Flakstellungen in Oldenburg
Hier nochmal der Standort des Rundbunkers und ein Foto dazu. Zehn Meter nördlich befindet sich ein Gebäude mit Flachdach. Ich weiß leider nicht mehr, wie dieses Gebäude aussah. Es ist schon einige Jahre her, als ich dort war. Möglicherweise handelt es sich um ein Gebäude der Flak? Ich werde mir das die Tage vor Ort mal anschauen.
Da die im Buch beschriebenen Gebäude beim Autobahnbau abgerissen wurden, vermute ich die Lage der Flak in Richtung Autobahnanschluss Ohmstede. Vielleicht kann Aflubing dort mit Luftbildern, soweit vorhanden, abgleichen.
Link zur Karte auf NOLIS
[edit: Karte durch Link ersetzt • redsea]
Da die im Buch beschriebenen Gebäude beim Autobahnbau abgerissen wurden, vermute ich die Lage der Flak in Richtung Autobahnanschluss Ohmstede. Vielleicht kann Aflubing dort mit Luftbildern, soweit vorhanden, abgleichen.
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Hier finden sich weitere Anhaltspunkte. Demnach handelt es sich bei dem am Bunker angrenzenden Gebäude um einen Teil der Flakstellung.
http://www.nwzonline.de/bornhorst/dorff ... 63556.html
"Die älteren Oldenburger wissen wohl noch, wie es auf dem Areal auf der Arnstede einst aussah. Dort standen ab Anfang des Zweiten Weltkrieges acht Wehrmachtsunterkünfte. Übrig geblieben ist eines dieser Gebäude. Schon nach Kriegsende feierten die Bornhorster in den ehemaligen Gemeinschaftsräumen – zum Beispiel den Holzschuhball. Für etwa zwei Jahre war hier auch ein Kindergarten untergebracht.
Ab 1947 dienten die Unterkünfte als Wohnraum für Vertriebene und Flüchtlinge. Im Zuge des Barackenräumprogramms wurde das Gelände 1964 an die ehemaligen Grundstückseigentümer zurückgegeben. Die nutzten die Räume als Stall oder Lager und auch für private Feiern. Als für den Autobahnbau sieben Unterkünfte abgerissen werden mussten, sicherte sich die Dorfjugend den verbliebenen achten Bunker, wie er im Volksmund heißt."
Mit "achten Bunker" wird wohl die Unterkunft und nicht eine Anzahl von acht Rundbunkern gemeint sein.
Dies deckt sich etwa mit den Gebäuden, die auf dem Messtischblatt zu erkennen sind.
http://www.nwzonline.de/bornhorst/dorff ... 63556.html
"Die älteren Oldenburger wissen wohl noch, wie es auf dem Areal auf der Arnstede einst aussah. Dort standen ab Anfang des Zweiten Weltkrieges acht Wehrmachtsunterkünfte. Übrig geblieben ist eines dieser Gebäude. Schon nach Kriegsende feierten die Bornhorster in den ehemaligen Gemeinschaftsräumen – zum Beispiel den Holzschuhball. Für etwa zwei Jahre war hier auch ein Kindergarten untergebracht.
Ab 1947 dienten die Unterkünfte als Wohnraum für Vertriebene und Flüchtlinge. Im Zuge des Barackenräumprogramms wurde das Gelände 1964 an die ehemaligen Grundstückseigentümer zurückgegeben. Die nutzten die Räume als Stall oder Lager und auch für private Feiern. Als für den Autobahnbau sieben Unterkünfte abgerissen werden mussten, sicherte sich die Dorfjugend den verbliebenen achten Bunker, wie er im Volksmund heißt."
Mit "achten Bunker" wird wohl die Unterkunft und nicht eine Anzahl von acht Rundbunkern gemeint sein.
Dies deckt sich etwa mit den Gebäuden, die auf dem Messtischblatt zu erkennen sind.
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- niemandsland
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Moin Moin,
im Bauentwurfslehre von Ernst Neufert (das "Standart-Werk" für Architekten) aus dem Jahr 1944 ist dieser Bunker-Typ als OT-Bunker aufgeführt. Einige Beispiele dazu finden sich in den Akten der Deutschen Bahn aus dem Raum Hannover.
Mehr kann ich dazu allerdings nicht beitragen.
Gruß aus Hannover-Ahlem
Guido Janthor
im Bauentwurfslehre von Ernst Neufert (das "Standart-Werk" für Architekten) aus dem Jahr 1944 ist dieser Bunker-Typ als OT-Bunker aufgeführt. Einige Beispiele dazu finden sich in den Akten der Deutschen Bahn aus dem Raum Hannover.
Mehr kann ich dazu allerdings nicht beitragen.
