Grenze DDR / Gebiete westlich des Eisernen Vorhangs

Bauliche Infrastruktur der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze und des Eisernen Vorhangs
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Thunderhorse
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Beitrag von Thunderhorse » 27.05.2007 09:33

Die Brücke war damals zweispurig in jede Richtung.

Seitens der Bundesrepublik war man in Verhandlungen mit der DDR, das Teilstück im Thüringer Zipfel zu nutzen. Die Hoffnungen oder besser Chancen dafür waren gegen Null.

Ein Kauf des Thüringer Zipfel wäre sicherlich nicht in Frage gekommen!!!!!

Battle6
MfG. TH

Phalc
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Re: thüringer Zipfel

Beitrag von Phalc » 28.05.2007 19:35

Hallo zusammen,

@Battle6: Danke für die vielen Infos zur Grenzkommission/Vermessungsarbeiten und zum Bauablauf des Lückenschlusses der Autobahn.

Zur Werratalbrücke steuer ich noch ein Bild zu. Mehr gibt es hier zu sehen.
(Hier gehts zur Startseite)


@Helmholtz: Dann sind wir uns ja einig, daß die Sperranlagen auch beim thüringer Zipfel auf der innerdeutschen Grenze langführten ;)
Der Hinterlandzaun trennte dann den thüringer Zipfel von der einheimischen Bevölkerung. Dazu habe ich noch eine Quelle gefunden: 'Straße + Autobahn 8/90', S. 319: "Von den Rändern her war die Fahrbahn mehr oder weniger durch Busch- und Strauchwerk sowie Rasenbewuchs begrünt, während sich auf dem ehemaligen Erdplanum der nördlichen Gegenfahrbahn ein Metallgitterzaun nebst vom Bewuchs freigehaltene Flächen als Grenzsicherungseinrichtungen befanden."

viele Grüße,
Falk
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Thunderhorse
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Beitrag von Thunderhorse » 28.05.2007 20:17

Gerne geschehen.
Das Foto zeigt die gesperrte A4 im Bereich Sallmannshausen/Thr. Aus Fahrtrichtung Wommen/HE.
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MfG. TH

Thunderhorse
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Beitrag von Thunderhorse » 28.05.2007 20:18

Und hier noch die andere Seite, im Bereich Untersuhl/Thr..
Dort war eine etwas andere Verkehrsführung geplant gewesen. Auf alten Karten läßt sich diese noch nachvollziehen.

Battle6
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MfG. TH

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Beitrag von Phalc » 28.05.2007 23:04

Hallo Battle6,

ganz starke Bilder. Ich suche schon sehr lange gute, große Aufnahmen der A4 im Grenzgebiet (dieser Abschnitt hat meine Leidenschaft für Autobahnen und Lost Places ausgelöst ;)). Bis jetzt habe ich nur einige wenige kleine Bilder oder unscharfe Aufnahmen zufällig gefunden. Wenn Du noch mehr Bilder der stillgelegten Autobahn (mich interessiert alles zwischen Wommen und Grenze, bzw. Obersuhl und Grenze) hast und veröffentlichen willst/kannst immer her damit :) Von mir aus auch gerne per Email.
Das zweite Bild zeigt aber nicht die Hauptfahrbahn der Autobahn, sondern die westliche Abfahrtsrampe der Abfahrt Gerstungen (siehe Anhang). Trotzdem natürlich vielen Dank.

viele Grüße,
Falk
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petzolde
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Beitrag von petzolde » 28.05.2007 23:07

Klasse Fotos! Habe das zwar um 1975 selbst gesehen, aber leider nicht fotografiert.
Wie sollte denn der Trassenverlauf auf alten Karten anders geplant gewesen sein?

Meine Shell-Generalkarte (o.J., etwa 1965) zeigt die Autobahn von Westen bis Anschluß "Hönbebach" mit beiden Fahrtrichtungen in Betrieb. Weiter nur mit südlicher Fahrbahn über AS Raßdorf, Bosserode bis Obersuhl/Richelsdorf.
Weiter als "Autobahn geplant" und gleichzeitig "für Kfz gesperrt", heutige Abfahrt "Gerstungen" ist einbgezeichnet, aber in der DDR liegend und unbenutzbar, bis AS Eisenach West. Bei Wommen ist ein Autobahndreick als geplant eingezeichnet; hier soll die jetzige A44 von Kassel her anschließen.

Auf aktuellen Karten heißt es jetzt: Wildeck-Hönebach, (Raßdorf=entfallen), (Bosserode=entfallen), Wildeck-Obersuhl (alt: Obersuhl-Richelsdorf), Gerstungen, Wommen, Herleshausen, Eisenach-West.

Es bleiben Fragen:
War die Autobahn vor DDR-Gründung von Westen her durchgehend (einspurig) befahrbar bis Herleshausen, einschl. Viadukt Wommen?
Welche Ausfahrten waren im Dritten Reich geplant?
Welche AS hat die Bundesrepublik "außerplanmäßig" zur besseren Verkehrserschließung des "Zonenrandgebietes" gebaut?
War die von der Bundesrepublik bezahlte Talbrücke so gebaut wie seinerzeit geplant?
Oder war dieses Teistück im WK2 in der Planung noch nicht so weit?
gruß EP

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Beitrag von Thunderhorse » 28.05.2007 23:26

Hi Phalc,

das war die geplante Trasse der A4, wie ich schon geschrieben habe. Man darf es nicht mit dem Bau nach der Grenzöffnung verwechseln. Und was die Örtlichkeit heute zeigt.
Schau mal auf Karten aus der Zeit vor 1990 nach. Maßstab 1 : 50 000.

