Luftschutzbunker auf der Stülcken-Werft
- klaushh (†)
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Luftschutzbunker auf der Stülcken-Werft
Moin, moin!
Im März / April 1950 wurde auf dem Werftgelände ein (anscheinend größerer) Luftschutzbunker gesprengt.
Er sollte Platz machen für ein Eisenlager mit Gleisanschluß
Hat evtl. jemand Kenntnis von diesem Bunker oder vefügt über einen Werftplan aus der Kriegs- oder frühen Nachkriegszeit?
Ich suche vor allem den Standort dieses Bunkers.
Für hilfreiche Hinweise danke ich schon im voraus.
Gruß
klaushh
Im März / April 1950 wurde auf dem Werftgelände ein (anscheinend größerer) Luftschutzbunker gesprengt.
Er sollte Platz machen für ein Eisenlager mit Gleisanschluß
Hat evtl. jemand Kenntnis von diesem Bunker oder vefügt über einen Werftplan aus der Kriegs- oder frühen Nachkriegszeit?
Ich suche vor allem den Standort dieses Bunkers.
Für hilfreiche Hinweise danke ich schon im voraus.
Gruß
klaushh
Bei Interesse für Bunker und unterirdische Bauwerke in Hamburg mal http://www.hamburgerunterwelten.de besuchen!
Re: Luftschutzbunker auf der Stülcken-Werft
Servus,
Auszug aus dem Bericht über die von der Werkluftschutz Bezirkstelle Hamburg gemachten
Schadensfeststellungen über den Luftangriff am 11.3.1945.
H C Stülcken Sohn, Hamburg 11, Norderelbstrasse.
Ca. 50 Sprengbomben und 60 Brandbomben. Sachschäden:
Schiffbau-Halle V: Schwerer Teilschaden durch Sprengbomben. Ausfall der Streckwalze und der Hallenkrans.
Menck-Halle: Schwerer teilschaden an binden und Stützen. Ausfall der Plattenhobelmaschine. Gleisanlage durch Bombentreffer schwer beschädigt.
Eingang West: Brandschäden in Unterkunfträumen für Feuerwehr und Nachwachen, sowie Kantine.
LS-Bunker Fern: Schwere Schäden an den Bunkerseiten durch Sprengbomben - Bunker nicht benutzbar.
Kesselschmiede: Zusätzliche Schäden durch Bombenwirkung.
Gebäude 97: Dachgeschosss ausgebrannt.
Rampe: Abstellschuppen durch Brandbomben zerstört.
Alte Maschinenfabrik: Durch Brandbomben schwer beschädigt.
Maschinenfabrik Neubau: Leichter Teilschaden durch Spreng- und Brandbomben.
Teilmontagewerkstatt: Obergeschoss schwerer Teilschaden.
Elektrikerwerkstatt: Totalschaden durch Brandbomben.
Schweisshalle: Schwerer Teilschaden. Ausfall der stationären Umformeranlage für Schweissbetrieb.
Kraftwerk II: Schwerer Teilschaden durch Sprengbombe.
Bordmontage: Leichte Wasserschäden.
Schlosserei: Leichter Schaden durch Brand.
E-Zerntrale IV: Leichter Schaden in der Schaltstelle.
mfg
Holger
Auszug aus dem Bericht über die von der Werkluftschutz Bezirkstelle Hamburg gemachten
Schadensfeststellungen über den Luftangriff am 11.3.1945.
H C Stülcken Sohn, Hamburg 11, Norderelbstrasse.
Ca. 50 Sprengbomben und 60 Brandbomben. Sachschäden:
Schiffbau-Halle V: Schwerer Teilschaden durch Sprengbomben. Ausfall der Streckwalze und der Hallenkrans.
Menck-Halle: Schwerer teilschaden an binden und Stützen. Ausfall der Plattenhobelmaschine. Gleisanlage durch Bombentreffer schwer beschädigt.
Eingang West: Brandschäden in Unterkunfträumen für Feuerwehr und Nachwachen, sowie Kantine.
LS-Bunker Fern: Schwere Schäden an den Bunkerseiten durch Sprengbomben - Bunker nicht benutzbar.