Gruß aus Hannover-Ahlem
Guido Janthor
Moin Guido,
die Oldenburger Rundbunker sind denen der OT ziemlich baugleich. Die Reichsbahn-Rundbunker waren jedoch deutlich massiver.
In Oldenburg wurden Baupläne vom Stadtbauamt ausgegeben und die Bunker dann von unterschiedlichsten Baufirmen oder in Eigenabeit gebaut. Es gab R1 (Rundbunker groß), R2 (Rundbunker mittel), R3 (Rundbunker klein) - von R3 gab es wiederum drei Bauformen.
Aber wie gesagt, wahrscheinlich hat der Rundbunker nicht unmittelbar direkt etwas mit der Flakstellung zu tun. Nur gab es in der Ecke wohl erhöhten Schutzbedarf (durch Flakstellung und Scheinflugefeld. Darum auch die erhöhte Anzahl an Schutzbauten.
Gruß
Jan
die Oldenburger Rundbunker sind denen der OT ziemlich baugleich. Die Reichsbahn-Rundbunker waren jedoch deutlich massiver.
In Oldenburg wurden Baupläne vom Stadtbauamt ausgegeben und die Bunker dann von unterschiedlichsten Baufirmen oder in Eigenabeit gebaut. Es gab R1 (Rundbunker groß), R2 (Rundbunker mittel), R3 (Rundbunker klein) - von R3 gab es wiederum drei Bauformen.
Aber wie gesagt, wahrscheinlich hat der Rundbunker nicht unmittelbar direkt etwas mit der Flakstellung zu tun. Nur gab es in der Ecke wohl erhöhten Schutzbedarf (durch Flakstellung und Scheinflugefeld. Darum auch die erhöhte Anzahl an Schutzbauten.
Gruß
Jan
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Hallo Jan,
Danke für Deine interessanten Ausführungen. Was mich aber mal interessieren würde, ist, in welcher Größenordnung wurden denn Rund-Bunker im Raum Oldenburg errichtet?! Hier in Hannover findet sich diese Bauart (weder im Werk-LS noch im normalen öLS) praktisch so gut wie gar nicht. Die Unterlagen aus dem Reichsbahn-Bunkerbau-Programm hab ich zum Teil vorliegen. Darin sind nur im Raum Ostfriesland Rundbunker aufgeführt. Und einer wohl im Raum Braunschweig-Salzgitter. Letztere Akte habe ich leider nicht mehr kopiert. Im Raum Hannover finden sich nur zwei Bauwerke die mir spontan einfallen. Zum einen wäre da der Rundbunker bei der Firma Körting und offenbar auf dem Hof eines Schrotthändlers in Hannover-Badenstedt. Mehr sind mir bisher nicht bekannt geworden.
Soweit...
Gruß aus Hannover-Ahlem
Guido Janthor
Danke für Deine interessanten Ausführungen. Was mich aber mal interessieren würde, ist, in welcher Größenordnung wurden denn Rund-Bunker im Raum Oldenburg errichtet?! Hier in Hannover findet sich diese Bauart (weder im Werk-LS noch im normalen öLS) praktisch so gut wie gar nicht. Die Unterlagen aus dem Reichsbahn-Bunkerbau-Programm hab ich zum Teil vorliegen. Darin sind nur im Raum Ostfriesland Rundbunker aufgeführt. Und einer wohl im Raum Braunschweig-Salzgitter. Letztere Akte habe ich leider nicht mehr kopiert. Im Raum Hannover finden sich nur zwei Bauwerke die mir spontan einfallen. Zum einen wäre da der Rundbunker bei der Firma Körting und offenbar auf dem Hof eines Schrotthändlers in Hannover-Badenstedt. Mehr sind mir bisher nicht bekannt geworden.
Soweit...
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Guten Morgen,
das Thema ist zwar schon etwas älter und liegt schon eine Weile. Ich habe es aber gerade noch mal gelesen, und möchte mich zum Thema "Scheinflugplatz bei Klein Bornhorst" noch mal äußern.
In einigen Veröffentlichungen heißt es, wenn Scheinanlagen/Scheinflugplätze die Empfehlungen zum Abstand von bebauten Gebiet nicht einhalten konnten, so sollte die Bevölkerung evakuiert oder in entsprechender Anzahl Schutzräume/Bunker gebaut werden.
Aus: "Bau- und Betriebsgrundsätze für Scheinanlagen, Ausgabe 11/1942"
Seite 8 Abs. 14 D: Schutz der Zivilbevölkerung
"Können diese Abstände ( 2 km zwischen S-Anlagen und Ort ) nicht eingehalten werden, [...] so müssen Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung getroffen werden."
