Hubschrauber Technik alt aber genial !!!

Verkehrsgeschichte - Bauwerke der zivilen Luftfahrt
Bunkerbob
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Re: Antwort

Beitrag von Bunkerbob » 25.11.2003 16:45

Ruler hat geschrieben:Sie funktioniert wie folgt ;
ein Metallstäbchen ist am Hubschrauber im Sichtfeld des Piloten angebracht.Dieses Stäbchen schwingt mit 50 Hz.Falls es Eisansatz gibt,nimmt die Frequenz logischerweise ab.Dies wird gemessen und bei entsprechender Differenz zwischen Soll und Ist Frequenz zur Anzeige gebracht.
Supersimpel und absolut robust,d.h. wenig störanfällig.
der Rätsel- Ruler
kleine Anekdote vorweg: Mein Großvater fuhr als Kapitän zur See, der hatte ein Kästchen, in dem eine Reihe von Schwingelementen angebracht waren, die jeweils ansteigende Resonanzfrequenzen hatte. Wenn man das Kästchen auf eine feste Unterlage auf dem Schiff stellte, fingen die Schwingelemente an zu schwingen, wobei die, deren Resonanzfrequenz mit der aktuellen Drehzahl der Maschine übereinstimmten, den größten Ausschlag hatten. (Der leitende Ingeneur hat sich dann immer tierisch gewundert, woran der "Alte" schon wieder gemerkt hat, daß die Maschine nur mit 599 Umdrehungen gelaufen ist ...)
So etwas würde den Anbringungsstandort im Sichtfeld des Piloten erklären.
Wenn es denn aber doch komplizierter ist (wie wird z.B. die Schwingungsfrequenz gemessen, wenn eine das Metallstäbchen von außen (Vibrator?) mit 50 Hz angeregt wird, welche Elektronik vergleicht die Soll- mit der Ist-Frequenz, wenn die Auswertung doch elektronisch erfolgt, warum nimmt dann so ein Schwing-Dingsbums dem Piloten die Sicht?
Vielleicht noch ein paar mehr Details zur Klärung, Ruler!

Ruler hat geschrieben: Quizfrage .Falls das Lfz vereist,sollte man nach oben oder nach unten fliegen?
der Rätsel- Ruler
Da Vereisung üblicherweise dort auftritt, wo eine hohe Luftfeuchtigkeit (z.B. Wolken, Nebel) bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt herrscht, wenn durch den Fahrtwind die Temperatur unter Null herabgekühlt wird, sollte man steigen: Es wird dann zwar kälter, aber es gibt keine Luftfeuchtigkeit mehr (die würde dann ja zu Schnee gefrieren). Wenn das Lfz aber schon vereist ist, hilft es nicht allzuviel, denn das vorhandene Eis kann dann nur noch durch Sublimation verdampfen, und das dauert....
Deswegen dürfen die meisten Hubschrauber bei vorhergesagter Vereisung gar nicht fliegen (Ausnahmen z.B. der Super Puma oder Blackhawk, die haben Enteisungssysteme)

Bunkerbob

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Beitrag von Kindacool » 25.11.2003 21:58

So etwas würde den Anbringungsstandort im Sichtfeld des Piloten erklären.
Hmm... daß man eine 50Hz-Schwingung erkennen könnte, möchte ich bezweifeln. (Leuchtstoffröhren oder Röhrenbildschirme flackern ja beispielsweise mit den 50Hz der Netzspannung - aber mit dem bloßen Auge nimmt man es nicht wissentlich wahr !)
Ein Hubschrauber ist zudem recht turbulent unterwegs was Vibrationen und Erschütterungen angeht, ob man da den ruhigen Blick hätte Resonanzschwinungen auszumachen ?

Ansonsten aber eine sehr nette Anekdote und sehr interessante Extra-Infos !!!

Danke
Kindacool

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Beitrag von Bunkerbob » 26.11.2003 15:09

