Frage zur Münchner Post - U-Bahn
Frage zur Münchner Post - U-Bahn
Hallo,
in München gab es ja mal eine kleine Post U-Bahn - kann jemand was dazu sagen - im Internet findet sich dazu nichts!
Wie groß war das Streckennetz?
Welche Fahrzeuge kamen zum Einsatz (Stromschiene oder Oberleitung / Lokomotiven oder Triebwagen)?
Gibt es heute noch Reste davon - oder ist alles nach der Einstellung verschwunden?
Gruß
Servolift
in München gab es ja mal eine kleine Post U-Bahn - kann jemand was dazu sagen - im Internet findet sich dazu nichts!
Wie groß war das Streckennetz?
Welche Fahrzeuge kamen zum Einsatz (Stromschiene oder Oberleitung / Lokomotiven oder Triebwagen)?
Gibt es heute noch Reste davon - oder ist alles nach der Einstellung verschwunden?
Gruß
Servolift
Post U-Bahn München
Hallo,
es gab mal in einer Zeitschrift einen Artikel über diese Bahn. Ich suche den mal raus.
Bekannt sind folgende erhaltene Lokomotiven:
450 mm
Krauss FNr. 8104/1910 (el. Teil SSW), Typ EL 6, Bo-el, 450 mm
neu an Münchener Briefpost - Deutsche Reichspost, Postamt München "E 21" /1967 Deutsches Museum, München "E 21" (04.1998 vh)
Krauss FNr. 8105/1910 (el. Teil SSW), Typ EL 6, Bo-el, 450 mm
neu an Münchener Briefpost - Deutsche Reichspost, Postamt München "E 22" /1966 Postmuseum Frankfurt/Main
Krauss FNr. 8106/1910 (el. Teil SSW), Typ EL 6, Bo-el, 450 mm
neu an Münchener Briefpost - Deutsche Reichspost, Postamt München "E 23" /1966 Verkehrsmuseum Nürnberg "E 23"
Quelle: www.bahn-express.de
MFG
es gab mal in einer Zeitschrift einen Artikel über diese Bahn. Ich suche den mal raus.
Bekannt sind folgende erhaltene Lokomotiven:
450 mm
Krauss FNr. 8104/1910 (el. Teil SSW), Typ EL 6, Bo-el, 450 mm
neu an Münchener Briefpost - Deutsche Reichspost, Postamt München "E 21" /1967 Deutsches Museum, München "E 21" (04.1998 vh)
Krauss FNr. 8105/1910 (el. Teil SSW), Typ EL 6, Bo-el, 450 mm
neu an Münchener Briefpost - Deutsche Reichspost, Postamt München "E 22" /1966 Postmuseum Frankfurt/Main
Krauss FNr. 8106/1910 (el. Teil SSW), Typ EL 6, Bo-el, 450 mm
neu an Münchener Briefpost - Deutsche Reichspost, Postamt München "E 23" /1966 Verkehrsmuseum Nürnberg "E 23"
Quelle: www.bahn-express.de
MFG
Re: Frage zur Münchner Post - U-Bahn
Hi,Servolift hat geschrieben:Hallo,
in München gab es ja mal eine kleine Post U-Bahn - kann jemand was dazu sagen - im Internet findet sich dazu nichts!
Wie groß war das Streckennetz?
Welche Fahrzeuge kamen zum Einsatz (Stromschiene oder Oberleitung / Lokomotiven oder Triebwagen)?
Gibt es heute noch Reste davon - oder ist alles nach der Einstellung verschwunden?
Gruß
Servolift
gib mir mal ein bisschen Zeit, ich müsste dazu ein paar Unterlagen haben.
Evtl. mehr bis zum kommenden Wochenende.
Hier gibts auch ein paar Infos: viewtopic.php?t=4529&highlight=post+ubahn
Gruß
Oliver
Unterstützung gesucht: www.nuernberger-unterwelten.de
Hi zusammen,
so nun kann ich ein paar Infos geben, musste doch erst einiges durchwühlen... - an dieser Stelle der Hinweis:
Alle genannten Unterlagen wurden mir schon vor einiger Zeit von der Deutschen Post AG - Unternehmenskommunikation zur Verfügung gestellt. Ohne deren Mithilfe hätte ich die Informationen nicht so geballt zur Hand gehabt.
************************************
Vorab "die" Müncher Post U-Bahn hat es streng genommen nie gegeben. Eigentlich müssten wir von den U-Bahnen sprechen...
