Große Bunkeranlage

Luftschutzbunker, zivile Bunkeranlagen und Schutzbauwerke des 2. Weltkriegs
JerryAC

Große Bunkeranlage

Beitrag von JerryAC » 03.03.2009 14:02

Hallo alle zusammen,
habe eine Frgae bezüglich der nachfolgenden Bilder eines großen Bunkers aus dem II. Wk!
Die großen ? Luftlöcher ? auf Bild 4 und 5 sind ca. 4 Meter tief , sind das Ausstiege oder tatsächlich Lufteinlässe ?
Die auf Bild 2 und 3 zusehende Schutzwand ist ca. 2 Meter dick aber nicht überall teilweise veringert sich die tiefe auf ca. 1 Meter, bei einer gesammten Länge von 200 Meter, soll der Bunker nach Aussage eines direkt hier lebenden Landwirt rund 150 Meter tief sein. Befindet sich bei solchen Schutzmauern der Eingang eher an den Seiten oder oberhalb, ist nun die Frage.
Hoffe das sich jemand hiermit auskennt.

Danke an alle die sich an diesem Thema beteiligen
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janne
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Beitrag von janne » 03.03.2009 14:43

Moin,
vielleicht wäre hier eine zumindest grobe Ortsangabe bei weiterer Zuordnung hilfreich. Die Bilder geben ja nun nich sooo viel her um die Anlage einordnen zu können. Hast du schon etwas über die Anlage recherchieren können? So würdest du weitere Angaben auf jeden Fall erleichtern
Du hast geschrieben, der Bunker sei 150 Meter tief????
meinst du vielleicht eher 1,50 Meter? Denn bei 150 Metern wären das gute 10 Stockwerke unter der Erde.
Zu den Ausgängen bzw. Lüftungsschächten kann ich nicht viel sagen. Da sind eher die Fachleute auf diesem Gebiet gefragt. Die Wand auf dem letzten Bild sieht eher nach 50- 60 cm Wandstärke aus. Wo hast du denn 2 Meter gesehen?


Gruß
Jan

JerryAC

Große Bunkeranlage

Beitrag von JerryAC » 03.03.2009 15:08

Hallo,
nein es sind tatsächlich 150 Meter gemeint, die Mauer die gesprengt wurde liegt oberhalb im Wald; vermutlich befindet sich darunter einer der Eingänge. Die Löcher sind sehr wahrscheinlich Anlagen zur Telefonvermittlung, davon gibt es oberhalb der Schutzwand 3 Stück, jeweils alle 60 Meter einen. Die Wände sind von der Stärke her, wirklich 2 Meter dick ist schlecht zusehen, stand aber selber oben drauf. Dieser Schutzwall ist in der Region hier normal, da man hier mit den wohl stärkeren Angriffen gerechnet hat. Nur ist dieser halt besonders groß, hat wohl damit zu tun das an dieser Stelle der Westwall begingt.

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Beitrag von derlub » 03.03.2009 15:18

Hallo und willkommen im Forum.

Könntest Du bitte Deine Fotos direkt hier im Forum hochladen?
Den Grund dafür liest Du hier: viewtopic.php?t=8347

Zu der von Dir vermuteten Bunkeranlage. Ich glaube der Landwirt hat Dir da ganz schön einen Bären aufgebunden. Wenn ich mich nicht irre, zeigen die von Dir gemachten Bilder die Panzermauer /-sperre am Schneeberg bzw. Wachtelkopf bei Aachen / Vaals. Dies ist lediglich eine Mauer und mehr nicht. Das letzte Bild zeigt glaube ich die abgesprengte Decke eines Westwallbunkers der schon etwas abseits der Panzermauer Richtung Klinikum liegt.
Dort oben gibt es einige geprengte Westwallbunker. Keiner ist mehr intakt.

Grüße,
Christoph

JerryAC

Witz

Beitrag von JerryAC » 03.03.2009 19:09

Wenn das nur eine Mauer sein soll, hätte man wohl kaum 3 große Schächte oben drauf gesetzt. Die gesprengten Bunker sind auch gar nicht meine Frage gewesen.
Wenn Du diesen Wall kennst und bestimmt nach Deiner Aussage her zu Urteilen schon mal da gewesen sein mußt, hast Du nicht richtig hingesehen oder meine Frage nicht verstanden.
Wenn es nur eine Wand wäre würden einige Luken oben drauf nur zur freude hingesetzt wurden sein, die Frage ist halt was da drunter ist.

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Beitrag von Talpa » 03.03.2009 19:34

Hallo,

diese Schächte kenne ich als (Not-) Ausstiege, allerdings regelmäßig mit Steigeisen, und die fehlen hier.
Du hast recht, wenn Du sagst das eine normale Stützmauer keine Schächte dieser Art braucht.
Ich halte es daher schon für denkbar das sich etwas dahinter verbirgt.
Da der Wald oberhalb höher liegt, würde ich Abluftschächte auch eher dort vermuten. (Schwerkraftlüftung)
Als Zuluft sind sie dann aber beidem Aufwand der Anlage zu ungeschützt
Die 150m Tiefe würde ich eher im Sinne von Weite/ Ausdehnung deuten.

Gruß
Talpa

JerryAC

re

Beitrag von JerryAC » 03.03.2009 23:05

Ich finde diese Anordnung von Schächten ohne Steigeisen schon Merkwürdig, allerdings ist im Umkreis von 50 Metern nichts zufinden was drauf hinweisen könnte; als Einstieg da gewesen zu sein !