Kesselschmiede: Zusätzliche Schäden durch Bombenwirkung.
Gebäude 97: Dachgeschosss ausgebrannt.
Rampe: Abstellschuppen durch Brandbomben zerstört.
Alte Maschinenfabrik: Durch Brandbomben schwer beschädigt.
Maschinenfabrik Neubau: Leichter Teilschaden durch Spreng- und Brandbomben.
Teilmontagewerkstatt: Obergeschoss schwerer Teilschaden.
Elektrikerwerkstatt: Totalschaden durch Brandbomben.
Schweisshalle: Schwerer Teilschaden. Ausfall der stationären Umformeranlage für Schweissbetrieb.
Kraftwerk II: Schwerer Teilschaden durch Sprengbombe.
Bordmontage: Leichte Wasserschäden.
Schlosserei: Leichter Schaden durch Brand.
E-Zerntrale IV: Leichter Schaden in der Schaltstelle.
mfg
Holger
Re: Luftschutzbunker auf der Stülcken-Werft
Auf einem Trolley-Mission Luftbild ist das Areal der Stülckenwerft gut zu sehen.
http://www.trolley-mission.de/de/bl-con ... ission.jpg
Hier ist noch eines, welches aber nur die Kabelkranlage und den oberen Teil der Werft zeigt.
http://www.trolley-mission.de/de/bl-con ... ission.jpg
Womöglich kann der Fachmann etwas erkennen, was nach LS-Bunker aussieht.
Ich halte die zwei Gebäude (rechteckig und rund) im ersten Bild mittig rechts auf dem Gelände der Werft hinter den zerstörten Hallen für solche.
Leider lässt sich auf den Bildern im NCAP Archiv nichts erkennen was auf LS-Bunker hinweist.
mfg
Holger
http://www.trolley-mission.de/de/bl-con ... ission.jpg
Hier ist noch eines, welches aber nur die Kabelkranlage und den oberen Teil der Werft zeigt.
http://www.trolley-mission.de/de/bl-con ... ission.jpg
Womöglich kann der Fachmann etwas erkennen, was nach LS-Bunker aussieht.
Ich halte die zwei Gebäude (rechteckig und rund) im ersten Bild mittig rechts auf dem Gelände der Werft hinter den zerstörten Hallen für solche.
Leider lässt sich auf den Bildern im NCAP Archiv nichts erkennen was auf LS-Bunker hinweist.
mfg
Holger
- klaushh (†)
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Re: Luftschutzbunker auf der Stülcken-Werft
Moin, moin
@Sunninger
Hab ganz vielen Dank für die beiden Antworten. Vor allem für die erste, bestätigt sie doch, dass es auf dem Werftgelände einen vermutlich größeren "echten" (ich meine damit bombensicheren) gab.
Die trolley-Bilder sind mir an und für sich bekannt. Ich hatte schon früher auf ihnen nach dem Bunker gesucht. Leider ist gerade das Gelände der Stülcken-Werft kontrastarm und überbelichtet (Gegenlicht?), so dass dort kaum Details zu erkennen sind.
Trotz allem: nochmals vielen Dank!
Ich werde noch in einigen Hamburger Archiven mein Glück versuchen und anschließend berichten.
Gruß
klaushh
@Sunninger
Hab ganz vielen Dank für die beiden Antworten. Vor allem für die erste, bestätigt sie doch, dass es auf dem Werftgelände einen vermutlich größeren "echten" (ich meine damit bombensicheren) gab.
Die trolley-Bilder sind mir an und für sich bekannt. Ich hatte schon früher auf ihnen nach dem Bunker gesucht. Leider ist gerade das Gelände der Stülcken-Werft kontrastarm und überbelichtet (Gegenlicht?), so dass dort kaum Details zu erkennen sind.
Trotz allem: nochmals vielen Dank!
Ich werde noch in einigen Hamburger Archiven mein Glück versuchen und anschließend berichten.
