Flak auf dem Feldberg (Schwarzwald)
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Flak auf dem Feldberg (Schwarzwald)
Hallo zusammen,
dass auf Baden-Württembergs höchstem Berg (1493 m ü. NN.) Flak stationiert war, war mir durch einen kleinen Abschnitt in Friedrich Weins LVZ-West-Buch prinzipiell bekannt (siehe Anhang).
Allerdings waren (mir) keine Details über Ausbau, genauen Standort etc. bekannt.
Nun bin ich gestern zufällig bei eBay über hochinteressante Originalfotos gestolpert. Da ich mir über die rechtliche Situation nicht im Klaren bin, hier nur Links zu den leider schon beendeten Auktionen:
1.) http://www.ebay.de/itm/Orig-Foto-Geschu ... 3a8b83d63c - oben: (m.E.) Blick auf den Seebuck mit dem Feldbergturm und dem damals noch dort befindlichen Gasthaus. Die Stellung scheint sich also auf dem eigentlichen Feldberggipfel (in der Nähe der Wetterstation?) befunden zu haben.
2.) http://www.ebay.de/itm/Orig-Foto-Geschu ... 3a8b83d5dd - auch leichte Flak war vorhanden. Kann jemand den Text auf dem unteren Foto entziffern? "xxx n. Feldberg"?
3.) http://www.ebay.de/itm/Orig-Foto-Geschu ... 5404d2c946
4.) http://www.ebay.de/itm/Orig-Foto-Geschu ... 3a8b83d814
5.) http://www.ebay.de/itm/Orig-Foto-Geschu ... 5404d2ca3c
6.) http://www.ebay.de/itm/251457518909?ssP ... 1439.l2649 - "Abfahrt Feldberg"
Eher ungewöhnlich ist, dass die Stellung anscheinend nur feldmäßig ausgebaut war; fraglich, ob man sie daher überhaupt der (Vorzone) der LVZ-West zuordnen kann?
Evtl. ist der Grund darin zu sehen, dass die Verlegung auf den Feldberg eher aus der "Not heraus" geschah (siehe PDF im Anhang), andererseits verfügte die ebenfalls im PDF erwähnte Stellung auf der Hornisgrinde ja über normale betonierte LVZ-Bettungen...
Ich bin auf Eure Meinungen gespannt
Grüße
Mathias
dass auf Baden-Württembergs höchstem Berg (1493 m ü. NN.) Flak stationiert war, war mir durch einen kleinen Abschnitt in Friedrich Weins LVZ-West-Buch prinzipiell bekannt (siehe Anhang).
Allerdings waren (mir) keine Details über Ausbau, genauen Standort etc. bekannt.
Nun bin ich gestern zufällig bei eBay über hochinteressante Originalfotos gestolpert. Da ich mir über die rechtliche Situation nicht im Klaren bin, hier nur Links zu den leider schon beendeten Auktionen:
1.) http://www.ebay.de/itm/Orig-Foto-Geschu ... 3a8b83d63c - oben: (m.E.) Blick auf den Seebuck mit dem Feldbergturm und dem damals noch dort befindlichen Gasthaus. Die Stellung scheint sich also auf dem eigentlichen Feldberggipfel (in der Nähe der Wetterstation?) befunden zu haben.
2.) http://www.ebay.de/itm/Orig-Foto-Geschu ... 3a8b83d5dd - auch leichte Flak war vorhanden. Kann jemand den Text auf dem unteren Foto entziffern? "xxx n. Feldberg"?
3.) http://www.ebay.de/itm/Orig-Foto-Geschu ... 5404d2c946
4.) http://www.ebay.de/itm/Orig-Foto-Geschu ... 3a8b83d814
5.) http://www.ebay.de/itm/Orig-Foto-Geschu ... 5404d2ca3c
6.) http://www.ebay.de/itm/251457518909?ssP ... 1439.l2649 - "Abfahrt Feldberg"
Eher ungewöhnlich ist, dass die Stellung anscheinend nur feldmäßig ausgebaut war; fraglich, ob man sie daher überhaupt der (Vorzone) der LVZ-West zuordnen kann?
