Sind das Kräne?

Verkehrsgeschichte - Wasserwege, Häfen und zugehörige Bauwerke
petzolde
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Beitrag von petzolde » 09.01.2009 05:11

Wie stelle ich mir das Schleppen des Docktores nach Großbritannien vor? Etwa so, wie man eine Schute schleppt?
Ist das Tor als solches schwimmfähig? Welche Maße hat das Tor?
Und: Wenn das Tor nie in GB ankam: Wurde es anderswohin geschleppt? Oder ging es unter?
gruß EP

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klaushh (†)
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Beitrag von klaushh (†) » 09.01.2009 11:26

Moin, moin!

Das alte (wie übrigens das neue auch!) von ELBE 17 war schwimmfähig. Es wurde eingeschwommen und dann geflutet, so dass auf den Grund sank.. Wenn das Dock geöffnet werden sollte, wurde das Tor gelenzt, es schwamm auf und wurde von einem Schlepper zur Seite gezogen.

Nach meiner Erinnerung ging das Tor auf dem Weg nach Großbritannien verloren: es wird (bei Seegang) leckgeschlagen und gesunken sein. Vermutlich liegt es noch heute irgendwo auf dem Grund der Nordsee.

Eine schriftliche Quelle für den Verlust kann ich z.Zt. nicht vorlegen (liegt irgendwo in "Kiste 17" bei mir im Keller). Aber auch Michael beschrieb den Verlust auf die gleiche Art und Weise.

Gruß
klaushh
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Beitrag von hollihh » 09.01.2009 12:38

Moin,

ich erinnere mich dunkel, daß es im letzten Jahr einen Filmbeitrag gegeben hat, wo so ein Docktor als Tauchziel angegeben war - das Ding war bei schwerer See vom Haken gegangen und gesunken...

MfG

Holli

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Beitrag von kuhlmac » 09.01.2009 13:02

Das ist ja nett - denn die Zeitungen sprechen ja von "verschrottet" ;)
Seht mal hier:
http://archiv.abendblatt.de/ha/1957/pdf ... HA_001.pdf
(Titelstory!)
BTW: auf der Titelseite des Archivs des Abendblatts ist ein Filmfragment "Hamburg in den 60ern" - da ist auch so ein Kabelkran kurz zu sehen.

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Beitrag von Krakau » 09.01.2009 19:05

hollihh hat geschrieben:...im letzten Jahr einen Filmbeitrag gegeben hat, wo so ein Docktor als Tauchziel angegeben war
Moin Holli,

der Filmbeitrag wurde am 11.10.08 um 18:45 Uhr auf NDR Schleswig Holstein gesendet. Es ging um ein Docktor, welches jedoch in der Ostsee liegt und auch etwas erheblich neueren Datums ist.

http://www.abendblatt.de/daten/2007/01/03/662090.html

http://www3.ndr.de/sendungen/das/archiv ... ht154.html

Gruß
Thomas

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Beitrag von hollihh » 09.01.2009 20:33

...naja, knapp daneben ist auch vorbei.

Blöde Frage : Was wollten die Engländer denn eigentlich mit dem einzelnen Tor ? Die Docks sind ja wohl kaum normiert, so daß man ein "heimisches" gegen das "Beutestück" tauschen konnte.

Gruß

Holli

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Beitrag von Krakau » 09.01.2009 20:54

Moin Holli,

Deine Frage:
hollihh hat geschrieben:Blöde Frage : Was wollten die Engländer denn eigentlich mit dem einzelnen Tor ?
finde ich eigentlich gar nicht so blöd ! Das Tor ist doch sonst für nix gut - oder wollte man etwas ganz anderes damit? Aber was?

Könnte es möglich sein, dass der Abtranspot über See zu den modernen Sagen ala "Spinne in der Yucca-Palme" gerechnet werden muss? Ich hab nämlich bei meinen Recherchen über die Nachkriegszeit in Hamburg sehr viele solcher "Demontage-Sagen" gehört.

Außerdem hat das Tor doch einen beträchtlichen Tiefgang (Docktiefe rund 9 Meter) - bzw. es wird gelenzt sicherlich keine mehrere Meter Freibord haben. Also sowas mal ebend 100km die Elbe runter direkt nach dem Krieg. :?

Gruß
Thomas

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Beitrag von klaushh (†) » 09.01.2009 22:15

Moin, moin!

Die Frage: "Was wollten die Briten mit dem Docktor?" kann man auf viele andere Dinge ausdehnen.
Antwort: sie wollten zum einen Schrott haben und zum anderen wollten sie eine mögliche lästige Konkurrenz durch Deutschland ausschalten..
Die Demontage und Zerstörung des Trockendocks ELBE 17 war in den späten 40-er Jahren einzig und alleine in der Angst vor einer möglichen deutschen Konkurrenz begründet. Admiralität und Kriegsministerium hatten längst kein Interesse mehr an einer (weiteren) Zerstörung des Bauwerks.
Der Demontagestopp kam dann ja auch kurz nach der einzigen Sprengung am Dock.

Gruß
klaushh
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Beitrag von petzolde » 09.01.2009 22:44

Konnten bzw. wollten die Briten aus dem Docktor wichtige material- oder fertigungstechnische Erkenntnisse gewinnen?
Die Yankees haben ja auch aus diesem Grunde vieles mitgenommen, was dann nach erster Begutachtung z.T. schnell verschrottet wurde, z.B. die Dampfmotorlok 19 1001. Raketen- und Atomtechnologie war natürlich etwas anderes.
gruß EP

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Beitrag von hollihh » 10.01.2009 00:27

klaushh hat geschrieben: Antwort: sie wollten zum einen Schrott haben und zum anderen wollten sie eine mögliche lästige Konkurrenz durch Deutschland ausschalten..
Naja, Schrott lag ja zwischen 1945 und 1950 in Europa und im Hamburger Hafen genug herum....immerhin haben die Briten das Dock noch genutzt, um Schiffe vor der Ablieferung seegängig zu machen. In dem Artikel wird übrigens daruf hingewiesen, daß die einzige Sprengung am 18.3.1950 stattgefunden hat - danach hat man daruf verzichtet, weil der alte Elbtunnel einzustürzen drohte. Dort heißt es auch, das das Tor vesrchrottet wurde...also nix mit Seetransport ??

Gruß

Holli

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