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von thomasbreitenbacher » 03.10.2014 11:25
Hallo,
ein paar weitere Details zu dem ehem. franz. Munitionslager konnte ich aus der Drucksache 12/4735 des Deutschen Bundestags vom 13.04.1993 sowie der website des bis 1992 in Saarburg stationierten 6ème Régiments de Dragons entnehmen. Demnach handelte es sich definitiv um ein französisches Munitionslager, errichtet "vor 1955". Damit dürfte die Errichtung 1953 erfolgt sein, denn in diesem Jahr wurde die Masse der französischen Standort-Munitionslager erbaut. Es war damit mutmaßlich das sogenannte "Dépôt de garnison" der Garnison Saarburg, also eine Art Standortmunitionsniederlage und definitiv noch in den achtziger Jahren in Betrieb (und wurde somit nicht wie eine Vielzahl anderer solcher französischer Munitionslager in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre aufgegeben). Es hatte in den Achtzigern eine aus deutschem Personal mit Schäferhunden bestehende Wache. 1993 müssen die Einrichtungen des mittlerweile aufgegebenen Lagers, welche aus "Munitionshütten" bestand, noch weitgehend vorhanden gewesen sein, allerdings bereits in verfallendem Zustand. Nicht lange danach wurde alles abgerissen.
Die bis zum ehemaligen Tor noch heute vorhandene und geteerte Zufahrtsstraße geht von der B 268 bei Oberzerf ab und steigt teils steil in den Wald der Gehöferschaft Oberzerf an. Bei meinem Besuch am vergangenen Wochenende ist die Grundstruktur des Lagers in dem Niederwald noch sehr gut auszumachen: der ehemalige Verlauf des Außenzauns, der Platz des ehemaligen Wach-/ Verwaltungs-/ technichen Bereichs, die Standorte der ehemaligen Lagerhütten (meiner Vermutung nach handelte es sich um gemauerte kleine Lagerhallen), die Entwässerungsgräben entlang der Lagerwege (die offensichtlich nicht geteert waren) sowie deren Durchlässe aus Betonröhren an den Zufahrten zu den Lagerhütten. An der Nordseite, in der Mitte des Zauns, befand sich die Notausfahrt und in direkter Verlängerung von dieser zieht sich durch das halbe Lager in dessen Mitte eine lange, breite Schneise, welche an einem ca. mannshohen Erdwall endet. Am ehemaligen Zufahrtstor sind noch verrostete Reste ehemaliger Zaunpfosten zu finden.
Viele Grüße, Thomas.
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