschutzanlage und schon gar nicht in den Bereich der Sitzbänke...
Auch diente der Bunker für einige Zeit als Notunterkunft für ausgebombte Nürnberger. Muss dazu bei Gelegnheit mal den Zeitungsartikel rauskramen.
Ab Mitte der 50-ger Jahre siedelete sich dann der ASB (Arbeiter Samariter Bund) am Bunker an und nutzte wohl zu Beginn noch einige Räume im Bunker als Schulungsräume. Ab 1963 erfolgte dann der Umbau zur Zivilschutzanlage, der sich wohl bis 1972 hinzog. Zumindest findet sich dieses Datum auf einigen der technischen Pläne des Bunkers.
Dies in Kürze die Geschichte des Bunkers, einige Bilder werde ich noch nachrichen muss dazu aber erst in der Fotokiste kramen.
Gruß
Oliver
Zu den Führungen in diesem Jahr siehe auch hier, nicht dass es hier noch zu einen Durcheinander kommt...Flinx hat geschrieben:Hallo zusammen,
auch in diesem Jahr gibt es in der ersten Woche Führungen, noch bis Sonntag, diesmal aber in der Altstadt beim Laufer Schlagturm. Auch ein Buch zum Thema "Unterirdisches Nürnberg" ist dort zu haben ... muss ich noch lesen.
viewtopic.php?t=16500
Gruß
Oliver