alter Flugplatz Langeoog
alter Flugplatz Langeoog
Hallo!
Ich habe auf Google Earth einen alten Flugplatz auf Langeoog "entdeckt".
Leider findet sich im Netz nicht wirklich viel darüber, lediglich daß die gekreuzten Landebahnen von den Briten gesprengt wurden und sich jetzt das sogenannte "Wäldchen", ein kleines Erholungsgebiet dort befindet.
Wer hat Infos darüber, vor allem über die dort stationierten Einheiten und Flugzeugtypen?!
Da ein Freund morgen dorthinreist kann ich ihn gerne um aktuelle Fotos bitten.
Ich habe auf Google Earth einen alten Flugplatz auf Langeoog "entdeckt".
Leider findet sich im Netz nicht wirklich viel darüber, lediglich daß die gekreuzten Landebahnen von den Briten gesprengt wurden und sich jetzt das sogenannte "Wäldchen", ein kleines Erholungsgebiet dort befindet.
Wer hat Infos darüber, vor allem über die dort stationierten Einheiten und Flugzeugtypen?!
Da ein Freund morgen dorthinreist kann ich ihn gerne um aktuelle Fotos bitten.
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Hallo Helmholtz,
für Details muß ich mal in meinen alten Fotokisten stöbern. Aber vorweg schon mal folgende Informationen:
Auf Langeoog gab es den von Dir genannten Flughafen II. Ordnung, darüber hinaus noch eine Grasnabe und einen Scheinflugplatz weiter östlich im Bereich Große Schloop / Hellerwiesen.
Das Gebiet des ehem. Flugplatzes wird von den Insulanern wie Du schon schreibst als Wäldchen bezeichnet. Als Erholungsgebiet würde ich es allerdings nicht bezeichnen. Der Ring nebst Abstellflächen bestand aus großen Betonplatten, die von den Briten zick-zack-förmig gesprengt wurden. Der Ring läßt sich mit Fahrrädern also slalommäßig befahren, was als Kind immer einen mords Gaudi machte. Das Wäldchen selbst ist mit Dornengestrüpp völlig zugewuchert und läßt sich nur auf dem Kreuz der ehem. Landebahnen durchqueren. Im nördlichen Bereich des Rings befinden sich an den alten Abstellflächen sogenannte Ranchen, die Schrebergärten der Insulaner. Daran nördlich anschließend befinden sich die alten Soldatenhäuser und östlich davon auch noch ein paar Kasernengebäude wie z.B. die Kommandantur, die später als Schule genutzt wurde. Ob die heute jedoch noch steht kann ich nicht sagen, sie muß so vor gut 10 Jahren geschlossen worden sein und stand lange Zeit leer.
Ob es sich lohnt dort Fotos zu machen, hängt vom jeweiligen persönlichen Interessenschwerpunkt ab, denn neben den oben beschriebenen Einrichtungen und Resten gibt es sonst nichts weiter zu sehen.
Viele Grüße
redsea
für Details muß ich mal in meinen alten Fotokisten stöbern. Aber vorweg schon mal folgende Informationen:
Auf Langeoog gab es den von Dir genannten Flughafen II. Ordnung, darüber hinaus noch eine Grasnabe und einen Scheinflugplatz weiter östlich im Bereich Große Schloop / Hellerwiesen.
Das Gebiet des ehem. Flugplatzes wird von den Insulanern wie Du schon schreibst als Wäldchen bezeichnet. Als Erholungsgebiet würde ich es allerdings nicht bezeichnen. Der Ring nebst Abstellflächen bestand aus großen Betonplatten, die von den Briten zick-zack-förmig gesprengt wurden. Der Ring läßt sich mit Fahrrädern also slalommäßig befahren, was als Kind immer einen mords Gaudi machte. Das Wäldchen selbst ist mit Dornengestrüpp völlig zugewuchert und läßt sich nur auf dem Kreuz der ehem. Landebahnen durchqueren. Im nördlichen Bereich des Rings befinden sich an den alten Abstellflächen sogenannte Ranchen, die Schrebergärten der Insulaner. Daran nördlich anschließend befinden sich die alten Soldatenhäuser und östlich davon auch noch ein paar Kasernengebäude wie z.B. die Kommandantur, die später als Schule genutzt wurde. Ob die heute jedoch noch steht kann ich nicht sagen, sie muß so vor gut 10 Jahren geschlossen worden sein und stand lange Zeit leer.
