Karlshagen - Siedlung
Peenemünde / Karlshagen
Hallo,
sehr umfassende Informationen zum Thema Karlshagen / Peenemünde / Heeresversuchsanstalt findet man mit vielen Fotos und Karten in folgendem Buch:
Bernd Kuhlmann, "Peenemünde, das Raketenzentrum und seine Werkbahn" GVE - Verlag, 1997; ISBN 3-89218-060-1
Grüße aus BÄRlin
Ollie
sehr umfassende Informationen zum Thema Karlshagen / Peenemünde / Heeresversuchsanstalt findet man mit vielen Fotos und Karten in folgendem Buch:
Bernd Kuhlmann, "Peenemünde, das Raketenzentrum und seine Werkbahn" GVE - Verlag, 1997; ISBN 3-89218-060-1
Grüße aus BÄRlin
Ollie
"Traditionspflege bedeutet nicht, in der Asche herumzustochern, sondern die Flamme weiterzugeben
(Ricarda Huch)
(Ricarda Huch)
- Deichgraf (†)
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Moin,
ich krame das Thema Karlshagen mal wieder raus, um die ehemalige Kaserne dort zu erwähnen. Einem Hinweis im Internet zufolge, waren in dieser "Kaserne" Militärangehörige unterer Dienstgrade untergebracht, die ihren Dienst in der HVA als Wissenschaftler oder Techniker ableisteten. Wobei "Kaserne" als Begriff eigentlich unpassend ist, Barackenlager wäre wohl zutreffender.
Auf Luftbildern war mir dieses Objekt schon vor Jahren aufgefallen, weil es irgendwie hufeisenförmig wirkt, und da ich endlich mal in der Nähe war, hab ich mir das mal kurz angesehen. Der Verfall ist schon beträchtlich.
ich krame das Thema Karlshagen mal wieder raus, um die ehemalige Kaserne dort zu erwähnen. Einem Hinweis im Internet zufolge, waren in dieser "Kaserne" Militärangehörige unterer Dienstgrade untergebracht, die ihren Dienst in der HVA als Wissenschaftler oder Techniker ableisteten. Wobei "Kaserne" als Begriff eigentlich unpassend ist, Barackenlager wäre wohl zutreffender.
Auf Luftbildern war mir dieses Objekt schon vor Jahren aufgefallen, weil es irgendwie hufeisenförmig wirkt, und da ich endlich mal in der Nähe war, hab ich mir das mal kurz angesehen. Der Verfall ist schon beträchtlich.
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Bis dann
Deichgraf
Deichgraf
Hallo,
das hufeisenförmige Gebäudeensemble war die Wehrmachtskaserne (Versuchskommando Nord) in Karlshagen am Bahnhof Karlshagen - Siedlung. Hier waren vor allem die Leute untergebracht, die für das praktische Funktionieren der gesamten Anlage zuständig waren, also Techniker, Handwerker, Hilfskräfte, Fahrer, Wachmannschaften u.s.w. Wie der Vorredner schon schrieb, eher die unteren Dienstgrade. Die höherrangigen Wissenschaftler wohnten wohl etwas komfortabler. Die auf der anderen Seite der Bahnanlagen zu erkennenden Gebäudereste gehören zu der so genannten "neuen Stadt an der Ostsee" als welche die umfangreichen Baumaßnahmen auf Usedom, die der Bevölkerung nicht verborgen blieben, im Berliner "12-Uhr-Blatt" vom 26.11.1941 zu Tarnungszwecken legendiert wurden. In diesem Artikel wurde über eine neue Stadt für bis zu 16000 Einwohner berichtet, die unter Leitung von "Professor Speer" irgendwo an der Ostsee entstand, wobei nähere Angaben zum genauen Standort unterblieben.
