Luftschutz-Bunker in Kassel ?
@Wolfgang
Die einzigen Info's die ich habe stammen von einem ehem. Kasseler der seinen Lebensabend bei uns in München verbrachte.
>>... und oben am Krankenhaus beim Panoramaweg war die SS mit ihren Baracken und ihrer Befehlstelle...<<
Nachfragen kann ich leider nicht mehr, da der Mann schon vor knapp 5 Jahren verstorben ist. Als Theorie könnte ich noch anbieten, dass es sich um einen OP-Bunker des Krankenhauses handelt. Geht das von der räumlichen Nähe?
Gruss Harald
Die einzigen Info's die ich habe stammen von einem ehem. Kasseler der seinen Lebensabend bei uns in München verbrachte.
>>... und oben am Krankenhaus beim Panoramaweg war die SS mit ihren Baracken und ihrer Befehlstelle...<<
Nachfragen kann ich leider nicht mehr, da der Mann schon vor knapp 5 Jahren verstorben ist. Als Theorie könnte ich noch anbieten, dass es sich um einen OP-Bunker des Krankenhauses handelt. Geht das von der räumlichen Nähe?
Gruss Harald
'Mal ein Spruch von jemandem, der sein ganzes Leben lang bei Kassel lebt und nahezu jeden Tag in Kassel ist:EricZ hat geschrieben:Für alle die sich diesen Bunker in Kassel mal ansehen wollen:
Er befindet sich in Kassel-Wilhelmshöhe, ich meine an der Kreuzung Wilhelmshöher Allee, Ecke Baunsbergstraße auf dem Weg hoch zur A 44.
Ich glaube, Deine Lageangabe ist nicht korrekt. Für mich sieht das nach dem Fernmeldebunker Ecke Druseltalstraße/Konrad-Adenauer-Straße (letztere führt zur Autobahnauffahrt "Kassel-Wilhelmshöhe" der A44) aus. Ich glaube, dabei handelt es sich NICHT um einen WKII-Bunker, sondern um ein Nachkriegsbauwerk.
Dort war m.W. eine Schaltzentrale der Deutschen Post untergebracht. Bin aber kein Bunker-, sondern mehr ein Sirenen-Experte. Das Ding ist mir hauptsächlich deshalb immer aufgefallen, weil auf dem Dach früher eine E57-Motorsirene auf einem Dreifuß stand.
Deine Fotos hast Du wohl von der "Rückseite", also von der Ahrensbergstraße aus geschossen?
Gruß,
Abi
Moin,
Du hast recht mit dem Hinweis auf die falsche Ortsangabe...
Im Bunker sitzt ja auch der OV Kassel-Nord des DRK, Adresse: Ahrensbergstr. 1, 34131 Kassel. Danke für die Korrektur
Deine Einschätzung auf ein Gebäude aus der Nachkriegszeit mag ich aber nicht teilen.
Die Stadt Kassel hat übrigens bis zum heutigen Tage nicht geantwortet...
Grüße, Eric
Du hast recht mit dem Hinweis auf die falsche Ortsangabe...
Im Bunker sitzt ja auch der OV Kassel-Nord des DRK, Adresse: Ahrensbergstr. 1, 34131 Kassel. Danke für die Korrektur
Deine Einschätzung auf ein Gebäude aus der Nachkriegszeit mag ich aber nicht teilen.
Die Stadt Kassel hat übrigens bis zum heutigen Tage nicht geantwortet...
Grüße, Eric
And I'm hovering like a fly, waiting for the windshield on the freeway...
Morsche!
Kann sein, daß es doch ein WKII-Bunker ist - wie gesagt, baulich kenn' ich mich mit den Unterschieden nicht aus.
Meine Annahme, es sei unwahrscheinlich, daß es sich um ein WKII-Bauwerk handele, fußte auf der Tatsache, daß die Gegend zwischen den Ortsteilen Mulang und Brasselsberg (Bunkergelände gehört bereits zum Brasselsberg) in den 30er und 40er Jahren nahezu unbewohnt gewesen sein dürfte. Auch die Häuser rund um den Bunker sind m. E. ausnahmslos "Nachkriegsprodukte". Ich hatte mich daher gefragt, für wen dort wohl ein Bunker hätte errichtet worden sein sollen.