Ob es sich lohnt dort Fotos zu machen, hängt vom jeweiligen persönlichen Interessenschwerpunkt ab, denn neben den oben beschriebenen Einrichtungen und Resten gibt es sonst nichts weiter zu sehen.
Viele Grüße
redsea
... und hier noch ein kurzer geschichtlicher Abriss:
1937 Baubeginn für den Ausbau von Hafen und Flughafen für militärische Zwecke
1941 Vollendung des Hafens
1946 Sprengung der Betonstraßen, Bunker und Aufpflügen der Landeflächen des einstigen Rollfeldes
1949 Beginn der Aufforstung auf dem früheren Rollfeld
Quelle: 150 Jahre Nordseeheilbad Langeoog - Kurverwaltung Langeoog
Grüße redsea
1937 Baubeginn für den Ausbau von Hafen und Flughafen für militärische Zwecke
1941 Vollendung des Hafens
1946 Sprengung der Betonstraßen, Bunker und Aufpflügen der Landeflächen des einstigen Rollfeldes
1949 Beginn der Aufforstung auf dem früheren Rollfeld
Quelle: 150 Jahre Nordseeheilbad Langeoog - Kurverwaltung Langeoog
Grüße redsea
Danke erstmal!
Mal sehen ob man noch rausbekommen kann wer und was dort stationiert war...
Dachte mir doch, daß die Bahnen dort in irgendeiner Form befestigt sein mußten, bei dem Google Earth Bild.
Was ich mich allerdings frage, warum man einen Flugplatz dieser Art auf eine Insel baut und nicht aufs nahe gelegene Festland.
Wäre doch alles um einiges einfacher gewesen.
Mal sehen ob man noch rausbekommen kann wer und was dort stationiert war...
Dachte mir doch, daß die Bahnen dort in irgendeiner Form befestigt sein mußten, bei dem Google Earth Bild.
Was ich mich allerdings frage, warum man einen Flugplatz dieser Art auf eine Insel baut und nicht aufs nahe gelegene Festland.
Wäre doch alles um einiges einfacher gewesen.
- zulufox
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Hier fliegt mal wieder alles so herrlich durcheinander:
Zunächst einmal gab es in Langeoog einen zivilen Flughafen II. Ordnung.
Der befand sich südlich des heutigen Verkehrslandeplatzes EDWL ostwärts der Hafenstraße
Dann wurde, wie schon angegeben, der Einsatzhafen Land und See Langeoog (militärisch) gebaut (dazu gab es ein gut recherchiertes Heft: Langeoog, Chronik einer ostfriesischen Insel von Ingo Obstfeld. )
Das Rollfeld war aufgespült worden, hatte außer dem umlaufenden, fas überalle doppelten Rollweg keine Startbahnen.
Der Bau zog sich hin, deshalb hatte der Platz auch nur eine geringe Bedeutung
Juli bis Anfang September 1941 waren dort Jäger stationiert
Von Oktober 1943 bis Herbst 1944 die Ergänzungsstaffel der Minensuchgruppe (Ju 52 3m/MS)
Sonstige Geschichte wie geschildert.
Zunächst einmal gab es in Langeoog einen zivilen Flughafen II. Ordnung.
Der befand sich südlich des heutigen Verkehrslandeplatzes EDWL ostwärts der Hafenstraße
Dann wurde, wie schon angegeben, der Einsatzhafen Land und See Langeoog (militärisch) gebaut (dazu gab es ein gut recherchiertes Heft: Langeoog, Chronik einer ostfriesischen Insel von Ingo Obstfeld. )
Das Rollfeld war aufgespült worden, hatte außer dem umlaufenden, fas überalle doppelten Rollweg keine Startbahnen.
Der Bau zog sich hin, deshalb hatte der Platz auch nur eine geringe Bedeutung
Juli bis Anfang September 1941 waren dort Jäger stationiert
Von Oktober 1943 bis Herbst 1944 die Ergänzungsstaffel der Minensuchgruppe (Ju 52 3m/MS)
Sonstige Geschichte wie geschildert.
