Produktionsstätten der Me 262
- alex k.
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Produktionsstätten der Me 262
Hallo,
nach der Recherche zu meinem Buch "Produktion der Messerschmitt Me 262" habe ich viele historische Orte selbst besucht und auch viele Bilder gemacht. Speziell die Orte hier in meiner Gegend bei der geplanten Endmontagelinie in der U-Verlagerung "Galenit" beim ehemaligen Flugplatz Großsachsenheim oder der geplanten, überdachten Bunkerbaustelle "Stoffel" in Vaihingen/Enz gibt es fast keine Bilder, deshalb habe ich gedacht dass ich das hier mal vorstelle. Wenn das alles auf meinem Rechner versauert hat keiner was davon, so vielleicht schon.
Anfangen möchte ich mit der größten aller Endmontagelinien in Leipheim. Hierzu gibt es bestimmt schon etliche Fotos, der Vollständigheit halber packe ich das hier mit rein. Hier also ein paar Bilder mit Beschreibungen des "Gerätebau Leipheim".
Hier die Beschreibungen zu den einzelnen Bildern:
Bild 1: Unter einer leichten Schneedecke liegt die Betonplatte des ehemaligen Waldwerkes
Bild 2: Im hinteren Bereich befinden sich nach der Beton-Bodenplatte Fundamente für eine Verlängerung des damaligen Zeltes
Bild 3: In einem weiteren Anbau wurden Teile eines Holmes eines „Giganten“ als Zeltverlängerung einbetoniert, dessen Teile heute immer noch im Beton stecken
Bild 4: Noch einmal ein einbetoniertes Holteil eines "Giganten". An dieser Stelle wurden angelieferte Großbauteile entladen.
Bild 5: Die Fundamentreste des ehemaligen Heizhauses. Dieses wurde Ende 1944 gebaut, um das Endmontagezelt zu beheizen. Dieses wurde an den Seiten geschlossen und das Dach wurde verstärkt um die Schneelast im Winter zu halten.
Bild 6: Etwas weiter mitten im Wald hinter einem großen Erdhügel befinden sich die Reste des ehemaligen Schießstandes
nach der Recherche zu meinem Buch "Produktion der Messerschmitt Me 262" habe ich viele historische Orte selbst besucht und auch viele Bilder gemacht. Speziell die Orte hier in meiner Gegend bei der geplanten Endmontagelinie in der U-Verlagerung "Galenit" beim ehemaligen Flugplatz Großsachsenheim oder der geplanten, überdachten Bunkerbaustelle "Stoffel" in Vaihingen/Enz gibt es fast keine Bilder, deshalb habe ich gedacht dass ich das hier mal vorstelle. Wenn das alles auf meinem Rechner versauert hat keiner was davon, so vielleicht schon.
Anfangen möchte ich mit der größten aller Endmontagelinien in Leipheim. Hierzu gibt es bestimmt schon etliche Fotos, der Vollständigheit halber packe ich das hier mit rein. Hier also ein paar Bilder mit Beschreibungen des "Gerätebau Leipheim".
Hier die Beschreibungen zu den einzelnen Bildern:
Bild 1: Unter einer leichten Schneedecke liegt die Betonplatte des ehemaligen Waldwerkes
Bild 2: Im hinteren Bereich befinden sich nach der Beton-Bodenplatte Fundamente für eine Verlängerung des damaligen Zeltes
Bild 3: In einem weiteren Anbau wurden Teile eines Holmes eines „Giganten“ als Zeltverlängerung einbetoniert, dessen Teile heute immer noch im Beton stecken
Bild 4: Noch einmal ein einbetoniertes Holteil eines "Giganten". An dieser Stelle wurden angelieferte Großbauteile entladen.
Bild 5: Die Fundamentreste des ehemaligen Heizhauses. Dieses wurde Ende 1944 gebaut, um das Endmontagezelt zu beheizen. Dieses wurde an den Seiten geschlossen und das Dach wurde verstärkt um die Schneelast im Winter zu halten.