Allerdings könnte es sich auch in der Tat um einen Beobachtungsposten gehandelt haben - daher auch das Türmchen. Der Talkessel, in dem Kassel liegt, sollte von dort gut überschaubar sein, vor allem, wenn man bedenkt, daß die umgebenden Bäume vor 60 Jahren entweder noch nicht vorhanden bzw. deutlich niedriger waren.
Kann sein, daß es doch ein WKII-Bunker ist - wie gesagt, baulich kenn' ich mich mit den Unterschieden nicht aus.
Meine Annahme, es sei unwahrscheinlich, daß es sich um ein WKII-Bauwerk handele, fußte auf der Tatsache, daß die Gegend zwischen den Ortsteilen Mulang und Brasselsberg (Bunkergelände gehört bereits zum Brasselsberg) in den 30er und 40er Jahren nahezu unbewohnt gewesen sein dürfte. Auch die Häuser rund um den Bunker sind m. E. ausnahmslos "Nachkriegsprodukte". Ich hatte mich daher gefragt, für wen dort wohl ein Bunker hätte errichtet worden sein sollen.
Allerdings könnte es sich auch in der Tat um einen Beobachtungsposten gehandelt haben - daher auch das Türmchen. Der Talkessel, in dem Kassel liegt, sollte von dort gut überschaubar sein, vor allem, wenn man bedenkt, daß die umgebenden Bäume vor 60 Jahren entweder noch nicht vorhanden bzw. deutlich niedriger waren.
Hallo,
wollte mir grad mal diese Seite ansehen, da ich vom 9. Oktober bis Ende November beruflich in Kassel sein werde, aber die Seite gibt es offenbar nicht mehr...
Hat jemand entweder den neuen Link, falls die Seite umgezogen ist, oder etwas anderes mit Fotografier-Tips für Kassel?
Grüße,
Matthias
Moin,
unter Vorbehalt: nach meiner Einschätzung könnte es sich bei dem Bunker um den Gefechtstand des Flak-Regiment 103 handeln.
Die Hinweise auf die zum damaligen Zeitpunkt im Bereich Brasselsberg fehlende Bebauung erscheint mir sehr wichtig. Zudem die Lage oberhalb der Stadt mit weitem Blick über das Fuldatal usw. könnte weitere Anhaltspunkte für den Bunker des Regiments Flakgruppe Kassel sein.
Grüße, Eric
PS: Matthias, für Dich könnte es vieles an interessanten Objekten in Kassel geben, einige ehemalige Kasernen (eine davon ca. ein Kilometer unterhalb des Bunkers), einige Hochbunker usw.. Vielleicht können aber Mitglieder dieses Forums mit besseren Ortskenntnissen hier noch weitergehende Hinweise geben.
unter Vorbehalt: nach meiner Einschätzung könnte es sich bei dem Bunker um den Gefechtstand des Flak-Regiment 103 handeln.
Die Hinweise auf die zum damaligen Zeitpunkt im Bereich Brasselsberg fehlende Bebauung erscheint mir sehr wichtig. Zudem die Lage oberhalb der Stadt mit weitem Blick über das Fuldatal usw. könnte weitere Anhaltspunkte für den Bunker des Regiments Flakgruppe Kassel sein.
Grüße, Eric
PS: Matthias, für Dich könnte es vieles an interessanten Objekten in Kassel geben, einige ehemalige Kasernen (eine davon ca. ein Kilometer unterhalb des Bunkers), einige Hochbunker usw.. Vielleicht können aber Mitglieder dieses Forums mit besseren Ortskenntnissen hier noch weitergehende Hinweise geben.
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Hierzu möchte ich etwas anmerken:Wolfgang hat geschrieben:Die Zufahrt dahin war aber nicht erlaubt.Das Gelände ist mit Schildern wie "Bei Ausfahrt wird Ihr Fahrzeug durchsucht" und "Video und Fotoaufnahmen verboten" gespickt.
Ich unterstelle jetzt mal, dass das Schild von einem privaten Sicherdienstdienst angebracht wurde. Private Sicherheitsdienste dürfen keine Durchsuchung durchführen. Da diese keine Hoheitsträger sind, darf dies nur die Polizei.
Private Sicherheitsdienste dürfen "nur" eine sogenannte Nachschau vornehmen. Dazu sind folgende drei Voraussetzungen notwendig:
1. Ein verdächtiger Mitarbeiter oder Betriebsfremder
2. Konkrete Hinweise, dass sich Firmeneigentum im Besitz des Verdächtigen befindet
3. Betriebliches Interesse liegt vor
Grundvoraussetzung für eine Nachschau ist die Genehmigung und Einwilligung des Betroffenen.
