Autobahnnutzung der Luftwaffe

Fliegerhorste, Feldflugplätze, Einsatzhäfen und E-Stellen der Luftwaffe und andere, zugehörige Infrastruktur
projekt1
Forenuser
Beiträge: 43
Registriert: 23.06.2003 14:01
Ort/Region: Projekt1

Autobahnnutzung der Luftwaffe

Beitrag von projekt1 » 07.11.2008 22:42

zulufox hat geschrieben:[.... Es fehlen Belege für Leipheim-Autobahn und Scheppach-Autobahn sowie Augsburg-Autobahn.
Im Buch "Gigantische Zeiten" (Geschichte des Fliegerhorstes Leipheim) werden an mehreren Textabschnitten Starts auf der Autobahn Richtung Günzburg genannt. Im Februar 1945 soll der Mittelstreifen zwiswchen Leipheim und Zusmarshausen durchgängig betoniert gewesen sein. Damit entfällt dsa Schleppen der ME 262 von Kuno II nach Leipheim.


Edgar

Benutzeravatar
zulufox
Forenuser
Beiträge: 3718
Registriert: 02.10.2006 09:53
Ort/Region: In der Nähe des Urpferdchens
Kontaktdaten:

Beitrag von zulufox » 07.11.2008 22:59

petzolde hat geschrieben:Irgendwo gelesen und mit Fotos bebildert: Auf der RAB zwischen Lübeck und Hamburg (?) hätten bei Kriegsende Flieger in großen Stückzahlen (einige Zehner?) rechts und links der Autobahn in den (Nadel)wäldern gestanden, wohl weil zum Schluß Ersatzteile, Sprit und Piloten fehlten. Das wären ja schon (Größenordnung) 50 Landungen - es sei denn, die Flieger sind dort in den Wäldern endmontiert worden.
gruß EP
Hallo EP,

wo hast du das denn her? Würde mich echt interessieren, da neu!

Bekannt sind Bilder von neben der RAB abgestellten Flugzeugen hauptsächlich von Holzkirchen-Autobahn.

Bei dem etwas später genannten Reinfeld gab es keinen Wald.

MfG
Zf :holy:
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

Benutzeravatar
Djensi
Forenuser
Beiträge: 2103
Registriert: 28.08.2003 22:25
Ort/Region: Hamburg

Beitrag von Djensi » 07.11.2008 23:20

Hallo zulufox,
ich frage mich allerdings gerade in welchem Bereich bei Reinbek sich diese LP befunden haben sollen. In diesem Bereich ist die Topografie erst Richtung Lübeck günstiger, sonst hat es in diesem Autobahnbereich doch einige Steigungen und Gefälle. Vielleicht eine Angabe mit kmz für GE?

Grüße
Djensi

Benutzeravatar
zulufox
Forenuser
Beiträge: 3718
Registriert: 02.10.2006 09:53
Ort/Region: In der Nähe des Urpferdchens
Kontaktdaten:

Beitrag von zulufox » 08.11.2008 07:14

Djensi hat geschrieben:Hallo zulufox,
ich frage mich allerdings gerade in welchem Bereich bei Reinbek sich diese LP befunden haben sollen. In diesem Bereich ist die Topografie erst Richtung Lübeck günstiger, sonst hat es in diesem Autobahnbereich doch einige Steigungen und Gefälle. Vielleicht eine Angabe mit kmz für GE?

Grüße
Djensi
Hallo Djensi,

ich schiebe es auf die Tageszeit :-) :
Von Reinbek war nicht die Rede. Der Autobahnstreifen, der bei Reinfeld genutzt wurde, der lag direkt im Bereich der Autobahnausfahrt ;)

MfG
Zf :holy:
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

Benutzeravatar
zulufox
Forenuser
Beiträge: 3718
Registriert: 02.10.2006 09:53
Ort/Region: In der Nähe des Urpferdchens
Kontaktdaten:

Re: Autobahnnutzung der Luftwaffe

Beitrag von zulufox » 08.11.2008 20:47

projekt1 hat geschrieben:
zulufox hat geschrieben:[.... Es fehlen Belege für Leipheim-Autobahn und Scheppach-Autobahn sowie Augsburg-Autobahn.
Im Buch "Gigantische Zeiten" (Geschichte des Fliegerhorstes Leipheim) werden an mehreren Textabschnitten Starts auf der Autobahn Richtung Günzburg genannt. Im Februar 1945 soll der Mittelstreifen zwiswchen Leipheim und Zusmarshausen durchgängig betoniert gewesen sein. Damit entfällt dsa Schleppen der ME 262 von Kuno II nach Leipheim.


