Hallo zusammen,
Uraltes Thema, aber für mich immer spannend und aktuell. Daher hole ich es jetzt nochmal nach oben.
In folgenden Schriften finden sich viele Informationen, die den Einsatz und die Bekämpfung der britischen Elektron-Stabbrandbombe beschreiben.
Jörg Friedrich: Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940-1945. 10. Aufl. München: Propyläen 2002 Erich Hampe: Der zivile Luftschutz im Zweiten Weltkrieg. Dokumentation und Erfahrungsberichte über Aufbau und Einsatz. Frankfurt am Main: Bernard und Graefe 1963
Hans Hoffmann: Aachens Dom im Feuersturm. Die tausend Kriegsnächte der Mädchen und Jungen der Domwache 1941-1945. Düsseldorf: Droste 1984
Lu. 69a Belehrungsblatt über Beseitigung feindlicher Abwurfmunition. Hg. v. Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Insp. d. Luftschutzes.
Merkblatt über die Bekämpfung der englischen Stabbrandbombe mit Zerknallwirkung (Anlage zum Rundschreiben der Ortsgruppe) Nr. 16/IIIa-7/41
Werner Peres: Luftschutz. Gas und Bomben drohen! 11. Aufl. Leipzig: Friedrich M. Hörhold 1937 Präsidium des Reichsluftschutzbundes (Hg.): 5 Jahre Reichsluftschutzbund. Berlin: Wilhelm Limpert 1938
Dass.: Die Luftschutzpflicht. Berlin: Wilhelm Limpert 1937
Dass.: Die Sirene. Illustrierte Zeitschrift mit den Mitteilungen des Reichsluftschutzbundes. Berlin: Deutscher Verlag, diverse Jahrgänge (4/1939, 18/1940, 22/1940, 24/1940, 20/1941, 6/1941). Dass.: Feind wirft Brandbomben! Wir werden damit fertig! Berlin: Erwin Müller 1943 Dass.: Grossluftangriffe! Berlin: Erwin Müller 1944 (Schriftenreihe des Reichsluftschutzbundes Heft 4) Dass.: Selbsthilfe vor und nach Bombenschäden. Wegweiser für Bombengeschädigte. Berlin: Erwin Müller 1944 (Schriftenreihe des Reichsluftschutzbundes Heft 3)
Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe (Hg.): Richtlinien für die Brandbekämpfung im Luftschutz. Berlin: Verlag Gasschutz und Luftschutz 1939
Fritz Wirth und Otto Muntsch: Die Gefahren der Luft und ihre Bekämpfung im täglichen Leben, in der Technik und im Krieg. 2. völlig neubearbeitete Aufl. Berlin: Georg Stilke 1935
In der Summe lautet der Tenor: Es gab fünf Untervarianten Mark I bis V, die als einfache Brandbombe, als Brandbombe mit Zerleger (Schwarzpulver-Knallsatz!) oder als Brandbombe mit Tetryl-Sprengsatz eingesetzt wurden. Wirklich gefährlich war nur letztere, die an der großen Schlitzschraube am stählernen Bombenkopf zu erkennen ist. Der eigentliche Brandsatz konnte recht problemlos gelöscht werden, oder ein kontrolliertes Abbrennenlassen wurde erzielt. Der Knallsatz sollte die Löschkräfte nur abschrecken, der Sprengsatz jedoch sollte sie verletzen oder töten. Beide waren nur in der Minderheit der Brandbomben vertreten.
Die heute oftmals gefundenen Überreste dieser Bomben sind eben jene massiven Stahlköpfe, die die Bombe in die Lage versetzten, mit dem Kopf nach unten zu fallen und die Hausdächer zu durchschlagen. Sie sind nach dem Abbrennen des Elektrons (Magnesium ~ 95 %, Aluminium ~ 5 %) in der Regel harmlos. Bei nicht ausgebrannten Resten hingegen, also BLINDGÄNGERN, sollte man höchste Vorsicht walten lassen und die Polizei verständigen. Blindgänger können natürlich jederzeit einen Handgranaten-ähnlichen Sprengsatz enthalten oder einfach nur die Umgebung in Brand setzen, wenn ihr Schlagbolzenzünder auslöst...
S. auch hier:
https://www.geschichtsspuren.de/forum/v ... e&start=40
Gruß, Thomas
Ich bin mal wieder gesperrt, Ihr habt das super im Griff...