Bei Interesse suche ich zu diesem Thema noch weitere Informationen aus meinen Unterlagen raus.
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Hallo,
es interesiert mich eigendlich nicht wer da Schilder aufstellt, ob Werkschutz, Sicherheitsdienst oder sonstwer, auch nicht ob die das dürfen oder nicht, sondern lediglich was für ein Bunker dies ist.
Trotzdem danke für Deine Ausführung.
Zur Anschauung noch mal ein Ausschnitt aus Googel Earth.
Wenn ich das nächste mal in Kassel bin, und das bin ich so alle 2-3 Wochen und das Licht es noch zulässt mache ich mal ein Bild vom Schild.
Gruß aus Soest
Wolfgang
es interesiert mich eigendlich nicht wer da Schilder aufstellt, ob Werkschutz, Sicherheitsdienst oder sonstwer, auch nicht ob die das dürfen oder nicht, sondern lediglich was für ein Bunker dies ist.
Trotzdem danke für Deine Ausführung.
Zur Anschauung noch mal ein Ausschnitt aus Googel Earth.
Wenn ich das nächste mal in Kassel bin, und das bin ich so alle 2-3 Wochen und das Licht es noch zulässt mache ich mal ein Bild vom Schild.
Gruß aus Soest
Wolfgang
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"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." (Albert Schweizer)
Hallo!
Zufällig komme ich werktags zur Zeit täglich zweimal an dem Bunker Druseltalstr. / Ecke Konrad-Adenauer-Str. vorbei. Hatte es bislang nicht geschafft, bei Tageslicht mit meiner Kamera dorthin zu gehen - und nun entpuppt er sich als der vor längerer Zeit hier besprochene Bunker... Werde trotzdem demnächst noch eigene Bilder machen.
Übrigens gab es um den Brasselsberg schon vor dem ersten Weltkrieg Bebauung. Ich selbst wohne derzeit in einem Haus von 1907 im Zeche-Marie-Weg, das ist gleich um die Ecke. Und nicht weit vom Bunker entfernt in der Konr.-Ad.-Str. steht auch so eine alte Villa. Also kann man von fehlender Bebauung im Krieg nicht wirklich sprechen, es war allenfalls weniger als heute.
Leider hat Migu sich gar nicht mehr gemeldet, ließt er hier nicht mehr mit? Ich hatte ja wegen der Homepage zu Relikte in Kassel gefragt...
Kennt denn sonst jemand noch Sachen (mit genauer Ortsangabe!), die ich mir ansehen könnte?
Auf dem Werksgelände der früheren Henschel-Werke habe ich immerhin einen Stolleneingang entdeckt. Dieser Luftschutzstollen soll unter dem ganzen Berg hindurchgegangen sein bis zu einem Krankenhaus; ob das stimmt, weiß ich nicht - noch nicht. Ich habe nämlich eine Telefonnummer vom Veralter des Thyssen-Archivs erhalten, die sollen noch die ganzen Baupläne und Unterlagen aus dem Krieg haben...
Und gestern habe ich mir ein Buch zu dem großen Luftangriff auf Kassel im Herbst 1943 gekauft:
"Die Nacht, als Kassel unterging" - Deutsche Städte im Bombenkrieg, Jörg Adrian Huber, Wartberg Verlag, 2. Aufl. 2003.
Viele Grüße,
Matthias
Zufällig komme ich werktags zur Zeit täglich zweimal an dem Bunker Druseltalstr. / Ecke Konrad-Adenauer-Str. vorbei. Hatte es bislang nicht geschafft, bei Tageslicht mit meiner Kamera dorthin zu gehen - und nun entpuppt er sich als der vor längerer Zeit hier besprochene Bunker... Werde trotzdem demnächst noch eigene Bilder machen.
Übrigens gab es um den Brasselsberg schon vor dem ersten Weltkrieg Bebauung. Ich selbst wohne derzeit in einem Haus von 1907 im Zeche-Marie-Weg, das ist gleich um die Ecke. Und nicht weit vom Bunker entfernt in der Konr.-Ad.-Str. steht auch so eine alte Villa. Also kann man von fehlender Bebauung im Krieg nicht wirklich sprechen, es war allenfalls weniger als heute.