Die ursprüngliche Post U-Bahn geht auf das Jahr 1910 zurück. Die Lokomotiven kamen seinerzeit von der Firma Krauss, damals noch nicht Krauss-Maffei. Die Eröffnung der ersten Linie fand am 10.10.1910 statt.
Anlass für den Bau, war die ungünstige Lage des Postgebäudes und des Bahnhofs. Zwischen beiden verlief auch damals schon die Arnulfstraße.
Die "Münchner Neuesten Nachrichten" schrieben seinerzeit:
Zum Tunnel:
Über den besagten E-Schlepper Tunnel heißt es:
Bald schlägt für die älteste U-Bahn das letzte Stündlein"
Bereits am 02.02.87 erscheint im Münchner Merkur ein Artikel über die bevorstehende Einstellung des U-Bahn Betriebs
Auch aus dieser Quelle ein paar Zitate:
Noch ein Zitat über diese Zeit aus dem "Merkur":
über die "neue U-Bahn" heißt es in dem Artikel
Diverse tech Einrichtugen sollten den autmatisierten betrieb absichern, so gab es verschiedene tech. Bremssysteme und auch Lichtschranken. letztere damit niemand unbefugt in den Tunnel eindringen konnte.
Letztlich nennt der Bericht noch ein paar Technische Daten (s. dazu Screenshot am Ende deieses Artikels)
Die Bilder / Zeichnungen stammen aus folgender Quelle: "Die elektrische Briefpostuntergrundbahn zwischen dem Hauptbahnhof und dem zentralen Briefpostamt in München" von H. Knorr, München
so nun kann ich ein paar Infos geben, musste doch erst einiges durchwühlen... - an dieser Stelle der Hinweis:
Alle genannten Unterlagen wurden mir schon vor einiger Zeit von der Deutschen Post AG - Unternehmenskommunikation zur Verfügung gestellt. Ohne deren Mithilfe hätte ich die Informationen nicht so geballt zur Hand gehabt.
************************************
Vorab "die" Müncher Post U-Bahn hat es streng genommen nie gegeben. Eigentlich müssten wir von den U-Bahnen sprechen...
Die ursprüngliche Post U-Bahn geht auf das Jahr 1910 zurück. Die Lokomotiven kamen seinerzeit von der Firma Krauss, damals noch nicht Krauss-Maffei. Die Eröffnung der ersten Linie fand am 10.10.1910 statt.
Anlass für den Bau, war die ungünstige Lage des Postgebäudes und des Bahnhofs. Zwischen beiden verlief auch damals schon die Arnulfstraße.
Die "Münchner Neuesten Nachrichten" schrieben seinerzeit:
Die Tiefbauarbeiten wurden von der Firma "Deutsche Massivdecken und Plattenkanalgesellschaft m.b.H." ausgeführt (heute nicht mehr existent). Die elektrische Ausstattung der Tunnels kam von den Siemens-Werken Berlin."Ein interessantes, bis jetzt in München einzigartiges Bauwerk ist kürzlich vollendet worden; die Untergrundbahn, die zur Beförderung der Briefsendungen vom Hauptbahnhof zum Zentral-Briefpostamt im Neubau des Verkehrsministeriums bestimmt ist."
Zum Tunnel:
Bezüglich der dann neu gebauten Post U-Bahn heißt es weiter:Der rund 350 Meter lanqe Tunnel hatte eine Breite von 2,35 Meter und war 1,80 Meter hoch. Seine tiefste Stelle lag 6,80 Meter unter der Sraßenoberfläche.
und...1944/45 wurde ein Stück des Tunnels im Hof des Verkehrsministeriums durch Bombeneinschläge total zerstört. Erst 1948 konnte der Verkehr in der jetzt um 50 Meter verlängerten Röhre wieder aufgenommen werden. 1966 schien es, als ob endgültig der letzte Vorhang für das ehrwürdige Relikt fallen sollte, da der Post-Tunnel dem neuen Nahverkehrsmittel S-Bahn im Wege stand. Die alten Postzüge wurden ausrangiert - einer davon steht heute im Deutschen Museum.