Grüße aus BÄRlin
Ollie
das hufeisenförmige Gebäudeensemble war die Wehrmachtskaserne (Versuchskommando Nord) in Karlshagen am Bahnhof Karlshagen - Siedlung. Hier waren vor allem die Leute untergebracht, die für das praktische Funktionieren der gesamten Anlage zuständig waren, also Techniker, Handwerker, Hilfskräfte, Fahrer, Wachmannschaften u.s.w. Wie der Vorredner schon schrieb, eher die unteren Dienstgrade. Die höherrangigen Wissenschaftler wohnten wohl etwas komfortabler. Die auf der anderen Seite der Bahnanlagen zu erkennenden Gebäudereste gehören zu der so genannten "neuen Stadt an der Ostsee" als welche die umfangreichen Baumaßnahmen auf Usedom, die der Bevölkerung nicht verborgen blieben, im Berliner "12-Uhr-Blatt" vom 26.11.1941 zu Tarnungszwecken legendiert wurden. In diesem Artikel wurde über eine neue Stadt für bis zu 16000 Einwohner berichtet, die unter Leitung von "Professor Speer" irgendwo an der Ostsee entstand, wobei nähere Angaben zum genauen Standort unterblieben.
Grüße aus BÄRlin
Ollie
"Traditionspflege bedeutet nicht, in der Asche herumzustochern, sondern die Flamme weiterzugeben
(Ricarda Huch)
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- Frontstadtkind
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Dem muß ich leider wiedersprechen.Frontstadtkind hat geschrieben:In den alten Baracken waren zu NVA-Zeiten (und bis zur Wende) Piloten vom Flugplatz Peenemünde untergebracht. Auch die Flugvorbereitungsräume etc. waren dort. Ein anderer Teil der Piloten wohnte in der Siedlung Karlshagen.
In den U-förmigen Baracken, die insgesamt wieder ein Hufeisen bilden, waren das Fliegertechnische Batallion und die Staffeln des Jagdfliegergeschwaders untergebracht. Rechts das FTB (Nordseite) und links das JG (Südseite) vom Haupteingang (KDL) gesehen. Diese räumliche Trennung hatte auch Auswirkungen dahingehend, daß die rückwärtigen Dienste (FTB) nichts mit dem "fliegenden" Personal (JG) zu tun hatte. Ein FTB-ler verirrte sich nur in das Gebiet des JG, wenn er als OvD (Offizier vom Dienst) oder dessen Stellvertreter eingeteilt war, denn die saßen 24 Stunden in einem der mittleren Gebäude auf der Südseite (ich weiß wirklich nicht mehr welches), und wurden immer (?) zwischen FTB und JG - Offizieren gemischt.
Die U-Baracken hatten in der kurzen Querstrebe ihren Eingang, wo der UvD (Unteroffizier vom Dienst) mit seinem Stellvertreter seinen Dienstplatz hatte. Im FTB waren meiner Erinnerung nach dann auf den im Bild jeweils rechten Seite an der Spitze des U der Kompaniechef rechts und der Spieß links ihre Dienstzimmer. Davor hatte stellv. Kompaniechef/ Politoffizier (meinereiner) rechts und gegenüber links die Gruppenführer ihr Dienstzimmer. Gegenüber auf der anderen Spitze des U befanden sich Schulungsraüme und der Kompanieclub mit Fernseher. Der Rest waren Zimmer für Soldaten und Unteroffiziere, meist mit 4 Mann belegt, 2 Doppelstockbetten, Spinnte, ein Tisch und 4 Stühle.
Offiziere (ab Leutnant - 25 Jahre Verpflichtung) und sogenannte 10ender (Unteroffiziere ab Feldwebel mit 10jähriger Verpflichtung) wohnten eigentlich außerhalb der Kaserne. Vor dem Bau des Ledigenwohnheimes (LWH) waren sie glaube ich in einem Trakt des großen Gemeinschaftsgebäudes (rotes Dach) untergebracht. Später waren dort auch die Mädels untergebracht, aber nagelt mich da bitte nicht fest. Auf jeden Fall unterlagen sie nicht den strengen Ausgangsvorschriften (Soldaten und Unteroffiziere konnten das KDL nur mit Urlaubs- oder Ausgangsschein verlassen.) Kontrolliert wurden sie auch nicht oder selten, was dem Alkoholverbot in der Kaserne bestimmt nicht gut tat.
Die Wattebällchen (Piloten, weil sie ja immer in Watte gepackt wurden, und mit ihrer Dienstkleidung zum Ausdruck brachten - Steppjacken) habe ich selten im Objekt gesehen.