Leider hat Migu sich gar nicht mehr gemeldet, ließt er hier nicht mehr mit? Ich hatte ja wegen der Homepage zu Relikte in Kassel gefragt...
Kennt denn sonst jemand noch Sachen (mit genauer Ortsangabe!), die ich mir ansehen könnte?
Auf dem Werksgelände der früheren Henschel-Werke habe ich immerhin einen Stolleneingang entdeckt. Dieser Luftschutzstollen soll unter dem ganzen Berg hindurchgegangen sein bis zu einem Krankenhaus; ob das stimmt, weiß ich nicht - noch nicht. Ich habe nämlich eine Telefonnummer vom Veralter des Thyssen-Archivs erhalten, die sollen noch die ganzen Baupläne und Unterlagen aus dem Krieg haben...
Und gestern habe ich mir ein Buch zu dem großen Luftangriff auf Kassel im Herbst 1943 gekauft:
"Die Nacht, als Kassel unterging" - Deutsche Städte im Bombenkrieg, Jörg Adrian Huber, Wartberg Verlag, 2. Aufl. 2003.
Viele Grüße,
Matthias
Moin,
ich kann nun mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass es sich bei dem Bunker Druseltalstraße in Kassel um den Bunker der Gauleitung handelte, er hatte wohl tatsächlich die Funktion eines Befehls- und Nachrichtenbunkers.
Das berichtet zumindest Lola J. Meyer in ihrer Diplomarbeit mit dem Titel "Wieviel "gebauter Krieg" steckt in der Stadt? Die Suche nach dem Krieg in Architektur und Städtebau am Beispiel Kassels". Den Bunker Druseltalstraße behandelt sie auf S. 68 ihrer Arbeit und beruft sich hinsichtlich ihrer Informationen hierzu auf Rechnungen von Baufirmen im Stadtarchiv Kassel. Der Bunker ist zweigeschossig und wurde zwischen Ende 1944 und Frühjahr 1945 gebaut; neben diesem befindet sich noch ein kleinerer, teils erdversenkter Bunker.
Die Arbeit ist großartig, aus meiner Sicht ein richtiges Kleinod. Sie befasst sich auf 175 Seiten mit allen Aspekten des Luftschutzes in Kassel, enthält Pläne der weitverzweigten Stollenanlagen (u.a. des ehemaligen Henschel-Werkes) und viele Fotos, Skizzen, Schnittzeichnungen, Grundrisse etc. Mein größtes Lob, Lola, falls Du das hier irgendwann einmal liest!
Ich habe die Arbeit bei meiner Recherche von einem netten Mitarbeiter des Gebäudemanagements des Industrieparks Mittelfeld (Rothenditmold) in die Hand gedrückt bekommen. Falls ich sie im Netz entdecke, reiche ich den Link nach!
Schönen Abend,
Matthias
ich kann nun mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass es sich bei dem Bunker Druseltalstraße in Kassel um den Bunker der Gauleitung handelte, er hatte wohl tatsächlich die Funktion eines Befehls- und Nachrichtenbunkers.
Das berichtet zumindest Lola J. Meyer in ihrer Diplomarbeit mit dem Titel "Wieviel "gebauter Krieg" steckt in der Stadt? Die Suche nach dem Krieg in Architektur und Städtebau am Beispiel Kassels". Den Bunker Druseltalstraße behandelt sie auf S. 68 ihrer Arbeit und beruft sich hinsichtlich ihrer Informationen hierzu auf Rechnungen von Baufirmen im Stadtarchiv Kassel. Der Bunker ist zweigeschossig und wurde zwischen Ende 1944 und Frühjahr 1945 gebaut; neben diesem befindet sich noch ein kleinerer, teils erdversenkter Bunker.
Die Arbeit ist großartig, aus meiner Sicht ein richtiges Kleinod. Sie befasst sich auf 175 Seiten mit allen Aspekten des Luftschutzes in Kassel, enthält Pläne der weitverzweigten Stollenanlagen (u.a. des ehemaligen Henschel-Werkes) und viele Fotos, Skizzen, Schnittzeichnungen, Grundrisse etc. Mein größtes Lob, Lola, falls Du das hier irgendwann einmal liest!
Ich habe die Arbeit bei meiner Recherche von einem netten Mitarbeiter des Gebäudemanagements des Industrieparks Mittelfeld (Rothenditmold) in die Hand gedrückt bekommen. Falls ich sie im Netz entdecke, reiche ich den Link nach!
Schönen Abend,
Matthias