Peilzentrale Riepe/Ostfriesland
-
- Forenuser
- Beiträge: 234
- Registriert: 19.06.2002 13:22
- Ort/Region: Dedenhausen/ Region Hannover
Peilzentrale Riepe/Ostfriesland
Moin,
kann mir jemand sagen, was oder wer in Riepe (Ostfriesland) stationiert war (oder ist)? Hab mal gelesen, da solle ein Abhörstation stehen, kann mich aber nicht mehr erinnern, wo ich das gefunden habe. Im Netz ist auch nur von "Bundeswehr" und "Abhörstation" die Rede. Leider nichts genaues. Zum selber hinfahren fehlt mir gerade die Zeit.
Gruß
Matze
kann mir jemand sagen, was oder wer in Riepe (Ostfriesland) stationiert war (oder ist)? Hab mal gelesen, da solle ein Abhörstation stehen, kann mich aber nicht mehr erinnern, wo ich das gefunden habe. Im Netz ist auch nur von "Bundeswehr" und "Abhörstation" die Rede. Leider nichts genaues. Zum selber hinfahren fehlt mir gerade die Zeit.
Gruß
Matze
-
- Forenuser
- Beiträge: 1990
- Registriert: 24.07.2002 16:42
- Ort/Region: Pullach i. Isartal und Ottobrunn
Riepe/Ostfriesland
Ich habe nur eine Info über Riepe an der B 210: Eine Peilzentrale. Von wem bzw. wer sie betrieben hat leider keine Info.
Auf die Schnelle habe ich auch nichts gefunden, aber irgendwoher muss ich ja die Angabe Peilzentrale haben.
Ich habe eine Vermutung: In Leer (ist ja in der Nähe) soll es eine Einheit des BGS (Bundesgrenzschutz) gegeben haben. Der Auftrag war Funkbeobachtungsdienst mit Funkabwehr (so hat mir vor langer Zeit mal jemand gesagt). Vielleicht ist hier ein Zusammenhang?
Auf die Schnelle habe ich auch nichts gefunden, aber irgendwoher muss ich ja die Angabe Peilzentrale haben.
Ich habe eine Vermutung: In Leer (ist ja in der Nähe) soll es eine Einheit des BGS (Bundesgrenzschutz) gegeben haben. Der Auftrag war Funkbeobachtungsdienst mit Funkabwehr (so hat mir vor langer Zeit mal jemand gesagt). Vielleicht ist hier ein Zusammenhang?
-
- Forenuser
- Beiträge: 234
- Registriert: 19.06.2002 13:22
- Ort/Region: Dedenhausen/ Region Hannover
Hallo HW,
jau, das mit Leer, dem BGS und dem Funkbeobachtungsdienst habe ich auch gelesen bzw. gehört. Weißt du, ob die noch aktiv ist? Ich habe eine Liste im Netz gesehen, auf der Leer zweimal (mit dem Vermerk, daß die Station für einen anderen deutschen Dienst tätig ist) auftaucht (einmal BGS und einmal Bundeswehr). Riepe ist darauf wiederum auch verzeichnet, aber als unbedeutender dargestellt. Die Infos sind aber von 1999.
Gruß
Matze
jau, das mit Leer, dem BGS und dem Funkbeobachtungsdienst habe ich auch gelesen bzw. gehört. Weißt du, ob die noch aktiv ist? Ich habe eine Liste im Netz gesehen, auf der Leer zweimal (mit dem Vermerk, daß die Station für einen anderen deutschen Dienst tätig ist) auftaucht (einmal BGS und einmal Bundeswehr). Riepe ist darauf wiederum auch verzeichnet, aber als unbedeutender dargestellt. Die Infos sind aber von 1999.
Gruß
Matze
-
- Forenuser
- Beiträge: 1990
- Registriert: 24.07.2002 16:42
- Ort/Region: Pullach i. Isartal und Ottobrunn
Riepe
Also vom BGS kann man soviel sagen (das wurde auch in Medien und Büchern schon verbreitet): Der BGS betreibt mit der Gruppe Fernmeldewesen an verschiedenen Standorten in Deutschland Funkaufklärung. Vier Standorte sind namentlich in den Medien genannt worden. In der Nähe dieser Standorte sind meistens auch die Stellungen z. B. Peilzentralen. Ein Standort war mal Leer. Soweit mir bekannt ist, ist Leer aber kein BGS-Standort mehr.
Wegen Riepe habe ich noch nicht weiter nachschauen können. Evtl. bitte warten, bis MikeG aus dem Urlaub zurück ist (ca. noch 1 bis 2 Wochen). Seine Datenbank gibt ja vieles her.
Wegen Riepe habe ich noch nicht weiter nachschauen können. Evtl. bitte warten, bis MikeG aus dem Urlaub zurück ist (ca. noch 1 bis 2 Wochen). Seine Datenbank gibt ja vieles her.
-
- Forenuser
- Beiträge: 1990
- Registriert: 24.07.2002 16:42
- Ort/Region: Pullach i. Isartal und Ottobrunn
Riepe
Jetzt hatte ich ein bischen mehr Zeit und konnte in Ruhe mal suchen.