Die fuhren in ihrem Privat-PKW von zu Hause direkt auf den Platz. Flugvorbereitung und spezielle Verpflegung fand vor der Vorstartlinie gegenüber dem heutigen Bettenmuseum (gibt es das überhaupt noch?)im Gebäude der Flugleitung statt.
Wer mehr wissen will, der fragt einfach. Ich werde versuchen, so viel Aufklärungsarbeit, wie möglich zu schaffen.
Hier noch ein paar interessante Links
ein FTB, Aufbau und Funktion http://ftb.ddr-luftwaffe.de/
Struktur FTB http://home.snafu.de/veith/images/ftb/0 ... turFTB.jpg
das ZDK 33 als Bestandteil des JG 9 http://home.snafu.de/veith/images/ftb/0 ... turFTB.jpg
Schmankerl für Modellbauer http://home.snafu.de/veith/MiGs/l39v-171.jpg ein Flieger der NVA mal nicht in Grün
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sorry ZDK 33 war falscher Link, hier der richtige http://home.snafu.de/veith/zdk-33.htm
- Frontstadtkind
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Danke für die Details. Auf welche Zeit beziehen die sich?
Meine Angaben sind aus den beiden Peenemünde-Büchern über den Flugplatz. Es gab wohl drei Bauwellen (Mitte 60er, 70er und 80er) in denen erst die Unterkünfte für Berufssoldaten hergestellt wurden. Kenne die besagte Barackensiedlung nur von außen.
Meine Angaben sind aus den beiden Peenemünde-Büchern über den Flugplatz. Es gab wohl drei Bauwellen (Mitte 60er, 70er und 80er) in denen erst die Unterkünfte für Berufssoldaten hergestellt wurden. Kenne die besagte Barackensiedlung nur von außen.
- erlenmeier
- Forenuser
- Beiträge: 539
- Registriert: 17.12.2010 12:44
- Ort/Region: Oldenburger Land
Luftbild Karlshagen
Moin Mike,
Luftbild Karlshagen bitte noch mal anders verlinken. Kann ich nicht aktivieren. Bitte Jahr der Aufnahme notieren.
Danke!!
sagt erlenmeier
Luftbild Karlshagen bitte noch mal anders verlinken. Kann ich nicht aktivieren. Bitte Jahr der Aufnahme notieren.
Danke!!
sagt erlenmeier
Nur wer die Vergangenheit kennt, kann auch Gegenwart und Zukunft bewältigen.
- christianCH
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- Beiträge: 294
- Registriert: 05.02.2014 08:23
- Ort/Region: Berner Jura (CH)
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Re: Karlshagen - Siedlung
Durch Pinguin des 2. Strang zu Röhrenbunker bin ich auf diesen schon etwas älteren Strang gestossen.
Eine historische alliierte Luftaufnahme aus der Kriegszeit gibt es hier, die auch das VKN-Gelände am unteren Bildrand beinhaltet.
Nördlich des VKN-Geländes gab es ebenfalls einige röhrenförmige Schutzbunker (54.120574°, 13.822902°) für das Personal des Versuchskommando Nord.
Der Zugang zu den Überbleibseln dieser Röhrenbunker ist am Radweg nach Peenemünde mit einer Infotafel ausgeschildert.
Leider ist das ganze VKN-Gelände dem Abriss geweiht, sofern nicht schon geschehen. Ich war das letztemal 2019 vor Ort.
Übrigens war auch die Unterführung der Bahnstation Karlshagen-Siedlung (54.122254°, 13.825786°) als Luftschutzanlage konzipiert.
Eine historische alliierte Luftaufnahme aus der Kriegszeit gibt es hier, die auch das VKN-Gelände am unteren Bildrand beinhaltet.
Nördlich des VKN-Geländes gab es ebenfalls einige röhrenförmige Schutzbunker (54.120574°, 13.822902°) für das Personal des Versuchskommando Nord.
Der Zugang zu den Überbleibseln dieser Röhrenbunker ist am Radweg nach Peenemünde mit einer Infotafel ausgeschildert.
Leider ist das ganze VKN-Gelände dem Abriss geweiht, sofern nicht schon geschehen. Ich war das letztemal 2019 vor Ort.
Übrigens war auch die Unterführung der Bahnstation Karlshagen-Siedlung (54.122254°, 13.825786°) als Luftschutzanlage konzipiert.
Gruss, christianCH