Bild 6: Etwas weiter mitten im Wald hinter einem großen Erdhügel befinden sich die Reste des ehemaligen Schießstandes
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Zuletzt geändert von alex k. am 06.05.2018 23:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Autobadarf Schwäbisch Hall
Weiter geht es mit der zweitgrößten Endmontagelinie, der Tarn- und Firmenname hierzu hieß "Autobadarf Schwäbisch Hall". Heute befindet sich auf der ehemaligen, betonierten Bodenplatte ein Schützenhaus, Teile der Betonplatte und auch Schienen sind noch vorhanden und auch sichtbar.
Bild 1: Auf der ehemaligen Beton-Bodenplatte befindet sich heute ein Schützenverein. Die Bodenplatte ist teilweise überteert worden
Bild 2: Im vorderen Bereich erkennt man noch ein Stück Schiene der Endmontagelinie
Bild 3: Hinter der Bodenplatte ist noch der Weg zu erkennen, über den die Großbaugruppen angeliefert wurden
Bild 4: Direkt gegenüber der Endmontagelinie befindet sich eine unter Gras versteckte betonierte Platte, wo vermutlich ein Funktionstest der Bordwaffen durchgeführt wurde
Bild 1: Auf der ehemaligen Beton-Bodenplatte befindet sich heute ein Schützenverein. Die Bodenplatte ist teilweise überteert worden
Bild 2: Im vorderen Bereich erkennt man noch ein Stück Schiene der Endmontagelinie
Bild 3: Hinter der Bodenplatte ist noch der Weg zu erkennen, über den die Großbaugruppen angeliefert wurden
Bild 4: Direkt gegenüber der Endmontagelinie befindet sich eine unter Gras versteckte betonierte Platte, wo vermutlich ein Funktionstest der Bordwaffen durchgeführt wurde
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Sand & Kieswerk Kießling & Co. bei Neuburg/Donau
Schon im November 1943 wurde der Flugplatz in Neuburg an der Donau für den Einflug der Me 262 auserkoren. Der Einflugbetrieb lief über Regenburg und erhielt den Tarnnamen "Moorkultur". Anfang Februar 1945 musste die Entscheidung gefallen sein in Neuburg eine Endmontagelinie für die Me 262 einzurichten. Die Firmenbezeichnung lautete in Anlehnung an den Leiter der Waldmontage von Kießling „Sand und Kieswerk Kießling & Co.“, der Deckname lautete „Burghausen“ mit Sitz in Rohrenfeld bei Neuburg, wo sich das Hofgut Rohrenfeld befindet. Vermutlich ab Mitte Februar 1945 wurde die Endmontage, welche von Augsburg aus geleitet wurde, begonnen.
Auf diesem frei zugänglichen Luftbild kann man die Endmontage vage erkennen, sie befand sich unten im Wald im "V" der beiden Straßen welche sich oberhalb des Waldes treffen: http://ncap.org.uk/NCAP-000-000-063-937 Die Hallen standen sternförmig angeordnet im Wald.
Bild 1: Der Weg auf dem sich die Endmontagelinie befand heisst heute noch „Fliegerstrassl“, ein Hinweisschild erinnert an die Endmontage
Bild 2: An dieser Stelle befand sich das Zelt der Endmontagelinie
Bild 3: In dieser Schneise befand sich ein Zelt der Vormontage
Auf diesem frei zugänglichen Luftbild kann man die Endmontage vage erkennen, sie befand sich unten im Wald im "V" der beiden Straßen welche sich oberhalb des Waldes treffen: http://ncap.org.uk/NCAP-000-000-063-937 Die Hallen standen sternförmig angeordnet im Wald.
Bild 1: Der Weg auf dem sich die Endmontagelinie befand heisst heute noch „Fliegerstrassl“, ein Hinweisschild erinnert an die Endmontage
Bild 2: An dieser Stelle befand sich das Zelt der Endmontagelinie
Bild 3: In dieser Schneise befand sich ein Zelt der Vormontage
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"Galenit" bei Unterriexingen und Flugplatz Großsachsenheim
Eigentlich sollte Regensburg eine weitere Endmontagelinie übernehmen, da hier aber noch die Bf 109 K gebaut wurde musste Augsburg einspringen. Das Waldwerk "Stauffen" wollte man in eine U-Verlagerung in Saal an der Donau verlegen, eine recht ähnliche U-Verlagerung plante und begann man in Unterriexingen bei Stuttgart zu bauen. Hier trieb man 4 Stollen in den Berg, bis Ende 1944 waren diese 100m lang. Eingeflogen werden sollten die Flugzeuge auf dem direkt darüber liegenden Flugplatz Großsachsenheim, der über eine lange Betonpiste verfügte die zum "Strahlerplatz" ausgebaut und verlängert wurde. Leider gibt es wenig Unterlagen dazu, man kann aber auf einer Luftaufnahme von Dezember 1944 zwei Me 262 auf dem Platz erkennen.