Edgar
Hallo Edgar,

es fehlen Belege heißt mir fehlen Flugbucheinträge oder Aussagen von Piloten, dass sie Starts/Landungen durchgeführt haben.

Im Buch "Gigantische Zeiten" ist auf Seite 96 im Lageplan der Startbereich auf der Autobahn am Ostrand des Bubesheimer Waldes mit einem Startrichtungspfeil gekennzeichnet.

Auf Seite 79 heißt es übrigens deutlich: "Die bereits erwähnte Taktstraße Burgau (Kuno II) entsprach baulich der in Leipheim, mit der Ausnahme, daß hier kein Einflugbetrieb stattfand. Die in Burgau gefertigten Maschinen wurden auf der gesperrten Autobahn bei Nacht nach Leipheim gezogen."

Welchen Zweck sollte denn eine vollständige Betonierung des Mittelstreifens der RAB von der Anschlussstelle Zusmarshausen bis zum Bubesheimer Wald haben? Das sind immerhin 27,7 km und von Zusmarshausen steigt die Autobahn ja auch erst einmal heftig an. Außerdem hätte man auch noch rund 7 km zuviel betoniert, denn Kuno II befand sich ja am Westrand des Scheppacher Forstes. Hier war dann tatsächlich ein weiterer Streifen von rund 1,5 km Länge betoniert worden.

Übrigens, interessant ist, dass auch beim Leipheimer Streifen der Mittelstreifen nicht ab Bubesheimer Wald, sondern erst ab der Behelfsausfahrt Bubesheim ein kleines Stück in Richtung AS Günzburg betoniert worden ist.
Beleg: US-Luftaufnahmen von 08. April 1945.

MfG
Zf :holy:
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

Büttner
Forenuser
Beiträge: 353
Registriert: 02.05.2006 18:44
Ort/Region: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von Büttner » 09.11.2008 00:38

Im Buch "Gigantische Zeiten" ist auf Seite 96 im Lageplan der Startbereich auf der Autobahn am Ostrand des Bubesheimer Waldes mit einem Startrichtungspfeil gekennzeichnet.
Ist der erwähnte Lageplan datiert?
Übrigens, interessant ist, dass auch beim Leipheimer Streifen der Mittelstreifen nicht ab Bubesheimer Wald, sondern erst ab der Behelfsausfahrt Bubesheim ein kleines Stück in Richtung AS Günzburg betoniert worden ist.
Beleg: US-Luftaufnahmen von 08. April 1945.
Weiß man wann dieser Mittelstreifen betoniert wurde?
Welchen Zweck sollte denn eine vollständige Betonierung des Mittelstreifens der RAB von der Anschlussstelle Zusmarshausen bis zum Bubesheimer Wald haben? Das sind immerhin 27,7 km und von Zusmarshausen steigt die Autobahn ja auch erst einmal heftig an. Außerdem hätte man auch noch rund 7 km zuviel betoniert, denn Kuno II befand sich ja am Westrand des Scheppacher Forstes. Hier war dann tatsächlich ein weiterer Streifen von rund 1,5 km Länge betoniert worden.
Weiß man wann dieser Mittelstreifen betoniert wurde so diese Arbeiten tatsächlich durchgeführt wurde?
Gab es in der Nähe dieses Autobahnstückes irgendein Automobilwerk oder Fahrübungsgelände so das eine Verbindung herzustellen wäre zwischen beiden Einrichtungen?

Benutzeravatar
zulufox
Forenuser
Beiträge: 3718
Registriert: 02.10.2006 09:53
Ort/Region: In der Nähe des Urpferdchens
Kontaktdaten:

Beitrag von zulufox » 09.11.2008 08:53

Hallo,

im erwähnten Buch heißt es auf Seite 109:
"Der Mittelstreifen der Autobahn von Leipheim bis Zusmarshausen wird bis Februar 1945 betoniert. Künftig starten auch die fertiggestellten Flugzeuge von "Kuno 2" und brauchen nicht mehr bis Leipheim geschleppt zu werden."

Das ist das Dumme mit der "oral history": Oft wird etwas erzählt, was im Laufe der Jahre immer größer (Angler :-) ) bzw. in dem Fall immer länger geworden ist.

Der Startplatz am Scheppacher Forst wurde von den Westalliierten erstmals am 20. April 1945 fotografiert, am 25. April 1945 wurde die Nutzung durch Strahlflugzeuge gemeldet. Nach den Angaben war die Bahn mindestens 1.830 m lang, die Bahnmitte befand sich ca. 800 m westlich der Stelle, an der die Autobahn den Scheppacher Forst verläßt.