Evtl. ist der Grund darin zu sehen, dass die Verlegung auf den Feldberg eher aus der "Not heraus" geschah (siehe PDF im Anhang), andererseits verfügte die ebenfalls im PDF erwähnte Stellung auf der Hornisgrinde ja über normale betonierte LVZ-Bettungen...
Ich bin auf Eure Meinungen gespannt
Grüße
Mathias
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Hallo Mathias,
zu diesem Thema gibt es einige Anmerkungen von Friedrich Wein:
Zitat
Aufgrund der im e-bay versteigerten Bilder der schweren Flugabwehrstellung auf dem Feldberg sowie der daran anschließenden Diskussion erfolgt hier eine kurze Zusammenfassung des aktuellen Wissens über diese Flugabwehrstellung:
Die schwere Flugabwehrstellung Feldberg wird zur Vorzone der LVZ West gezählt, die von Karlsruhe über die Mündung des Murgtals in das Rheintal, den Grindenschwarzwald (Hornisgrinde) und das Kinzigtal auf dem Schwarzwaldkamm bis nach Waldshut-Tiengen verläuft. Sie befindet bzw. befand sich zwischen dem Seebuck (Bismarck-Denkmal) und dem heutigen Aussichtsturm. Die Stellung bestand mindestens aus vier Geschützbettungen, einer Befehlsstelle B I und einer Befehlsstelle B II. Diese Aussagen stützen sich auf ein Luftbild aus der 2. Kriegshälfte, das die ungenutzten Bettungen zeigt, sowie Akten aus dem Bundesarchiv in Freiburg (BA-MA). Aus diesen BA-MA-Akten ist der Einsatz und der Schneesturm im Oktober 1939 (siehe LVZ-Buch) sowie der Aufstellungsort des leichten Flak-Trupps im Nahbereich des Bismarck-Denkmals überliefert. Die Erdstellungen, die in der LVZ West offenbar nicht nur auf dem Feldberg errichtet wurden, dienten vermutlich zur Herstellung einer schnellen Feuerbereitschaft in geschützten Stellungen. Sie wurden kurze Zeit später durch betonierte Bettungen ersetzt. Der einzige heute bekannte Rest dieser Stellung ist ein Wasserbehälter zwischen dem Bismarck-Denkmal und dem Aussichtsturm abseits des Weges (aber vom Weg aus sichtbar). Die achteckigen Ausbuchtungen im Fahrweg zum Aussichtsturm stellen dabei keinen Hinweis auf die ehemaligen (Geschütz-) Bettungen dar sondern sind ausschließlich Ausweichbuchten für Fahrzeuge aus neuerer Zeit. Insgesamt stellt sich für die LVZ Vorzone zwischen dem Kinzigtal und Waldshut-Tiengen das Problem, dass der Standort der Anlagen nur bruchstückhaft bekannt ist. Die Vorzone bestand dort wie im weiter nördlich gelegenen Abschnitt der Vorzone zwischen Sand und Alexanderschanze teilweise aus schweren Flugabwehrstellungen und teilweise aus Straßensperren (nur Infanterieverteidigung). Leider erfolgten in den 80er Jahren in diesem Abschnitt erhebliche Beseitigungen, insbesondere im Bereich der Straßensperren, so dass auch im Gelände oft keine Spuren mehr vorhanden sind und sich die Suche damit noch schwerer gestaltet.