Von den vier Stolleneingängen ist heute nichts mehr zu erkennen. Die Eingänge sind noch 1945 von den Franzosen gesprengt worden. Einer der Eingänge war noch bis 1988 zugänglich, dann wurden zwei der vier Stollen verfüllt. Man erkennt heute nichts mehr was hier einmal war, nur wer genau hinsieht erkennt, dass an vier Stellen im Enzhang die Rebreihen höher anfangen als am übrigen Hang; hier befanden sich die Stolleneingänge.
Ende 1944 wurde in Unterriexingen ein Konzentrationslager errichtet, dessen Lage bis zur Veröffentlichung meines Buches unbekannt war. Niemand konnte mir bei meiner Recherche sagen, wo dieses einmal lag, so sehr wurde dieses Thema nach dem Krieg unter den Tisch gekehrt. Erst durch ein historisches Luftbild konnte ich die tatsächliche Lage aufdecken.
Hier nun erst ein paar Bilder zu "Galenit":
Bild 1: ehemaliger Eingang II
Bild 2: Ehemaliger Eingang III; hier befand sich der bis 1988 existierende Eingang
Bild 3: Ehemaliger Eingang III
Bild 4: Mit Pressluftbohrern gelöster Bruchstein aus dem Inneren des Berges
Bild 5: Betonreste am nördlichen Ende des ehemaligen Steinbruchgeländes
Bild 6: Stelle des ehemaligen KZ-Lagers; nichts erinnert mehr daran, was sich hier vor mehr als 70 Jahren befand
Von den vier Stolleneingängen ist heute nichts mehr zu erkennen. Die Eingänge sind noch 1945 von den Franzosen gesprengt worden. Einer der Eingänge war noch bis 1988 zugänglich, dann wurden zwei der vier Stollen verfüllt. Man erkennt heute nichts mehr was hier einmal war, nur wer genau hinsieht erkennt, dass an vier Stellen im Enzhang die Rebreihen höher anfangen als am übrigen Hang; hier befanden sich die Stolleneingänge.
Ende 1944 wurde in Unterriexingen ein Konzentrationslager errichtet, dessen Lage bis zur Veröffentlichung meines Buches unbekannt war. Niemand konnte mir bei meiner Recherche sagen, wo dieses einmal lag, so sehr wurde dieses Thema nach dem Krieg unter den Tisch gekehrt. Erst durch ein historisches Luftbild konnte ich die tatsächliche Lage aufdecken.
Hier nun erst ein paar Bilder zu "Galenit":
Bild 1: ehemaliger Eingang II
Bild 2: Ehemaliger Eingang III; hier befand sich der bis 1988 existierende Eingang
Bild 3: Ehemaliger Eingang III
Bild 4: Mit Pressluftbohrern gelöster Bruchstein aus dem Inneren des Berges
Bild 5: Betonreste am nördlichen Ende des ehemaligen Steinbruchgeländes
Bild 6: Stelle des ehemaligen KZ-Lagers; nichts erinnert mehr daran, was sich hier vor mehr als 70 Jahren befand
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Flugplatz Großsachsenheim
Hier nun ein paar Bilder von den Resten des Einsatzhafens II. Ordnung Großsachsenheim.
Im Norden des Platzes befinden sich noch allerhand Fundamentreste der ehemaligen Gebäude im Wald. Südlich des Platzes befand sich ein Barackenlager der Zwangsarbeiter welche die Startbahn betonieren mussten, dieses wurde später in ein Krankenlager umfunktioniert. Hier befinden sich noch Reste eines Splittergrabens.