Gruß
klaushh
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Re: Luftschutzbunker auf der Stülcken-Werft
Moin klaus,
aus der "Bild" folgendes:
14. April 1950. Auf der Stülcken-Werft wird der Luftschutzbunker gesprengt. Er steht dem Bau eines neuen Eisenlagers im Weg.
https://www.bild.de/regional/hamburg/hi ... .bild.html
aus der "Bild" folgendes:
14. April 1950. Auf der Stülcken-Werft wird der Luftschutzbunker gesprengt. Er steht dem Bau eines neuen Eisenlagers im Weg.
https://www.bild.de/regional/hamburg/hi ... .bild.html
- klaushh (†)
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Re: Luftschutzbunker auf der Stülcken-Werft
Moin Holger!
Das Hamburger Abendblatt berichtet am 14.4.1950 etwas ausführlicher über die Sprengung /Sprengung mit Hindernissen):
https://www.abendblatt.de/archive/1950/ ... HA_003.pdf
Gruß
klaushh
Das Hamburger Abendblatt berichtet am 14.4.1950 etwas ausführlicher über die Sprengung /Sprengung mit Hindernissen):
https://www.abendblatt.de/archive/1950/ ... HA_003.pdf
Gruß
klaushh
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Re: Luftschutzbunker auf der Stülcken-Werft
Moin Klaushh,
also wenn der Bunker ungefähr 250m vom Elbtunnel weg war, dann müsste er zwischen der Kabelkrananlage und dem Fährkanal gelegen haben.
Gruß,
Holger
also wenn der Bunker ungefähr 250m vom Elbtunnel weg war, dann müsste er zwischen der Kabelkrananlage und dem Fährkanal gelegen haben.
Gruß,
Holger
- klaushh (†)
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Re: Luftschutzbunker auf der Stülcken-Werft
Moin, moin!
Ein Zwischenbericht zur Lage des LS-Bunkers bei Stülcken:
In dem Buch "H.C.Stülcken Sohn" von Ernst Hieke aus 1955 wird der Bunker nur einmal in einer Beschreibung zum Kriegsende erwähnt: "...Der große Bunker lag aufgerissen da..."
Dieser Sachverhalt deckt sich mit der Erwähnung von @Sunninger in seinem Beitrag vom 26.9., 10:37 Uhr.
Ein in dem Buch enthaltener Werftplan von 1943 erstreckt sich nur über das nördlich 2/3 des Werftgeländes.
Ein Werftplan von 1955 umfaßt auch das südliche Drittel. Hier dürfte des Rätsels Lösung liegen: hier ist ein großes Eisenlager aufgeführt.
Es handelt sich dabei um das Gelände rechts vom Fährkanal in Höhe der zerstörten Brücke über denselben (siehe das oben von @Sunninger verlinkte Luftfoto).
Ich habe noch einige Werftunterlagen in "Aussicht", die hoffentlich zur Klärung der Ausgangsfrage führen werden.
Gruß
klaushh
Ein Zwischenbericht zur Lage des LS-Bunkers bei Stülcken:
In dem Buch "H.C.Stülcken Sohn" von Ernst Hieke aus 1955 wird der Bunker nur einmal in einer Beschreibung zum Kriegsende erwähnt: "...Der große Bunker lag aufgerissen da..."
Dieser Sachverhalt deckt sich mit der Erwähnung von @Sunninger in seinem Beitrag vom 26.9., 10:37 Uhr.
Ein in dem Buch enthaltener Werftplan von 1943 erstreckt sich nur über das nördlich 2/3 des Werftgeländes.
Ein Werftplan von 1955 umfaßt auch das südliche Drittel. Hier dürfte des Rätsels Lösung liegen: hier ist ein großes Eisenlager aufgeführt.
Es handelt sich dabei um das Gelände rechts vom Fährkanal in Höhe der zerstörten Brücke über denselben (siehe das oben von @Sunninger verlinkte Luftfoto).
Ich habe noch einige Werftunterlagen in "Aussicht", die hoffentlich zur Klärung der Ausgangsfrage führen werden.
Gruß
klaushh
Bei Interesse für Bunker und unterirdische Bauwerke in Hamburg mal http://www.hamburgerunterwelten.de besuchen!