Zitatende
Gruß
Arno
zu diesem Thema gibt es einige Anmerkungen von Friedrich Wein:
Zitat
Aufgrund der im e-bay versteigerten Bilder der schweren Flugabwehrstellung auf dem Feldberg sowie der daran anschließenden Diskussion erfolgt hier eine kurze Zusammenfassung des aktuellen Wissens über diese Flugabwehrstellung:
Die schwere Flugabwehrstellung Feldberg wird zur Vorzone der LVZ West gezählt, die von Karlsruhe über die Mündung des Murgtals in das Rheintal, den Grindenschwarzwald (Hornisgrinde) und das Kinzigtal auf dem Schwarzwaldkamm bis nach Waldshut-Tiengen verläuft. Sie befindet bzw. befand sich zwischen dem Seebuck (Bismarck-Denkmal) und dem heutigen Aussichtsturm. Die Stellung bestand mindestens aus vier Geschützbettungen, einer Befehlsstelle B I und einer Befehlsstelle B II. Diese Aussagen stützen sich auf ein Luftbild aus der 2. Kriegshälfte, das die ungenutzten Bettungen zeigt, sowie Akten aus dem Bundesarchiv in Freiburg (BA-MA). Aus diesen BA-MA-Akten ist der Einsatz und der Schneesturm im Oktober 1939 (siehe LVZ-Buch) sowie der Aufstellungsort des leichten Flak-Trupps im Nahbereich des Bismarck-Denkmals überliefert. Die Erdstellungen, die in der LVZ West offenbar nicht nur auf dem Feldberg errichtet wurden, dienten vermutlich zur Herstellung einer schnellen Feuerbereitschaft in geschützten Stellungen. Sie wurden kurze Zeit später durch betonierte Bettungen ersetzt. Der einzige heute bekannte Rest dieser Stellung ist ein Wasserbehälter zwischen dem Bismarck-Denkmal und dem Aussichtsturm abseits des Weges (aber vom Weg aus sichtbar). Die achteckigen Ausbuchtungen im Fahrweg zum Aussichtsturm stellen dabei keinen Hinweis auf die ehemaligen (Geschütz-) Bettungen dar sondern sind ausschließlich Ausweichbuchten für Fahrzeuge aus neuerer Zeit. Insgesamt stellt sich für die LVZ Vorzone zwischen dem Kinzigtal und Waldshut-Tiengen das Problem, dass der Standort der Anlagen nur bruchstückhaft bekannt ist. Die Vorzone bestand dort wie im weiter nördlich gelegenen Abschnitt der Vorzone zwischen Sand und Alexanderschanze teilweise aus schweren Flugabwehrstellungen und teilweise aus Straßensperren (nur Infanterieverteidigung). Leider erfolgten in den 80er Jahren in diesem Abschnitt erhebliche Beseitigungen, insbesondere im Bereich der Straßensperren, so dass auch im Gelände oft keine Spuren mehr vorhanden sind und sich die Suche damit noch schwerer gestaltet.
Zitatende
Gruß
Arno
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Den Einstieg zu dem von Friedrich Wein erwähnten Wasserbehälter habe ich anscheinend zufällig entdeckt (siehe Foto und KML).
Sieht genau gleich aus wie auf der Hornisgrinde: http://www.morr-siedelsbrunn.de/wkii/we ... nisgrinde/
Es handelt sich wohl um eine Schartenplatte, "die ursprünglich für die Eingangsverteidigung von Bauwerken (Regelbauten) der LVZ West angefertigt wurde" (Quelle: Friedrich Wein - "Hornisgrinde - Die Wehrgeschichte eines Schwarzwaldberges").
Sieht genau gleich aus wie auf der Hornisgrinde: http://www.morr-siedelsbrunn.de/wkii/we ... nisgrinde/
Es handelt sich wohl um eine Schartenplatte, "die ursprünglich für die Eingangsverteidigung von Bauwerken (Regelbauten) der LVZ West angefertigt wurde" (Quelle: Friedrich Wein - "Hornisgrinde - Die Wehrgeschichte eines Schwarzwaldberges").
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Hier noch die historischen Fotos als archive.org-Links (falls die eBay-Links wegfallen sollten):
https://web.archive.org/web/20170824200 ... 11-106.jpg
https://web.archive.org/web/20170824200 ... 11-110.jpg
https://web.archive.org/web/20170824200 ... 11-111.jpg
https://web.archive.org/web/20170824200 ... 11-112.jpg
https://web.archive.org/web/20170824195 ... 11-117.jpg
https://web.archive.org/web/20170824200 ... 11-123.jpg
Um die Fotos in voller Größe sehen zu können (mit Firefox) Rechtsklick auf das Foto -> "Grafik anzeigen", anschließend Linksklick auf das Foto (Lupensymbol).
https://web.archive.org/web/20170824200 ... 11-106.jpg
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https://web.archive.org/web/20170824200 ... 11-111.jpg
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https://web.archive.org/web/20170824195 ... 11-117.jpg
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