Hallo
Ich habe den größten Teil meiner Kindheit und Jugend in der Nachbarschaft dieses Geländes verbracht und finde den Beitrag nicht zuletzt deshalb hochinteressant und sehr aufschlussreich illustriert.
bettika hat geschrieben:
Nach Kriegsende wohnten dort Flüchtlinge, später die Studenten der PH. Anfang der 60’er Jahre wurde die Gebäude des Lagers abgebrochen.
Dem möchte ich, als Zeitzeuge sozusagen, gerne etwas hinzufügen:
Zu meiner Zeit (ab 1969) waren die Baracken des ehem. Lagers längst Vergangenheit, aber es befanden sich auf dem Gelände noch bis weit in die 1970er Jahre hinein einige Reste der Bebauung. Deutlich vor Augen habe ich div. Fundamente, teilweise zerstörte Kleinbunker oder Unterstände sowie vor allem ein ziemlich markantes, 5-6 m hohes, 2-geschossiges Betonbauwerk mit breiter Öffnung im Obergeschoss, nahe des Fußweges, der die Fördestraße mit den Häusern am unteren Heinz-Krey-Hof verbindet.
Diese letzten Rudimente der Anlage verschwanden tatsächlich erst gegen 1977/78 im Vorfeld der KBA-Erweiterung. Bis dahin galt das völlig verwilderte, vermüllte und nur halbherzig eingefriedete Gelände mit seinen Verstecken und Unterschlüpfen als interessantester Abenteuerspielplatz der Umgebung und zu vorgerückter Stunde als Treffpunkt und beliebte "Party-Location" der lokalen Mopedrocker.
Bei og. Betonbauwerk vermute ich nach Betrachtung des Bildes
WGAZ Memellager übrigens, dass es sich um das handeln könnte, was wie ein "Aufsatz" auf dem mittleren Dach der Wirtschaftsbaracke aussieht: Höhe und Formgebung des erkennbaren Teils decken sich mit meiner Erinnerung und bei Vergleich mit dem Bild
GE Overlay dürfte auch der Abstand zum Fußweg ungefähr stimmen.
Servus
Niege