Der Startplatz auf der Autobahn bei Leipheim wurde nach den Erkenntnissen der Westalliierten im Sommer 1944 angelegt. Da wurde der Mittelstreifen in einer Länge von rund 1.830 m entfernt und der Bereich zunächst als Abstell- und Auflockerungsbereich verwendet. Der Bahnmittelpunkt lag ca. 1,6 km ostwärts des Bubesheimer Waldes (Woods on each side of Autobahn). Dann heißt es am 01.04.1945: Es gibt starke Anzeichen dafür, dass die Bahn auch für Starts mit der Me 262 benutzt wurde.

Wenn man die Strecke der heutigen A 8 zwischen Scheppacher Forst und Leipheim kennt, dann kann man sich den Nutzen einer durchgehenden Betonierung nicht vorstellen: ca. 1,5 km ostwärts der AS Burgau beginn ein Abstieg zum Rasthof Burgauer See hin, dann kommt der Anstieg nach Großanhausen hin, oben auf der Höhe zwischen Großanhauen, Limbach und Leinheim ist keine Gerade lang genugund dann geht es wieder abwärts Richtung AS Günzburg.

MfG
Zf :holy:
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

Büttner
Forenuser
Beiträge: 353
Registriert: 02.05.2006 18:44
Ort/Region: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von Büttner » 09.11.2008 16:36

zulufox hat geschrieben: ... "Der Mittelstreifen der Autobahn von Leipheim bis Zusmarshausen wird bis Februar 1945 betoniert. Künftig starten auch die fertiggestellten Flugzeuge von "Kuno 2" und brauchen nicht mehr bis Leipheim geschleppt zu werden."
(...)
Der Startplatz auf der Autobahn bei Leipheim wurde nach den Erkenntnissen der Westalliierten im Sommer 1944 angelegt.
(...)
MfG
Zf :holy:
OK - dann bin ich aber "beruhigt" ... ich hatte "Sorge" das der Mittelstreifen schon viel früher betoniert wurde.

Benutzeravatar
zulufox
Forenuser
Beiträge: 3718
Registriert: 02.10.2006 09:53
Ort/Region: In der Nähe des Urpferdchens
Kontaktdaten:

Beitrag von zulufox » 09.11.2008 18:07

Büttner hat geschrieben:
OK - dann bin ich aber "beruhigt" ... ich hatte "Sorge" das der Mittelstreifen schon viel früher betoniert wurde.
Hallo,

da kann ich dann auch noch was zur Beruhigung nachschieben:

Im BA/MA sind erhalten:
Luftwaffen-Atlas
Luftgaukommando I
Luftgaukommando II
Luftgaukommando III
Luftgaukommando IV
Luftgaukommando VI mit "Verzeichnis der baulichen Anlagen der Luftwaffe"
Luftgaukommando VII mit "Verzeichnis der baulichen Anlagen der Luftwaffe"
Luftgaukommando XII
Luftgaukommando XVII mit "Verzeichnis der baulichen Anlagen der Luftwaffe"
alle mit Stand November 1940, einige mit Ergänzung April 1941.

In keinem der Bände ist etwas von "Notlandeplätzen" oder "Gefechtslandeplätzen" auf Autobahnen zu finden.

Und noch etwas: Die zu dem Zeitpunkt schon vorhandenen Plätze Leipheim-Autobahn und Biblis-Autobahn sind auf der Karte "Bodenorganisation im Reichsgebiet Stand: 1.1.45" nicht eingezeichnet.

MfG
Zf :holy:
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

Benutzeravatar
751118
Forenuser
Beiträge: 47
Registriert: 30.12.2006 14:59
Ort/Region: 89547 Gerstetten

Beitrag von 751118 » 10.11.2008 15:29

Zu Kuno I,

alle in Leipheim hergestellten ME 262 starteten auf dem Flugplatz auf der linken Seite der RAB,Augsburg zu.

Nach den Bombardierungen des Flugplatzes starten alle ME 262 auf der Autobahn.

Zu Kuno II,

alle in Scheppach hergestellten ME 262 wurden mit dem Traktor nach Leipheim gezogen,laut Augenzeugen bericht,später Starteten die Flugzeuge dirket auf der RAB nach Memmingen.

Die letzte in Kuno II hergestellte ME 262 ging direkt nach München Riem zu Gallands JV 44.

Gruß Günter

Antworten