Der dann gebaute "neue Post Tunnel" sollte dann mit folgenden Eigenschaften aufwarten:Die Post wollte aber auf das bewährte "Vehikel" nicht verzichten und erbaute noch im gleichen Jahr eine neue Tunnexröhre. Gleichzeitig wurden die Lokomotiven erneuert, eine neue Gleisanlage eingesetzt und eine moderne Zugsteuerung installiert. Schon am 20. Dezember 1966, rechtzeitig zum Weihnachtsverkehr, ratterte wieder der erste planmäßige Zug durch den Post-Tunnel.
Sprich es gibt wohl - zumindst in Fragmenten - 3 Tunnel der Post. Zwei U-Bahnen und dann einen weiteren Stollen für die bekannten E-Schlepper...Die vorhandene Anlage reicht mit ihrer Kapazität von 400 Beuteln in der Stunde für die heutigen Anforderungen bei weitem nicht mehr aus. Untersuchungen haben ergeben, daß die notwendige Spitzenbelastung von 1 200 Post-Beuteln in der Stunde am günstigsten mit bemannten Elektro-Schleppern in einem zweispurigen Tunnel bewältigt werden kann. Damit können täglich etwa 10 000 Beutel, was rund 1,8 Millionen Briefsendungen entspricht, schnell, umweltfreundlich und ohne den Straßenverkehr zu belasten, zum und vom Hauptbahnhof transportiert werden.
Über den besagten E-Schlepper Tunnel heißt es:
Alle vorgeannten Zitate: Presse-Mitteilung der OPD München vom 10.12.87 - Titel: "Münchner Großbauvorhaben der Post nimmt konkrete Formen an -Der neue Tunnel wird 151 Meter lang, 4 Meter breit und 2,5 Meter hoch. Im Mai übernächsten Jahres [verm. 1989] soll das über 6 Millionen DM teure Bauwerk vollendet sein
Bald schlägt für die älteste U-Bahn das letzte Stündlein"
Bereits am 02.02.87 erscheint im Münchner Merkur ein Artikel über die bevorstehende Einstellung des U-Bahn Betriebs
Auch aus dieser Quelle ein paar Zitate:
In diesem Artikel wird auch erwähnt, dass der Post U Bahn schon ein viel früheres "Aus" drohte. Im Rahmen des Ausbaus der S-Bahn (insbesondere der Stammstrecke) und dem Baumaßnahmen unter dem Hauptbahnhof, wäre es fast so weit gekommen. Der Bereich des Hauptbahnhofs ist auf mindestens 4 Ebenen unterkellert (Verteiler Ebene, Tiefagarage/MZA, zwei weitere Tiefbunker, U-Bahn, S-Bahn, technische Ebene) - aber das würde hier zu weit führen *g*Knapp sieben Meter lang, nicht schneller als 18, Stundenkilometer und ungeeignet zur Personenbeförderung
Noch ein Zitat über diese Zeit aus dem "Merkur":
Dann habe ich noch einen bericht in einer Fachzeitschrift "f+h Fördern und heben" gefunden die sich auch mit dem Thema beschäftigt...Im August 1966 schien es dann,als blieben die altgedienten Züge wegen des S-Bahn-Baus endgültig auf der Strecke, da der Posttunnel den Schienen des modernen
Nahverkehrsmittel weichen mußte. Die alten Postzüge wurden ausrangiert. (Einer davon steht heute im Deutschen Museum.) Doch die Post wollte auf ihren
„stummen Diener" nicht verzichten. Noch im Jahr der Stillegung baute sie die unterirdischen Gleise neu aus. Die Strecke Wurde begradigt und die alten Oberleitungen durch moderne Stromabnehmersysteme ersetzt. Bald darauf ratterte eine neue vollautomatische Post-Bahn durch den 2,34 Meter breiten und 1,18 Meter hohen Tunnel. Allerdings verbindet sie heute wegen der Begradigung nur noch die Höpfenstraße mit dem Hauptbahnhof, direkt unter Gleis 26.