In einem Artikel von Erich Schmidt-Eenboom habe ich folgendes gefunden:
....Von 1962 bis 1965 entstanden knapp 20 Kurzwellen-Peilstationen der vier Heeres-Fernmeldebataillone 51, 110, 220 und 320 vom ostfriesischen Riepe bis an den Chiemsee.....
Mehr Informationen: Die Fernmeldetruppe des Heeres, Band 1 bis 4 von Rudolf Grabau, Fernmeldering e.V., Bonn 1995 bis 1999.
Viele Bundeswehrpeilzentralen sind schon lange aufgelöst. Den Namen Riepe habe ich in den letzten Jahren überhaupt nicht gehört, daher bin ich ziemlich sicher, dass Riepe von der Bundeswehr schon lange aufgegeben wurde. Die heutigen wenigen ortsfesten Peilzentralen der Bundeswehr haben eine 360 Grad Peilung, Vor der Wende war die "Richtung" Osten und ein paar Peilzentralen mehr, aber auch schon hier war Riepe nicht mehr dabei.
Ob in Riepe die Bundeswehr für die Nutzung einen Nachfolger gefunden hat, ist mir nicht bekannt.
In einem Artikel von Erich Schmidt-Eenboom habe ich folgendes gefunden:
....Von 1962 bis 1965 entstanden knapp 20 Kurzwellen-Peilstationen der vier Heeres-Fernmeldebataillone 51, 110, 220 und 320 vom ostfriesischen Riepe bis an den Chiemsee.....
Mehr Informationen: Die Fernmeldetruppe des Heeres, Band 1 bis 4 von Rudolf Grabau, Fernmeldering e.V., Bonn 1995 bis 1999.
Viele Bundeswehrpeilzentralen sind schon lange aufgelöst. Den Namen Riepe habe ich in den letzten Jahren überhaupt nicht gehört, daher bin ich ziemlich sicher, dass Riepe von der Bundeswehr schon lange aufgegeben wurde. Die heutigen wenigen ortsfesten Peilzentralen der Bundeswehr haben eine 360 Grad Peilung, Vor der Wende war die "Richtung" Osten und ein paar Peilzentralen mehr, aber auch schon hier war Riepe nicht mehr dabei.
Ob in Riepe die Bundeswehr für die Nutzung einen Nachfolger gefunden hat, ist mir nicht bekannt.
-
- Forenuser
- Beiträge: 1990
- Registriert: 24.07.2002 16:42
- Ort/Region: Pullach i. Isartal und Ottobrunn
Riepe / BGS
Noch mal zur Gruppe Fernmeldewesen vom BGS und zur immer wieder gemachten Aussage (auch auf anderen Seiten im Netz), dass der BGS für den BND abhört. Die Gruppe Fernmeldewesen betreibt in erster Linie den Funkbeobachtungsdienst für den Eigenbedarf, denn der BGS ist ja eine Polizei, sogar eine Bundespolizei (mit Einschränkung). Dabei muss der BGS sich auch an bestehende Gesetze halten. Eine Peilung z. B. ist ja auch kein direktes abhören, sondern man ortet eine Funk/Signal-Quelle. Es ist im allgemeinen auch üblich, dass Aufzeichnungen ausgetauscht oder weitergeleitet werden, so z.B. an den Verfassungsschutz, den BND, das Zollkriminalamt usw. Aber auch nur soweit und soviel, wie gesetzliche Grundlagen es gestatten.
Auch bei den grenznahen Aufklärungstürmen waren ja oft Luftwaffe, Heer, Bundesstelle für Fernmeldestatistik, sowie Partner (nicht nur Nato-Partner) zusammen. Es hat zwar jeder für sich, weil die Aufträge auch unterschiedlich waren, aber auch hier wurden einige Informationen ausgetauscht.
Auch bei den grenznahen Aufklärungstürmen waren ja oft Luftwaffe, Heer, Bundesstelle für Fernmeldestatistik, sowie Partner (nicht nur Nato-Partner) zusammen. Es hat zwar jeder für sich, weil die Aufträge auch unterschiedlich waren, aber auch hier wurden einige Informationen ausgetauscht.
Riepe
Hallo zusammen, hier ist ja nun lange nichts mehr geschrieben worden.
Zu Riepe kann ich einiges sagen und aufklären.
In Riepe war die nördlichste Funkpeilstation der HZ (Horchzentrale Daun/Eifel).
Es gab eine Peilbasis von Riepe über Goch am Rhein bis zum Chiemsee.
Die Entfernung der Peiler zur ehemaligen DDR-Grenze betrug immer ca. 300 Km, in diesem Bereich wurden die besten Peilergebnisse auf Kurzwelle erreicht.
Ich habe erst in Daun als Horchfunker und dann ca. 1 Jahr in Riepe als "Peilfunker" Dienst geschoben.