Bild 1: Die gesprengte Startbahn, hier erinnert nichts mehr an einen Flugplatz
Bild 2: Fundamente des ehemaligen Pförtnerhäuschens am Eingang zum Flugplatzareal
Bild 3: Toilettenanlage
Bild 4: Fundamentreste und ehemalige Eingangstreppe
Bild 5: Fundamentreste mit Kellerraum mitten im Wald
Bild 6: Ehemaliges Luftwaffengut, heute umgebaut zum Pferdehof
Bild 7: Gelände des ehemaligen Krankenlagers
Bild 8: Splitterschutzgraben
Im Norden des Platzes befinden sich noch allerhand Fundamentreste der ehemaligen Gebäude im Wald. Südlich des Platzes befand sich ein Barackenlager der Zwangsarbeiter welche die Startbahn betonieren mussten, dieses wurde später in ein Krankenlager umfunktioniert. Hier befinden sich noch Reste eines Splittergrabens.
Bild 1: Die gesprengte Startbahn, hier erinnert nichts mehr an einen Flugplatz
Bild 2: Fundamente des ehemaligen Pförtnerhäuschens am Eingang zum Flugplatzareal
Bild 3: Toilettenanlage
Bild 4: Fundamentreste und ehemalige Eingangstreppe
Bild 5: Fundamentreste mit Kellerraum mitten im Wald
Bild 6: Ehemaliges Luftwaffengut, heute umgebaut zum Pferdehof
Bild 7: Gelände des ehemaligen Krankenlagers
Bild 8: Splitterschutzgraben
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"Stoffel" in Vaihingen/Enz
"Stoffel" in Vaihingen/Enz
Diese Bunkerbaustelle ist recht interessant. Hier befand sich ein großer Steinbruch der Firma Baresel AG, welcher 1944 von der Forschungsanstalt "Graf Zeppelin" aus Stuttgart für Versuche mit Metallrohrschleudern für die "V1" benutzt wurden. Geleitet wurde die Forschungsanstalt vom Schwager Willy Wesserschmitts, Prof. Dr. Georg Madelung. Vermutlich kam die interessante Lage des Steinbruches bei einem Gespräch zur Sprache, Messerschmitt erwähnte ihn jedenfalls zusammen mit dem Tunnel in Leonberg in einer Denkschrift von Anfang März 1944 als idealen Ort, um den Steinbruch zum Bunkerwerk auszubauen.
Die Baustelle wurde Ende Oktober 1944 bereits aufgegeben, nach dem Krieg wurde das Gelände verfüllt. Heute ist es durch seine schiffsförmige Ausprägung leicht aus der Luft zu erkennen, auch weil es bis heute nicht überbaut wurde.
In Leonberg wurden ab Mitte Juli 1944 die Tragflächen der Me 262 produziert, nachdem sie vorher auf dem Fliegerhorst Gablingen gebaut wurden. Hier befürchtete man aber die Bombardierung der Alliierten, was auch kurz darauf geschah. Zu diesem Zeitpunkt waren die Förderbänder der Endmontagelinie aber schon in Leonberg wieder aufgebaut. Alle Serienmaschinen hatten Tragflächen aus Leonberg, 1945 wurde noch eine weitere Linie im Wald bei Horgau aufgebaut, hier kam es aber nicht mehr zur Produktion.
Bild 1: Fundamentreste des Verladegleises
Bild 2: Ehemaliger Luftschutzstollen
Bild 3: Ehemaliges Kranfundament am nördlichen Ende der Baustelle, es ist heute gleichzeitig das Fundament eines Clubheims
Bild 4: noch einmal das Fundament, wie es aus dem überbauten Gebäude hinausragt; hier war die Laufschiene eines großen Baukranes montiert
Bild 5: Weiche zum ehemaligen „Materiallager“, heute Industriegebiet
Bild 6: Geländer aus alten Feldbahngleisen
Bild 7: Reste der großen, alten Schotterabfüllanlage des Steinbruchs der Fa. Baresel
Bild 8: Der verbliebene Tunneleingang des alten Autobahntunnels Leonberg, in welchem die Tragflächen der Me 262 hergestellt wurden
Diese Bunkerbaustelle ist recht interessant. Hier befand sich ein großer Steinbruch der Firma Baresel AG, welcher 1944 von der Forschungsanstalt "Graf Zeppelin" aus Stuttgart für Versuche mit Metallrohrschleudern für die "V1" benutzt wurden. Geleitet wurde die Forschungsanstalt vom Schwager Willy Wesserschmitts, Prof. Dr. Georg Madelung. Vermutlich kam die interessante Lage des Steinbruches bei einem Gespräch zur Sprache, Messerschmitt erwähnte ihn jedenfalls zusammen mit dem Tunnel in Leonberg in einer Denkschrift von Anfang März 1944 als idealen Ort, um den Steinbruch zum Bunkerwerk auszubauen.