Weiter heißt es über die Ausführung des Tunnels:Der Tunnel zieht im Gefälle von 1:24 vom Starnberger Sommerbahnhof unter dem Restaurations-Pavillon hindurch, senkt sich dann zur Arnulfstraße
hinab und erreicht seine größte Tiefenlage von 6,3 Meter unterStraßenoberfläche an der Unterführung der Seidlstraße. Hier unterfährt der Tunnel die etagenartig übereinander gelagerten städtischen Hauptsammeikanäle und verlauft dann in aufsteigender Richtung im Hof des Verkehrsministeriums, wo er beim
Bauteil B seinen Anschluß an die Brie'fpoststation findet. Die Bahn selbst'sowiedasneue Zentral-Briefpostamt im Neubau des Verkehrsministeriums
werden voraussichtlich gegen Ende Oktober in Benützung genommen werden.« [alles bezogen auf den ursprünglichen Tunnel]
und...Die Ausführung (des Tunnels) erfolgte Plattenkanal nach dem patentamtlich schützten System Eschenbrenner, wor fabrikmäßig hergestellte Einzelteile an
der Baustelle nur noch zusammenzufügen so daß eine ebenso solide als rasche Arbileistung gewährleistet ist. Der Posttunnel hat eine rechteckige Quer
schnittsform mit einer kastenförmigen Vertiefung in der Mitte, die das Begehen des tunnels durch das Personal ermöglicht
Die führerlosen Zugeinheiten pendelten auf zwei getrennt nebeneinanderliegenden Gleisen hin und her. Die elektrische Energie (3 x 155 Volt, 50 Hz) wurde über zwei Oberleitungen und die Fahrschiene als dritte Phase zugeführt
Jede der beiden Zugeinheiten bestand aus einer Lok und vier sogenannten Loren, die beidseitig aufgesattelt waren, so daß unabhängig von der Fahrtrichtung jeweils zwei Loren gestoßen und zwei gezogen wurden
über die "neue U-Bahn" heißt es in dem Artikel
Die Anlage besaß eine Steurungseiheit der Firma BBC die mit leuchtschaubildern gearbeitet hat. Außerdem gab es verschiedene Schaltwarten von denen auch ein maueller betrieb möglich war.Die Gleisanlage mit 450 mm Spurweite besteht aus S-10-Schienen, die mit Torsions-Federnägeln auf Buchenhoizschwellen befestigt sind. Die Schwellen sind wiederum mit schwatbenschwanzförmigen Holzklötzen verschraubt die im Schienenpodest einbetoniert sind. Die beiden Schienenstränge auf der Strecke wurden durch symmetrische Federzungenweichen vor den Endstationen zu einem Gleisstutzen verbunden, der in den Umladestationen endet
Diverse tech Einrichtugen sollten den autmatisierten betrieb absichern, so gab es verschiedene tech. Bremssysteme und auch Lichtschranken. letztere damit niemand unbefugt in den Tunnel eindringen konnte.
Letztlich nennt der Bericht noch ein paar Technische Daten (s. dazu Screenshot am Ende deieses Artikels)
Die Bilder / Zeichnungen stammen aus folgender Quelle: "Die elektrische Briefpostuntergrundbahn zwischen dem Hauptbahnhof und dem zentralen Briefpostamt in München" von H. Knorr, München
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Unterstützung gesucht: www.nuernberger-unterwelten.de
-
- Forenuser
- Beiträge: 40
- Registriert: 23.09.2008 19:55
- Ort/Region: Karlsruhe ; BW
ja, müssten sogar im Netz rumschwirren. Alles andere kann etwas dauern...GmeinderMichi hat geschrieben:Hallo
Gibt es von dem Tunnel in München auch Bilder ?
Gruß
Michael
Gruß
Oliver
Unterstützung gesucht: www.nuernberger-unterwelten.de
Im Deutschen Museum in München ist in der Eisenbahnabteilung auch eine Lok der Münchener Post-U-Bahn und einige Bilder vom Tunnelsystem und den "Bahnhöfen" zu sehen.
"Die einen kennen mich, die anderen können mich!"
- Konrad Adenauer (1876-1967), erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland 1949-1963 -
Gorleben is more than a nuclear waste disposal site, it's a lifestyle!
- Konrad Adenauer (1876-1967), erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland 1949-1963 -
Gorleben is more than a nuclear waste disposal site, it's a lifestyle!
Moin !
Vor ein paar Tagen lief etwas bei "w wie wissen" zu dem Thema.
Leider habe ich da nur einen Bruchteil von sehen können ....
Hat es zufällig jemand aufgezeichnet ?
Gruß aus HH
Vor ein paar Tagen lief etwas bei "w wie wissen" zu dem Thema.
Leider habe ich da nur einen Bruchteil von sehen können ....
Hat es zufällig jemand aufgezeichnet ?
Gruß aus HH
Hamburg von unten : www.unter-hamburg.de
-
- Forenuser
- Beiträge: 40
- Registriert: 23.09.2008 19:55
- Ort/Region: Karlsruhe ; BW