Hallo zusammen,
Was von der schweren Flakstellung im Vollausbau bei Tettscheid in der Eifel noch übrig ist, hat Wolfgang Gückelhorn in Archäologie des II. Weltkrieges am Mittelrhein. Bodendenkmäler, Bauten
und Ruinen erinnern. Teil I. Aachen: Helios 2007 auf DEN Seiten 99 ff. dargestellt.
Hat jemand aktuelle Bilder oder Erkenntnisse zu dieser Batterie? Das benachbarte 'Flakhaus' scheint ein Gefechtsstand für eine Flakgruppe oder Flakuntergruppe Regelbau K gewesen zu sein (wobei der Begriff eher auf eine möglicherweise dem K-Stand assoziierte Baracke oder ein Blockhaus schließen lässt).
Gruß, Thomas
LVZ-West - schwere Flakbatterie Tettscheid / Brockscheid
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LVZ-West - schwere Flakbatterie Tettscheid / Brockscheid
Ich bin mal wieder gesperrt, Ihr habt das super im Griff...
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Re: LVZ-West - schwere Flakbatterie Tettscheid / Brockscheid
Wilkommen im neuen Jahr,
Ich konnte kürzlich die Überreste der vollausgebauten schweren Flakbatterie Tettscheid (auch Trittscheid oder Brockscheid genannt) besuchen (50°08'38“N 6°50'13“E / 50.143974, 6.837040). Sie ist anscheinend vollständig, wenn auch gesprengt, erhalten, aber großenteils übererdet. Für uns Betonfetischisten etwas unbefriedigend, in denkmalpflegerisch-konservatorischer Hinsicht aber der Optimalfall. In Rheinland-Pflaz stehen alle Anlagen des Westwalls seit einigen Jahren unter Denkmalschutz. In Wolfgang Gückelhorn: Archäologie des II. Weltkrieges am Mittelrhein. Bodendenkmäler, Bauten und Ruinen erinnern. Teil I. Aachen: Helios 2007 widmen sich die Seiten 99 ff. der Batteriestellung. Sie bstand demnach aus:
vier F-Ständen (davon einer bei der B I),
einem Pz-Stand im Westen der Batterie,
einem B-Stand,
drei M-Ständen,
einem B I-Stand,
einem B II-Stand sowie
vier Geschützständen;
über eine Wasserversorgungsanlage ist mir nichts bekannt.
Hier ein paar aktuelle Eindrücke: Die B II ist zwar zugeschüttet, aber anscheinend noch in sehr gutem Zustand; ihr Grundriss lässt sich im Gras gut nachvollziehen.
Im Basis-Stand und im Stand für das Kommando-Hilfsgerät 35 der B II sind noch je eine Gerätenische sichtbar.
Verkehrt herum aufliegede Deckentrümmer am mutmaßlichen Pz-Stand.
Von diesem M-Stand ist nicht mehr viel zu sehen.
F-Stand an der Straße; Deckentrümmer liegen auch hier im Bauwerk.
Das steil aufragende Deckenfragment eines weiteren F-Standes.
Dieser F-Stand dürfte zur B I gehört haben. Letztere befindet sich wahrscheinlich in einem westlich davon gelegenen Gestrüpp.
Hier ist nur noch eine Betonkante zu sehen.
Munitionsnische in einem weiteren Geschützstand.
Von diesem Geschützstand erkennt man noch einen Teil der Einfahrt und der Umfassungswand.
Östlich der Flakstellung liegt noch ein Gefechtsstand für eine Flakgruppe oder Flakuntergruppe der LVZ-West; er bestand aus einem K-Stand und dem sogenannten Flakhaus. Es ist heute ein normales Wohnhaus und wurde von mir nicht besucht. Im Bild die Deckenkante des K-Standes; an beiden Eingängen hat die Sprengung und nachfolgende Erosion Öffnungen hinterlassen.
Ich konnte kürzlich die Überreste der vollausgebauten schweren Flakbatterie Tettscheid (auch Trittscheid oder Brockscheid genannt) besuchen (50°08'38“N 6°50'13“E / 50.143974, 6.837040). Sie ist anscheinend vollständig, wenn auch gesprengt, erhalten, aber großenteils übererdet. Für uns Betonfetischisten etwas unbefriedigend, in denkmalpflegerisch-konservatorischer Hinsicht aber der Optimalfall. In Rheinland-Pflaz stehen alle Anlagen des Westwalls seit einigen Jahren unter Denkmalschutz. In Wolfgang Gückelhorn: Archäologie des II. Weltkrieges am Mittelrhein. Bodendenkmäler, Bauten und Ruinen erinnern. Teil I. Aachen: Helios 2007 widmen sich die Seiten 99 ff. der Batteriestellung. Sie bstand demnach aus:
vier F-Ständen (davon einer bei der B I),
einem Pz-Stand im Westen der Batterie,
einem B-Stand,
drei M-Ständen,
einem B I-Stand,
einem B II-Stand sowie
vier Geschützständen;
über eine Wasserversorgungsanlage ist mir nichts bekannt.