Die Baustelle wurde Ende Oktober 1944 bereits aufgegeben, nach dem Krieg wurde das Gelände verfüllt. Heute ist es durch seine schiffsförmige Ausprägung leicht aus der Luft zu erkennen, auch weil es bis heute nicht überbaut wurde.
In Leonberg wurden ab Mitte Juli 1944 die Tragflächen der Me 262 produziert, nachdem sie vorher auf dem Fliegerhorst Gablingen gebaut wurden. Hier befürchtete man aber die Bombardierung der Alliierten, was auch kurz darauf geschah. Zu diesem Zeitpunkt waren die Förderbänder der Endmontagelinie aber schon in Leonberg wieder aufgebaut. Alle Serienmaschinen hatten Tragflächen aus Leonberg, 1945 wurde noch eine weitere Linie im Wald bei Horgau aufgebaut, hier kam es aber nicht mehr zur Produktion.
Bild 1: Fundamentreste des Verladegleises
Bild 2: Ehemaliger Luftschutzstollen
Bild 3: Ehemaliges Kranfundament am nördlichen Ende der Baustelle, es ist heute gleichzeitig das Fundament eines Clubheims
Bild 4: noch einmal das Fundament, wie es aus dem überbauten Gebäude hinausragt; hier war die Laufschiene eines großen Baukranes montiert
Bild 5: Weiche zum ehemaligen „Materiallager“, heute Industriegebiet
Bild 6: Geländer aus alten Feldbahngleisen
Bild 7: Reste der großen, alten Schotterabfüllanlage des Steinbruchs der Fa. Baresel
Bild 8: Der verbliebene Tunneleingang des alten Autobahntunnels Leonberg, in welchem die Tragflächen der Me 262 hergestellt wurden
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Zuletzt geändert von alex k. am 06.05.2018 23:16, insgesamt 2-mal geändert.
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Werkzeugbau Kottern
Den Urlaub im Allgäu habe ich benutzt, um ein weiteres verlagerters Werk der Messerschmitt AG anzuschauen: den Werkzeugbau Kottern.
Wegen der massierten Bombenangriffe der Alliierten 1943 verlegte man die wichtigsten, unersetzbaren Zweige der Messerschmitt AG als erstes: die Entwicklungsabteilung nach Oberammergau und den Vorrichtungsbau nach Kottern bei Kempten.
Speziell der Vorrichtungsbau war in dem noch recht jungen Ganzmetall-Flugzeugbau eine sehr wichtigte Gattung: Großbaugruppen der Flugzeuge wurden an vielen verschiedenen Orten gefertigt, nur durch spezielle Vorrichtungen konnte gewährleistet werden, dass die Bauteile auch nachher zusammen passten. Es ging sogar so weit, dass die Nietbilder der Beplankungsbleche aus einer Schablone herausgebohrt wurden. So konnten auch die Blechteile an anderen Orten von ungelernten Arbeitern gefertigt werden, was damals sehr wichtig war weil bei der Produktion sehr viele Zwangsarbeiter und später auch zum großen Teil KZ-Häftlinge eingesetzt wurden.
Der Werkzeugbau und der Vorrichtungsbau wurde im Oktober 1943 von Augsburg nach Kottern ausgelagert. Hierzu bezog man Räume der Spinnerei und Weberei Kottern, das heute im Kemptener Stadtteil St. Mang liegt. 12.800 m^2 wurden von Messerschmitt benutzt, die übrige Fläche wurde weiterhin von der Spinnerei und Weberei genutzt. Im Oktober 1943 wurde unweit des Werkes im Stadtteil Weidach ein Konzentrationslager errichtet, in welchem bis zu 750 Häftlinge interniert wurden die bei "Werkzeugbau Kottern" arbeiten mussten. Viele weitere Betriebe im Allgäu von Kempten bis nach Oberstdorf wurden für die Produktion in Kottern eingebunden.
