Außenlager des ehem. KZ-Neuengamme
- Buddelflink
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Guten Abend,
weiß jemand, was dieses verwinkelte "Etwas" im Luftbild datstellt??
Erste Vermutungen, es könnte sich um einen Schützengraben handeln wurden nicht bestätigt.
Also es gibt überhaupt keine Aussagen hierzu.
Oder könnte es ein Deckungsgraben sein?
Das Objekt befand sich ca. 100m von einem Konzentrationsaußenlager entfernt inmitten eines Zwangsarbeiterlagers.
Zur Verteidigung nach außen ergibt es keinen Sinn, da es fast inmitten des Lagergeländes liegt und nach außen auch kein freies Schußfeld besteht. Als Deckungsmöglichkeit bei Luftangriffen?? Dann aber wohl nur für das Wachpersonal und nicht für die Zwangsarbeiter.
Wer hat so etwas ähnliches in dieser Form und vielleicht in anderen Lagern schon gesehen??
Besten Dank im Voraus.
Andreas
PS: Die dunkle Baracke oben links im Bild hat ca. folgende Außmaße: 40m x 9m.
weiß jemand, was dieses verwinkelte "Etwas" im Luftbild datstellt??
Erste Vermutungen, es könnte sich um einen Schützengraben handeln wurden nicht bestätigt.
Also es gibt überhaupt keine Aussagen hierzu.
Oder könnte es ein Deckungsgraben sein?
Das Objekt befand sich ca. 100m von einem Konzentrationsaußenlager entfernt inmitten eines Zwangsarbeiterlagers.
Zur Verteidigung nach außen ergibt es keinen Sinn, da es fast inmitten des Lagergeländes liegt und nach außen auch kein freies Schußfeld besteht. Als Deckungsmöglichkeit bei Luftangriffen?? Dann aber wohl nur für das Wachpersonal und nicht für die Zwangsarbeiter.
Wer hat so etwas ähnliches in dieser Form und vielleicht in anderen Lagern schon gesehen??
Besten Dank im Voraus.
Andreas
PS: Die dunkle Baracke oben links im Bild hat ca. folgende Außmaße: 40m x 9m.
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- Buddelflink
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ok. Danke vorallem für die Kopien aus dieser Drucksache/ Vorschrift. Das interessante ist, daß Überlebende dieser beiden Lager die Gebäude des Lagers exakt Beschreiben konnten- auch ein Haus gegenüber des Lagers an denen die Gefangenen vorbei getrieben wurden ist in guter Erinnerung; es hatte an der Hausfront ein großes Hirschgeweih welches heute noch dort hängt. Aber niemand konnte sich an diese vermutlichen Gräben erinnern- auch nicht auf Nachfrage.
Beste Grüße
Andreas
Beste Grüße
Andreas
ein schwieriges Thema,
aber mal so aus dem Gedächtnis,
das KZ Sachsenhausen hatte wohl über 60 Außenlager.
Das bekannteste ist wohl das an der Schleuse Lehnitzsee gelegene Klinkerwerk.
Hier wurden die Steine für Germania hergestellt.
Dann gab es zwischen Rauen und Petersdorf das Außenlager "Ketschendorf".
Sollte wohl eine Führungsstelle der SS mit dem Namen "Fuchsbau" gebaut werden.
An der Kaserne der Leibstandarte existierte im Bereich der heutigen Wismarer Str. ein Bauhof.
Dieser war ebenfalls ein Außenlager des KZ.
Arbeiten mussten die Insassen für die SS selber und im nahegelegenen Funkgerätewerk von Siemens, besser bekannt als McNair Barracks und dem angrenzendem ehem. Army-Depot.
Im Bereich des Tierpark Friedrichsfelde existieren von einem Außenlager noch zwei Baracken.
Was sich dort abspielte habe ich im Augenblick keine Ahnung.
Vielleicht finde ich noch ein paar Links dazu.
aber mal so aus dem Gedächtnis,
das KZ Sachsenhausen hatte wohl über 60 Außenlager.
Das bekannteste ist wohl das an der Schleuse Lehnitzsee gelegene Klinkerwerk.
Hier wurden die Steine für Germania hergestellt.
Dann gab es zwischen Rauen und Petersdorf das Außenlager "Ketschendorf".
Sollte wohl eine Führungsstelle der SS mit dem Namen "Fuchsbau" gebaut werden.
An der Kaserne der Leibstandarte existierte im Bereich der heutigen Wismarer Str. ein Bauhof.
Dieser war ebenfalls ein Außenlager des KZ.
Arbeiten mussten die Insassen für die SS selber und im nahegelegenen Funkgerätewerk von Siemens, besser bekannt als McNair Barracks und dem angrenzendem ehem. Army-Depot.
Im Bereich des Tierpark Friedrichsfelde existieren von einem Außenlager noch zwei Baracken.
Was sich dort abspielte habe ich im Augenblick keine Ahnung.
Vielleicht finde ich noch ein paar Links dazu.
Es gibt eine hervorragende Bücherserie:darkstar hat geschrieben:...das KZ Sachsenhausen hatte wohl über 60 Außenlager....
"Der Ort des Terrors, Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager"
von Wolfgang Benz, Barbara Distel, Angelika Königseder,
in denen auch die einzelnen Aussenkommandos etc. detailliert aufgelistet und beschrieben werden.
Band 3: "Sachsenhausen, Buchenwald" ist eingeschränkt auch bei google books zu finden:
http://books.google.de/books?id=qt9U0G0 ... es+terrors
LG,
SuR
SuR
- Buddelflink
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Ja, ich find die Buchreihe auch hervorragend. Hat jemand Band 6 in seinem Besitz und könnte etwas zum Außenlager "Bausnitz" bzw. "Bohuslavice" zitieren.