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."
redsea hat geschrieben:(...)Daran nördlich anschließend befinden sich die alten Soldatenhäuser und östlich davon auch noch ein paar Kasernengebäude wie z.B. die Kommandantur, die später als Schule genutzt wurde. Ob die heute jedoch noch steht kann ich nicht sagen, sie muß so vor gut 10 Jahren geschlossen worden sein und stand lange Zeit leer. (...)
Hallo Helmholtz,
in vorgenanntem Punkt muß ich mich leider korrigieren, denn das geschichtsträchtige Wehrmachtsgebäude ist am 13. Mai diesen Jahres von zwei jungen Männern angezündet worden und brannte bis auf die Grundmauern nieder: Foto
Nach einem Bericht des General-Anzeigers in Rhauderfehn konnten die Verursacher des Feuers im ehemaligen Wehrmachts-Verwaltungsgebäude und späteren Internats auf Langeoog ermittelt werden. Wie auf der Luftaufnahme des ausgebrannten Gebäudes gut zu erkennen ist, hat das Gebäude die Grundform eines Hakenkreuzflügels. Ursprünglich sollte das Gebäude als vollständiges Hakenkreuz gebaut werden. Warum der zweite Flügel nicht gebaut wurde, der die vorhandene Achse in deren Mitte im 90-Gradwinkel durchschnitten hätte, ist unklar.
Quelle: Langeooger Geschichtswerkstatt
Artikel in Weser-Ems.business-on.de
@zf
Danke für Deine Ergänzungen, ich hatte schon erwartet, dass Du dieses Thema mit mehr Leben füllst.
Bzgl. der betonierten Rollwege, im Norden und Süden doppelt angelegt, sind wir uns ja einig. Die Startbahnen kenne ich jedoch nur als befestigte, kreuzförmig angelegte, die später von den Briten umgepflügt wurden, weshalb es dort auch keinen Bewuchs gibt, da sich dieser Boden nicht aufforsten ließ. Auch vor Ort ergibt sich dieser Eindruck. So kenne ich es zumindest.
Der Bau zog sich so lange hin, weil zunächst nur Luftwaffesoldaten eingesetzt wurden und nur nach und nach holländische Arbeitskräfte auf die Insel geholt wurden.
Die ersten Jäger wurden bereits 1940 nach Langeoog verlegt. Die erste Staffel kam mit sieben ME 109 am 21.02.1940 nach Langeoog.
Erwähnenswert ist auch noch, dass der Flugplatz nur sehr wenig und zu dem unbedeutende Treffer erhielt, da die überwiegende Anzahl an Angriffen auf den Scheinflugplatz gerichtet war.
Viele Grüße
redsea
- zulufox
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Hallo Helmholtz,
ich habe mir gerade mal alte Luftbilder vom Platz Langeoog angeschaut:
a) die waren da Anfang 1945 immer noch am Basteln
b) dein Kumpel kann ja bei der .kmz mal graben, vielleicht holt er noch die Kompensierscheibe raus.
c) das Rollfeld wurde auf aufgespültem Land angelegt und im Gegensatz zu z.B. Tarnewitz hat es keine Bitumenoberfläche bekommen, deshalb scheint es noch ziemlich lange ziemlich nass gewesen zu sein.
Fröhliches Suchen
Zf
@redsea: Weißt du, welche Staffel schon am 21.02.1940 dort hingekommen sein soll?
ich habe mir gerade mal alte Luftbilder vom Platz Langeoog angeschaut:
a) die waren da Anfang 1945 immer noch am Basteln
b) dein Kumpel kann ja bei der .kmz mal graben, vielleicht holt er noch die Kompensierscheibe raus.
c) das Rollfeld wurde auf aufgespültem Land angelegt und im Gegensatz zu z.B. Tarnewitz hat es keine Bitumenoberfläche bekommen, deshalb scheint es noch ziemlich lange ziemlich nass gewesen zu sein.
Fröhliches Suchen
Zf
@redsea: Weißt du, welche Staffel schon am 21.02.1940 dort hingekommen sein soll?
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Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."