Die Tage stelle ich einen Ausschnitt rein.

Dann paßt das Foto von mir.

Battle6
MfG. TH

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Beitrag von petzolde » 28.05.2007 23:42

Wo wir gerade in der Gegend sind:
Die Eisenbahnstrecke Eisenach - Bebra verläuft westlich von Gerstungen zunächst über Hessisches Gebiet (Bahnhöfe Obersuhl und Bosserode). Dann kommt wieder auf ca. 2 km Thüringen (Ort Großensee), und ab Hönebach ist wieder Hessen erreicht.
Die Bahn liegt nördlich des Ortes Großensee; nördlich der Bahnstrecke gibt es nur einen kleinen Zipfel thüringisches Gebiet (< 1km²). Gab es hier Nutzung durch die DDR? Wie sah hier und an der "Korridor-"Bahnstrecke die DDR-Grenze aus?
gruß EP

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Beitrag von Phalc » 28.05.2007 23:58

Battle6 hat geschrieben:Hi Phalc,

das war die geplante Trasse der A4, wie ich schon geschrieben habe. Man darf es nicht mit dem Bau nach der Grenzöffnung verwechseln. Und was die Örtlichkeit heute zeigt.
Schau mal auf Karten aus der Zeit vor 1990 nach. Maßstab 1 : 50 000.

Die Tage stelle ich einen Ausschnitt rein.

Dann paßt das Foto von mir.

Battle6
Hallo Battle6,

ich bin mir sehr sicher, daß das so nicht stimmt.

Auf dem angehängten Luftbild (Quelle: DSat 1) sieht man die Trasse und die Auffahrtsrampen der heutigen AS Gerstungen. Auch sieht man sehr deutlich die Pfeiler der unvollendeten TB Richelsdorf. Man kann auch erkennen, daß die Hauptfahrbahn direkt in die Abfahrtsrampen übergeht, vielleicht daher Deine Vermutung, daß es sich um die ursprüngliche Trasse handelt?

Laut meiner oben schon genannten Quelle wurden auch keine Änderungen der Trasse vorgenommen, da diese schon so weit gediegen war. Für die TB Richelsdorf wurde auch die gleiche Achse benutzt, wie man an den stehengebliebenen Pfeilern sehen kann.
Trotzdem würde ich gerne Deine Karten sehen. Ich habe nur eine TK25 von 1997 :)

viele Grüße,
Falk
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Beitrag von Phalc » 29.05.2007 00:09

petzolde hat geschrieben:Klasse Fotos! Habe das zwar um 1975 selbst gesehen, aber leider nicht fotografiert.
Wie sollte denn der Trassenverlauf auf alten Karten anders geplant gewesen sein?

Meine Shell-Generalkarte (o.J., etwa 1965) zeigt die Autobahn von Westen bis Anschluß "Hönbebach" mit beiden Fahrtrichtungen in Betrieb. Weiter nur mit südlicher Fahrbahn über AS Raßdorf, Bosserode bis Obersuhl/Richelsdorf.
Weiter als "Autobahn geplant" und gleichzeitig "für Kfz gesperrt", heutige Abfahrt "Gerstungen" ist einbgezeichnet, aber in der DDR liegend und unbenutzbar, bis AS Eisenach West. Bei Wommen ist ein Autobahndreick als geplant eingezeichnet; hier soll die jetzige A44 von Kassel her anschließen.

Auf aktuellen Karten heißt es jetzt: Wildeck-Hönebach, (Raßdorf=entfallen), (Bosserode=entfallen), Wildeck-Obersuhl (alt: Obersuhl-Richelsdorf), Gerstungen, Wommen, Herleshausen, Eisenach-West.

Es bleiben Fragen:
War die Autobahn vor DDR-Gründung von Westen her durchgehend (einspurig) befahrbar bis Herleshausen, einschl. Viadukt Wommen?
Welche Ausfahrten waren im Dritten Reich geplant?
Welche AS hat die Bundesrepublik "außerplanmäßig" zur besseren Verkehrserschließung des "Zonenrandgebietes" gebaut?
War die von der Bundesrepublik bezahlte Talbrücke so gebaut wie seinerzeit geplant?
Oder war dieses Teistück im WK2 in der Planung noch nicht so weit?
gruß EP
Hallo Petzolde,

dieser Link sollte die meißten Deiner Fragen beantworten: http://www.autobahn-online.de/images/a4extra.html

Die Werratalbrücke sollte laut einer Zeichnung in einem Buch (das ich gerade nicht hier habe, Namen kann ich nachreichen) ein ziemlich monumentales Bauwerk werden mit drei Steinbogenreihen übereinander und einem einzelnen gigantischen Bogen in der Mitte.

viele Grüße,
Falk

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