Es handelte sich um einen sogenannten "Adcock Peiler", bestehend aus sechs, im Kreis um die
Peilhütte angeordneten, Vertikalantennen. Auf dem Dach der Peilhütte stand mittig die Hilfsantenne. Mit Ihrer Hilfe konnte genau die Richtung des Kurzwellensignales bestimmt werden.
Zusammengeschaltet wurden die ganzen Antennen über ein sogenanntes "Goniometer", eine Art Koppelspule. Durch die Laufzeitverzögerungen der Signale an den einzelnen Antennen konnte so auf einer Sichtröhre die Richtung des Signales dargestellt werden. Durch das Zuschalten der
Hilfsantenne konnte nun die Richtung auf der Anzeige sichtbar gemacht werden in dem eine Hälfte der Anzeige ausgeblendet wurde.
Das soll nur eine ganz einfache Erklärung sein.
Gepeilt und abgehört wurden damals von uns ausschließlich Telegraphienetze der NVA und der GSTD ( Gruppen der Sowjetischen Truppen in Deutschland). So wusste man immer genau wo sich die einzelnen Truppenteile befanden und wie sie sich bewegten. ( Die waren damals verdammt gut in Telegrapie!
Auf allen Peilern und auch in der Horchzentrale wurde im Vierschichtbetrieb gearbeitet (24/7)
Die Peilstation war immer mit zwei Peilfunkern besetzt. ( zwei Peilgeräte von Siemens ), den Typ weiß ich nicht mehr.
Die Peilstationen mussten frei von Bebauung und Metallmasten usw. stehen.
Ich füge mal zwei Bilder hinzu .
Die Peilhütte wird wohl jetzt als Gartenlaube benutzt. In der Mitte auf dem Dach der Peilhütte sieht man noch das Podest für die Hilfsantenne.
Zu Riepe kann ich einiges sagen und aufklären.
In Riepe war die nördlichste Funkpeilstation der HZ (Horchzentrale Daun/Eifel).
Es gab eine Peilbasis von Riepe über Goch am Rhein bis zum Chiemsee.
Die Entfernung der Peiler zur ehemaligen DDR-Grenze betrug immer ca. 300 Km, in diesem Bereich wurden die besten Peilergebnisse auf Kurzwelle erreicht.
Ich habe erst in Daun als Horchfunker und dann ca. 1 Jahr in Riepe als "Peilfunker" Dienst geschoben.
Es handelte sich um einen sogenannten "Adcock Peiler", bestehend aus sechs, im Kreis um die
Peilhütte angeordneten, Vertikalantennen. Auf dem Dach der Peilhütte stand mittig die Hilfsantenne. Mit Ihrer Hilfe konnte genau die Richtung des Kurzwellensignales bestimmt werden.
Zusammengeschaltet wurden die ganzen Antennen über ein sogenanntes "Goniometer", eine Art Koppelspule. Durch die Laufzeitverzögerungen der Signale an den einzelnen Antennen konnte so auf einer Sichtröhre die Richtung des Signales dargestellt werden. Durch das Zuschalten der
Hilfsantenne konnte nun die Richtung auf der Anzeige sichtbar gemacht werden in dem eine Hälfte der Anzeige ausgeblendet wurde.
Das soll nur eine ganz einfache Erklärung sein.
Gepeilt und abgehört wurden damals von uns ausschließlich Telegraphienetze der NVA und der GSTD ( Gruppen der Sowjetischen Truppen in Deutschland). So wusste man immer genau wo sich die einzelnen Truppenteile befanden und wie sie sich bewegten. ( Die waren damals verdammt gut in Telegrapie!
Auf allen Peilern und auch in der Horchzentrale wurde im Vierschichtbetrieb gearbeitet (24/7)
Die Peilstation war immer mit zwei Peilfunkern besetzt. ( zwei Peilgeräte von Siemens ), den Typ weiß ich nicht mehr.
Die Peilstationen mussten frei von Bebauung und Metallmasten usw. stehen.
Ich füge mal zwei Bilder hinzu .
Die Peilhütte wird wohl jetzt als Gartenlaube benutzt. In der Mitte auf dem Dach der Peilhütte sieht man noch das Podest für die Hilfsantenne.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Sehr schöne Darstellung der Funktionsweise der Peilstation. Vielen Dank dafür.
Was mich und sicherlich auch viele andere hier noch interessieren würde ist
1. von wann bis wann existierte die Peilstation in Riepe ?
2. wurde sie auch unter der Bezeichnung Peilstation Leer geführt ?
3. wurde sie nur von der Bundeswehr betrieben oder später an andere Dienste abgegeben ?
4. wo genau befindet sich die Liegenschaft?
Grüße
Rex Danny
Was mich und sicherlich auch viele andere hier noch interessieren würde ist
1. von wann bis wann existierte die Peilstation in Riepe ?
2. wurde sie auch unter der Bezeichnung Peilstation Leer geführt ?
3. wurde sie nur von der Bundeswehr betrieben oder später an andere Dienste abgegeben ?
4. wo genau befindet sich die Liegenschaft?
Grüße
Rex Danny