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von darkmind76 » 12.05.2007 16:49
Nicht all zu weit entfernt von mir (5 km Luftlinie) befindet sich auch ein noch relativ gut erhaltener Bunker der Wetterau-Main-Tauber-Stellung (WMTS).
Es handelt sich evtl. um den Bunker 315, wobei ich mir etwas schwer tue mit der Zuordnung.
Gebaut wurde diese Bunkerlinie in den 1930er Jahren und eine kleine "Anhäufung" haben wir hier bei Elsenfeld/Kleinwallstadt, da man hier einen feindlichen Vorstoß erwartete. Eigentlich haben die Amerikaner versucht, alle zu sprengen, doch eher mit wenig Erfolg und so stehen heute noch teilweise versteckt Reste der Bunker in Wald und Wiese, andere sind als Vogelquartiere umfunktioniert. Den ich heute besuchte verwunderte mich etwas, da er irgendwie noch gut erhalten scheint, bis auf die gesprengte Deckenplatte.
Doch bereits zu Beginn des 2. Weltkriegs waren die Bunker überholt und nutzlos, laut Aussagen wurde hier wohl kein einziger Schuß mehr daraus abgegeben. Es waren hier bei uns vor allem MG-Schartenstände für 5 Mann (Regelbau 1) oder 13 Mann (Regelbau 2). Ab 1944 wurden die Bauwerke meist der Zivilbevölkerung als Luftschutz zur Verfügung gestellt. Die Inhalte der Bunker waren bereits an der Atlantikwall verfrachtet worden oder wurden von der Bevölkerung stiebitzt, so wohl auch ein Teil der Kabel, mit denen die Bunker untereinander verbunden waren.
Die Bunker wurden unter relativ strenger Geheimhaltung hier von ortsansässigen Baufirmen erstellt. Die befestigte Bunkerlinie ging nur bis Klingenberg, von dort an war sie als Mobilmachungsstelle geplant. Die Wahl auf diese Linie (Wetterau-Main-Tauber) fiel, weil es Deutschland lt. dem Versailler Vertrag untersgat war, Bunkeranlagen 50 km östlich des Rheins zu unterhalten oder zu errichten.
Diese Angaben habe ich alle aus einem sehr interessanten Artikel des Heimatmagazins "Spessart" vom April 2002 (hatte ich mal als Abo und hab es bald wieder)
So, und nun noch ein paar Bilder vom Bunker bei Erlenbach:
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