Am 19. Juli 1944 wurde das Werk von einem Bombenangriff der Alliierten schwer getroffen. Nur ein kleiner Teil der Hallen waren noch benutzbar. Deshalb wurde das Werk nach Fischen ausgelagert, wo man die Räume der "Mechanischen Weberei Fischen" bezog. Nicht weit von Fischen an der Straße nach Langenwang errichtete man ein neues Konzentrationslager wo 300 Häftlinge untergebracht wurden.
Wenige 100m nach dem KZ plante man ein Waldwerk, in welches man den Werkzeug- und Lehrenbau engültig verlagern wollte da man wohl befüchtete, dass Fischen ebenfalls bombardiert werden könnte. Fertig wurde dieses Waldwerk nicht, man begann aber mit dem Bau.
---------------------------
In Kottern stehen nicht mehr viele Gebäude der ehemaligen Spinnerei und Weberei, lediglich das Heiz- und Kompressorhaus und das Gebäude der ehemaigen Kantine existieren noch. Das Werk war weitgehend zerstört, nach dem Krieg wurde es abgerissen und heute befindet sich hier ein Supermarkt und verschiedene Firmen.
Die mechanische Weberei Fischen wurde ebenfalls später abgerissen, auf dem Gelände befindet sich heute die Gästeinformation.
Vom KZ und dem Waldwerk existieren noch Fundamentreste im Wald. Leider hatte ich keine Zeit mir diese zu besuchen.....
Gruß, Alex
Wegen der massierten Bombenangriffe der Alliierten 1943 verlegte man die wichtigsten, unersetzbaren Zweige der Messerschmitt AG als erstes: die Entwicklungsabteilung nach Oberammergau und den Vorrichtungsbau nach Kottern bei Kempten.
Speziell der Vorrichtungsbau war in dem noch recht jungen Ganzmetall-Flugzeugbau eine sehr wichtigte Gattung: Großbaugruppen der Flugzeuge wurden an vielen verschiedenen Orten gefertigt, nur durch spezielle Vorrichtungen konnte gewährleistet werden, dass die Bauteile auch nachher zusammen passten. Es ging sogar so weit, dass die Nietbilder der Beplankungsbleche aus einer Schablone herausgebohrt wurden. So konnten auch die Blechteile an anderen Orten von ungelernten Arbeitern gefertigt werden, was damals sehr wichtig war weil bei der Produktion sehr viele Zwangsarbeiter und später auch zum großen Teil KZ-Häftlinge eingesetzt wurden.
Der Werkzeugbau und der Vorrichtungsbau wurde im Oktober 1943 von Augsburg nach Kottern ausgelagert. Hierzu bezog man Räume der Spinnerei und Weberei Kottern, das heute im Kemptener Stadtteil St. Mang liegt. 12.800 m^2 wurden von Messerschmitt benutzt, die übrige Fläche wurde weiterhin von der Spinnerei und Weberei genutzt. Im Oktober 1943 wurde unweit des Werkes im Stadtteil Weidach ein Konzentrationslager errichtet, in welchem bis zu 750 Häftlinge interniert wurden die bei "Werkzeugbau Kottern" arbeiten mussten. Viele weitere Betriebe im Allgäu von Kempten bis nach Oberstdorf wurden für die Produktion in Kottern eingebunden.
Am 19. Juli 1944 wurde das Werk von einem Bombenangriff der Alliierten schwer getroffen. Nur ein kleiner Teil der Hallen waren noch benutzbar. Deshalb wurde das Werk nach Fischen ausgelagert, wo man die Räume der "Mechanischen Weberei Fischen" bezog. Nicht weit von Fischen an der Straße nach Langenwang errichtete man ein neues Konzentrationslager wo 300 Häftlinge untergebracht wurden.