Kindacool hat geschrieben: Hmm... daß man eine 50Hz-Schwingung erkennen könnte, möchte ich bezweifeln.
Ne, ne, ne, so war das nicht gemeint.
In dem Kästchen sind die Schwingelemente so angebracht, dass sie hinten befestigt sind und mit ihrem losen (schwingenden) Ende nach vorne zeigen. Die sichtbaren Enden sind weiß angemalt und erscheinen durch ihre Schwingung als weißer Strich, eben weil das Auge nicht in der Lage ist, derartig schnelle Bewegungen zu erkennen. Der Ausschlag ist umso stärker, je näher die Resonanzfrequenz des Schwingelementes der eingebrachten Schwingung kommt. Als Resultat sieht man quasi eine weiße Linie (die Elemente, die nicht oder kaum Schwingen), die immer breiter wird und eine breiteste Stelle hat (dieses oder diese Schwingelemente sind in Resonanz mit der eingebrachten Schwingung) und dann wieder schmaler wird.
Und die Bestimmung der Frequenz ist mehr als profan: da wo der größte Ausschlag ist, liest man die darunter angebrachte Skala ab. Wenn dort "50" steht, hat die eingebrachte Schwingung eine Frequenz von 50 Hertz!
Das funktioniert richtig gut bei Eigenschwingungen wie z.B. einem Schiff. Ob es aber bei einem Hubschrauber funktioniert, der sowieso in allen möglichen Richtungen und Frequenzen schüttelt, weiß ich nicht. Vielleicht hat Ruler ja ein paar nähere Details.

Ruler

Hubschrauber Technik

Beitrag von Ruler » 26.11.2003 15:49

Moin,
1. nimmt das Stäbchen dem Piloten nicht die Sicht,da es durch das obere Fenster gesehen werden kann und nicht im direkten Sichtfeld
das Piloten liegt.

2. Es liegt nicht im Sichtfeld, damit man 50Hz erkennt ,sondern die Vereisung visuell erkennen kann.(Dicke der Eisummantelung)

3. wenn ihr wisen wollr wie das Warnsystem genau funktioniert,schau ich mal in meine Schaltpläne.


Schönen Tag noch..........der Ruler

Ruler

Nachbrenner

Beitrag von Ruler » 26.11.2003 15:54

@kindacool
so einen alten Frequenzzähler hatte ich auch mal.
Mei damaliger Chef hat altes BW Material aufgekauft und wir Stifte
durften es instandsetzen.Bei einem alten Stromerzeuger (mit Hakenkreuz) war so ein Teil eingebaut.Funktioniert wirklich !!!

das dazu

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Beitrag von Michael aus G » 26.11.2003 17:02

noch einfacher gehts bei der C-160 Transall. Ein ca. 5cm langer Stab im Sichtfeld des Bordmechanikers kann beheizt werden. Eine reine Sichtprüfung! Für den Nachteinsatz kann es mit einer kleinen Lampe angestrahlt werden. Ansonsten gilt: Flächenansatz im Auge behalten! Sieht man wirklich.
Gib mir genügend Schubkraft und ich bringe dir ein Klavier zu fliegen!

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Re: Nachbrenner

Beitrag von Spacehawk » 30.11.2008 22:15

Ruler hat geschrieben:@kindacool
so einen alten Frequenzzähler hatte ich auch mal.
Mei damaliger Chef hat altes BW Material aufgekauft und wir Stifte
durften es instandsetzen.Bei einem alten Stromerzeuger (mit Hakenkreuz) war so ein Teil eingebaut.Funktioniert wirklich !!!

das dazu
So ein Frequenzanzeigegerät haben wir in unserem Museom an der alten NEA auch !

Funktioniert perfekt !

hollihh
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Beitrag von hollihh » 01.12.2008 12:39

Moin,

da reden wir aber von vielen verschiedenen Dingen :

Zungenfrequenzmesser - so ist der Fachterminus für dieses Gerät, das z.B. bei NEA oder Generatoren die Überwachung der Frequenz der erzeugten Spannung anzeigen kann - die Teile gibt es heute noch

http://de.wikipedia.org/wiki/Zungenfrequenzmesser

Der Zusammenhang mit dem Vereisungswarngerät erschließt sich mir aber überhaupt nicht - die "Eigenfrequenz" des Metallstabes kan sich doch schon durch normale Temperaturschwankungen ändern...Presifrage : Gibt es wirklich Spannungen mit 50 Hz im Hubschrauber ??

Gruß

Holli

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Beitrag von Krakau » 01.12.2008 15:32

Moin!

Also soweit ich weiß, sind die heute noch verwendeten Vereisungssensoren kleine piezoelektrische Schwingplättchen, welche in einer Art Staurohr untergebracht sind. Das Plättchen schwingt je nach Ausführung mit 300 Hz bis über 70kHz. Wenn sich nun Eis an diesem Plättchen absetzt verändert es seine Schwingfrequenz und dies wird elektronisch erfasst. Fehlerhafte Abweichungen entstehen natürlich durch Druck- und Temperaturunterschiede, können aber "herausgerechnet" werden. Dennoch ist das System nicht so super gut, daher gibt es zahlreiche neuere und zuverlässigere Sensortechnik.

Mir bekannte Betriebsspannungen im Heli sind 250V bzw. 115V mit 400Hz oder 28 V Gleichspannung.

Gruß
Thomas

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