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derlub
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Beitrag von derlub » 04.03.2009 00:22

Leute, ich will ja Eure Tagträume ungerne zerstören, aber das was ich schrieb ist allgemein bekannt, dokumentiert, anerkannt und Fakt.
Ich gehe davonaus, dass sich Deine umfangreiche Recherche bis jetzt nur aus den von Dir gemachten Fotos und der Aussage irgendeines Bauern zusammen setzt.
Nachlesen kann man über die PANZERMAUER einiges. Da mauss man nicht gleich eines der vielen Bücher über die Westwallanlagen lesen. Schon googeln hilft weiter.
So zitiert der User BVK in einem anderen Forum aus einem Verwaltungsakt der BezReg Köln folgendes:

"Verwaltungsakt der Bezirksregierung Köln v. 30.08.2005
Mitteilung über die Entragung eines Denkmals in die Denkmalliste.
hier: Panzerbefestigung der ehem. Westwallanlage nördlich Vaals.


Die... o.a. Anlage ist ein Denkmal nach § 2 DSchG und wurde gem. § 3 DSchG i.V.m. § 21 Abs. 3 DSchG am 08.08.2005 ind die Denkmalliste der Stadt Aachen unter der laufenden Nummer 3504 eingetragen.
....
Im Westen der Stadt Aachen verläuft nördlich der niederländischen Gemeinde Vals am südwesteponierten Hang oberhalb des Senserbaches ein ca. 1.200 m langes Teilstück des Westwalls. Der östliche und westliche Teil dieses Abschnitts besteht aus einer Panzermauer, der mittlere aus einer 5-zügigen Höckerlinie.

Der Aufbau der Panzerbesfestigung des Abschnitts Vaals.
Panzermauern dienten zur Verstärkung bereits bestehender natürlicher Geländehindernisse. Die Höhe und Stärke der Mauer war abhängig von dem sie umgebenden Gelände. Sie beträgt im Abschnitt bei Vaals 3,70 m. Die aus dem oberen Teil der Panzermauer waagerecht herausragenden Eisen waren Bestandteile eines Drahthindernisses, das ein Übersteigen verhindern sollte. Im östlichen Abschnitt am Wachtelberg sind diese erhalten, im westlichen am SChneeberg wurden sie beseitigt. Die Kosten für die Errichtung einer Panzermauer waren nur halb so hoch wie die für einen gleich langen Abschnitt der Höckerlinie.
Die in den Boden versenkten Panzersperren bestehem im Abschnitt bei Vaals aus zwei Rechtenecken mit fünf versetzt zueinander stehenenden Höckern. Bei einer Breite von 13,45m beträgt die Höhe der ersten beiden Höcker 0,80 m, der nächsten beiden 0,90 m und die des letzten 1,50 m. Die Frontseite fällt auf 0,80 m ab. Dieser Typ der Höckerlinie entspricht der Bauausführung 1939.

Darstellung der wesentlichen charakteristischen Merkmale des Denkmals:
Der Abschnitt der Panzerbefestigung beginnt südöstlich des Wachtelkopfs an einer Hofanlage. Die Panzermauer verläuft hier zunächst in nordwestlicher Richtung, kinickt dann in Richtung Westen ab und endet nach weitern 180 m an einem Weg. Sie ist weitgehend von Wald umgeben. Durch Sprengungen ist die Sperrmauer teilweise beschädigt.
(...)
Westlich des Wachtelkopfes sicherte auf 470 m, von Südosten nach Nordwesten verlaufend, eine 5-zügige Höckerlinie diesen Bereich des Westwalls. TEilsweise ist die Panzersperre mit Buschwald zugewachsen und mit Erdreich angefüllt.
Nördlich des Straßendurchlasses beginnt ein zweites Teilstück der Panzermauer, das auf ca. 350 m in nordwestliche Richtung verläuft. Das Teilstück endet an einem Wald unterhalb des Schneeberges. Der steile Westhang des Schneebergs blieb ohne Panzerhindernis. "

Quelle: http://forum.7grad.org/viewtopic.php?t= ... &postorder


Ich denke, das sollte wohl als glaubwürdige Begründung reichen.

Christoph

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Beitrag von katschützer » 04.03.2009 10:32

Moin,

beim ersten Anblick hab ich an eine einfache Stützmauer gedacht aber das mit dem PzHindernis haut natürlich auch hin. Die einzige Frage, die mir noch bleibt:
Waren diese Schächte einfach eine Art Drain, damit sich hinter der Wand kein Wasser sammelt und sie beschädigt (aus der Öffnung in Bild 3 läuft die Brühe dann ab) oder gehörten die zu einer Infanteriekasematte als Stellung für Sicherung der Sperre (Öffnung Bild 3 dann als Scharte)?

MfG
Bei strenger Pflicht
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Beitrag von Talpa » 04.03.2009 11:17

Hallo Christoph

Ohne jetzt den WW zu kennen, geschweige denn die Örtlichkeit,
wenn man das www befragt, stößt man auf zwei häufig benannte Mauerabschnitte.
Ich kann jetzt keinen dieser Abschnitte den Bildern zuordnen, aber für einen dieser Sektionen wird tatsächlich in verschiedenen Quellen erwähnt, das sich hinter der Mauer gedeckte Gänge/ Stellungen befinden.
Sollte an der Idee vielleicht doch ein bisschen Wahrheit sein?

Gruß
Talpa

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