Hier ein paar aktuelle Eindrücke: Die B II ist zwar zugeschüttet, aber anscheinend noch in sehr gutem Zustand; ihr Grundriss lässt sich im Gras gut nachvollziehen.
Im Basis-Stand und im Stand für das Kommando-Hilfsgerät 35 der B II sind noch je eine Gerätenische sichtbar.
Verkehrt herum aufliegede Deckentrümmer am mutmaßlichen Pz-Stand.
Von diesem M-Stand ist nicht mehr viel zu sehen.
F-Stand an der Straße; Deckentrümmer liegen auch hier im Bauwerk.
Das steil aufragende Deckenfragment eines weiteren F-Standes.
Dieser F-Stand dürfte zur B I gehört haben. Letztere befindet sich wahrscheinlich in einem westlich davon gelegenen Gestrüpp.
Hier ist nur noch eine Betonkante zu sehen.
Munitionsnische in einem weiteren Geschützstand.
Von diesem Geschützstand erkennt man noch einen Teil der Einfahrt und der Umfassungswand.
Östlich der Flakstellung liegt noch ein Gefechtsstand für eine Flakgruppe oder Flakuntergruppe der LVZ-West; er bestand aus einem K-Stand und dem sogenannten Flakhaus. Es ist heute ein normales Wohnhaus und wurde von mir nicht besucht. Im Bild die Deckenkante des K-Standes; an beiden Eingängen hat die Sprengung und nachfolgende Erosion Öffnungen hinterlassen.
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Re: LVZ-West - schwere Flakbatterie Tettscheid / Brockscheid
Hallo Thomas,
schön, die Stellung mal im Winter zu sehen, ich war ja immer während der Vegetationsperiode dort.
Der K-Stand ist in den letzten 12 Jahren ja massiv zugewachsen, ich hänge als Ergänzung mal ein paar Bilder von damals an.
Das "Flakhaus"
Die Wasserversorgung sieht mir für eine zivile Nutzung auch etwas sehr massiv aus
Und zum Schluss noch ein kleines Fundament daneben.
Beste Grüße
Markus
schön, die Stellung mal im Winter zu sehen, ich war ja immer während der Vegetationsperiode dort.
Der K-Stand ist in den letzten 12 Jahren ja massiv zugewachsen, ich hänge als Ergänzung mal ein paar Bilder von damals an.
Das "Flakhaus"
Die Wasserversorgung sieht mir für eine zivile Nutzung auch etwas sehr massiv aus
Und zum Schluss noch ein kleines Fundament daneben.
Beste Grüße
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Re: LVZ-West - schwere Flakbatterie Tettscheid / Brockscheid
Hallo Markus,
Danke für die Ergänzungen und auch nochmal vielen Dank für Deine Unterstützung! Ich werde wahrscheinlich demnächst einen zweiten Trip zu den Anlagen der LVZ-West in der Vulkaneifel unternehmen, um die beim letztenmal ausgelassenen Objekte noch zu besuchen. Langsam schließen sich die Lücken zwischen den Flakbatterien in NRW und denen an der Mosel...
Die Anschüttung im Hofbereich des K-Standes sieht auf Deinem Bild noch sehr frisch aus, geschätzt vielleicht drei bis fünf Jahre alt - wenn ich mir den spärlichen Bewuchs mit den wenigen Farnen als Pionierpflanzen so ansehe.
Gruß, Thomas!
Danke für die Ergänzungen und auch nochmal vielen Dank für Deine Unterstützung! Ich werde wahrscheinlich demnächst einen zweiten Trip zu den Anlagen der LVZ-West in der Vulkaneifel unternehmen, um die beim letztenmal ausgelassenen Objekte noch zu besuchen. Langsam schließen sich die Lücken zwischen den Flakbatterien in NRW und denen an der Mosel...
Die Anschüttung im Hofbereich des K-Standes sieht auf Deinem Bild noch sehr frisch aus, geschätzt vielleicht drei bis fünf Jahre alt - wenn ich mir den spärlichen Bewuchs mit den wenigen Farnen als Pionierpflanzen so ansehe.
Gruß, Thomas!
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