Wenige 100m nach dem KZ plante man ein Waldwerk, in welches man den Werkzeug- und Lehrenbau engültig verlagern wollte da man wohl befüchtete, dass Fischen ebenfalls bombardiert werden könnte. Fertig wurde dieses Waldwerk nicht, man begann aber mit dem Bau.
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In Kottern stehen nicht mehr viele Gebäude der ehemaligen Spinnerei und Weberei, lediglich das Heiz- und Kompressorhaus und das Gebäude der ehemaigen Kantine existieren noch. Das Werk war weitgehend zerstört, nach dem Krieg wurde es abgerissen und heute befindet sich hier ein Supermarkt und verschiedene Firmen.
Die mechanische Weberei Fischen wurde ebenfalls später abgerissen, auf dem Gelände befindet sich heute die Gästeinformation.
Vom KZ und dem Waldwerk existieren noch Fundamentreste im Wald. Leider hatte ich keine Zeit mir diese zu besuchen.....
Gruß, Alex
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Momentan sieht es in Leipheim so aus, warum das ganze gemacht wurde kann ich später mal erklären, weil es momentan in Klärung ist.
Wir vom Fliegerhorstmuseum Leipheim gehen das Waldwerg dieses Jahr archäologisch an auch zwecks der deplaced Persons. Wir würden uns natürlich über jegliche Unterlagen, Bilder, Dokumente von Leipheim zum Waldwerk freuen.
Gruß aus Leipheim
Wir vom Fliegerhorstmuseum Leipheim gehen das Waldwerg dieses Jahr archäologisch an auch zwecks der deplaced Persons. Wir würden uns natürlich über jegliche Unterlagen, Bilder, Dokumente von Leipheim zum Waldwerk freuen.
Gruß aus Leipheim
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Rüstung "Wiener Graben" Mauthausen
Ab Frühjahr 1944 wurde ein Teil der Tragflächen- und Leitwerk-Endmontage auch an den Standort Mauthausen (Österreich) verlegt.
Standort war der aufgelassene Steinbruch "Wiener Graben" gegenüber/ westlich dem [aktiven] Steinbruch "Wiener Graben" der DEST in dem Häftlinge des Konzentrationslagers Mauthausen Zwangsarbeit leisten mussten.
Am Standort Mauthausen gab es drei Fertigungsstätten der Messerschmitt GmbH, die sich alle in dem aufgelassenem Steinbruch "Wiener Graben" befanden:
1. Rüstung "Wiener Graben" I (Häftlings-/ -Kommandostärke: 53 - 300)
2. Rüstung "Wiener Graben" II (Häftlings-/ -Kommandostärke: 270)
3. Rüstung "Wiener Graben" III (Häftlings-/ -Kommandostärke: ca. 300)
Stollen für eine U-Verlagerung wurden am Standort Mauthausen nicht angelegt.
Die Fertigungsstätten waren allesamt oberirdisch in hölzernen Hallen eingerichtet und untergebracht, von denen heute nur noch einige wenige Überreste des Betonfundaments zu finden und zu sehen sind.
Standort war der aufgelassene Steinbruch "Wiener Graben" gegenüber/ westlich dem [aktiven] Steinbruch "Wiener Graben" der DEST in dem Häftlinge des Konzentrationslagers Mauthausen Zwangsarbeit leisten mussten.
Am Standort Mauthausen gab es drei Fertigungsstätten der Messerschmitt GmbH, die sich alle in dem aufgelassenem Steinbruch "Wiener Graben" befanden:
1. Rüstung "Wiener Graben" I (Häftlings-/ -Kommandostärke: 53 - 300)
2. Rüstung "Wiener Graben" II (Häftlings-/ -Kommandostärke: 270)
3. Rüstung "Wiener Graben" III (Häftlings-/ -Kommandostärke: ca. 300)
Stollen für eine U-Verlagerung wurden am Standort Mauthausen nicht angelegt.
Die Fertigungsstätten waren allesamt oberirdisch in hölzernen Hallen eingerichtet und untergebracht, von denen heute nur noch einige wenige Überreste des Betonfundaments zu finden und zu sehen sind.
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"Die einen kennen mich, die anderen können mich!"
- Konrad Adenauer (1876-1967), erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland 1949-1963 -
Gorleben is more than a nuclear waste disposal site, it's a lifestyle!
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