Auf Wikipedia und sonstigen Listen taucht es als Außenlager des KL Groß Rosen auf.
Im Haftstättenverzeichnis der EVZ taucht es als Arbeitslager für Juden auf und im ... Bundesentschädigungsgesetz
wird es nicht als Außenlager geführt.
Was stimmt denn nun?
Mit freundlichen Grüßen,
Andreas
Auf Wikipedia und sonstigen Listen taucht es als Außenlager des KL Groß Rosen auf.
Im Haftstättenverzeichnis der EVZ taucht es als Arbeitslager für Juden auf und im ... Bundesentschädigungsgesetz
wird es nicht als Außenlager geführt.
Was stimmt denn nun?
Mit freundlichen Grüßen,
Andreas
Hier mal noch etwas über die Außenlager in Magdeburg, nähere Infos und Fotos der Gedenkstätten wären möglich.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden sowohl politische und weltanschauliche Gegner als auch viele Menschen verfolgt, die aus eugenischen und rassistischen Gründen aus der „Volksgemeinschaft“ ausgegrenzt wurden. Die zahlenmäßig größte Gruppe waren Juden. Für sie wurde 1939 ein „Ausweich- bzw. Auffanglager“ der Gestapoleitstelle Magdeburg eingerichtet, in dem die nach dem Novemberpogrom Verhafteten, später deportierte Zwangsarbeiter, aber auch politische Häftlinge, weiter sogenannte Mischlinge und andere Gruppen interniert und von dort an Magdeburger Rüstungsbetriebe ausgeliehen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Industrieproduktion durch Beschäftigung ausländischer Zwangsarbeiter aufrechterhalten. Die Braunkohle-Benzin-AG (Brabag) als größter Treibstofflieferant der Wehrmacht errichtete 1944 sechs KZ-Außenlager. Eines davon, das „KZ Magda“, befand sich in Magdeburg-Rothensee. Die anderen fünf befanden sich an anderen Orten in Sachsen (Lausitz) und dem heutigen Sachsen-Anhalt. Zwischen Juni 1944 und Februar 1945 arbeiteten dort 2172 jüdische Gefangene, von denen etwa 65 Prozent starben.
Speziell für Sinti und Roma wurde das KZ Magdeburg-Holzweg errichtet. Es wurde 1943 auf Grund von Anwohnerprotesten geschlossen. Die Inhaftierten wurden in das Konzentrationslager Auschwitz verbracht.
Von 1943 bis 1945 befand sich ein Außenlager des KZ Buchenwald bei den Polte-Werken in der Magdeburger Liebknechtstraße. Über 3.000 Insassen – vornehmlich Juden aus den KZ Riga-Kaiserwald, Auschwitz, Stutthof und Ravensbrück sowie russische und polnische Gefangene – mussten hier schwere Arbeit verrichten und lebten in einem Barackenlager in Prester.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden sowohl politische und weltanschauliche Gegner als auch viele Menschen verfolgt, die aus eugenischen und rassistischen Gründen aus der „Volksgemeinschaft“ ausgegrenzt wurden. Die zahlenmäßig größte Gruppe waren Juden. Für sie wurde 1939 ein „Ausweich- bzw. Auffanglager“ der Gestapoleitstelle Magdeburg eingerichtet, in dem die nach dem Novemberpogrom Verhafteten, später deportierte Zwangsarbeiter, aber auch politische Häftlinge, weiter sogenannte Mischlinge und andere Gruppen interniert und von dort an Magdeburger Rüstungsbetriebe ausgeliehen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Industrieproduktion durch Beschäftigung ausländischer Zwangsarbeiter aufrechterhalten. Die Braunkohle-Benzin-AG (Brabag) als größter Treibstofflieferant der Wehrmacht errichtete 1944 sechs KZ-Außenlager. Eines davon, das „KZ Magda“, befand sich in Magdeburg-Rothensee. Die anderen fünf befanden sich an anderen Orten in Sachsen (Lausitz) und dem heutigen Sachsen-Anhalt. Zwischen Juni 1944 und Februar 1945 arbeiteten dort 2172 jüdische Gefangene, von denen etwa 65 Prozent starben.
Speziell für Sinti und Roma wurde das KZ Magdeburg-Holzweg errichtet. Es wurde 1943 auf Grund von Anwohnerprotesten geschlossen. Die Inhaftierten wurden in das Konzentrationslager Auschwitz verbracht.
Von 1943 bis 1945 befand sich ein Außenlager des KZ Buchenwald bei den Polte-Werken in der Magdeburger Liebknechtstraße. Über 3.000 Insassen – vornehmlich Juden aus den KZ Riga-Kaiserwald, Auschwitz, Stutthof und Ravensbrück sowie russische und polnische Gefangene – mussten hier schwere Arbeit verrichten und lebten in einem Barackenlager in Prester.
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Das gleiche Bild ergibt sich beim Außenlager? Geppersdorf. In Wikipedia auch unter Giebultow ?? geführt. In offiziellen Quellen aber unter Rzedziwjowice; welches geografisch weit entfernt liegt.Buddelflink hat geschrieben:Hat jemand Band 6 in seinem Besitz und könnte etwas zum Außenlager "Bausnitz" bzw. "Bohuslavice" zitieren.
Auf Wikipedia und sonstigen Listen taucht es als Außenlager des KL Groß Rosen auf.
Im Haftstättenverzeichnis der EVZ taucht es als Arbeitslager für Juden auf und im ... Bundesentschädigungsgesetz
wird es nicht als Außenlager geführt.
Was stimmt denn nun?
Mit freundlichen Grüßen,
Andreas
Grüße,
Andreas