Und weiter heißt es dort:
"Behelfsmäßige und bombensichere Schutzraumbauten aus Anlaß der Gefährdung durch S-Anlagen sind Bestandteil des LS-Sonderbauprogramms (Führerbauprogramm) und von dem hierfür zuständigen Dienststellen und Baustäben nach Weisung der Luftgaukommandos zu errichten."
Ich kenne die Gegend nicht, aber entsprechende Bauten würden dort schon Sinn machen. Auch die Verteilung über den Ort und in der Umgebung.
Soweit mal zum Thema "Scheinflughafen" (S-Hafen "offener Feld").
Gruß aus Hannover
Guido Janthor
das Thema ist zwar schon etwas älter und liegt schon eine Weile. Ich habe es aber gerade noch mal gelesen, und möchte mich zum Thema "Scheinflugplatz bei Klein Bornhorst" noch mal äußern.
In einigen Veröffentlichungen heißt es, wenn Scheinanlagen/Scheinflugplätze die Empfehlungen zum Abstand von bebauten Gebiet nicht einhalten konnten, so sollte die Bevölkerung evakuiert oder in entsprechender Anzahl Schutzräume/Bunker gebaut werden.
Aus: "Bau- und Betriebsgrundsätze für Scheinanlagen, Ausgabe 11/1942"
Seite 8 Abs. 14 D: Schutz der Zivilbevölkerung
"Können diese Abstände ( 2 km zwischen S-Anlagen und Ort ) nicht eingehalten werden, [...] so müssen Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung getroffen werden."
Und weiter heißt es dort:
"Behelfsmäßige und bombensichere Schutzraumbauten aus Anlaß der Gefährdung durch S-Anlagen sind Bestandteil des LS-Sonderbauprogramms (Führerbauprogramm) und von dem hierfür zuständigen Dienststellen und Baustäben nach Weisung der Luftgaukommandos zu errichten."
Ich kenne die Gegend nicht, aber entsprechende Bauten würden dort schon Sinn machen. Auch die Verteilung über den Ort und in der Umgebung.
Soweit mal zum Thema "Scheinflughafen" (S-Hafen "offener Feld").
Gruß aus Hannover
Guido Janthor
Das Reh springt hoch, das Reh springt weit, warum auch nicht, es hat ja Zeit!
Moin Guido,
danke für die Quellen.
Nördlich der Hunte, also in klein Bornhorst gibt es zwei betonierte Deckungsgräben midestens einen runden Luftschutzbau und mindestens einen Eigenbau. Dort befand sich auch das größte Wohngebiet im Umfeld.
Auf der südlichen Hunteseite gab es lediglich das Kloster Blankenburg in direkter Nähe. Dieses Verfügt über einen Luftschutzkeller. Der nächste Ortsteil war damals Osternburg. Hier gab es schon wegen der Industire eine Vielzahl an Schutzbauten.
Viele Grüße
Jan
danke für die Quellen.
Nördlich der Hunte, also in klein Bornhorst gibt es zwei betonierte Deckungsgräben midestens einen runden Luftschutzbau und mindestens einen Eigenbau. Dort befand sich auch das größte Wohngebiet im Umfeld.
Auf der südlichen Hunteseite gab es lediglich das Kloster Blankenburg in direkter Nähe. Dieses Verfügt über einen Luftschutzkeller. Der nächste Ortsteil war damals Osternburg. Hier gab es schon wegen der Industire eine Vielzahl an Schutzbauten.
Viele Grüße
Jan
FlaK in Oldenburg
Mein Vater hat in Oldenburg kuz an der FlaK gedient. Ich meine er hat was von Bornhorst gesagt. Leider ist er schon lange gestorben
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Moin Zosi,
danke für das Foto.
Ich sehe leichte Flak (2cm?) vor einem Fließgewässer mit angrenzender Wohnbebauung.
In Bornhorst gab es jedoch keine solche Gewässer. Lediglich die Hunte könnte in Frage kommen. Ich halte das Gewässer auf dem Foto jedoch für zu schmal.
Zudem war die Hunte in dem Bereich nie bebaut. Bebauung gab es erst flussaufwärts hinter dem heutigen IKEA. Dort lag die Brandwerft und weiter bergwerts der Hafen. Das ist allerdings schon nicht mehr Bornhorst.
Gruß
Jan
danke für das Foto.
Ich sehe leichte Flak (2cm?) vor einem Fließgewässer mit angrenzender Wohnbebauung.
In Bornhorst gab es jedoch keine solche Gewässer. Lediglich die Hunte könnte in Frage kommen. Ich halte das Gewässer auf dem Foto jedoch für zu schmal.
Zudem war die Hunte in dem Bereich nie bebaut. Bebauung gab es erst flussaufwärts hinter dem heutigen IKEA. Dort lag die Brandwerft und weiter bergwerts der Hafen. Das ist allerdings schon nicht mehr Bornhorst.
Gruß
Jan
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